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Wenn du mir nur zur Seite stehst: Der Arzt vom Tegernsee 21 – Arztroman
Wenn du mir nur zur Seite stehst: Der Arzt vom Tegernsee 21 – Arztroman
Wenn du mir nur zur Seite stehst: Der Arzt vom Tegernsee 21 – Arztroman
eBook98 Seiten1 Stunde

Wenn du mir nur zur Seite stehst: Der Arzt vom Tegernsee 21 – Arztroman

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Über dieses E-Book

Dr. Baumann ist ein echter Menschenfreund, rund um die Uhr im Einsatz, immer mit einem offenen Ohr für die Nöte und Sorgen seiner Patienten, ein Arzt und Lebensretter aus Berufung, wie ihn sich jeder an Leib und Seele Erkrankte wünscht.
Seine Praxis befindet sich in Deutschlands beliebtestem Reiseland, in Bayern, wo die Herzen der Menschen für die Heimat schlagen.
Der ideale Schauplatz für eine besondere, heimatliches Lokalkolorit vermittelnde Arztromanserie, die ebenso plastisch wie einfühlsam von der beliebten Schriftstellerin Laura Martens erzählt wird.

»Hast du in der vergangenen Nacht auch die Katze schreien gehört, Katharina?« erkundigte sich Dr. Eric Baumann, als er in die Küche hinunterkam. »Es klang, als würde sie sich ganz in unserer Nähe aufhalten. Ich bin zweimal aufgestanden, um nach ihr zu sehen, habe aber nicht einmal ihre Schwanzspitze entdeckt.« »Ich auch nicht«, erwiderte die Haushälterin, »allerdings bin ich nur einmal aufgestanden.« Sie stellte die Kaffeekanne auf den Küchentisch. »Franzl hatte es heute morgen so eilig, daß er kaum abwarten konnte, bis ich für ihn die Haustür geöffnet habe.« »Wer weiß, vielleicht hat er eine Verabredung«, scherzte der Arzt. »Ich gehe nach dem Frühstück noch ein Stückchen mit ihm spazieren.« Er schnupperte. »Wonach duftet es hier denn so köstlich?« »Nach den frischen Hörnchen, die ich im Backofen habe«, erklärte Katharina Wittenberg. »Den Teig habe ich gestern abend schon vorbereitet.« Sie öffnete die Backofentür und nahm das Blech heraus. Eric wollte nach einem der Hörnchen greifen. »Paß auf, sie sind heiß.«
SpracheDeutsch
HerausgeberKelter Media
Erscheinungsdatum5. Feb. 2019
ISBN9783740941376
Wenn du mir nur zur Seite stehst: Der Arzt vom Tegernsee 21 – Arztroman

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    Buchvorschau

    Wenn du mir nur zur Seite stehst - Laura Martens

    Der Arzt vom Tegernsee

    – 21–

    Wenn du mir nur zur Seite stehst

    Laura Martens

    »Hast du in der vergangenen Nacht auch die Katze schreien gehört, Katharina?« erkundigte sich Dr. Eric Baumann, als er in die Küche hinunterkam. »Es klang, als würde sie sich ganz in unserer Nähe aufhalten. Ich bin zweimal aufgestanden, um nach ihr zu sehen, habe aber nicht einmal ihre Schwanzspitze entdeckt.«

    »Ich auch nicht«, erwiderte die Haushälterin, »allerdings bin ich nur einmal aufgestanden.« Sie stellte die Kaffeekanne auf den Küchentisch. »Franzl hatte es heute morgen so eilig, daß er kaum abwarten konnte, bis ich für ihn die Haustür geöffnet habe.«

    »Wer weiß, vielleicht hat er eine Verabredung«, scherzte der Arzt. »Ich gehe nach dem Frühstück noch ein Stückchen mit ihm spazieren.« Er schnupperte. »Wonach duftet es hier denn so köstlich?«

    »Nach den frischen Hörnchen, die ich im Backofen habe«, erklärte Katharina Wittenberg. »Den Teig habe ich gestern abend schon vorbereitet.« Sie öffnete die Backofentür und nahm das Blech heraus. Eric wollte nach einem der Hörnchen greifen. »Paß auf, sie sind heiß.«

    »Dann werde ich schweren Herzens noch ein paar Minuten warten müssen«, meinte er und füllte Franzls Freßnapf mit Trockenfutter.

    Draußen polterte etwas gegen die Haustür.

    »Das wird der Franzl sein«, sagte Katharina. »Ich muß versehentlich hinter ihm die Tür geschlossen haben.«

    Dr. Baumann hatte bereits die Küche verlassen. Er öffnete die Haustür. »Franzl…« Überrascht trat er einen Schritt zur Seite. »Sieht aus, als hättest du dir einen Gast mitgebracht«, meinte er und starrte auf das etwa drei Monate alte Kätzchen, das Franzl am Nackenfell gepackt in der Schnauze trug. Es sah nicht aus, als würde es sich vor ihm fürchten.

    Franzl blickte herausfordernd zu ihm auf, dann marschierte er hocherhobenen Hauptes in die Küche, stoppte vor Katharina und legte ihr das Kätzchen zu Füßen. »Wuw«, meinte er und wedelte mit der Rute.

    »Na, wen haben wir denn da? – Womöglich den Schreihals von heute nacht.« Katharina Wittenberg beugte sich zu dem Kätzchen hinunter und hob es hoch. »So ein armes, kleines Ding«, bemerkte sie zu Eric. »Sieht aus, als hätte es schon lange nichts mehr zu fressen bekommen.«

    »Dem können wir zum Glück abhelfen«, sagte der Arzt. »Du bist ein braver Hund, Franzl.« Er tätschelte den breiten Rücken des Hundes. »Jetzt wirst du allerdings etwas von deinem Dosenfutter opfern müssen.«

    Franzl begleitete ihn schwanzwedelnd in die Speisekammer. Er wirkte sehr zufrieden, als Eric eine Dose mit Hundefutter von einem der Regale nahm, und leckte sich die Schnauze, als sein Herrchen zum Dosenöffner griff. Mit einem Satz stellte er sich auf die Hinterbeine und legte die Vorderpfoten auf die Anrichte.

    »Irrtum, die Dose ist nicht für dich bestimmt, sondern für deinen Findling«, erklärte Eric. »Runter mit den Pfoten.« Er füllte einen Glasteller. »Hoffen wir, daß der kleine Kerl Hundefutter mag.«

    »Dem ›kleinen Kerl‹ schien es völlig gleichgültig zu sein, was sich auf dem Teller befand, die Hauptsache, man konnte es fressen. Ausgehungert stürzte er sich über das Futter.

    Franzl starrte auf das Kätzchen hinunter, trottete zu seinem eigenen Freßnapf, schaute hinein, drehte sich um und setzte sich ­Eric zu Füßen. Verlangend blickte er zu der Dose auf, die der Arzt wieder auf die Anrichte gestellt hatte. Als sein Herrchen nicht gleich reagierte, stieß er mit der Schnauze gegen dessen Bein.

    »Waren wir uns nicht einig, daß es frühmorgens Trockenfutter gibt?« fragte Eric belustigt. »Nun ja, machen wir mal eine Ausnahme.« Er griff nach der Dose und leerte sie in einen zweiten Freßnapf. Franzl warf einen Blick zu dem Kätzchen, überzeugte sich, daß dieses noch immer mit seinem eigenen Futter beschäftigt war, dann machte er sich in Windeseile über den eigenen Napf her.

    »Franziska kommt!« rief Ka­tharina. Sie eilte in die Diele, um für die Krankengymnastin die Haustür zu öffnen. »Wir haben Familienzuwachs bekommen«, erzählte sie, kaum, daß sie die junge Frau ins Haus gelassen hatte. »Der Franzl hat ein Kätzchen angebracht.«

    Franziska, die seit einem Unfall in ihrer Kindheit nicht mehr sprechen konnte, sah sie ungläubig an. Sie traute dem Franzl zwar einiges zu, aber nicht, daß er sich um Katzen kümmerte.

    »Doch, es stimmt.« Katharina wies in die Küche.

    Franzl rannte Franziska entgegen. Schwanzwedelnd umtänzelte er sie. Erst, nachdem sie ihn ausgiebig begrüßt hatte, ließ er von ihr ab und kehrte zu dem Kätzchen zurück, das noch immer dabei war, sein Futter hinunterzuschlingen.

    »Guten Morgen, Franziska«, sagte Dr. Baumann. Er erzählte ihr, daß er die Katze in der Nacht gehört hatte. »Vermutlich hat sie sich verlaufen, oder jemand hat sie ausgesetzt. Jedenfalls scheint sie schon seit Tagen nichts mehr gefressen zu haben.«

    Franziska strich zärtlich durch das schwarze Fell des Kätzchens. Es kümmerte sich überhaupt nicht darum, sondern fraß unbeirrt weiter.

    »Du wirst zwar schon gefrühstückt haben, aber es schadet durchaus nichts, wenn du es noch ein zweites Mal tust«, meinte Katharina Wittenberg. »Ich will dir ja nicht zu nahe treten, Franziska, doch meiner Meinung nach bist du etwas zu dünn.«

    »Die Hörnchen duften so wundervoll, daß ich der Versuchung einfach nicht widerstehen kann«, schrieb die Krankengymnastin auf den Block, den sie immer bei sich trug.

    »Fein, dann wollen wir uns endlich an den Tisch setzen.« Die Haushälterin nahm ein weiteres Gedeck aus dem Schrank.

    »Soll ich das Kätzchen mit auf den Hof nehmen, oder wollt ihr es behalten?« fragte Franziska etwas später. Sie schob Eric den Block zu und schenkte sich eine zweite Tasse Kaffee ein.

    »Vorläufig behalten wir es«, bestimmte der Arzt. »Wer weiß, vielleicht meldet sich sein Besitzer. Ich werde auf jeden Fall eine Anzeige in die Zeitung geben. Wenn nicht, können wir uns in ein paar Tagen immer noch überlegen, was wir mit dem Kerlchen tun werden. Ich hätte nichts gegen eine Katze. Und wie es aussieht, Franzl auch nicht.«

    »Von mir ganz zu schweigen.« Katharina Wittenberg bückte sich und hob das Kätzchen, das seine Mahlzeit beendet hatte und zu ihr an den Stuhl gekommen war, hoch. »Falls es jemanden interessiert, es ist ein Kater«, verkündete sie.

    Dr. Baumann blieb noch eine halbe Stunde Zeit, um mit Franzl spazierenzugehen. Als er zurückkehrte, warteten bereits die ersten Patienten auf ihn. Durch Wechselsprecher bat er seine Sprechstundenhilfe, ihm den ersten hineinzuschicken. In Gedanken seufzte er auf, als er an Hand des Krankenblattes sah, daß es sich um Fred Becker handelte, den Mann einer der größten Klatschbasen von Tegernsee.

    »Einen schönen Gruß von meiner Frau«, sagte Fred Becker, als er dem Arzt gegenüber Platz nahm. »An und für sich wollte sie mich begleiten, statt dessen hat sie sich in die ersten Seiten unserer Familiengeschichte vertieft. Sie wissen ja, daß ich gerade dabei bin, etwas Ahnenforschung zu betreiben.« Er hob die Schultern. »In früheren Jahren hatte ich dazu keine Zeit, doch jetzt als Rentner… Wer weiß, vielleicht ist an mir ein Schriftsteller verlorengegangen. Meine Lina meint es jedenfalls.«

    Dr. Baumann hatte bereits davon gehört, daß Fred Becker sich extra einen Computer angeschafft hatte, um die Geschichte seiner Familie aufzuschreiben.

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