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Schafhaltung im ehemals woellwarthschen Essingen: Schäferbrunnen vor dem Rathaus Essingen
Schafhaltung im ehemals woellwarthschen Essingen: Schäferbrunnen vor dem Rathaus Essingen
Schafhaltung im ehemals woellwarthschen Essingen: Schäferbrunnen vor dem Rathaus Essingen
eBook102 Seiten45 Minuten

Schafhaltung im ehemals woellwarthschen Essingen: Schäferbrunnen vor dem Rathaus Essingen

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Über dieses E-Book

Am 15. Oktober 1418 kauft Georg der Jüngere von Woellwarth von Wilhelm von Jagstheim dem Älteren und dessen gleichnamigem Sohn all deren Güter, Eigen und Lehen sowie ihre Leibeigenen, die sie im Umkreis von zwei Meilen zwischen Gmünd und Aalen haben. In den Kauf eingeschlossen sind zwei Hirtenrechte. Damit beginnt die Schafhaltung auf dem nunmehrigen woellwarthschen Gebiet in den Schäfereigütern Baierhof, Lix, Schönburren und Schwegelhof.
Jahrhundertelang wurden die Weiherwiesen als Weiden benutzt. Sie gehörten ursprünglich der Grundherrschaft, wurden später zu 2/3 von der Realgemeinde Essingen gekauft, auch die beiden Weiher kamen in den Besitz der Realgemeinde. Am oberen Weiher befand sich eine stark besuchte Schafwäsche, zu der jedes Jahr 20. 000 Tiere und mehr aus der nahen und weiteren Umgebung getrieben wurden. Nachdem die Bauern in Essingen und Lauterburg die Stallfütterung eingeführt hatten, wurden die beiden Weiher trockengelegt, die Weide verpachtet, in Fruchtfelder umgewandelt, das im Eigentum der Realgemeinde befindliche Weiherhaus 1856 auf Abbruch verkauft und die Schafwäsche von den Weiherwiesen an die Rems bei der Ölmühle verlegt.
Die Kulturveränderungen auf der Essinger Markung führen ab 1880 zum ständigen Rückgang der Schafhaltung in Essingen und Lauterburg. Die letzten Essinger Schafhalter waren die Brüder Wilhelm, Karl und Johannes Holz, Söhne des Matthäus Holz, Pächter auf dem Hofgut Tauchenweiler.
Karl Holz, auch bekannt als "Tauchenweilerkarle", trieb 1952 letztmals seine Schafe zur Schafwäsche bei der Ölmühle und beendete danach die Schäferei.
SpracheDeutsch
HerausgeberBooks on Demand
Erscheinungsdatum26. Feb. 2019
ISBN9783748124368
Schafhaltung im ehemals woellwarthschen Essingen: Schäferbrunnen vor dem Rathaus Essingen
Autor

Heinz Bohn

Heinz Bohn, 1943 in Aalen geboren, lebt seit seiner Heirat 1966 in Essingen. Er befasst sich seit Jahrzehnten mit der Ortsgeschichte von Essingen, welche ab dem 15. Jahrhundert von der jüngeren Linie der Freiherren von Woellwarth geprägt wurde. In der Reihe >im ehemals woellwarthschen Essingen< erfolgten dazu bereits zahlreiche Veröffentlichungen.

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    Buchvorschau

    Schafhaltung im ehemals woellwarthschen Essingen - Heinz Bohn

    Schäferbrunnen vor dem Rathaus Essingen

    Inhaltsverzeichnis

    Beginn der woellwarthschen Schafhaltung

    Erste württembergische Schäferordnung von 1651

    Woellwarthsche Schäfereigüter Lauchkling, Baierhof, Lix, Schönburren und Schwegelhof

    Schafhaus Lauchkling

    Schafhaus auf der Lix

    Vereidigung der woellwarthschen Schafhirten

    Wiesenknechte (Wiesenvögte)

    Schafweiden geben ständig Anlass zu Streit

    Veränderungen und Probleme durch den Herrschaftswechsel im Jahre 1809

    Viehseuche durch Wanderschäferei

    Württembergisches veredeltes Landschaf

    1807 hat Essingen noch zehn Schäfer

    1816 - Schafe als Hochzeitsgeschenk für Kronprinz Wilhelm von Württemberg und Großfürstin Katharina Pawlowna

    Beschreibung der Schäfereigüter 1819

    Schafzählungen auf Essinger Gemeinde 1820 und 1821

    Gutsherrschaft Woellwarth kauft Adlerwirtschaft und Pferchrechte in Bartholomä

    Degenfeld verkauft 1833 ihren Essinger Anteil an der Sommerschafweide an die Realgemeinde Essingen

    Mitweide auf den Essinger Schafweiden

    Schafweidpachtschilling Allmend von Birken und Teich

    1854 hat Essingen 1884 Einwohner

    Weiherwiesen - Schafweide und Schafwaschplatz

    Das Hirtenhaus auf dem Weiherplatz

    197 Gemeinderechtsbesitzer

    Grasversteigerung im alten Hirtenhaus auf den Weiherwiesen

    1788 wird das neue Weiherhaus erbaut

    Realgemeinde erwirbt 1825 und 1833 zu 2/3 die Schafweide auf den Weiherwiesen

    1856 wird das Weiherhaus abgebrochen - einige Wetteraufzeichnungen

    1857 bis 1952 Schafwäsche an der Rems bei der Ölmühle

    Schafweideablösung der Gutsherrschaften Woellwarth und Degenfeld an die Realgenossenschaft

    Schafhaus auf dem Ammertsbühl

    Schafhaltung in Essingen geht zu Ende

    Schäfer Karl Holz „Tauchenweilerkarle"

    Ein Schäferstündchen mit Folgen

    Nachbemerkung

    Quellenverzeichnis

    Ausschnitte vom Schäferbrunnen vor dem Rathaus Essingen

    Vorbemerkung

    Die jüngere Linie der Freiherren von Woellwarth kann im 15. und 16. Jahrhundert am Nordrand des Albuchs zwischen den Reichsstädten Gmünd und Aalen, der Fürstpropstei Ellwangen und der württembergischen Herrschaft Heidenheim ein Kleinstterritorium ausbilden, dessen Mittelpunkt und Verwaltungssitz die Marktgemeinde Essingen ist. Am 15. März 1401 kauft Georg von Woellwarth von Hans von Westerstetten den reichslehenbaren Burgstall Sneggenroden, das spätere Hohenroden. Am 25. Mai 1413 werden die Reichsfestung Lauterburg sowie das Dorf Essingen durch Graf Eberhard III. von Württemberg an „seinen Diener Georg dem Jüngeren von Woellwarth" verpfändet¹; 1413 verpfändet ihm Württemberg auch noch die Reichsfestung Rosenstein zusammen mit der Stadt Heubach.

    Die Lauterburg bildet nun zusammen mit Essingen, Hohenroden und Teilen von Lautern das Zentrum der woellwarthschen Herrschaft. Burg Rosenstein und Stadt Heubach erweitern, von einer kurzen Unterbrechung abgesehen, bis zum Jahre 1579 deren Territorium.

    In diesem dem Ritterkanton Kocher inkorporierten Herrschaftsbereich üben die Freiherren von Woellwarth-Lauterburg, vom Reich ausgestattet mit dem Blutbann, Galgen und Stock, die hohe und niedere Gerichtsbarkeit aus; seit der Reformation haben sie auch die Kirchenhoheit inne.

    Beginn der woellwarthschen Schafhaltung

    Am 15. Oktober 1418, es ist der Tag vor Sankt Gallus, kauft Georg der Jüngere von Woellwarth (#12)² von Wilhelm von Jagstheim dem Älteren und seinem gleichnamigen Sohn all deren Güter, Eigen und Lehen sowie ihre Leibeigenen, die sie im Umkreis von zwei Meilen zwischen Gmünd und Aalen haben. In den Kauf eingeschlossen sind auch „Wettigsweiler (möglicherweise handelt es sich hier um die Hofstelle Schwarzweiler), „Ballstetten (vermutlich das abgegangene Albstetten), das Gut von „Diemar dem Essinger", die Hofstatt auf dem Stürzel samt dem halben Stürzel sowie zwei Hirtenrechte.³

    Nachdem die Grundherrschaft von Woellwarth die Trieb- und Weiderechte und damit das Privileg der Schafhaltung erworben hatte, wird die Schafhaltung erheblich ausgeweitet und auch brachliegende landwirtschaftliche Flächen wieder der Nutzung zugeführt, nachdem zuvor nur die Beweidung der so genannten Allmendweiden erfolgte. Im Zuge einer starken Nachfrage nach heimischer Schafwolle durch das sich schnell ausbreitende Tuchmachergewerbe erlebt die Schafhaltung einen entscheidenden Aufschwung und ist daher für die Grundherrschaft für lange Zeit eine wichtige Einnahmequelle. Bei der Katastererhebung des Jahres 1823 werden in Essingen noch 37 Tuchmacher, Leinenweber und Strumpfmacher gezählt.

    Erste württembergische Schäferordnung von 1651

    1651 hatte Herzog

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