eBook111 Seiten1 Stunde
Holt Archie Dolen raus!: G.F. Barner 121 – Western
Von G.F. Barner
Bewertung: 0 von 5 Sternen
()
Über dieses E-Book
Begleiten Sie die Helden bei ihrem rauen Kampf gegen Outlaws und Revolverhelden oder auf staubigen Rindertrails.
G. F. Barner ist legendär wie kaum ein anderer. Seine Vita zeichnet einen imposanten Erfolgsweg, wie er nur selten beschritten wurde. Als Western-Autor wurde er eine Institution. G. F. Barner wurde als Naturtalent entdeckt und dann als Schriftsteller berühmt. Seine Leser schwärmen von Romanen wie "Torlans letzter Ritt", "Sturm über Montana" und ganz besonders "Revolver-Jane". Der Western war für ihn ein Lebenselixier, und doch besitzt er auch in anderen Genres bemerkenswerte Popularität.
Das einzige, was Tate Morris sympathisch machte, war seine Schwester Caroline. Während ihr volles rötliches Haar seidig schimmerte, glich Tate Morris' kurzgeschorener Haarschopf eher den Stacheln eines Igels, der aus Versehen in ein Mennigefaß gefallen war.Morris' rundes Pfannkuchengesicht, das man beim ersten Sehen für gutmütig halten konnte, erhob sich über der Menge wie ein von innen erleuchteter Honigkürbis.So sah ihn Dan Madun: einen baumlangen, breitschultrigen Mann mit beachtlichem Bauchumfang, der sich seinen Weg durch die Menge bahnte. Daß er es absolut rücksichtslos tat, paßte zu ihm wie der runde Bowler, ohne den man sich dieses Vollmondgesicht nicht vorstellen konnte.Im nächsten Augenblick sah Madun die beiden anderen Männer, die Morris im Kielwasser folgten. Sie glichen zwei kleinen schmalbrüstigen Hühnern, die Mühe hatten, einem besonders großen, stolzen Hahn zu folgen.Der Mann zwischen ihnen trug keinen Hut, und der Regen, der jetzt auf Granger in Wyoming und die Bahnstation fiel, rieselte dem kleinen, mickrigen Mann auf die kahle Kopfhaut zwischen dem Kranz schütterer Haare.Der Mann ging gebeugten Hauptes, eine irgendwie Mitleid erregende Figur, die so leichtgewichtig sein mußte, daß der riesige Tate Morris sie todsicher mühelos mit einer Hand fassen und am ausgestreckten Arm verhungern lassen konnte.Morris stieß jetzt einem gedrungenen, stämmigen Mann die Rechte in den Rücken. Der Stämmige taumelte zur Seite, fuhr sofort herum, stieß irgendeinen wilden Fluch aus, der im Zischen abblasenden Dampfes der Lok unterging und holte aus.Dann erst sah er den Deputysheriffstern an der Weste von Morris. Es war bezeichnend, daß sich die Augen des Stämmigen etwa auf der Höhe des Ordens befanden, denn Morris überragte den Mann um volle fünfundzwanzig Zoll.»Versuche es mal, Mister«, grollte der riesige Morris.Er fing den herumzuckenden Arm des Stämmigen mit der Rechten ab, schloß seine Finger um dessen Handgelenk und drehte einmal. »Hast du nicht gehört gehabt? Du sollst aus dem Wege gehen, sagte ich. Jetzt gehst du!Dan Madun sah freudlos zu, wie Morris dem Mann mit einem blitzschnellen Ruck den Ann umdrehte. Der Stämmige stieß einen heulenden Laut aus, und Madun war bereit zu wetten, daß er den Arm drei Tage nicht bewegen, aber auch kaum sitzen können würde.
G. F. Barner ist legendär wie kaum ein anderer. Seine Vita zeichnet einen imposanten Erfolgsweg, wie er nur selten beschritten wurde. Als Western-Autor wurde er eine Institution. G. F. Barner wurde als Naturtalent entdeckt und dann als Schriftsteller berühmt. Seine Leser schwärmen von Romanen wie "Torlans letzter Ritt", "Sturm über Montana" und ganz besonders "Revolver-Jane". Der Western war für ihn ein Lebenselixier, und doch besitzt er auch in anderen Genres bemerkenswerte Popularität.
Das einzige, was Tate Morris sympathisch machte, war seine Schwester Caroline. Während ihr volles rötliches Haar seidig schimmerte, glich Tate Morris' kurzgeschorener Haarschopf eher den Stacheln eines Igels, der aus Versehen in ein Mennigefaß gefallen war.Morris' rundes Pfannkuchengesicht, das man beim ersten Sehen für gutmütig halten konnte, erhob sich über der Menge wie ein von innen erleuchteter Honigkürbis.So sah ihn Dan Madun: einen baumlangen, breitschultrigen Mann mit beachtlichem Bauchumfang, der sich seinen Weg durch die Menge bahnte. Daß er es absolut rücksichtslos tat, paßte zu ihm wie der runde Bowler, ohne den man sich dieses Vollmondgesicht nicht vorstellen konnte.Im nächsten Augenblick sah Madun die beiden anderen Männer, die Morris im Kielwasser folgten. Sie glichen zwei kleinen schmalbrüstigen Hühnern, die Mühe hatten, einem besonders großen, stolzen Hahn zu folgen.Der Mann zwischen ihnen trug keinen Hut, und der Regen, der jetzt auf Granger in Wyoming und die Bahnstation fiel, rieselte dem kleinen, mickrigen Mann auf die kahle Kopfhaut zwischen dem Kranz schütterer Haare.Der Mann ging gebeugten Hauptes, eine irgendwie Mitleid erregende Figur, die so leichtgewichtig sein mußte, daß der riesige Tate Morris sie todsicher mühelos mit einer Hand fassen und am ausgestreckten Arm verhungern lassen konnte.Morris stieß jetzt einem gedrungenen, stämmigen Mann die Rechte in den Rücken. Der Stämmige taumelte zur Seite, fuhr sofort herum, stieß irgendeinen wilden Fluch aus, der im Zischen abblasenden Dampfes der Lok unterging und holte aus.Dann erst sah er den Deputysheriffstern an der Weste von Morris. Es war bezeichnend, daß sich die Augen des Stämmigen etwa auf der Höhe des Ordens befanden, denn Morris überragte den Mann um volle fünfundzwanzig Zoll.»Versuche es mal, Mister«, grollte der riesige Morris.Er fing den herumzuckenden Arm des Stämmigen mit der Rechten ab, schloß seine Finger um dessen Handgelenk und drehte einmal. »Hast du nicht gehört gehabt? Du sollst aus dem Wege gehen, sagte ich. Jetzt gehst du!Dan Madun sah freudlos zu, wie Morris dem Mann mit einem blitzschnellen Ruck den Ann umdrehte. Der Stämmige stieß einen heulenden Laut aus, und Madun war bereit zu wetten, daß er den Arm drei Tage nicht bewegen, aber auch kaum sitzen können würde.
Mehr von G.F. Barner lesen
Ähnlich wie Holt Archie Dolen raus!
Titel in dieser Serie (100)
Der vierte Mann: G.F. Barner 125 – Western Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenIm Gluthauch der Hölle: G.F. Barner 105 – Western Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenMit Blut bezahlt: G.F. Barner 109 – Western Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDer Mann aus Sacramento: G.F. Barner 102 – Western Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenFort Filmore: G.F. Barner 101 – Western Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenAuf Leben und Tod: G.F. Barner 119 – Western Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDie Bande des Mandosa: G.F. Barner 113 – Western Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenFür eine Handvoll Nuggets: G.F. Barner 104 – Western Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDie Brücke der Vergeltung: G.F. Barner 108 – Western Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDas Gesetz bin ich allein: G.F. Barner 133 – Western Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenEin Tramp aus Texas: G.F. Barner 106 – Western Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDer Kopfpreis: G.F. Barner 103 – Western Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenSie trieben nach Laredo: G.F. Barner 107 – Western Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDrei-Dollar-Herde: G.F. Barner 110 – Western Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenSweetwater-Ranch: G.F. Barner 116 – Western Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenEin Name - in Blei geritzt: G.F. Barner 111 – Western Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDie Todesfälle am Rio Grande: G.F. Barner 114 – Western Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenTodeskommando Fort Blies: G.F. Barner 144 – Western Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenLand der Desperados: G.F. Barner 115 – Western Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenEin Mörder für Steve Perrett: G.F. Barner 123 – Western Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenHolt Archie Dolen raus!: G.F. Barner 121 – Western Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenBragg, der Schweiger: G.F. Barner 122 – Western Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenGehetzt – gestellt – gehängt!: G.F. Barner 130 – Western Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenIhr letzter Trail: G.F. Barner 112 – Western Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenEin Strick wartet: G.F. Barner 128 – Western Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenCanyon-Fehde: G.F. Barner 131 – Western Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenRitt ohne Wiederkehr: G.F. Barner 117 – Western Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenAbrechnung in La Mesa: G.F. Barner 124 – Western Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenHeißes Blei in Sundown Wells: G.F. Barner 138 – Western Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenPest am Trail: G.F. Barner 136 – Western Bewertung: 0 von 5 Sternen0 Bewertungen
Ähnliche E-Books
Krimi Dreierband 1011 Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDie schwarze Stunde Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenEin Mann ohne Nerven: G.F. Barner 240 – Western Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenWestwärts, Cowboys! Neun Western: Cassiopeiapress Sammelband Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenHenry Rohmer, N.Y.D. - Satansjünger (New York Detectives): Cassiopeiapress Thriller Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenRitt zum Galgen: Western Sonder-Edition Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenJulia Collection Band 29: Drei Millionäre bitten zum Tanz Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenSatansjünger: Ein Bount Reiniger Krimi Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenBlood Empire: Zum drittenmal zwei Vampir Schocker: Das Blutreich/ Widergänger - Zwei Cassiopeiapress Romane in einem Buch Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenCamp-Fieber: Die großen Western 286 Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenOffene Fehde: G.F. Barner 214 – Western Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenSHERLOCK HOLMES 3: Mörder-Schach Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDie großen Western 169: Black Jack Charly Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenEndstation des Grauens: G.F. Barner 296 – Western Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDie Bruce-Partington-Pläne Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDie großen Western 144: Der Gringo Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenSpieler Johnny: G.F. Barner 212 – Western Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenSpurensucher: The Hidden Folks Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenSalamitaktik Bewertung: 4 von 5 Sternen4/5Dorian Hunter 50 – Masken des Todes Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenFaustdick hinter den Ohren: G.F. Barner 156 – Western Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDan Shocker's LARRY BRENT 228: Silber-Grusel-Krimi 342 – Das Echsengezücht greift an Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDer Schwur des Desperado: G.F. Barner 183 – Western Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDorian Hunter 48 – Die Blutkirche Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenSchaufel dein Grab, Old Tuffy: G.F. Barner 293 – Western Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDan Shocker's Macabros 26: Elixier der Verdammnis (Xantilon-Zyklus Teil 1) Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenCassiopeiapress Western Roman Trio #6 Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenTrail-Männer: G.F. Barner 279 – Western Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDie Bande des Mandosa: G.F. Barner 113 – Western Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenVampire wollen nur das eine: 4 Gruselkrimis Bewertung: 0 von 5 Sternen0 Bewertungen
Action- & Abenteuerliteratur für Sie
ALIEN: INVASION: SciFi-Thriller Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDer Schatzberg Band 6: Geheimnisse der Menschheitsgeschichte - der Weg in die Göttlichkeit Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDas geheime Dinoversum (Band 17) - Umzingelt vom Preondactylus Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDas geheime Dinoversum (Band 15) - Die Rettung des Plateosaurus Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenIn 80 Tagen um die Welt: in Einfacher Sprache Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDer Schatzberg Band 4: Das geheime Pergament, fünf tibetische Initiationstechniken Bewertung: 5 von 5 Sternen5/5Reise um die Erde in 80 Tagen (Illustriert & mit Karte der Reiseroute) Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenWings of Fire (Band 1) – Die Prophezeiung der Drachen: Spannendes Kinderbuch für Drachenfans ab 11 Jahre Bewertung: 4 von 5 Sternen4/5Der Schatzberg Band 5: Der Weg nach Shamballah - der zweite Tunnel Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenRobinson Crusoe: Vollständige deutsche Ausgabe Bewertung: 5 von 5 Sternen5/5Eine Studie in Scharlachrot: Der erste Sherlock-Holmes-Roman - Leipziger Ausgabe Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenMATTHEW CORBETT und die Hexe von Fount Royal (Band 1): Roman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDer Ruf der Wildnis: Roman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenStill: Thriller Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenMilas Reise - Etappe 1: Mila und Josh Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDas geheime Dinoversum Xtra (Band 2) - Gefahr für den Triceratops Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenZu viele Putzfrauen: Ein Wiener Krimi Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenRobinson Crusoe Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDas Dorf 1 - Der Fremde: Ein Roman für Minecrafter Bewertung: 5 von 5 Sternen5/5Scary Harry (Band 1) - Von allen guten Geistern verlassen: Lustiges Kinderbuch ab 10 Jahre Bewertung: 4 von 5 Sternen4/5Yzra: Das Abenteuer beginnt Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenTHE CAVERN - Das Grauen aus der Tiefe: Horrorthriller Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDie drei Musketiere: Illustrierte Fassung Bewertung: 4 von 5 Sternen4/5Beast Quest (Band 3) - Arcta, Bezwinger der Berge Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDer Schatzberg: Abenteuer in Rumänien Bewertung: 5 von 5 Sternen5/5Die Salomon Siegel Band I: Maria Magdalena Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenBushcraft und Survival Basiswissen: Ratgeber für Recht, Theorie und Praxis Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDean Koontz - Jane Hawk ermittelt (3in1) Bewertung: 5 von 5 Sternen5/5Die Zeitmaschine Bewertung: 4 von 5 Sternen4/5
Rezensionen für Holt Archie Dolen raus!
Bewertung: 0 von 5 Sternen
0 Bewertungen
0 Bewertungen0 Rezensionen
Buchvorschau
Holt Archie Dolen raus! - G.F. Barner
G.F. Barner – 121 – Holt Archie Dolen raus!
G.F. Barner
– 121–
Holt Archie Dolen raus!
Doch Dan Maden sollte das verhindern
G.F. Barner
Das einzige, was Tate Morris sympathisch machte, war seine Schwester Caroline. Während ihr volles rötliches Haar seidig schimmerte, glich Tate Morris’ kurzgeschorener Haarschopf eher den Stacheln eines Igels, der aus Versehen in ein Mennigefaß gefallen war.
Morris’ rundes Pfannkuchengesicht, das man beim ersten Sehen für gutmütig halten konnte, erhob sich über der Menge wie ein von innen erleuchteter Honigkürbis.
So sah ihn Dan Madun: einen baumlangen, breitschultrigen Mann mit beachtlichem Bauchumfang, der sich seinen Weg durch die Menge bahnte. Daß er es absolut rücksichtslos tat, paßte zu ihm wie der runde Bowler, ohne den man sich dieses Vollmondgesicht nicht vorstellen konnte.
Im nächsten Augenblick sah Madun die beiden anderen Männer, die Morris im Kielwasser folgten. Sie glichen zwei kleinen schmalbrüstigen Hühnern, die Mühe hatten, einem besonders großen, stolzen Hahn zu folgen.
Der Mann zwischen ihnen trug keinen Hut, und der Regen, der jetzt auf Granger in Wyoming und die Bahnstation fiel, rieselte dem kleinen, mickrigen Mann auf die kahle Kopfhaut zwischen dem Kranz schütterer Haare.
Der Mann ging gebeugten Hauptes, eine irgendwie Mitleid erregende Figur, die so leichtgewichtig sein mußte, daß der riesige Tate Morris sie todsicher mühelos mit einer Hand fassen und am ausgestreckten Arm verhungern lassen konnte.
Morris stieß jetzt einem gedrungenen, stämmigen Mann die Rechte in den Rücken. Der Stämmige taumelte zur Seite, fuhr sofort herum, stieß irgendeinen wilden Fluch aus, der im Zischen abblasenden Dampfes der Lok unterging und holte aus.
Dann erst sah er den Deputysheriffstern an der Weste von Morris. Es war bezeichnend, daß sich die Augen des Stämmigen etwa auf der Höhe des Ordens befanden, denn Morris überragte den Mann um volle fünfundzwanzig Zoll.
»Versuche es mal, Mister«, grollte der riesige Morris.
Er fing den herumzuckenden Arm des Stämmigen mit der Rechten ab, schloß seine Finger um dessen Handgelenk und drehte einmal. »Hast du nicht gehört gehabt? Du sollst aus dem Wege gehen, sagte ich. Jetzt gehst du!«
Dan Madun sah freudlos zu, wie Morris dem Mann mit einem blitzschnellen Ruck den Ann umdrehte. Der Stämmige stieß einen heulenden Laut aus, und Madun war bereit zu wetten, daß er den Arm drei Tage nicht bewegen, aber auch kaum sitzen können würde.
In derselben Sekunde, in der sich der Stämmige zusammenkrümmte, schoß Morris’ rechter Stiefel in die Höhe und traf haargenau das Gesäß des immer noch Schreienden. Gleichzeitig ließ Morris den Arm los, und der Mann flog mit der Geschwindigkeit eines losfliegenden Rennpferdes gegen die Waggonwand. Er hatte sechs Schritt in weniger als einer Sekunde zurückgelegt. Wahrscheinlich war er noch nie im Leben schneller gewesen.
»Komm schnell«, sagte Morris danach grimmig. Seine Stimme klang jetzt rauh, wie die Rundseite einer Raspel. Zugleich machte er mit der Linken eine Bewegung, als zöge er ein störrisches Maultier hinter sich her. »Beeilung, Dollyn, der Zug wartet deinetwegen keine Minute. Komm, du quakender Ochsenfrosch.«
Der kleine, mickrige Mann mit der Halbglatze sauste gegen Morris, und die Knebelkette sang zuerst, um danach nur noch zu klirren.
Madun sah jetzt die vorn gefesselten Hände des kleinen Mannes. Morris hatte die Knebelkette durch das Verbindungsglied zwischen den beiden Stellen gezogen und zusammengedreht. Der kleine Mann hatte kaum Bewegungsfreiheit, er verzog das Gesicht vor Schmerz, als sich die Kette spannte, und Madun sah den haßvollen, finsteren Blick, den der Mann Morris zuwarf. Er konnte das riskieren, denn Morris ging unbeirrbar weiter und sah sich nicht nach ihm um. Der Hilfssheriff aus Rawlins, den manche Leute einen Totschläger, andere einen Schlächter und jene, die es mit ihm zu tun gehabt hatten, einen brutalen Hundesohn nannten, hatte nur die Plattform des Waggons im Auge.
Vielleicht war es das Pech von Morris, daß er ausgerechnet den dritten Juli für den Transport seines Gefangenen gewählt hatte. Der Zug nach Cheyenne nahm für die jährliche Unabhängigkeitsfeier mehr Leute auf, als die Waggons Sitzplätze besaßen. Morris wollte noch einen Sitzplatz ergattern, und er bahnte sich seinen Weg wie ein Schneepflug.
Die beiden Deputies aus Granger folgten Morris jetzt im leichten Trab. Wahrscheinlich würden sie drei Kreuze machen, wenn sie das getan hatten, was Vorschrift war: den Gefangenen und damit Morris bis zum Zug begleiten. Saß Morris erst einmal im Waggon, befand er sich außerhalb der Stadtrechte und unterstand den Gesetzen der Bahn.
»Zurück da vorn!« donnerte Morris jetzt barsch. Er schob mit ausgestrecktem rechtem Arm eine rundliche, breithüftige Frau zur Seite und drückte danach einen hageren, klapperdürren Mann im Dreiviertelrock fort. »Macht Platz für einen blutigen Mörder!«
Die dicke Frau stieß einen entsetzten Japser aus, der hagere Mann fuhr herum und wich sofort noch weiter zurück.
»Mein Himmel, es ist Archie Doolyn«, ächzte er mit einer Falsettstimme. »Alle Teufel, soll der Bursche etwa mit uns fahren, Sheriff?«
»Das soll und wird er«, versicherte Morris finster. »Fort mit euch, der Gefangene muß in den Zug, macht Platz, oder ich mache euch Beine, Leute. Hier kommt der schreckliche Archie Doolyn, der kaltblütige Halsabschneider und blutigste Revolvermörder, den euer Town-Jail jemals beherbergt hat. Macht Platz, oder ich gebe Doolyn ein langes Messer und mache ihm die Hände frei.«
Jetzt wichen die Leute tatsächlich zurück, schoben sich hastig an Dan Madun vorbei, und der stand plötzlich frei zwischen den beiden Waggons.
Morris blieb im selben Augenblick, in dem er den Bahnmarshal erblickte, wie vor eine Mauer gelaufen stehen. Sein Gefangener hatte wohl damit gerechnet, daß es in dem Tempo weiter und schnell in den Zug gehen würde. Er lief sozusagen auf Morris auf.
»Du lausige Ratte, tritt mir nicht in die Hacken«, knurrte Morris wütend. »Mach das noch mal, und ich sorge dafür, daß du eine Vollglatze hast, ehe wir in Rawlins sind. Verdammt, verdammt, wen sehe ich denn da?«
Morris starrte Madun an wie eine gereizte Bulldogge.
»Siehst du, er erkennt dich nicht auf den ersten Blick, Dan«, sagte jemand nun hinter der Waggonecke von den Schienen her. »Er hat schon immer geschielt, dieser triefäugige Menschen- und Tierquäler. Man sollte ihm eine Schielbrille verpassen, damit er die Leute gleich erkennt, die keine Angst vor ihm haben. Hallo, Tierschinder.«
Morris sperrte den Mund so weit auf, daß man ihm ein ganzes Blech Pflaumenkuchen auf einmal hätte zwischen die Zähne stopfen können, schloß ihn dann jedoch mit einem deutlich hörbaren Klappen und blickte »Bully« Nat Jackson, den Heizer der Lok, fuchsteufelswild an. Sein nächster Blick schoß zu dem schwarzweißen, spitzähnlichen Mischlingsköter, den Bully Jackson auf dem linken Arm trug, während er in der Rechten eine Brühwurst hielt, deren anderes Ende seine Hündin zwischen den Zähnen hatte.
Kaum sah die Hündin den Deputysheriff, als sie knurrend die Lefzen zurückzog, das Ende der Wurst fallenließ und danach loskläffte, als wollte sie aus Bullys Armen Morris ins Gesicht springen.
»Das Mistvieh auch noch«, stieß Morris voller Wut durch die Zähne. »Hölle und Pest, dieses widerwärtige, giftige Mistvieh mit einer Wurst. Ich werde verrückt, das Vieh bekommt eine ganze Wurst?«
»Ja«, erwiderte Bully Jackson ergrimmt, »und du gleich die nächste Abreibung, Morris, wenn du Miss Rose noch mal ein Mistvieh nennst, du Tiertotschläger.«
»Ich habe sie verdammt nicht totgeschlagen«, fluchte Morris lauthals. »Ich habe ihr nur einen leichten Klopfer mit meinem Hut verpaßt, als sie mich beinahe vom Tender angesprungen hat und mich beißen wollte. Nur einen leichten Klopfer mit dem Hut, Jackson, du Ochse, verstanden?«
»Wenn das ein leichter Klaps gewesen ist, wäre sie nicht vom Tender geflogen«, gab Bully Jackson düster zurück. »Miss Rose ist ein kleines, sanftes Tier, das niemandem etwas tut, das weißt du genau, du Sklaventreiber. Und daß sie jeden, der an meine Lok will, anbellt, Mister, ist überall bekannt. Verdammt keine Art, einen kleinen Hund beinahe totzuschlagen. Außerdem geht es dich einen Dreck an, ob sie eine ganze Wurst bekommt oder nicht. Sie hat sie sich ehrlich verdient und neulich ein paar
Gefällt Ihnen die Vorschau?
Seite 1 von 1