Endlich mal was Positives (2018): Offensiv & optimistisch: mein Umgang mit HIV
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Über dieses E-Book
Das Buch soll Mut machen und informieren. Es wendet sich nicht nur an Positive und ihr Umfeld, sondern auch und besonders an diejenigen, die bislang keine Notwendigkeit sahen, sich mit der Infektion zu befassen, weil sie immer noch glauben, sie wären von HIV nicht betroffen. Das Virus ist allerdings nicht wählerisch. Es kann jeden treffen - egal, ob Mann oder Frau, ob homo-, bi- oder heterosexuell.
Aber: Mit der 1996 vorgestellten antiretroviralen Therapie hat die Infektion viel von ihrem Schrecken verloren. Sie ist zwar noch nicht heilbar, jedoch mittlerweile gut behandelbar; mit der Therapie kann die Infektion nicht mehr weitergegeben werden.
»Endlich mal was Positives« zeigt, dass man auch mit HIV das Lachen nicht verlernen muss - und auch mit einer unheilbaren Krankheit zukunftsorientiert leben kann.
Und das ist doch wirklich endlich mal was Positives.
Matthias Gerschwitz
Matthias Gerschwitz, Jahrgang 1959, betreibt seit 1992 in Berlin eine Werbeagentur. Seit 2007 erzählt er, wie er es formuliert, Geschichte anhand von Geschichten und widmet sich besonders seiner Wahlheimat. So entstanden zum Beispiel Bücher über einen altbewährten Berliner Markenartikel ("Bullrich Salz") oder die älteste Kneipe Berlin-Charlottenburgs ("Wilhelm Hoeck 1892"). Des Weiteren schreibt er über historische Gebäude, den Wandel der Zeiten oder vermittelt Eindrücke in das Leben mit einer HIV-Infektion. Auch zum Film hat Gerschwitz einen Bezug: Er arbeitete mehrere Jahre als freier Mitarbeiter für die Bavaria Film-Pressestelle und in gleicher Funktion für den Deutschen Filmpreis. In aeiner Künstlerbiographie über Wilhelm Bendow und Hubert von Meyerinck verbinden sich Berliner Theater- und Kabarettgeschehen mit Zeitgeschichte und Vielfalt zu einem lebendigen Bild zweier ungewöhnlicher und zu Unrecht fast in Vergessenheit geratener Künstler und ihrer Zeit.
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Rezensionen für Endlich mal was Positives (2018)
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Buchvorschau
Endlich mal was Positives (2018) - Matthias Gerschwitz
MATTHIAS GERSCHWITZ, Jahrgang 1959, lebt seit 1992 in Berlin. Er ist fasziniert von Geschichte und Geschichten. So entstanden Chroniken über Kneipen, Häuser, Marken und Unternehmen. Mit »Endlich mal was Positives« legt Gerschwitz eine Chronik der anderen Art vor: die Geschichte seiner 1994 festgestellten HIV-Infektion und sein offensiver und optimistischer Umgang damit. 2010 wurde er für seine Offenheit mit dem »Annemarie-Madison-Preis« ausgezeichnet.
Inhaltsverzeichnis
Vorwort (Andreas Schultz)
Etwas zu meiner Infektion
Los geht’s
In der Geschichte gekramt
Wie sag ich’s meinem Kinde?
Positiv in der Community
Das erste Jahr mit HIV
Der Weg zur Therapie
Ärzte sind auch nur Menschen
Positiv sollten Sie Ihren Tag beginnen
Die tägliche Dosis
Sicher ist nur der Tod
Schicksal und Schuld
Infektionsrisiken
Ungeschützt sollst du nicht schlafen geh’n
Mich trifft es ja nicht ...
Diskriminierung und Kriminalisierung
Ausblicke, Einsichten, Hoffnungen
Lust auf Leben
Einige Begriffserklärungen
endlich-mal-was-positives.de
matthias-gerschwitz.de
AUCH ALS HÖRBUCH
eingelesen von
Matthias Gerschwitz
und Andreas Schultz
Bezugsquellen unter:
MATTHIAS-GERSCHWITZ.DE
Es gibt Schlimmeres als den Tod.
Jeder, der einmal einen Abend mit
einem Versicherungsvertreter
verbringen musste, weiß
wovon ich spreche.
(Woody Allen)
HIV ist eine Virus-Infektion, die ohne Behandlung das Immunsystem des Menschen zerstört und nach etwa zehn bis zwölf Jahren ins Vollbild AIDS wechselt. Seit 1996 gibt es Medikamente, mit der die Infektion in Schach gehalten werden kann. Eine Ansteckungsgefahr ist bei regelmäßiger Tabletteneinnahme nicht mehr gegeben; HIV-positive Menschen können ein so gut wie normales und langes Leben führen.
VORWORT
Dass Matthias Gerschwitz mit HIV infiziert ist, erfuhr ich durch Zufall. Als wir 2003 die Einladungsliste für unser 25-jähriges Abiturjubiläum zusammenstellten, meinte ein ehemaliger Mitschüler: »Also der Matthias, weißt Du nicht, der hat AIDS«. Und obwohl niemand es aussprach, stand eine Frage dennoch im Raum: »Lebt der überhaupt noch?«
Wir schickten ihm trotzdem eine Einladung.
Damals war mein Bild von HIV noch sehr vereinfacht. Wir hatten alle den Film Philadelphia gesehen und glaubten zu wissen, dass HIV gleich AIDS ist und AIDS gleich Tod. Umso erfreuter war ich, Matthias wohlbehalten und voller Lebensfreude auf unserer Feier zu begegnen. Seit diesem Zeitpunkt sind wir befreundet.
Die Idee zu diesem Buch trug Matthias schon länger mit sich herum. Um sie in die Tat umzusetzen, bedurfte es nur noch eines Anstoßes. An einem unserer Abende in einer Berliner Kneipe redete ich ihm zu, über seine Erfahrungen mit der Infektion zu schreiben, weil es vielen eine Hilfe sein würde und anderen die dringend nötige Aufklärung bringen könne. Mir schien die Zeit reif – und er auch tatsächlich dazu bereit zu sein.
Wenige Tage später erhielt ich die ersten 30 Seiten. Das vollständige Ergebnis folgte ein paar Wochen später. Herausgekommen ist ein Buch, das ein Betroffener für andere Betroffene und ihr Umfeld geschrieben hat, gerade auch für diejenigen, die (noch) keine Vorstellung von der Krankheit haben. Denn hier erzählt einer wie »du und ich« von seiner HIV-Infektion, ohne das Leben und das Lachen verlernt zu haben.
Das gibt Hoffnung, aber keine Sicherheit – und darüber lässt dieses Buch auch keinen Zweifel. So kommt in Zeiten, in denen HIV und AIDS im öffentlichen Bewusstsein den Rückzug angetreten haben – die Zahl der Neuinfektionen jedoch nicht – der Prävention weiterhin große Bedeutung zu. Auch hierzu leistet das Buch in unaufdringlich charmantem Ton einen unmissverständlichen Beitrag ohne moralischen Zeigefinger. Denn der hilft weder dem Jugendlichen, der sich bei seinem ersten hetero- oder homosexuellen Geschlechtsverkehr infiziert, noch dem vermeintlich untadeligen Bürger, der nach einer außerehelichen Nacht plötzlich feststellen muss, dass er nunmehr jenem zuvor gerne als Randgruppe bezeichneten Teil der Gesellschaft angehört, deren meiste Mitglieder, wie er bislang dachte, völlig zu Recht an der Schwulenseuche leiden.
So stellt sich dieses Buch auf beeindruckende Weise einer Realität, die einem nicht gefallen mag; aber auch die in meinen Augen gefährlich naiven Verhaltenshinweise u.a. der katholischen Amtskirche zu HIV und AIDS werden diese Realität nicht verändern. Denn hier geht es um handfestere Dinge: Aufklärung, Information, Hilfe und Unterstützung. Und in diesem Sinne ist dieses Buch tatsächlich etwas Positives.
Andreas Schultz
ETWAS ZU MEINER INFEKTION
Schon bald, nachdem ich das Testergebnis erhalten hatte, überlegte ich, bei welcher Gelegenheit ich mich wohl infiziert hatte. Es ging mir dabei nicht um Schuldzuweisung oder gar Rache. Ganz offensichtlich hatte ich meine eigenen Safer Sex-Regeln gebrochen, insofern hätte ich, wenn überhaupt, mir selbst Vorwürfe machen müssen. Aber wozu? Die Diagnose HIV-positiv stand unverrückbar im Raum und war auch mit der größten Selbstkasteiung nicht mehr aus der Welt zu schaffen.
Mit hoher Wahrscheinlichkeit ist es im