Ich will heute nicht leben.
Von Diego Bernardini
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Über dieses E-Book
Der Autor plädiert mit seiner Kurzgeschichte für die Verlautbarung des Leidens, für die Entlastung der Seele. Denn die Seele braucht Ausdruck für das Unsmarte, das Brockige, Laute und Unverdauliche, das ihr so oft zugemutet wird.
Diego Bernardini
Diego Bernardini schreibt. Mal autobiografisch über einen Zusammenbruch, mal in Kurzgeschichten über das Leben. Sein jüngster Wurf ist eine Kolumnensammlung zum Internet. Was treibt ihn an? Ist es der Drang, sein Innerstes nach außen zu kehren und Erlebtes in wohlgeformte Sätze zu verwandeln? Ist es die Faszination für das Abgründige, die ihn zu seinen Kurzgeschichten inspiriert hat? Ist es Nächstenliebe, die ihn dazu treibt, seine Expertise im Bereich des World Wide Web in einfache Worte zu fassen? Wir wissen es nicht. Etwas wird jedoch bei jedem seiner Werke offenbar: Dieser Mann kann schreiben - worüber auch immer. Um einen seiner Buchtitel zu zitieren: «Alles ist gut».
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Buchvorschau
Ich will heute nicht leben. - Diego Bernardini
Inhaltsverzeichnis
Ich will heute nicht leben
Epilog
Nachwort
Ich will heute nicht leben.
23.30 Uhr. Nichts geht mehr beim Sex: Reiz, Erektion, Orgasmus. Auf Reiz folgt keine Erektion mehr. Das Mannesbild zerfällt. Und ich dachte noch jedes Mal, dass das doch alles nicht so schlimm sein kann. Doch: Das kann es. Das ist es. Und es tut weh. Es nagt. Jede Annäherung löst Panik aus: Ich fürchte mich vor jeder Berührung. Ich habe Angst, dass schon wieder nichts geht, und ich flüchte mich in dumme Ausreden. Ich will nur noch schlafen. Nur noch schlafen. Aber wo hat sich der Schlaf versteckt? Ganz bestimmt nicht im Kissen, in das ich mein Gesicht minutenlang drücke, bis die fehlende Luft meinem selbstmörderischen Getue einen Strich durch die Rechnung macht, und auch ganz sicher nicht an der Decke, die ich stundenlang monoton anstarren kann. Nicht einmal die Lichter der vorbeifahrenden Autos, welche durch die Rollladen musterförmig gebrochen werden, vermögen die Gedanken zu bremsen. Der Schlaf aber hat sich nicht versteckt – er ist gar nicht da, wo ich bin.
Ich bin verschoben.
Nicht dort, wo ich sein sollte. Ich quäle mich aus dem Bett und schlurfe ins Wohnzimmer. Jedem Idioten, der sich irgendwann anmasste, gute Tipps fürs Schlafen zu geben, möchte ich jeden Buchstaben seiner idiotischen Vorschläge auf Brezelgrösse wachsen lassen und ihm in den Rachen drücken. Soll er doch daran ersticken. Idiot. Und zum zweihundertfünfzigsten Mal nehme ich die Hitler-Biografie zur Hand, setze mich aufs Sofa und schlage das Kapitel über den Menschen Hitler – war er wirklich ein Mensch? – auf und lege es ein paar Minuten später wieder zu Boden. Morgen Nacht werde ich es erneut von derselben Stelle aufheben, es öffnen und nach wenigen Absätzen wieder hinlegen. Die ewig gleiche Qual – eine durchwachte Nacht ist eine einsame Angelegenheit. Wut kommt auf. Grosse Wut. Ich schlage mir mit der flachen Hand auf die Stirn: einmal, zweimal, dreimal … hundertmal. Dann kommen die Kopfschmerzen und noch mehr Gedanken schlagen von innen an die Stirn – als ob der Schädel in eine absurde Form gestanzt werden soll. Die Gedanken werden unerträglich, ändern alle zwei Millisekunden die Richtung und erhalten damit noch mehr Schwung, um mich zu quälen, zu analysieren, zu überdenken, zu skizzieren, zu spielen, zu fragen, fragen, fragen, fragen, fragen, fragen, fragen, fragen, fragen, fragen, fragen, fragen … Was für ein sinnloses Massaker der Nachtruhe.
Im Erdboden versinken möchte ich.
Durch das Fenster neben dem Sofa schaue ich zum Sternenhimmel hoch, der erstaunlicherweise wolkenfrei schimmert, und ich fluche wie ein Berserker: Ist das alles, was du zu