Erinnerungen an unruhige Zeiten: Ein Leben in der Vulkaneifel
Von Alfred Schmitz
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Über dieses E-Book
Ohne Schnörkel und sentimentale Verklärung, manchmal auch mit einem Augenzwinkern erzählt er, wie er sich mit Tatkraft, Fleiß und unerschütterlichem Gottvertrauen den Herausforderungen stellt, die das Leben für ihn bereithält.
Alfred Schmitz
Alfred Schmitz, Jahrgang 1927, nimmt uns mit auf eine Zeitreise durch neun Lebensjahrzehnte.
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Buchvorschau
Erinnerungen an unruhige Zeiten - Alfred Schmitz
Alfred Schmitz, Jahrgang 1927, nimmt uns mit auf eine Zeitreise durch neun Lebensjahrzehnte.
Ein Leben, geprägt von Entbehrungen, Pflichtgefühl, harter Arbeit und Gemeinschaftssinn vor den Kulissen einer rauen, wildromantischen Eifellandschaft.
Ohne Schnörkel und sentimentale Verklärung, manchmal auch mit einem Augenzwinkern erzählt er, wie er sich mit Tatkraft, Fleiß und unerschütterlichem Gottvertrauen den Herausforderungen stellt, die das Leben für ihn bereithält.
Für meine Frau Maria, meine stets treue und liebevolle Gefährtin, die so manchen Schlag abgemildert hat.
Für meine Kinder Anne, Christa, Andreas und Claudia, die der Beweis dafür sind, dass am Ende eines Tages doch alles seinen Sinn macht.
Und für meinen Schutzengel, der mich stets behütet hat.
Eifeldörfer
Zwischen den Bergen fand sich noch Raum
für Häuser und steinige Felder.
Drunten ein schmaler Wiesensaum,
drüben Wälder und Wälder.
Strömender Heid- und Wacholderduft, Kiefern
im Wind sich bauschend, Sonnenschein und
Blütenduft, Bäche stürzend und rauschend.
Kleingehörntes, mageres Vieh Weidet an
buschigen Hängen; hagere Hirten hüten sie
mit fremden, ernsten Gesängen.
Drunten schleift und kreischt ein Rad, still
sinnende Menschen reuten. Hinaus führt ein
halsgefährlicher Pfad In die Welt und zu
reichen Leuten.
Auf der Höhe, über den Höhen, hängt das
Dorf mit Häuschen und Hütten. Heute ruht
der reißende Föhn,
droht nicht, die Mauern umzuschütten.
Still steh’n die Halme, heut heult kein Sturm
In den hohen, verborgenen Bäumen. Fern die
Dörfer, Häuser und Turm,
die den blauen Horizont säumen.
Schlängelnde Wege, schlehdornumrahmt, hell
in die einsame Fläche gezeichnet.
Unbetreten, nur dass Ihr kamt,
war das Letzte, was sich ereignet.
(Ernst Thrassolt)
Ich bin ein Baum der Heimaterde, mit meinen
Wurzeln tief in ihr gebettet und alle Kräfte
saug‘ ich gierig ein
aus dieser Erde, der unlösbar ich verkettet.
Der Stamm ist hart und zäh wie Eifelholz, das
langsam wächst aus kargem Grunde,
dem Blitz und Frost die Lebensringe
zeichnen, das Mark bleibt dennoch ohne
Wunde.
Die Krone ragt in Sturm und Nebelgrau’n,
In Winternächten funkeln über ihr die Sterne
und frierend steht der Baum im kahlen Feld
und spürt erzitternd Gott aus weltenweiter
Ferne.
Ich bin ein Baum der Heimaterde,
mit ihren Wurzeln hat sie mich getränkt, mit
ihrem Segen hat sie mich begnadet, so sei
auch jede Frucht nur ihr geschenkt.
(Peter Zirbes)
Am 1. November 1927 erblickte ich, Alfred Schmitz, ältester Sohn von Wilhelm Schmitz und Margareta, geb. Krämer in Bettembourg, Großherzogtum Luxemburg, das Licht der Welt. Diese hielt, wie wir im Laufe meiner Aufzeichnungen sehen werden, einiges für mich bereit.
Mein Vater Wilhelm, geboren am 08.03.1901 in Tettscheid (Kreis Daun), hatte noch 10 Geschwister. Er und meine Mutter Margareta, geboren am 21.12.1904, zweitältestes von 6 Kindern, verzogen nach ihrer Heirat im November 1926 nach Luxemburg. Dort gab es im Gegensatz zum Deutschland der damaligen Zeit - 1920er Jahre - Arbeit und viel bessere Verdienstmöglichkeiten.
Vater arbeitete in einem Stahlwerk in Dudelange, Mutter in einem Hotelbetrieb in Bad Mondorf. So war denn für’s erste eine bescheidene, doch solide Basis geschaffen.
Mutter jedoch – aufgewachsen in einem wohlbehüteten Elternhaus und außerdem sehr einfühlsam und etwas romantisch veranlagt – wurde schon nach verhältnismäßig kurzer Zeit derart von Heimweh geplagt, dass man im Herbst 1928 in den Ort Wolken in der Nähe von Lonnig, ihrem Heimatort, umzog. Dies war jedoch, besonders angesichts der heraufziehenden Weltwirtschaftskrise in den Jahren 1929 und 1930, keine gute Entscheidung. Es gab in diesem ländlichen Raum kaum Arbeit; die Zahl der Erwerbslosen betrug in Deutschland fast 7 Millionen und Besserung war nicht in Sicht. Auf Anraten meines Großvaters väterlicherseits entschlossen sich meine Eltern daher zur Einrichtung und Eröffnung eines Lebensmittelgeschäfts.
Solche Läden firmierten damals noch unter der Bezeichnung „Kolonialwarenhandlung". In der Nacht vor der Eröffnung erfolgte ein Einbruch und vieles, besonders Tabak- und Süßwaren, wurde gestohlen. Aufgeklärt wurde nichts. Dies war ein denkbar schlechter Start!
Im Oktober 1930 wurde mein Bruder Helmut geboren, Bruder Jupp kam im Juni 1935, Schwester Helga im November 1938 zur Welt.
Während der Jahre 1930/31 verschlechterte sich die wirtschaftliche Lage immer mehr, so dass Vater sich zum Umzug nach Tettscheid, seinem Heimatort, entschloss.
Dieser erfolgte im Herbst 1932. Die Ortsgemeinde überließ – wie zu der Zeit vielfach üblich – jedem Bürger 1,5 Hektar sogenanntes Gemeindeland. So war denn