Die Lux-Lesebogen und Karlheinz Dobsky: Zur Wissens-Produktion für die Nachkriegs-Jugend
Von Kurt Dröge
()
Über dieses E-Book
Was als wissenswert für Heranwachsende galt, konnte Aufnahme in die Hefte finden, deren Herausgabe zum Sammeln angelegt war. Die Lux-Lesebogen waren zugleich Groschenhefte und Jugend-Sachbücher und erreichten große Auflagenzahlen.
Nach dem Ende von Nationalsozialismus und Weltkrieg bildeten die Hefte einen aus verlegerischer Sicht gelungenen Versuch, in der Nachkriegsphase des Übergangs mit der Produktion und literarischen Vermittlung von enzyklopädischem Wissen eine Lücke zu füllen. Im Zentrum der Darstellung stehen das Konzept der Reihe sowie ihre Gestaltung durch den Grafiker Karlheinz Dobsky.
Kurt Dröge
Sammler und Autor, der vornehmlich an historischer Alltags- und Regionalkultur interessiert ist.
Mehr von Kurt Dröge lesen
Trauscheine als pfarramtliche Gebrauchskunst Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenModezeitschrift und Zuschneidewerk: Das Schnittmusterjournal "Frohne Modelle" in Schötmar (Lippe) Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenPaar-Fotografie im 20. Jahrhundert: Zum Umgang mit Familienbildern Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDie historische Sachkultur in Pommern und Walter Borchers Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenChronos - Freundschaft mit Tieren: Zum Jugendbuch im Übergang von der NS- zur Nachkriegszeit Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDie goldenen Bücher und der Illustrator Hugo Wilkens Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenGassenkunst: Zur Ikonographie der Schriftsetzerei Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenSt. Hedwig als überforderte Kultfrau?: Zur Ikonografie von Kirche und Vertreibung Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDie Neue Arche Bücherei und Max Bartholl: Zum Wandel des Buchdesigns kleiner Reihen Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenPostkartenalben und weibliches Sammeln: Zu einem kulturellen Handlungsmuster um und nach 1900 Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDie Putzmacherin: Rollenbilder einer historischen Medienfigur Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenSchulwandbilder aus dem Verlag Kafemann in Danzig: Die vier "ostdeutschen" Jahreszeiten Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDer zugetextete Engel: Beispiele aus religiösem Bilderalltag Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDie Konstanzer Jugendbücher und Luise Pichler: Zum christlichen Jugendbuch im Übergang zum Nationalsozialismus Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenBilder des Klaus Störtebeker: Zur Austauschbarkeit von Heldendarstellungen Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDie volkskundliche Lehrerbildung in Lauenburg (Pommern) und Heinz Diewerge Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenKleine Delphin-Kunstbücher: Zur Kunstpopularisierung im und nach dem Ersten Weltkrieg Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenTorelli Aquarelle: Seriell handgemalte Postkarten nach 1900 Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenHandweberei im 20. Jahrhundert in Oldenburg: Werkstattbilder Bewertung: 0 von 5 Sternen0 Bewertungen
Ähnlich wie Die Lux-Lesebogen und Karlheinz Dobsky
Ähnliche E-Books
Die Konstanzer Jugendbücher und Luise Pichler: Zum christlichen Jugendbuch im Übergang zum Nationalsozialismus Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenBIERKÄMPFE, BAROCKENGEL UND ANDERE BAVARESKEN: Kein Twitter, kein Facebook • Von Menschen, Büchern und Bildern • Band 3 Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenKurze Geschichte der Kinder- und Jugendliteratur Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenMenschen, die Geschichte schrieben: Vom Barock zur Aufklärung Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDiskurspogo: Über Literatur und Gesellschaft Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenKlasse, Geschichte, Bewusstsein: Was bleibt von Georg Lukács' Theorie? Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDer Tigeraffe: und andere mitteldeutsche Bestsellerautoren Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDie bedeutenden Historiker Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenAllerhand Übergänge: Interkulturelle Analysen der regionalen Literatur in Böhmen und Mähren sowie der deutschen Literatur in Prag (1890-1918) Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenMit und ohne Feuer gegen Jugendgefährdung (E-Book): Zur Schundbekämpfung in der Schweiz nach 1945 Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenNeue Perspektiven einer kulturwissenschaftlich orientierten Literaturdidaktik Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenAufklärung in München: Schlaglichter einer Aufbruchszeit Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenBlitzkrieg Pop: Partialfaschismen und ästhetisierte Mythen des Faschismus in der Popkultur Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenRote Blaupausen: Eine kurze Geschichte der sozialistischen Utopien Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenNeue Annalistik: Umrisse einer Theorie der Geschichte Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDie volkskundliche Lehrerbildung in Lauenburg (Pommern) und Heinz Diewerge Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenSexuelle Revolution?: Zur Geschichte der Sexualität im deutschsprachigen Raum seit den 1960er Jahren Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenSelf-Publishing und Fanzine-Kultur: Avantgardistische Tradition? Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenÄsthetische Transformationen der Gesellschaft: Von Hiob zu Patti Smith Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDERMALEINST, ANDERSWO UND ÜBERHAUPT: Kein Twitter, kein Facebook • Von Menschen, Büchern und Bildern • Band 4 Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenKAISERSCHMARRN, RÖSCHTI UND ANDERE SCHMANKERL: Kein Twitter, kein Facebook • Von Menschen, Büchern und Bildern • Band 2 Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDie Entdeckung der Gesellschaft: Sattelzeit in Europa, 1770-1850 Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenHeilige Schriften der Weltreligionen und religiösen Bewegungen Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenWeltliteratur und Welttheater: Ästhetischer Humanismus in der kulturellen Globalisierung Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenAbschied aus der pädagogischen Provinz: Die phantastische Kinderliteratur der DDR im Wandel der Zeit Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenKritiken und Rezensionen 1912 - 1931 Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenCultural Studies und Pädagogik: Kritische Artikulationen Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenAnalytische Belletristik: Essays und Gespräche Bewertung: 0 von 5 Sternen0 Bewertungen
Sozialgeschichte für Sie
Verschwörungstheorien: Theorie - Geschichte - Wirkung Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenEs war ganz anders: Geheimnisse der österreichischen Geschichte Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenTraktat von dem Kauen und Schmatzen der Toten in Gräbern: Worin die wahre Beschaffenheit der ungarischen Vampire und Blutsauger gezeigt wird Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDiskurs und Dekor: Die China-Rezeption in Mitteleuropa, 1600-1800 Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDer Untergang des Abendlandes Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenVerschwiegene Erbschaften: Wie Erinnerungskulturen den Umgang mit Geflüchteten prägen Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenVerkehrsgeschichte und Kulturwissenschaft: Analysen an der Schnittstelle von Technik, Kultur und Medien Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenMorphium, Cannabis und Cocain: Medizin und Rezepte des Kaiserhauses Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenMit Geschichte spielen: Zur materiellen Kultur von Spielzeug und Spielen als Darstellung der Vergangenheit Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenReinhart Koselleck und das Bild Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenSkandalfilme: Cineastische Aufreger gestern und heute Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenGeneration und Erwartung: Konstruktionen zwischen Vergangenheit und Zukunft Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenVerschwundene Bräuche: Das Buch der untergegangenen Rituale Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenKonsum und Nation: Zur Geschichte nationalisierender Inszenierungen in der Produktkommunikation Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenNeue Psychiatrie: Den Biologismus überwinden und tun, was wirklich hilft Bewertung: 5 von 5 Sternen5/5Die neuesten Fortschritte der Zuschneidekunst.: Zur Formalisierung der Schnitttechnik im Schneidergewerbe im 19. Jahrhundert. Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenAlte Bräuche neu erleben: Fest- und Alltag im Rythmus der Jahreszeiten Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDie Bielefelder Sozialgeschichte: Klassische Texte zu einem geschichtswissenschaftlichen Programm und seinen Kontroversen Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDie Erfindung der Hausfrau – Geschichte einer Entwertung Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenSo erlebten wir den Ersten Weltkrieg: Familienschicksale 1914-1918 Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenHistorisches Lernen und Materielle Kultur: Von Dingen und Objekten in der Geschichtsdidaktik Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenHistorische Kulturwissenschaften: Positionen, Praktiken und Perspektiven Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDaemonolatria, das ist: Von der Hexen Teufelsdienst Bewertung: 5 von 5 Sternen5/5Narratologie und Geschichte: Eine Analyse schottischer Historiografie am Beispiel des »Scotichronicon« und des »Bruce« Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDie Geschichte der E-Mail: Erfolg und Krise eines Massenmediums Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenTraumzeit für Millionäre: Die 929 reichsten Wienerinnen und Wiener im Jahr 1910 Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenRepublik im Bürgerkrieg: Kapp-Putsch und Gegenbewegung an Ruhr und Lippe 1919/20 Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDer Untergang des Abendlandes: Band 1&2: Umrisse einer Morphologie der Weltgeschichte (Gestalt und Wirklichkeit) + Welthistorische Perspektiven Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenBesatzungsmacht Musik: Zur Musik- und Emotionsgeschichte im Zeitalter der Weltkriege (1914-1949) Bewertung: 0 von 5 Sternen0 Bewertungen
Rezensionen für Die Lux-Lesebogen und Karlheinz Dobsky
0 Bewertungen0 Rezensionen
Buchvorschau
Die Lux-Lesebogen und Karlheinz Dobsky - Kurt Dröge
Das niedere Bild
Inhalt
Vorbemerkungen zur „Nachkriegszeit"
Die Lux-Lesebogen als Jugend-Sachbücher und zugleich als Neubeginn der Heftchen-Literatur
Einige Daten und Fakten
Konzeptionelle Aspekte
Vom Sammeln
Inhalte, Autoren, Stil und Sprache
Karlheinz Dobsky und das Erscheinungsbild der Lux-Lesebogen
Das Ende einer Heftreihe des Übergangs
Nachwort: Zu diesem Buch in einer kleinen Reihe
Anmerkungen
Einer der ersten Lux-Jugend-Lesebogen, ein Kalender auf das Jahr 1948 mit Anhängen zum Allgemeinwissen
Vorbemerkungen zur „Nachkriegszeit"
Zu den Charakteristika der letzten Nachkriegszeit, der Monate und ersten Jahre unmittelbar nach Mitte 1945, gehörte, so die kulturkundliche Überlieferung, der „Hunger nach Kunst und Kultur" im Gefolge des mehr oder weniger gestillten Hungers nach Nahrung. Künstler, Wissenschaftler und Kulturschaffende, Verleger und Druckereien bemühten sich, wachsende kulturelle und Bildungs-Bedürfnisse zu befriedigen – und auch neu zu wecken.
Vor der Gründung der beiden deutschen Staaten geschah dies, unter der Aufsicht der Alliierten, oftmals innerhalb eines nicht ganz klar definierten Feldes, unter Einschluss von offenen Fragen bezüglich der Inhalte und Formen, die nach faschistischer Gewaltherrschaft und Kriegskatastrophe einer Reproduktion und Vermarktung harrten. Obgleich es sich hierbei nicht um ein „freies Feld" handelte, so doch um eines, das zahlreiche Unsicherheiten einschloss, oder positiv formuliert: Möglichkeiten wenn nicht auftat, so doch enthielt. Die Akteure besaßen, mehr oder weniger, die Chance, ihre Rolle im Publikationswesen (und im Theater und in anderen Sparten) zu überprüfen und neu zu definieren – oder hätten eine solche Chance theoretisch nutzen können.
Die Abkehr vom Nationalsozialismus in einer Zeit großer Not führte im Rahmen der sich neu formierenden kulturellen Identitäten der Menschen nach Kriegsende und dann in der BRD und DDR zu unterschiedlichen und doch rasch wieder stark eingeschränktenErgebnissen. Der gesellschaftliche, politische und wirtschaftliche Druck war zu groß, um echte Alternativen zuzulassen. Vielleicht, so ist aber nach wie vor zu fragen, hätten sich kulturelle Ausdrucksmuster, Erziehungs- und Wertestrukturen unter anderen Einflüssen auch anders entwickeln können.
Letztlich bestätigt sich immer wieder, anhand zahlreicher Beispiele, dass gerade in der Zeit der elementaren Lebensengpässe die Entnazifizierung im Kleinen, etwa im vermeintlich harmlosen Genre der Jugendliteratur, alles andere als klar, offen, tief greifend und systematisch stattgefunden hat. Denn gerade dieses „vermeintlich Harmlose hat das Kinder- und Jugendbuch unter dem Nationalsozialismus „ausgezeichnet
, indem unpolitische Stoffe aus dem Alltagsleben in mehr oder weniger subtiler Form als Träger von Ideologie benutzt wurden.
Gleichsam umgekehrt diente gleich nach 1945 das Argument „Wir brauchen Abstand" als Alibi für vermeintlich harmlose, unpolitische Stoffe, bei denen wiederum zu fragen ist, welche Lebensauffassung, Weltanschauung und Ideologie sie nunmehr weiter trugen.
Bezogen auf die allgemeine Literatur hat es nach mehrheitlicher Auffassung mit dem Kriegsende keine Stunde Null gegeben, mit sogenannter Trümmerlyrik und Kahlschlag-Texten, und keine durchgreifende ästhetische Wende. Eine These lautet deshalb, dass es keinen Anlass dafür gibt, „anzunehmen, die Situation der Kinder- und Jugendliteratur sei 1945 anders gewesen als die Situation der Gesamtliteratur. Man hat im Gegenteil den Eindruck, als habe es sich die Kinder- und Jugendliteratur (noch) wesentlich einfacher gemacht als jene, nämlich lediglich abgetan, was eindeutig nationalsozialistisch war, um spätestens 1947 bereits wieder das