Samurai-Diät: Die neue Kunst des Krieges gegen die Pfunde
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Buchvorschau
Samurai-Diät - Reginald Grünenberg
Table of Contents
Der Autor
Widmung
Die Legende vom dicken Samurai
Vorwort
Eine Entdeckung auf Umwegen
„Halt! Das ist doch ungesund!"
Hungerstoffwechsel, Myokine, Muskelgedächtnis und das egoistische Gehirn
Die drei Prinzipien
Ein hedonistisches Manifest
Die bekanntesten Diäten – und warum sie nicht funktionieren
Wozu eine Samurai-Diät?
Frauen als Samurai
Worauf Sie achten müssen!
Wie Sie sich vorbereiten sollten
Techniken der Samurai-Diät und die Samurai-Formel
Glossar der Tipps und Tricks
Kurz-, Normal- und Optimal-Variante der Samurai-Diät
Und jetzt geht's los
Nach der Samurai-Diät: Kampf den Jo-Jo-Ninjas
Das Leben geht weiter
Literaturempfehlungen und Weblinks
Impressum
Der Autor
Dr. Reginald Grünenberg, *1963, hat in Paris, München und Berlin Politikwissenschaft, Philosophie und Geschichte studiert. Er ist Unternehmer, Erfinder, Verleger und Autor verschiedener Zeitungen und Magazine, u. a. WELT, taz, Dagblatt Information und Mixology – Magazin für Barkultur. Er lebte mehrere Jahre in Japan und wurde 2008 in Tokio von der EU-Kommission zum Japan-Experten ausgebildet.
Im Sommer 2013 erscheint seine monumentale Nippon-Trilogie Die Entdeckung des Ostpols, ein historischer Tatsachenroman über die Abenteuer und das Wirken des deutschen Arztes Philipp Franz von Siebold im alten Japan.
Bisher veröffentlichte Bücher:
Politische Subjektivität. Der lange Weg vom Untertan zum Bürger. Philosophische Begründung des demokratischen Individualismus, Perlen Verlag 2006, 2., digitale Aufl. 2013, für 2,77 € im Amazon Kindle Shop.
Das Ende der Bundesrepublik. Warum Deutschland eine neue Verfassung braucht! Perlen Verlag 2009, 3., digitale Aufl. 2013, für 2,69 € im Amazon Kindle Shop.
Er ist Herausgeber und Verleger der Kritik der arabischen Vernunft von Mohammed Abed al Jabri, Perlen Verlag 2009, 2., digitale Aufl. 2013, für 9,99 € im Amazon Kindle Shop.
Mehr über den Autor auf www.reginald-gruenenberg.de
Widmung
Für Anne, Adriana, Christine, Dorothee und Eva, die das Manuskript gelesen und mich mit ihren enthusiastischen Kommentaren zum Weitermachen ermutigt haben.
* * *
Ein besonderer Dank gilt meinem Freund Sadami Tsutsumi, Arzt, Professor für nanomedizinische Ingenieurswissenschaften an der Kyoto Universität und Berater des japanischen Gesundheitsministeriums, der mir die originale Schriftrolle der Samurai-Legende in der Kyoto Prefectural Library gezeigt und für mich aus dem Altjapanischen übersetzt hat
Die Legende vom dicken Samurai
Der junge Yoshizane saß am Sterbebett seines Vaters, Fürst Katsuro, der seinem Nachfolger und Erben letzte Ratschläge gab, wie er die Provinz regieren und sich der kriegerischen Nachbarn erwehren sollte. Zuletzt beschwor Katsuro seinen Sohn, sich bei drohender Gefahr der Dienste seines früheren ersten Leibwächters zu versichern, des Samurai Matsumoto. Yoshizane entgegnete verblüfft, Matsumoto sei inzwischen ein weithin bekannter Spieler, Zecher und Vielfraß mit einem Bauch wie ein Berg, der sein Glied schon lange nicht mehr gesehen hat. Unterschätze ihn nicht! Ruf ihn, wenn du Hilfe brauchst! rief Katsuro noch aus, bevor er starb.
Wenig später entdeckten Yoshizanes Spione, dass der Herrscher der Nachbarprovinz heimlich eine riesige Armee aufgebaut hatte und schon in den nächsten Wochen einen Überfall plante. Alle Generäle in Yoshizanes Kriegsrat beschworen ihn, die Provinz kampflos zu übergeben, denn es bestand keine Aussicht, in einem Krieg gegen diese Übermacht zu bestehen. Da erinnerte sich der junge Fürst an den Rat seines Vaters und ließ Matsumoto rufen. Der dicke Samurai wurde betrunken aus einem Bordell herbeigeschafft. Fürst Yoshizane hieß alle Räte den Saal verlassen und sprach lange mit ihm. Danach verließ Matsumoto wortlos die Burg und verschwand in den Bergen.
Drei Wochen später kam er zurück. Er war nicht wiederzuerkennen: der Bauch war weg, er war schlank, schnell und bärenstark. Yoshizane ernannte Matsumoto zum General mit besonderem Auftrag. Als die Armee der Nachbarprovinz wenige Tage später ihren Angriff startete, verließ Matsumoto mit einem kleinen Trupp die Festung. An der Grenze tötete er den Heerführer der feindlichen Armee. Dann zog er weiter in die Hauptstadt der Nachbarprovinz, brach in die schlecht bewachte Festung ein und tötete den Fürsten mit seinen drei Söhnen. Der Krieg war vorbei.
Ein Jahr verging. Matsumoto war wieder ein häufig gesehener Gast in den Teehäusern, Bordellen und Sake-Kneipen, oft betrunken, immer gemütlich und beleibt wie zuvor. Da erhielt Fürst Yoshizane die Nachricht, dass der vor Urzeiten vom Sturmgott Susanoo getötete siebenköpfige Drache von Yamata wiederauferstanden war, ein Dorf angegriffen und alle Bewohner aufgefressen hat…
Japanische Chronik, 16. Jahrhundert
Vorwort
Wenn Sie ein seichtes Buch über sanftes Schlankwerden lesen wollen, dann legen Sie dieses hier ganz schnell weg! Es ist nichts für Sie, das verspreche ich Ihnen. Hier gibt es keine Zaubertricks à la Atkins – „Fett macht schlank! – oder Pape – „Schlank im Schlaf
–, keine albernen Kohlsuppen-, Weißwein-, Champagner- oder Blutgruppen-Diäten, und schon gar keine Präparate zu kaufen. Bleiben Sie lieber bei Ihren endlosen Schlankheitskuren, hungern Sie weiter, kaufen Sie teure Bioenzyme und vermeintliche „Fatburner". Oder leisten Sie sich gleich eine Gehirnvollwäsche bei einem der beliebten Diät-Motivationstrainer, der Ihnen erst das Geld aus der Tasche zieht, sich dann mit schlüpfrigen Witzen über Sie lustig macht und den Rest Ihres entmündigten Lebens zur Dauerdiät erklärt.
Hier geht es um etwas ganz anderes. Wenn Sie hier mitmachen wollen, dann zeige ich Ihnen einen einzigartigen Weg zur Gewichtskontrolle. Die Samurai-Diät ist die radikalste, effizienteste und gesündeste Form des Abnehmens, die je entwickelt wurde. Wir sprechen von mindestens zehn Kilogramm Gewichtsverlust in zwei Wochen. Ich selbst habe dabei bis zu zwölf Kilogramm abgenommen. Das Erstaunlichste aber ist, dass Sie danach so stark und gesund sein werden wie noch nie zuvor. Alles was Sie dazu brauchen sind ein paar Laufschuhe, eine gesunde körperliche Verfassung, einen starken Willen und natürlich etwas Übergewicht. Das wird nämlich Ihr ganz natürliches Trainingsgewicht sein, das Sie in neue Kraft und Ausdauer verwandeln.
Idealerweise verfügen Sie bereits über eine sportliche Konstitution oder haben sie in der Vergangenheit schon einmal gehabt, denn der Körper erinnert sich schnell wieder an seine alte Form. Ein erheblicher Vorteil sind Erfahrungen im Dauerlauf oder Jogging über eine Dauer von mindestens 30 Minuten. Ansonsten wäre es ein guter Ausgangspunkt, wenn Sie eine durchschnittlich kräftige Skelettmuskulatur an Armen, Beinen, Bauch und Rücken mitbringen. Sollten Sie allerdings noch nie Sport gemacht haben und Bewegung grundsätzlich als Zumutung empfinden, dann würden Sie hier einen steinigen Pfad beschreiten. Nicht, dass Sie es nicht schaffen könnten, doch Sie hätten es erheblich schwerer als alle anderen. Denn der Aufbau von Ausdauer und Muskulatur von Null an ist in der kurzen Zeit der Samurai-Diät kaum zu schaffen. Das könnten Sie allerdings noch durch eine Vorbereitungsphase mit einem soliden Sportprogramm aus Laufen und Gymnastik ausgleichen. Wenn Sie jedoch dazu noch schwer übergewichtig sind, also einen Body-Mass-Index (BMI) von über 30 bei hohem Körperfettanteil haben, dann sollten Sie das hier lieber bleiben lassen. Je kräftiger und sportlicher Sie allerdings sind, mit desto höherem Gewicht können Sie auch in die Samurai-Diät einsteigen. Ich bin 1,80 Meter groß und habe 2008, am Ende eines einjährigen Ausbildungsprogramms in Japan, bei 105 Kilogramm Körpergewicht eine Samurai-Diät gemacht. Mein BMI betrug damals über 32, was dem 1. Grad der Adipositas entspricht, also Fettleibigkeit. Doch zum großen Abschlussball in Tokio wollte ich nach monatelangem Genuss der schier unerschöpflichen japanischen Gaumenfreuden unbedingt wieder akzeptabel aussehen und in meinen besten Anzug passen. Wie unser Samurai Matsumoto aus der alten japanischen Legende nahm ich innerhalb von drei Wochen 16 kg ab. Und gewann damit eine Wette gegen meinen französischen Freund Julien, der das nicht für möglich hielt. Das funktionierte allerdings nur, weil ich als junger Mann immer wieder – wenn auch nur mäßig – Sport getrieben und mit der zweiwöchigen Samurai-Diät schon ein paar Jahre lang Erfahrungen gesammelt hatte.
Ich will nicht Ihr Leben von Grund auf ändern und Ihnen vorschreiben, was Sie tun oder lassen sollen in der übrigen Zeit, also wenn Sie gerade mal nicht an Ihr Gewicht denken – und das sollten mindestens elf Monate im Jahr sein! Ich werde Sie nicht mit absurden Glyx-Versprechungen locken, die sich angeblich erfüllen, wenn Sie beim Dinner im Kerzenschein nur immer schön brav auf den glykämischen Index jeder einzelnen Zutat auf Ihrem Teller achten. Auch die höhere Algebra zur Berechnung des gerade genannten und wenig aussagekräftigen Body-Mass-Indexes BMI, der keine Rücksicht auf den Muskel- und Fettanteil des Körpergewichts nimmt, werde ich Ihnen ersparen. Das alles brauchen wir hier nicht. Was ich Ihnen aber anbieten möchte, das ist die Einführung in ein fundamentales Prinzip des Abnehmens, das wie jede gute Lebenstechnik so wirksam wie einfach ist. Dann können Sie ein für alle Mal das Kalorienzählen aufhören und die ängstliche Unterscheidung von „gesundem und „ungesundem
Essen, von Fett, Eiweiß und Kohlenhydraten bei jeder Mahlzeit vergessen. Die bösen Geister, die inzwischen jeden Tag mit am Tisch sitzen, können Sie bald vertreiben. Außer ein paar Tipps zu erprobten Techniken gegen die Jo-Jo-Ninjas werden Sie deshalb hier auch keine speziellen Kochrezepte oder Ernährungspläne für Ihr Leben nach der Samurai-Diät finden. Dafür erfahren Sie auf der Grundlage der neuesten Ergebnisse aus der Stoffwechselforschung, warum alle bisherigen Diäten mitsamt ihrer Versuche zur Diät-Folgeschädenbegrenzung, was immer auf eine Diät nach der Diät hinausläuft, wirkungslos und schlimmstenfalls sogar gesundheitsschädlich sind.
Die Samurai-Diät folgt einem ganz und gar hedonistischen Prinzip. Sie steigert Ihre Genussfähigkeit und lässt Sie die Kultur des unbeschwerten Essens wiederentdecken. Und sie ist gesund! Ich habe sie jahrelang erprobt und weiterentwickelt. Der Anfang war hart, aber sie funktionierte zunehmend besser und reibungsloser. Also, wenn Sie bereit sind, für ein paar Tage den Weg des grimmig entschlossenen Samurai Matsumoto zu gehen, um Ihren Körper (wieder) in Form zu bringen, dann lesen Sie hier weiter.
Eine Entdeckung auf Umwegen
Kurz vor meinem sechsunddreißigsten Geburtstag bekam ich chronische Rückenschmerzen. Sie traten nicht nur bei bestimmten Haltungen oder Bewegungen auf, sondern ich hatte sie auch, wenn ich im Bett oder sogar in der heißen Badewanne lag. Das beunruhigte mich, denn mein Rücken hatte mir noch nie Schwierigkeiten gemacht. Darüber war ich immer besonders froh, denn viele meiner Altersgenossen hatten schon von den Zwanzigern an Rückenbeschwerden. Außerdem war meine Konstitution recht sportlich und kräftig, auch wenn sie sich ein wenig versteckt hatte unter einem Wohlstandsbauch. Nichts deutete darauf hin, dass ich Rückenschmerzen haben müsste. Ich ging also zu einem Orthopäden, der mir Spritzen gab und mich jedes Mal eine viertel Stunde lang vor ein surrendes Gerät aus der Steinzeit des Industriedesigns setzte, das angeblich heilsame Strahlen in den Rücken sendete. Die Spritze milderte den Schmerz ein wenig, aber nur für kurze Zeit. Nach ein paar Monaten betrachtete ich diesen Versuch als gescheitert und ging zum nächsten Arzt, diesmal eine Chiropraktikerin. Sie renkte mich ein, indem sie mir auf einer kalten Pritsche mit einem kurzen Ruck Schultern und Becken gegeneinander verdrehte. Das schnalzte richtig und danach war alles weg – für ein paar Tage. Nachdem ich das dritte Mal aus ihrer Praxis kam wusste ich, dass sie mir auch nicht helfen kann. Also litt ich einfach im Stillen weiter und versuchte den Schmerz zu vergessen. Bis ein Bekannter mir eines Tages die Adresse eines Arztes zusteckte, der sich mit so etwas angeblich auskennen sollte. Ich war skeptisch. Als das Stechen im Bereich der unteren Lendenwirbel wieder stärker wurde, machte ich doch einen Termin. Der neue Wunderdoktor erwies sich als Sportarzt mit Heilpraktikerausbildung. Er untersuchte mich gründlich, tastete mich ab und stellte mir eine Reihe von Fragen, die ich alle nur mit Ja beantworten konnte: Essen Sie gerne und viel? Trinken Sie auch manchmal mehr als drei, vier Gläser Bier oder Wein am Tag? Haben Sie zurzeit viel Stress? Vernachlässigen Sie den Sport? Er überlegte, machte ein paar kurze Notizen, sah mich dann mit großem Ernst an und stellte mir eine überraschende Diagnose: „Ihnen fehlt mechanisch überhaupt nichts. Ihr Rücken ist völlig in Ordnung. Aber Ihrem Darm geht es nicht gut. Sie haben dort eine Entzündung, die in den Rücken strahlt. Daher der Schmerz. Deshalb kann ich Ihnen nur Folgendes sagen: Sie essen zu viel, Sie trinken zu viel und Sie bewegen sich zu wenig. Mindestens eines von diesen drei Dingen müssen sie grundlegend ändern, sonst werden Sie massive gesundheitliche Probleme bekommen." Das war ein Schock für mich. Keine Spritzen mehr? Keine Operation? Ich sollte mich stattdessen selbst ändern? Und dazu auch noch auf all die herrlichen kulinarischen und alkoholischen Genüsse verzichten? Niemals!
Jenseits dieser Empörung war ich aber natürlich heilfroh, denn ich hatte ja ernsthaft befürchtet, dass meine Wirbel vielleicht zusammengeschraubt werden müssen, weil die Bandscheiben sich aufgelöst hatten oder so etwas Ähnliches. Die Botschaft war einfach – zumindest so, wie ich sie verstanden hatte. Ich musste nur abnehmen und Sport machen, wenn ich so weiterleben wollte wie bisher. Ich wog damals etwa 95 Kilogramm bei einer Größe von 1,80 Meter. In Sachen Abnehmen hatte ich eigentlich Erfahrung, denn während des Studiums fastete ich beinahe jedes Jahr ein Mal, und zwar in Form eines siebentägigen Heilfastens. Die Erfolge hielten sich in Grenzen, vor allem weil die verlorenen Pfunde bald wiederkehrten. Immerhin gab es mir ein gutes Gefühl und eine gesunde, glatte Haut. Also gut, Fasten wäre