Manchesmal im Arbeitsleben zum Affen gemacht
Von Jennifer Roses
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Buchvorschau
Manchesmal im Arbeitsleben zum Affen gemacht - Jennifer Roses
war.
Kapitel 2
Anfangs war es gar nicht so leicht, in diesem Betrieb Fuß zu fassen. Denn die Mädels waren ein eingespieltes Team, schlossen sogar Wetten ab, wer wie lange, von den Neuen bleiben würde.
Wer es von uns beiden schaffen würde, denn ein Mädel wurde nur fürs Service ausgebildet. Sie waren anfangs ganz schön biestig und gehässig. Und gleich vorweg, wir schafften es beide, zu bleiben.
Eine davon kannte ich schon aus meiner Schulzeit, die hat mir schließlich von den Wetten erzählt. Ich fand das nicht in Ordnung und sagte es ihr auch.
Ich fragte sie dann, wie sie sich dabei fühlen würde, wenn alle so biestig zu ihr seien. Wenn ihretwegen so unsinnige Wetten abgeschlossen werden würden.
Mit noch einem Mädel suchte ich daraufhin das Gespräch und stellte ihr dieselbe Frage. Anscheinend war dies genau der richtige Moment und auch die richtige Frage.
Sie begannen umzudenken, und jetzt war es ein richtiges tolles Team mit absoluter Fairness und Ehrlichkeit.
Die Lehrlingsentschädigung war ein Witz. Alle meine Freundinnen hatten mit Sicherheit in ihren Lehrberufen das doppelte.
Wie meistens habe ich auch hier wieder die A. Card gezogen.
Der Kollektivvertrag im Gastgewerbe war wegen des geschätzten Trinkgeldes so gering, doch soviel an Trinkgeld gab es nicht, schon gar nicht in der Küche, denn da gab es gar keines.
Und im Service hatten wir so eine nette Tagkellnerin, die uns alle anderen Tische abräumen lies, nur nicht diese Tische, wo Gäste ein Trinkgeld für die Lehrlinge liegen gelassen hatten.
Das war eine richtige alte Schabracke.
Uns standen jeden Tag ein Kaffee und ein Getränk zu, den Kaffee konnte sie nicht kürzen, doch das Getränk war von ihr immer nur ein Achterl Limo mit Wasser auf einen halben Liter.
Das Geld von der Differenz steckte sie selbst ein.
Bei vier Lehrlingen, das Ganze für fünf Tage in der Woche, ergab das auf Dauer ein ganz schönes Körberlgeld für sie.
Im dritten Lehrjahr beging sie den Fehler, mir 100 Schilling zu geben, mit der Bemerkung, dass ich mal zum Friseur gehen könne.
Meine Antwort war darauf, lassen sie unser Trinkgeld uns selbst vom Tisch holen, so würden wir alle öfter den Friseur damit bezahlen können.
Jedoch ein Teil der Stammgäste bemerkte auch ihre Gier auf unser Geld, und steckten es uns bald schon persönlich zu.
Da war der Hausdrache aber so gar nicht erfreut.
Natürlich bekamen wir da sogleich wieder blöde Arbeiten zugeteilt. Aber was mich von dem alten Hausdrachen am meisten störte, war, wie falsch diese Frau war.
Wie ein Blatt im Wind, immer schimpfte sie über diese Leute, die gerade nicht anwesend waren.
Und gerade ihr sollte ich dankbar sein, denn sie hat mich da reingebracht. Sie war die, ach so nette Nachbarin, meiner Großeltern.
Und auch beim Chef machte sie alle nur schlecht. Ein Lob gab es nie. Dabei war sie es, die hin und wieder auch Getränke vom Keller mit nach Hause