Zwischen Huhn und Himmel: Begegnungen mit Gott im Hühnerstall - Eine Pfarrfrau erzählt
Von Sabine Kley und Anika Beer
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Über dieses E-Book
Von ihren lustigen, aber manchmal auch nachdenklich stimmenden Erlebnissen berichtet sie in diesem mitreißenden Buch. Dabei verbindet sie geschickt ihre eigenen Erfahrungen mit biblischen Aussagen und kleinen Meditationen. So lädt sie die Leser ein, sich ganz neu auf Gottes Schöpfung einzulassen und ihm auf ungewöhnliche Weise im Alltag zu begegnen.
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Buchvorschau
Zwischen Huhn und Himmel - Sabine Kley
Inhalt
Einleitung
Kapitel 1: Ein erschreckendes Geschenk
Wie ein nasser Sack
Kapitel 2: Was du nicht ändern kannst, das lerne zu lieben
Sturm
Kapitel 3: Hagelsturm
Dazwischen
Kapitel 4: Umzug
Kapitel 5: Maxi auf Entdeckungsreise
Herbstimpressionen
Kapitel 6: Einzug ins neue Heim
Pulsierendes Leben
Kapitel 7: Morgenstund’ hat Gold im Mund oder: Der batterielose Weckdienst
Morgenstimmung
Kapitel 8: Willkommen in der Hühnerfamilie!
Kapitel 9: Ein Hahn im Arm hält warm
Loslassen
Kapitel 10: Von einer Hand in die andere Hand
Notwendiges Abschiednehmen
Kapitel 11: Abschiedsschmerz und Neuzugang
Was hilft in Notzeiten?
Kapitel 12: Kino
Kapitel 13: Thriller
Kapitel 14: Gefühlsduselei
So wie ich bin
Kapitel 15: Das neue Vier-Mädel-Haus
Gottes Spuren entdecken
Kapitel 16: Spaziergang mit meinen Ladys
Kapitel 17: Weihnachtsmäuschenwinter
Vom Dunkel ins Licht
Kapitel 18: Jahresanfang und ein verschwundenes Huhn
Kapitel 19: Leichter in den Himmel
Häng dich doch dran!
Kapitel 20: Herzblutschmerz
Befreiend
Kapitel 21: Integration oder: Wie bringe ich zwei Generationen unter ein Dach?
Misstöne, die zu einem Gotteslied werden können
Kapitel 22: Generationenkonflikt
Neuer Mut
Kapitel 23: Wertschätzung – Nix gesagt ist genug gelobt
Kapitel 24: Sieben Hühner und ein Ei
Kapitel 25: Rutschige Angelegenheiten und schwindelnde Höhen
Der Spezialist der Täler
Kapitel 26: Keine Hochzeit und ein Todesfall
Kapitel 27: Huhn und Himmel
Mit dir durchs Leben
Kapitel 28: Schneeberge, Winterdienst und vier Eier
Stürmische Winterzeiten
Kapitel 29: Zuwachs
Kapitel 30: Schneegeheimniserlebnisse
Adventliche Besinnungslosigkeit
Kapitel 31: Ausgetrixelt
Kapitel 32: Freilaufgehege-Impressionen
Mein Hirte
Nachwort
Einleitung
Hühner sind Geschöpfe aus der großen Hand Gottes. Schon in der Arche Noah waren sie dabei, denn von jeder Tierart befand sich ein Paar darin.
In den Geschichten von meinen Hühnern geht es nicht um eine Bibelarbeit oder um die neusten Forschungsergebnisse produktiver Hühnerhaltung. Es geht vielmehr um besondere Erlebnisse mit Hühnern: Beim genauen Hinschauen hielten mir meine Hühner nämlich manches Mal einen Spiegel vor und erinnerten mich an Aussagen der Bibel. Und beim aufmerksamen Beobachten stolperte ich immer wieder über unerwartetes Verhalten dieser Tiere, sodass ich darüber laut lachen musste oder auch mal nachdenklich wurde.
Im Juli 2004 hat alles mit der Hühnerei begonnen, von der ich auf den folgenden Seiten erzähle. Zu meinen Hühnergeschichten habe ich immer wieder Meditationstexte verfasst, die Aussagen über Gott und meinen Glauben an ihn von einem anderen Blickpunkt aus auf den Punkt bringen und Sie einladen, über das Gelesene nachzudenken.
Möge Ihnen durch meine erzählten Erlebnisse wieder neu bewusst werden, welche Schätze in den alltäglichen Begebenheiten liegen, wenn wir sie als Gottes Geschenke annehmen.
Nun lassen Sie sich zu meinem Federvieh mitnehmen und erfahren Sie, wie alles begann.
Kapitel 1
Ein erschreckendes Geschenk
Es begann an einem der 52 Sonntage, die das Jahr so bietet. Eigentlich sollte es ein Tag der Ruhe und Besinnung werden. Normalerweise besuchen wir den Gottesdienst und verbringen den Rest des Tages im trauten Heim. Ein Spaziergang zur Körperertüchtigung ist meist auch angesagt.
Was an diesem besagten letzten Julisonntag anders war? Ich war mal wieder ein Jahr älter geworden. Dies war für mich weiter kein Grund zur Beunruhigung, denn es steht jedem jährlich einmal bevor. Dass aber ausgerechnet an diesem Sonntag die Verabschiedung meines Mannes nach 16-jährigem Wirken in einer großen Gemeinde stattfand, gab diesem Tag ein besonderes Gewicht. Außerdem stand ein Wohnortswechsel bevor. Unsere Kinder mussten neue Schulen besuchen und viele Umzugskartons sollten gepackt werden. Ein neues Pfarrhaus, eine neue Gemeinde, neue Leute warteten auf uns. Würden wir uns schnell einfinden? Würde man uns akzeptieren? Viele Fragen begleiteten uns im Vorfeld.
Nach einem traumhaften Abschiedsgottesdienst wanderten wir mit einem großen Teil der Besucher zu einem kleinen Imbiss in das benachbarte Gemeindehaus. Mein Mann erhielt einige Geschenke mit auf den Weg. Dann passierte etwas, das mein Leben von heute auf morgen veränderte. Vom CVJM bekamen wir einen Hühnerstall mit zwei Hühnern und einem Hahn geschenkt. Da der Kirchturm in dieser Gemeinde keinen Hahn hatte, erhielten wir ihn symbolisch für unseren neuen Wirkungsort. Wir sollten sozusagen den „Stallgeruch" aus der alten Gemeinde in die neue Gemeinde hineintragen. Der Gockel hatte die Menschen für das Evangelium wach zu krähen.
In den meisten Fällen ist eine Geschenkübergabe ganz einfach: Man erhält von jemand anderem ein Geschenk in die Hände gedrückt, dann freut man sich und sagt freundlich Danke. In meinem Fall stand ich wie gebannt da und konnte nicht glauben, was ich sah. Wegen Allergien in unserer Familie hatten wir bisher keine Tiere gehabt, obwohl ich sehr tierlieb bin. Instinktiv nahm ich den Hahn in meine Arme. Noch nie hatte ich Hühner oder einen Hahn angefasst. Wie ich das in meiner Unkenntnis und meinem Schockzustand geschafft hatte, bleibt mir bis heute ein Rätsel. Meine Hausärztin befand sich auch unter den Gästen. Sie sagte mir hinterher, dass ich ganz bleich geworden sei und sie sich gesorgt habe, ich fiele in Ohnmacht. Im Nachhinein war es für mich sehr beruhigend, solche Freunde zur Seite gehabt zu haben.
Trotz allem nahmen wir die beiden Hühner und den Hahn als Geschenk an, auch wenn wir nicht wussten, worauf wir uns da einließen. Als der Hühnerstall samt Inhalt abends in unserem Garten zu besichtigen war, stellten wir nüchtern fest: „Unsere Familie hat sich vergrößert, einfach so, von heute auf morgen."
Geburtstag, Verabschiedung und Hühnerzuwachs – alles an einem Tag. Das passiert nicht jeden Tag. Somit blieb dieser Sonntag ein herausragender gegenüber seinen 51 Brüdern.
Wie ein nasser Sack
Herr, wie ein nasser schwerer Sack
plumpse ich in deine Arme.
Meine ganzen Lasten,
die wie Gewichte an meinen Füßen hängen,
bringe ich mit.
Meine Ängste, Sorgen und Enttäuschungen
kleben auch an mir.
Meine Fragen nach der Zukunft und vielem mehr
halte ich fest unter den Armen.
Meine Träume und Sehnsüchte
belagern meine Hände.
Mit diesem ganzen Ballast
ist es mir fast unmöglich zu laufen –
so torkele ich auf dich zu.
Der Leidensdruck wurde zu groß,
so trete ich diesen schweren Weg an.
Dir bin ich nicht zu schwer, zu belastend oder zu schwierig.
Deine Arme sind nicht zu kurz oder zu schwach,
mich aufzufangen.
Deine Liebe zweifelt nicht an mir
und wirft mich nicht weg.
Deine Augen verachten mich nicht,
sondern ruhen auf mir.
Dein Herz ist nicht verhärtet gegen mich,
sondern es brennt für mich – aus Liebe,
so komme ich zu dir – wie ich bin.
Danke!
Kapitel 2
Was du nicht ändern kannst, das lerne zu lieben
Wie sollen wir mit Dingen oder Situationen umgehen, die uns überhaupt nicht passen, die aber trotzdem zu unserem Leben gehören?
Die wenigsten von uns werden