Erinnerungen an das Meer
Von T. Corell
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Buchvorschau
Erinnerungen an das Meer - T. Corell
Impressum
„Erinnerungen an das Meer" von T. Corell
herausgegeben von: Club der Sinne®, Langhansstr. 146, 13086 Berlin, Mai 2009
zitiert: Corell, T.: Erinnerungen an das Meer, 2. Auflage
© 2009
Club der Sinne®
Inh. Katrin Graßmann
Langhansstr. 146
13086 Berlin
www.Club-der-Sinne.de
kontakt@club-der-sinne.de
Stand: 01. November 2010
Gestaltung und Satz: Club der Sinne®, 13086 Berlin
Cover: Michael Sagenhorn, www.michaelsagenhorn.de
Covergestaltung: Club der Sinne®
ISBN 978-3-95527-052-0
eBooks sind nicht übertragbar!
Es verstößt gegen das Urheberrecht, dieses Werk weiterzuverkaufen oder zu verschenken!
Weitere erotische Literatur zum Sofortdownload finden Sie unter
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T. Correll
Erinnerungen an das Meer
Inhaltsverzeichnis
Teil I
Teil II
Weitere romantische und erotische Literatur zum Sofortdownload finden Sie unter
Teil I
1.
Der Mars wirkte wie der goldrote Schild eines antiken Kriegers - wehrhaft und Ehrfurcht gebietend.
Es verwunderte nicht, dass er seinen Namen dem römischen Kriegsgott verdankte. Wie ein im Kampf erprobter Soldat hatte er Narben davongetragen, zahlreiche Meteoriteneinschläge bedeckten seine Oberfläche ebenso wie tote Vulkankrater. Ein schlauer Veteran war er, der sich äußerlich leer und ungemütlich gab, in seinem Inneren jedoch einen Schatz verborgen hielt.
„Nyal? Träumst du wieder?"
Sie wandte sich ab von der Schutzscheibe und dem Anblick des roten Planeten, den sie vor einer Stunde verlassen hatte, und ging zu dem Mann, der ihr wieder jenen Blick zuwarf, der ihre Gedanken lähmte. Jaro saß im rechten Schalensitz des Cockpits vor den Instrumenten des Steuerbords. Seine Hand war Aufforderung und Befehl zugleich, sich neben ihn hinzusetzen.
Nyal kam nicht umhin, in Jaro ihren alten Transfera-Lehrer auf der Erde wieder zu erkennen. Wie er besaß Jaro jenen unschuldigen Jungenblick, dem man nie und nimmer etwas Böses zutrauen würde. Doch im Gegensatz zu ihrem wortgewaltigen Lehrer, der sein Ausbildungsprogramm mit der Disziplin und Präzision eines Lasergewehrs durchgeführt hatte, wirkte Jaro wie ein scheues Rehkitz. Mit den kurz geschorenen Haaren von undefinierbarer Farbe zwischen rot und braun, die ihm unbändig vom Kopf abstanden, dem verschmitzten Lächeln und vor allem den Sommersprossen erschien er zunächst frech und auf eigentümliche Weise niedlich. Aber in Jaro saß ein unbesiegbarer Feind, der seine positiven Eigenschaften wie ein Mantel einhüllte: die Furcht, zu versagen.
„Wir sind spät dran. Ich bin meine Koordinaten durchgegangen. Erledige jetzt deinen Teil, sagte Jaro. „Cyprex kann sich jeden Augenblick melden und unseren Bericht verlangen.
Obwohl Jaros Stimme der antrainierten Gleichmäßigkeit einer Maschine glich, war Nyal sein flehender Unterton nicht entgangen.
Der Bericht …
Sie war gespannt, was sie beide Cyprex sagen sollten – nachdem es gestern Nacht zwischen ihnen nichts mehr zu sagen gegeben hatte.
Nyal setzte sich auf ihren Platz, so wie sie es die letzten zehn Jahre getan hatte, und legte sich ihren Helm um, der sie sogleich mit dem Zentralsystem des Bordcomputers verband. Vor ihrem Auge rauschte das Hologramm eines Bildschirms auf. Die weibliche Stimme des Computers leierte ihr gewohntes Mantra herunter.
„Willkommen, NYal46. Seit Ihrem Letzten Arbeitstag sind 6:54 Stunden vergangen, das ergibt eine Differenz von 0:35 zum letzten Arbeitsbeginn. Ihre Nachlässigkeit wird in der Kontrolldatenbank der UniverseGenetics gespeichert und darf zu einer möglichen Eignungsprüfung bei Ihrem Anflug auf der Erde gegen Sie verwendet werden."
Nyal hatte nicht verschlafen, niemals in all den Jahren ihrer Dienstzeit. Sie hatte wach im Bett gelegen - wegen der letzten Nacht. Auch jetzt noch glaubte sie in Jaros kontrollierten Zügen dasselbe Gesicht in ihrer Kabine wieder zu sehen, jenes Erschrecken über etwas, dass in seinem Leben nie relevant gewesen war: Emotion.
Nyal machte sich an ihre Arbeit. Sie gab ihre Erkennungsdaten ein und ging die Parameter durch, welche die Sicherheit des Transports vom Mars zur Erde betrafen. Alles schien soweit in Ordnung. Wie immer. Heute waren es drei Container mit Mars-Gas, die es auf der Erde abzuliefern galt. Obwohl Nyal jeden Tag mit der milchig-silbrigen Substanz zu tun hatte, fand sie es immer noch unglaublich, dass MG das wertvollste Gut der Erde darstellte.
Vor dreißig Jahren war es gewesen, als der Mega-Konzern UniverseGenetics jenes Wundermittel im Boden des Mars entdeckt hatte. Bis heute wurde es wie ein heiliges Elixier verehrt, da es nur ihm zu verdanken war, dass die Menschheit dem Untergang nach der Energiekatastrophe entgangen war. Ein Supergau hatte die Welt lahm gelegt. In einem Wissenschaftsinstitut war „versehentlich" ein EMP, ein Elektromagnetischer Impuls, ausgelöst worden, der jedes strombetriebene Gerät, sei es ein Atomkraftwerk oder eine elektronische Armbanduhr, auf der ganzen Erde unbrauchbar gemacht hatte.
Wie sollte eine Gesellschaft, deren komplettes Leben von Computern abhängig war, ohne Storm überleben können? Die Menschen drohten wieder