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Irrlicht 54 – Mystikroman: Wenn der Baumgeist ruft
Irrlicht 54 – Mystikroman: Wenn der Baumgeist ruft
Irrlicht 54 – Mystikroman: Wenn der Baumgeist ruft
eBook100 Seiten1 Stunde

Irrlicht 54 – Mystikroman: Wenn der Baumgeist ruft

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Über dieses E-Book

Der Liebesroman mit Gänsehauteffekt begeistert alle, die ein Herz für Spannung, Spuk und Liebe haben. Mystik der Extraklasse – das ist das Markenzeichen der beliebten Romanreihe Irrlicht: Werwölfe, Geisterladies, Spukschlösser, Hexen und andere unfassbare Gestalten und Erscheinungen erzeugen wohlige Schaudergefühle.

»Ich bin Korrag, der Baum, und du stehst genau vor mir.« Esther stieß einen Schrei aus und floh. Blindlings rannte sie in den Wald hinein, streckte die Arme nach vorn und hielt Äste und Zweige von sich ab. Sie strauchelte mehrmals auf dem weichen, nachgiebigen Untergrund. Die Stimme verfolgte sie auch hier. »Geh nicht weg, Esther. Warum willst du nicht mit mir sprechen?« Vor ihr türmte sich dichtes Gebüsch auf und bildete ein schier undurchdringliches Hindernis. Sie ruderte mit den Armen und zwängte sich hindurch. Im nächsten Augenblick verlor sie den Boden unter den Füßen. Wie in einer Röhre rutschte sie plötzlich abwärts. Der alte Steinbruch, durchzuckte es sie. Ich stürze in den alten Steinbruch. In höchster Not stieß Esther einen Schrei aus. Das Gebüsch raste an ihr vorbei. Plötzlich sah sie den Himmel über sich und die Sonne. Der Duft der Blumen und Gräser, der Bäume und Sträucher, das war unverwechselbar die Gegend um Hardgrove Manor. Eine solche Mischung aus Aromen und Gerüchen gab es nur an diesem einen Ort. Esther MacMillan atmete tief durch und kurbelte die Fensterscheibe der Fahrertür vollständig herunter. Auf die Straße achtete sie kaum noch, aber das spielte in dieser abgelegenen Gegend der Grampian Mountains auch keine Rolle.
SpracheDeutsch
HerausgeberKelter Media
Erscheinungsdatum4. März 2015
ISBN9783959791182
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    Buchvorschau

    Irrlicht 54 – Mystikroman - Jennifer Dean

    Irrlicht

    – 54 –

    Wenn der Baumgeist ruft

    Jennifer Dean

    »Ich bin Korrag, der Baum, und du stehst genau vor mir.« Esther stieß einen Schrei aus und floh. Blindlings rannte sie in den Wald hinein, streckte die Arme nach vorn und hielt Äste und Zweige von sich ab. Sie strauchelte mehrmals auf dem weichen, nachgiebigen Untergrund. Die Stimme verfolgte sie auch hier. »Geh nicht weg, Esther. Warum willst du nicht mit mir sprechen?« Vor ihr türmte sich dichtes Gebüsch auf und bildete ein schier undurchdringliches Hindernis. Sie ruderte mit den Armen und zwängte sich hindurch. Im nächsten Augenblick verlor sie den Boden unter den Füßen. Wie in einer Röhre rutschte sie plötzlich abwärts. Der alte Steinbruch, durchzuckte es sie. Ich stürze in den alten Steinbruch. In höchster Not stieß Esther einen Schrei aus. Das Gebüsch raste an ihr vorbei. Plötzlich sah sie den Himmel über sich und die Sonne. Mit einem dumpfen Laut prallte sie gegen den Boden und blieb reglos liegen…

    Der Duft der Blumen und Gräser, der Bäume und Sträucher, das war unverwechselbar die Gegend um Hardgrove Manor. Eine solche Mischung aus Aromen und Gerüchen gab es nur an diesem einen Ort.

    Esther MacMillan atmete tief durch und kurbelte die Fensterscheibe der Fahrertür vollständig herunter. Auf die Straße achtete sie kaum noch, aber das spielte in dieser abgelegenen Gegend der Grampian Mountains auch keine Rolle. Wenn ihr hier alle halbe Stunde ein Fahrzeug begegnete, war das schon viel

    »Endlich zurück in der Heimat«, flüsterte sie. »Wie habe ich sie all die Jahre vermißt.«

    Bäume und Büsche wanderten vorüber – sie schienen ihr zuzuwinken. Der Wind bewegte die Naturwiesen, und es sah aus, als woge ringsherum die Oberfläche eines Ozeans aus bunten Farben.

    Erinnerungen an die Kindheit wurden wach, drängten in ihr Bewußtsein und überlagerten die Gedanken an die letzten Tage des anstrengenden Semesters und die Plackerei bei den Umzugsvorbereitungen.

    Angenehme Erinnerungen waren es, die sie in ihren Bann schlugen.

    Plötzlich jedoch schrak die Studentin aus ihren Gedanken auf. Eine leise Stimme erklang und nannte ihren Namen.

    »Esther!«

    Instinktiv trat sie auf die Bremse und wandte den Kopf nach hinten. Ihre Augen suchten das Wageninnere ab. Sie war allein, das beruhigte sie ein wenig. Sonst wäre es auch nicht mit rechten Dingen zugegangen.

    Da war es wieder: »Esther.«

    Die junge Frau hielt an und kurbelte das Wagenfenster herunter.

    »Hallo«, rief sie. »Ist da jemand?«

    Die Büsche an der Straße schwiegen. Weit und breit war kein Mensch zu sehen.

    »Esther!«

    Die beiden Worte kamen eindeutig aus dem Wageninnern, nicht von draußen.

    Esther MacMillan steuerte den alten Pontiac von der Straße und trat erneut auf die Bremse.

    »Ja, ich bin Esther«, sagte sie leise. »Aber wer bist du?«

    »Komm zu mir, Esther.«

    Die Stimme war jetzt ganz nah bei ihr. Dennoch sah sie niemanden und spürte nicht einmal einen Lufthauch.

    »Korrag ruft dich!«

    Der Name sagte ihr nichts. Wer war Korrag?

    »Ich kenne dich nicht«, erklärte sie. »Hast du einen Lautsprecher in meinem Wagen versteckt?«

    Einem Gedankenblitz folgend, schaute sie in den Rückspiegel. Die Straße ließ sich gut zwei Meilen weit überblicken. Sie konnte weder einen Wagen noch ein Motorrad oder ein anderes Fahrzeug ausmachen. Sie war weit und breit der einzige Mensch.

    Die Stimme gab ihr keine Antwort, und nach einer Weile rang Esther sich zu der Meinung durch, daß sie wohl einer Halluzination zum Opfer gefallen sein müsse.

    Entschlossen lenkte sie den Pontiac auf die Straße zurück und setzte ihre Fahrt fort.

    Bis ans Ziel waren es noch knapp zehn Minuten.

    Zwei Meilen weiter hörte sie erneut die Stimme, diesmal lauter.

    »Esther, komm zu mir.«

    Es klang fast flehentlich, und die junge Frau zog unwillkürlich den Kopf zwischen die Schultern und sah sich gehetzt um.

    »Wer immer du bist, zeig dich endlich!«

    »Korrag«, hallte es dumpf. Die Stimme schien von überallher zu kommen. »Korrag.«

    »Korrag?«

    Ein Rascheln und Wispern antwortete ihr, ähnlich wie das Rauschen des Windes im Wald.

    Der Wald… Korrag… etwas war da, doch sie vermochte nicht, es zu fassen.

    »Du bist wieder da«, raunte es.

    Sie stieß einen leisen Schrei aus. Das Flüstern, diese Stimme, sie drang nicht von außen an ihre Ohren, sie entstand unmittelbar in ihrem Kopf. In ihrem Bewußtsein.

    Ihre Finger krampften sich um das Lenkrad.

    Jetzt bloß nicht den Verstand verlieren, redete sie sich zu. Erinnere dich. Es hat so etwas schon einmal gegeben. Du warst damals acht Jahre alt.

    Ihre Gedanken kehrten zurück in die Zeit ihrer Kindheit, und sie hatte den Eindruck, als sei es unendlich lange her…

    *

    Zu dritt tollten sie auf der Wiese herum, pflückten rote, gelbe und blaue Blumen, legten sie mit den Stengeln ins Wasser des nahen Baches und eilten durch das Unterholz.

    »Wollen wir Verstecken spielen?« rief Joanne übermütig.

    »Au fein«, sagte Liza. »He, Esther, was machst du bloß für ein Gesicht?«

    »Das Spiel ist blöd. Aber wenn ihr meint, dann spielen wir halt Verstecken.«

    Esther war als erste dran. Sie lehnte sich an den nächstbesten Baum und barg das Gesicht in den Armen.

    »Eins, zwei, drei…«, begann sie zu zählen.

    Sie lauschte auf die Schritte ihrer beiden Spielkameradinnen und auf das Rascheln im Laub.

    Bei sieben war es bereits mucksmäuschenstill. Die beiden hatten sich hinter den Bäumen ganz in der Nähe versteckt.

    Laut zählte sie weiter »… acht, neun, zehn. Ich komme!«

    Sie wandte sich in die Richtung, in der sie die Schritte von Liza gehört hatte. Sie bildete sich ein, ihre Fußspuren im Laub zu erkennen.

    Zehn, zwölf Yards legte Esther auf diese Weise zurück, dann war die Spur plötzlich wie abgeschnitten.

    »Wenn ihr denkt, das nützt euch etwas, habt ihr euch getäuscht«, sagte sie.

    Flugs eilte sie von Baum zu Baum, doch wo sie auch hinsah, von ihren beiden Freundinnen war weit und breit nichts zu sehen.

    Ratlos blieb Esther stehen.

    »He, das gilt nicht«, rief sie laut. »Nur wer sich hinter den Bäumen versteckt, darf mitmachen. Die anderen scheiden aus.«

    Es war merkwürdig. So weit sie blicken konnte, gab es kein einziges Gebüsch, in dem sich eines der beiden Mädchen hätte verbergen können. Hinter den Bäumen leuchtete keines der hellen Kleidchen.

    So sehr sich Esther gegen den Gedanken wehrte, Joanne und Liza blieben verschwunden.

    »He«, versuchte sie es noch einmal. »Ihr seid Spielverderber. Wieso schlägt keine von euch drüben an? Ich bin ja gar nicht in der Nähe des Baumes.«

    Keine Antwort, kein Geräusch drang an ihre Ohren. Ratlos blieb sie stehen.

    »Wenn ihr jetzt nicht sofort aus euren Verstecken kommt, gehe ich nach Hause. Dann könnt ihr ohne mich weiterspielen.«

    Enttäuscht wandte sie sich ab und ging zurück zu dem Weg, den sie gekommen waren. Aber sie fand ihn nicht.

    Langsam bekam Esther es mit der Angst zu tun. Gedanken an verzauberte Wälder und böse Hexen ergriffen von ihr Besitz. Sie lief in die

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