Schüßler-Salze für mein Pferd: Gesund und fit mit Mineralien
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Rezensionen für Schüßler-Salze für mein Pferd
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Buchvorschau
Schüßler-Salze für mein Pferd - Hans-Heinrich Jörgensen
Biochemie – was ist das?
Die Therapie mit den Schüßler-Salzen
(Foto: Shutterstock.de/ Andrzej Kubik)
Die Biochemie ist keine Wundertherapie, die im Handumdrehen alles richten kann, woran sich der Tierarzt bisher vergebens die Zähne ausgebissen hat. Sie ist auch keine esoterische Therapie, an die man glauben muss, damit sie wirkt. Die Biochemie ist eine naturheilkundliche Behandlungsform, die voll auf dem Boden naturwissenschaftlicher Erkenntnisse steht — zumindest, wenn Sie sich in weiser Beschränkung an die gesicherten Empfehlungen dieses Buches halten.
Als der in Oldenburg tätige homöopathische Arzt Dr. med. Wilhelm Heinrich Schüßler 1873 in einer medizinischen Fachzeitschrift seine Idee von einer gezielten Mineralstofftherapie der Fachwelt vorstellte, war er seiner Zeit weit voraus. Auf dem zweiten Bildungsweg Arzt geworden, zudem noch erfolgreicher Homöopath, genoss er jedoch nicht gerade das ausgeprägte Wohlwollen seiner Kollegenschaft. Das Unverständnis seiner Ärztekollegen, die beharrlich der historisch-mythisch tradierten Medizinphilosophie des vergangenen Jahrhunderts anhingen und Schüßlers der Zeit vorauseilende naturwissenschaftlich-rational und analytisch geprägte Idee verlachten, war für ihn Anlass, ein Jahr später seine Gedanken über eine „abgekürzte Therapie" in Form eines kleinen Heftchens einer breiteren Öffentlichkeit, und damit auch dem Publikum und den Patienten, vorzustellen.
Schon bald begriffen auch die Tierärzte, dass die Therapie mit homöopathisch aufbereiteten Mineralsalzen nicht nur dem Menschen guttut, sondern auch dem lieben Vieh. Der Tierarzt Grashorn aus dem Oldenburger Land und der Tierarzt Meinert aus Bünde wurden schon frühzeitig in der Geschichte der Biochemie zu ihren engagierten Anwendern und Verfechtern. Schon 1902 gründete Meinert in Bünde einen Biochemischen Verein, der inzwischen über 100 Jahre, zwei Kriege, fünf Staatsformen und fünf Währungen überstanden hat.
Nach tiefer Frustration über „die oft wiederkehrenden Misserfolge bei der sorgfältigsten Behandlungsweise hatte sich Meinert suchend anderen Heilmethoden zugewandt und war dabei auf Schüßlers Schrift gestoßen. Er stellte fest: „Dieses kleine Werk studierte ich fleißig, und was mir besonders auffiel, war die Klarheit und Einfachheit der Methode.
Nach Erfolgen bei eigener Krankheit und in der Familie wandte er die Biochemie auch bei Tieren an, was seine Begeisterung zum tierärztlichen Beruf wiederkehren ließ, wie er schreibt.
Schließlich fasste er seine Erfahrungen in einem Leitfaden zur biochemischen Behandlung unserer kranken Haustierezusammen, der damals in etlichen Auflagen und in mehreren Ländern Verbreitung fand und nach langer Verschollenheit 1996 wieder von Friedrich Bartelmeyer ausgegraben und als Neuauflage nachgedruckt wurde. Das lesenswerte Büchlein ist über den Biochemischen Bund Deutschlands (Adresse siehe Seite 78) zu beziehen, ebenso wie das von ihm gelobte Originalbuch von Dr. Schüßler Eine abgekürzte Therapie.
In seinem Büchlein Abgekürzte Therapie stellte Schüßler seine Gedanken über die Behandlung mit Mineralien dar — und stieß auf Interesse bei Patienten, Ärzten und Tierärzten.
Je einfacher eine umwälzende Idee ist, desto schwieriger scheint es, sie zu begreifen. Schüßlers geniale Idee bestand darin, zu erforschen, was denn eigentlich die anorganischen Mineralien im menschlichen und tierischen Stoffwechsel tun. Organische Chemie, das wissen wir alle, besteht aus den Elementen Stickstoff (N), Sauerstoff (O), Kohlenstoff (C) und Wasserstoff (H), Merkformel: NOCH. Und heute wissen wir auch alle, dass ein Leben aus diesen Stoffen allein nicht möglich ist, dass eine Vielzahl anorganischer Elemente die chemischen Umsetzungen dieser vier Stoffe steuert und erst ermöglicht. Die Chemie des Lebens, die Biochemie, ist das kunstvolle Ineinandergreifen von steten Auflösungen und Neueingehen elementarer Verbindungen.
Tiermediziner erkannten schon früh, dass Tiere nur dann wirklich gesund sein können, wenn die Versorgung mit Mineralien sichergestellt ist. (Foto: Slawik)
Wilhelm Heinrich Schüßler gehörte zu den Ersten, die versuchten, dieses geheimnisvolle Zusammenspiel aufzuschlüsseln, in eine Ordnung zu bringen, herauszufinden, welche Elemente denn was bewirken und welche Krankheiten entstehen, wenn eines dieser lebensnotwendigen Elemente fehlt. Der von ihm geprägte Begriff „Biochemie" ist mittlerweile in den medizinischen Sprachgebrauch eingegangen und steht für jene Wissenschaft, die genau das nachvollzieht, was Schüßler begonnen hat: die Erforschung des Zellstoffwechsels. Nur leider ist den modernen Biochemikern der Name Schüßler aus dem Gedächtnis gekommen.
Natürlich hat sich auch die Schulmedizin inzwischen der Mineralien angenommen. Speziell mit den Mineralien und Spurenelementen befassen sich mehrere Fachgesellschaften, eine Fülle von Literatur zu diesem Thema überschwemmt die Ärzte, und jedes Jahr finden mindestens fünf Fachkongresse statt, die sich ausschließlich mit unserem ureigensten Thema beschäftigen, der Biochemie — und das auf hohem wissenschaftlichen Niveau. In der Schulmedizin gab den ersten Anstoß zur intensiven Beschäftigung mit Mineralien und Spurenelementen die Veterinärmedizin, die früh erkannte, dass die Leistungsfähigkeit von Tieren und die Wirtschaftlichkeit der Viehhaltung ohne Mineralien nicht denkbar sind.
Die Reihe der anorganischen Salze, die Schüßler als lebensnotwendig herausfand, entspricht sehr genau dem, was die moderne Medizin als essenzielle, sprich unersetzliche, Mineralien bezeichnet. Es sind die Elemente Calcium, Kalium, Magnesium, Natrium, Eisen und Silicium in Verbindung mit den Anionen Phosphor, Schwefel und Chlor, im Ausnahmefall bei der Schüßler’schen Nummer eins auch Fluor. Schüßler nannte seine Salze Funktionsmittel, weil sie für die physiologischen Funktionen des Stoffwechsels unentbehrlich sind.
Das ist heute sehr präzise erforscht und belegt. Wir wissen um die Bedeutung des Kaliums für das Ruhepotenzial der Nerven. Natrium hingegen löst ein Aktionspotenzial aus. Um den Nervenimpuls in eine Muskelkontraktion umzuwandeln, wird Calcium freigesetzt. Und Magnesium in Minimengen als Kern wichtiger Enzyme stellt das alte Gleichgewicht wieder her.
Dazu genügen oft winzigste Mengen – darum verwendet Schüßler die Mineralsalze in feinen homöopathischen Potenzierungen. Als homöopathische Therapie im Sinne der Hahnemann’schen Ähnlichkeitsregel hat Schüßler seine Mineralstofflehre jedoch nie verstanden, sondern für die Zubereitung seiner Mineralstoffgaben die homöopathische Aufbereitung gewählt, um die Verwertung zu begünstigen. Er hat damit einen ganz modernen Begriff, der in der heutigen Pharmazie fast übermächtig geworden ist, vorweggenommen: die Bioverfügbarkeit. Was nützt denn eine geschluckte Arznei, wenn sie geradewegs durch den Darm wieder verloren geht und dem inneren Stoffwechsel, der Biochemie, gar nicht zur