Perry Rhodan 1620: Affraitancars Uhrwerk: Perry Rhodan-Zyklus "Die Ennox"
Von Ernst Vlcek
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Über dieses E-Book
Am 3. August 1200 Neuer Galaktischer Zeitrechnung, das entspricht dem Jahr 4787 alter Rechnung, materialisiert sich die von den Galaktikern lange befürchtete zweite Tote Zone im Raumsektor Arkon und legt, wie schon die erste Parese-Zone von Januar bis Mai das Solsystem und seine weitere Umgebung, diese Region der Milchstraße 5-D-technologisch lahm. Nichts, wofür der Hyperraum als Medium oder Quelle dient, funktioniert mehr.
Das arkonidische Imperium ist vom Rest der Milchstraße abgeschnitten, und andere Mächte, in erster Linie die Akonen, versuchen daraus Kapital zu schlagen. Die galaktopolitische Lage ist angespannt wie lange nicht mehr - und das zu einer Zeit, als noch vollkommen unklar ist, wer oder was die Toten Zonen verursacht und was es mit den geheimnisvollen Ennox auf sich hat. Die Milchstraße gleicht in diesen Tagen einem Pulverfass.
Die Ennox spielen auch in der Geschichte eines Volkes von Arachnoiden eine bedeutende und fatale Rolle, das sich vor ihnen nur durch einen abenteuerlichen, kollektiven Exodus in eine entfernte Galaxis in Sicherheit bringen kann. Um sich dort eine neue Heimstatt zu schaffen, verborgen vor den kosmischen Plagegeistern, dazu benötigen sie AFFRAITANCARS UHRWERK ...
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Buchvorschau
Perry Rhodan 1620 - Ernst Vlcek
Nr. 1620
Affraitancars Uhrwerk
Sie suchen Asyl – und erschaffen das System der 67 Planeten
von Ernst Vlcek
img2.jpgAm 3. August 1200 Neuer Galaktischer Zeitrechnung, das entspricht dem Jahr 4787 alter Rechnung, materialisiert sich die von den Galaktikern lange befürchtete zweite Tote Zone im Raumsektor Arkon und legt, wie schon die erste Parese-Zone von Januar bis Mai das Solsystem und seine weitere Umgebung, diese Region der Milchstraße 5-D-technologisch lahm. Nichts, wofür der Hyperraum als Medium oder Quelle dient, funktioniert mehr.
Das arkonidische Imperium ist vom Rest der Milchstraße abgeschnitten, und andere Mächte, in erster Linie die Akonen, versuchen daraus Kapital zu schlagen. Die galaktopolitische Lage ist angespannt wie lange nicht mehr – und das zu einer Zeit, als noch vollkommen unklar ist, wer oder was die Toten Zonen verursacht und was es mit den geheimnisvollen Ennox auf sich hat. Die Milchstraße gleicht in diesen Tagen einem Pulverfass.
Die Ennox spielen auch in der Geschichte eines Volkes von Arachnoiden eine bedeutende und fatale Rolle, das sich vor ihnen nur durch einen abenteuerlichen, kollektiven Exodus in eine entfernte Galaxis in Sicherheit bringen kann. Um sich dort eine neue Heimstatt zu schaffen, verborgen vor den kosmischen Plagegeistern, dazu benötigen sie AFFRAITANCARS UHRWERK ...
Die Hauptpersonen des Romans
Colounshaba – Die arcoanische 5-D-Mathematikerin im Fieber der Entdeckungen.
Pulandiopoul – Colounshabas sensibler Gefährte.
Affraitancar – Er erschafft die neue Heimat.
General Croosa – Befehlshaber der Wachflotte Trixta.
Die Llallanee – Die Einsamen des Universums suchen ihre neuen Meister.
1.
In jungen Jahren, als er noch nicht so bedeutend war, hat ein berühmter Philosoph einmal gesagt: Ein Arcoana kommt nie an einen Ort zurück, den er schon einmal bis zur Neige ausgekostet hat. Es sei denn, er bleibt für immer.
Dieser Philosoph war kein Geringerer als Beauloshair, und er hat den eigenen jugendlichen Ausspruch mit seinem letzten Atemzug bestätigt, als wolle er ein unvollendetes Netz fertigknüpfen.
Beauloshair war schon einmal in dieser Galaxis und hat die Lebensbedingungen für Arcoana erforscht.
Nun ist er zurückgekehrt und wird für immer bleiben.
Denn Beauloshair ist in eine höhere Dimension abgetreten.
Er hat seinem Volk dieses Ziel genannt und hat ihm diese Galaxis als Zufluchtsort offenbart. Er selbst darf die Entwicklung in der neuen Heimat, die Zukunft seines Volkes, nicht mehr miterleben. Aber der Großdenker ist in der Gewissheit von der kosmischen Bühne abgetreten, dass die Arcoana seine Weisungen befolgen und seine Lebenshilfen annehmen werden.
Beauloshair hat uns den Weg in die Zukunft gewiesen. Wir werden ihn gehen.
Dieses Versprechen gebe ich, Affraitancar, der Verwalter des geistigen Nachlasses unseres allseits verehrten Großdenkers, im Namen aller Arcoana an diesem Ort ab, an dem ich Beauloshairs sterbliche Überreste seinem Geist in die übergeordneten Bereiche nachfolgen lasse.
Wir haben Beauloshair in stummer Verehrung und ehrerbietiger Feierlichkeit in einen Trauerleuban gekleidet. Dieser letzte Leuban besitzt keine Taschen, denn Beauloshair soll in der neuen Welt seine Ruhe vor den Lebenden haben. Wir können nach dorthin, wohin unser verehrter Großdenker geht, keine Verbindung mit ihm aufnehmen. Wir wollen diesen ewigen Ort der Stille ehren und Beauloshairs Frieden nicht mit unseren aufdringlichen Gesängen und Geräuschen stören.
Die Ewigkeit hat einen ihrer größten Söhne wieder.
Und wir wollen den Aufbruch in eine neue Zeit mit einer neuen Zeitrechnung beginnen.
Sing, Shanorathemas, bitte, singe!
*
Mit diesem salbungsvollen Gesang übergab Affraitancar Beauloshairs Raumschiff GHELARA mit der leblosen Hülle dem All. Milliarden von Arcoana, über einen viele Lichtläufe messenden Raumsektor verstreut, waren Zeuge. Shanorathemas, der Arcoana mit der metallenen Stimme, besang den Abschied aus diesem Leben auf eine höhere Ebene des Daseins.
»Ich bin in diese Stimme verliebt«, sagte Pulandiopoul.
»Ihr beide würdet euch vorzüglich ergänzen«, erwiderte Colounshaba.
Colounshabas LAMCIA war eines der wenigen Raumschiffe, die Groundabamoru-Zelle und somit dem Ort des Geschehens nahe waren. Sie konnte von der Loge der LAMCIA aus, in der sie sich mit ihren rund hundert Passagieren versammelt hatte, das Bestattungsschiff mit bloßem Auge beobachten, wie es mit hohen Beschleunigungswerten enteilte und schließlich im Supra-Raum verschwand.
Ihre Beobachtungen mündeten in die Gewissheit, dass die Fähre in die Ewigkeit irgendwann zwischen den Dimensionen zerrieben und in den Urstoff zurückverwandelt werden würde, aus dem alles geworden war und in den alles zurückmündete. Kein Arcoana, der diesen elementaren Prozess nicht ehrfurchtsvoll und sehnsüchtig im Geiste nachvollziehen würde und damit eigentlich vorwegnahm.
Es machte für manche vielleicht keinen Unterschied, ob sie dem Ereignis körperlich beiwohnten oder ob sie es in einer Bildübertragung miterlebten. Aber Colounshaba bescherte die körperliche Nähe zu diesem scheidenden Großdenker eine unvergleichliche geistige Anteilnahme.
Beauloshair hatte zwar einer anderen Zunft als die Mathematikerin angehört, aber ohne seine philosophischen Erkenntnisse wären, ihrer bescheidenen Meinung nach, die abstrakte Verknüpfung zwischen dem Vorhandenen und dem Möglichen und die mathematische Berechnung hochrangiger kosmischer Strukturen um einiges ärmer gewesen. Sie hatte viel von Beauloshair gelernt, und darum hatte sie ihn schon seit vielen Jahren verehrt.
Wenn sie ihm etwas hätte vorwerfen wollen, dann wäre es sein Aufruf zu dieser Flucht vor den Sriin gewesen. Ihrer Meinung nach wäre es ihrem Volk zuträglicher gewesen, sich dem Problem zu stellen, anstatt vor ihm davonzulaufen. Jaobourama hatte eine mögliche Alternative aufgezeigt; nur schade, dass er den falschen Weg gegangen war. Gewalt wäre gewiss keine erstrebenswerte Lösung gewesen, aber mit anderen Mitteln gegen die Sriin zu kämpfen, dessen hätten sich die Arcoana unbedingt entsinnen sollen.
Was Colounshaba auch nicht verstehen konnte, war der Umstand, dass Beauloshair sein Vermächtnis einem Arcoana wie Affraitancar übertragen hatte. Dieser Mann gehörte weder zu den Weisen ihres Volkes, noch konnte er sich irgendwelcher besonderer Verdienste rühmen. Affraitancar war ein Niemand, den Colounshaba zuvor noch nicht einmal dem Namen nach gekannt hatte.
»Ich weiß nicht, ich weiß nicht«, sagte Colounshaba zweifelnd. »Ich kann nicht glauben, dass Affraitancar dem Großdenker ein würdiger Nachfolger sein wird. Er hat mir zu wenig Persönlichkeit. Und seine Abschiedsrede zeugt von Ideenlosigkeit. Der Mann hat keine eigenen Visionen.«
Sie hätte die aufdringliche Stimme aus der Nachrichtentasche ihres Leuban am liebsten zum Verstummen gebracht, aber diesen Akt hätte Pulandiopoul gewiss missverstanden. Und da Colounshaba in diesem feierlichen Augenblick nicht danach zumute war, über Sinn oder Unsinn von Ritualen zu diskutieren, fügte sie sich darein, diesen Sermon über sich ergehen zu lassen. Lediglich Shanorathemas' Gesang stimmte sie wieder versöhnlicher.
Nun, nach der feierlichen Verabschiedung des Großdenkers, kamen wieder Nachrichten zur allgemeinen Situation, den Stand der Dinge in der neuen Heimat betreffend. Colounshaba brachte die fünfte Tasche ihres Leuban zum Verstummen.
»Was kann daran falsch sein, die großen Ideen der Meister ins eigene Gedankengut zu übernehmen?«, hielt Pulandiopoul dagegen, während er zwischen den Passagieren, die sich nun wieder nach und nach in ihre Unterkünfte zurückzogen, durch das Netz der zum All hin offenen Loge turnte und es auf diese Weise zum Singen brachte. Seine Bewegungen waren grazil und majestätisch zugleich, und sie entlockten den Saiten des Meditationsnetzes Klänge, die seine banalen Worte auf eine Art untermalten, dass sie beinahe weise klangen. »Du tust schließlich nichts anderes, Colounshaba.«
Die Mathematikerin ließ den Vorwurf unbeantwortet. Sie war es leid, ihrem Passagier ständig zu erklären, dass es einen gewaltigen Unterschied machte, anderer Weisheiten bloß nachzuplappern oder sie als Basis für eigene Denkprozesse zu nutzen und sie auf diese Weise zu erweitern und zu erhöhen.
Pulandiopoul war kein großer Geist. Er war lediglich ein verträumter Künstler und trotz seines relativ hohen Alters ein ewiges Kind geblieben – er war aber auch