Mythor 180: Gorgans Heer
Von Hubert Haensel
()
Über dieses E-Book
Der weitere Weg unseres Helden ist verschlungen. Da geht es um die Spur der Albträume, um die Gründung weiterer Oasen des Lichts, um Coerl O'Marn, den Albtraumritter, der über das DRAGOMAE, das Werk der Weißen Magie, verfügt. Es geht auch um die anbrechende Auseinandersetzung zwischen Gorgan, dem Krieger, und Vanga, der Hexe, und um die Waffen des Lichtboten. Und es geht schließlich um das BUCH DER ALBTRÄUME, dessen einzelne Kapitel in Verstecken ruhen, die vor dem Zugriff der Finstermächte sicher zu sein scheinen.
Wie trügerisch diese Sicherheit ist, bewies der Raub des ersten Kapitels durch den Dämon Trillum. Und auch das vom Krieger Gorgan in Sworgeda bewachte zweite Kapitel konnte entwendet werden.
Gorgan selbst scheint es aber nicht viel auszumachen, dass Xatan ihn überlistete. Der Krieger rüstet jetzt zu neuen Taten. Sichtbarer Ausdruck dieser Bestrebungen ist GORGANS HEER ...
Mehr von Hubert Haensel lesen
Perry Rhodan 2282: Der Traum des Thort: Perry Rhodan-Zyklus "Der Sternenozean" Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenPerry Rhodan 2099: Sekundärwaffe Geistertanz: Perry Rhodan-Zyklus "Die Solare Residenz" Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenPerry Rhodan 2275: Finale für Arphonie: Perry Rhodan-Zyklus "Der Sternenozean" Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenPerry Rhodan 1887: Unsichtbare Siganesen: Perry Rhodan-Zyklus "Die Heliotischen Bollwerke" Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenPerry Rhodan 1752: Als Rebell geboren: Perry Rhodan-Zyklus "Die Hamamesch" Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenPerry Rhodan 2510: Die Whistler-Legende: Perry Rhodan-Zyklus "Stardust" Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenPERRY RHODAN-Kosmos-Chroniken: Reginald Bull Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenPerry Rhodan 2520: Grenzgängerin des Schleiers: Perry Rhodan-Zyklus "Stardust" Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenPerry Rhodan-Extra: Das Plejaden-Spiel Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenPerry Rhodan 2448: Tage der Angst: Perry Rhodan-Zyklus "Negasphäre" Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenPerry Rhodan 2342: In der Kaverne des Laboraten: Perry Rhodan-Zyklus "Terranova" Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenPerry Rhodan 2321: Schatten über Halut: Perry Rhodan-Zyklus "Terranova" Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenPerry Rhodan 2029: Ein Planet im Visier: Perry Rhodan-Zyklus "Die Solare Residenz" Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenPerry Rhodan-Extra: Die Stardust-Maschine Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenPERRY RHODAN-Kosmos-Chroniken: Alaska Saedelaere Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenPerry Rhodan 2301: Im Kolonnen-Fort: Perry Rhodan-Zyklus "Terranova" Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenPerry Rhodan 1995: Der Tod auf Terra: Perry Rhodan-Zyklus "Materia" Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenPerry Rhodan 1802: Stiefkinder der Sonne: Perry Rhodan-Zyklus "Die Tolkander" Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenPerry Rhodan 2329: Gestrandet in Hangay: Perry Rhodan-Zyklus "Terranova" Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenPERRY RHODAN-Storys: 20 Millionen Jahre: Kurzgeschichten rund um PERRY RHODAN 2800 Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenPerry Rhodan 2511: Schatten im Paradies: Perry Rhodan-Zyklus "Stardust" Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenPerry Rhodan 2220: Tote leben länger: Perry Rhodan-Zyklus "Der Sternenozean" Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenPerry Rhodan 1920: Kontakt auf Kristan: Perry Rhodan-Zyklus "Der Sechste Bote" Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenPerry Rhodan 2161: Fünf Stunden Hölle: Perry Rhodan-Zyklus "Das Reich Tradom" Bewertung: 0 von 5 Sternen0 Bewertungen
Ähnlich wie Mythor 180
Titel in dieser Serie (100)
Mythor 21: Der Schwefelfluss Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenMythor 11: Die Peitschenbrüder Bewertung: 3 von 5 Sternen3/5Mythor 6: Das Gläserne Schwert Bewertung: 3 von 5 Sternen3/5Mythor 1: Der Sohn des Kometen Bewertung: 3 von 5 Sternen3/5Mythor 8: Der Bestienhelm Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenMythor 9: Der Mammutfriedhof Bewertung: 3 von 5 Sternen3/5Mythor 25: Die Kundschafter Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenMythor 23: Befehle aus der Schattenzone Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenMythor 5: Die Lichtburg Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenMythor 10: Insel des Schreckens Bewertung: 3 von 5 Sternen3/5Mythor 17: Die Ebene der Krieger Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenMythor 7: Die Peststadt Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenMythor 19: Das verwunschene Tal Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenMythor 2: Die Flotte der Caer Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenMythor 12: Der Wolfsmann Bewertung: 4 von 5 Sternen4/5Mythor 20: Der Mann auf dem Einhorn Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenMythor 44: Piraten der Wüste Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenMythor 14: Der magische Turm Bewertung: 3 von 5 Sternen3/5Mythor 13: Althars Wolkenhort Bewertung: 3 von 5 Sternen3/5Mythor 16: Der Fall von Thormain Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenMythor 4: Der wahnsinnige Xandor Bewertung: 3 von 5 Sternen3/5Mythor 34: Drachenflug Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenMythor 15: Stadt der Piraten Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenMythor 30: König Mythor Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenMythor 47: Unter dem Schwertmond Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenMythor 31: Der Glücksritter Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenMythor 3: Die Goldene Galeere Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenMythor 22: Das Nest der Nadelschlange Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenMythor 18: Das Turnier der Caer Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenMythor 27: Kämpfer der Lichtwelt Bewertung: 0 von 5 Sternen0 Bewertungen
Ähnliche E-Books
Sturmjäger 2: Band zwei - Magierlicht Bewertung: 4 von 5 Sternen4/5Die Chroniken von Omphalos: Die Seelenuhr Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDSA 32: Das letzte Lied: Das Schwarze Auge Roman Nr. 32 Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDie besten Fantasy Romane des Jahres 2023 Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenZORA: Die legendäre Kriegerin Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDSA 39: Das magische Erbe: Das Schwarze Auge Roman Nr. 39 Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDie Farbe der Dunkelheit Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenJimmi Johnson: Der grosse Karamangawald Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenPerry Rhodan Neo 71: Die Kriegswelt: Staffel: Epetran 11 von 12 Bewertung: 5 von 5 Sternen5/5Athanor 4: Die letzte Schlacht Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenBeast Quest (Band 16) – Kaymon, Höllenhund des Grauens Bewertung: 4 von 5 Sternen4/5Die Scherben von Nirma - Eine neue Welt: Eine neue Welt Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDie Karte des Teufels Bewertung: 4 von 5 Sternen4/5Von Zwergen geschmiedet: 3 Fantasy Romane Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenRakna: Im Zeichen des Dämonenkönigs Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenMythor 167: Der Rote Eroberer Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenCenuşă - Asche zu Asche: Eine düstere Steampunk-Romanze Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenFliederblütenregen Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenHerr über Fels und Stein: Lieder von Schatten und Licht Band 3 Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenSamson und die STADT des bleichen Teufels: Ein STADTroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDie Midgard-Saga - Jötunheim Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenParanormal - Fünf Romane mit Patricia Vanhelsing Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenAltreas Traum (Die Sternen-Legende 8) Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDie Traumweber Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenSchmiede für Zauberschwerter: 3 Fantasy Abenteuer Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDSA 154: Scharfrichter: Das Schwarze Auge Roman Nr. 154 Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDSA 130: Riva Mortis: Das Schwarze Auge Roman Nr. 130 Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenFogwood 2: Neue Welten Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenCarim: Drachenkrieger Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenLennox beim Volk der 13 Inseln: Das Zeitalter des Kometen #10 Bewertung: 0 von 5 Sternen0 Bewertungen
Fantasy für Sie
Die Powder-Mage-Chroniken 1: Blutschwur Bewertung: 4 von 5 Sternen4/5Avatar - Der Herr der Elemente: Die Avatar-Chroniken - Der Aufstieg von Yangchen Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenAvatar - Der Herr der Elemente: Der Aufstieg von Kyoshi Bewertung: 4 von 5 Sternen4/5Yzra: Das Abenteuer beginnt Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDer verwunschene Zwilling Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenMidgard Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenReckless 4. Auf silberner Fährte Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenAnders - Die tote Stadt (Anders, Bd. 1) Bewertung: 3 von 5 Sternen3/5Die schwarze Spinne (Horror-Klassiker): Fataler Pakt mit dem Teufel - Ein Klassiker der Schauerliteratur Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenLearning German Through Storytelling: Shanima - An Interactive Adventure For German Learners Bewertung: 4 von 5 Sternen4/5Die Chroniken von Narnia - Die Reise auf der Morgenröte (Bd. 5) Bewertung: 4 von 5 Sternen4/5Die Chroniken von Narnia - Der silberne Sessel (Bd. 6) Bewertung: 4 von 5 Sternen4/5Die Tochter des Uhrmachers: Glass & Steele Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenFaust Bewertung: 4 von 5 Sternen4/5Learning German Through Storytelling: Targarax Bewertung: 5 von 5 Sternen5/5Die Chroniken von Narnia - Das Wunder von Narnia (Bd. 1) Bewertung: 4 von 5 Sternen4/5Die Chroniken von Narnia - Prinz Kaspian von Narnia (Bd. 4) Bewertung: 4 von 5 Sternen4/5Frankenstein Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDas Dorf 3 - Der Streit: Roman für Minecrafter Bewertung: 5 von 5 Sternen5/5Das Beste Von Jules Verne: Reise um die Erde in 80 Tagen + Die Reise zum Mittelpunkt der Erde + Von der Erde zum Mond + Zwanzigtausend Meilen unter dem Meer Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDie Chroniken von Narnia - Der Ritt nach Narnia (Bd. 3) Bewertung: 4 von 5 Sternen4/5Genowrin Bewertung: 5 von 5 Sternen5/5Der kleine Prinz und ich Bewertung: 5 von 5 Sternen5/5Die Dämonen: Die Besessenen: Dostojewskis letzte anti-nihilistische Arbeit (Ein Klassiker der russischen Literatur) Bewertung: 4 von 5 Sternen4/5Der Aufstand Der Drachen (Von Königen Und Zauberern—Buch 1) Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenMonster & Kreaturen: Dungeons & Dragons: Ein Leitfaden für junge Abenteurer Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDie Frau ohne Schatten Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDas Schloss Bewertung: 4 von 5 Sternen4/5
Rezensionen für Mythor 180
0 Bewertungen0 Rezensionen
Buchvorschau
Mythor 180 - Hubert Haensel
Nr. 180
Gorgans Heer
von Hubert Haensel
Pabel-Moewig Verlag KG, Rastatt
Als Mythor in der durch ALLUMEDDON veränderten Welt zu sich kommt, dauert es geraume Zeit, bis unser Held in gewohnter Manier zu handeln vermag. Inseln des Lichts zu gründen und die Welt vor einer erneuten Invasion durch die Horden Xatans zu schützen ist sein Ziel. Und dieses Ziel erreicht er im Drachenland.
Der weitere Weg unseres Helden ist verschlungen. Da geht es um die Spur der Albträume, um die Gründung weiterer Oasen des Lichts, um Coerl O'Marn, den Albtraumritter, der über das DRAGOMAE, das Werk der Weißen Magie, verfügt. Es geht auch um die anbrechende Auseinandersetzung zwischen Gorgan, dem Krieger, und Vanga, der Hexe, und um die Waffen des Lichtboten. Und es geht schließlich um das BUCH DER ALBTRÄUME, dessen einzelne Kapitel in Verstecken ruhen, die vor dem Zugriff der Finstermächte sicher zu sein scheinen.
Wie trügerisch diese Sicherheit ist, bewies der Raub des ersten Kapitels durch den Dämon Trillum. Und auch das vom Krieger Gorgan in Sworgeda bewachte zweite Kapitel konnte entwendet werden.
Gorgan selbst scheint es aber nicht viel auszumachen, dass Xatan ihn überlistete. Der Krieger rüstet jetzt zu neuen Taten. Sichtbarer Ausdruck dieser Bestrebungen ist GORGANS HEER ...
Die Hauptpersonen des Romans
Mythor – Unser Held in der Hirdanai und im Land der Heroen.
Ilfa, Sadagar und Gerrek-Mu – Mythors Gefährten.
Tersa und Joranda – Ein junger Schmied und eine junge Hexe.
Gorgan – Der Krieger will sich »aufwärmen«.
Helge – Eine Hexe wird zum Werkzeug Xatans.
1.
Seit beinahe zwei Monden lebte er nun schon in dem kleinen Dorf am Fuß der Berge und hatte oft nach getaner Arbeit mit den jugendlichen Schönen gesprochen. Er konnte sich nicht entsinnen, jemals ein solch zartes, anmutiges Gesicht erblickt zu haben. Ihr helles Haar umfloss sie wie ein Schimmer von Licht, und ihre Augen, tief und klar wie ein Bergsee, ließen ihn nicht mehr los.
Sie lächelte.
Tersa stieß das Eisen, das er gerade bearbeitete, heftig in die Glut. Funken stoben knisternd auf und tanzten wie Irrlichter durch die Schmiede.
»Wer bist du?«, hörte er sich fragen. »Was willst du?« Das klang schroff. Zugleich schalt er sich einen Narren; mit diesem Tonfall würde er die Jungfer nur verschrecken.
Sie schloss die Tür hinter sich, blickte sich suchend um und stellte den Korb, den sie trug, auf den Amboss.
»Ich bin Joranda«, ließ sie ihn wissen.
Tersa wischte seine Hände an der Hose ab. Der aus dünnen Ruten geflochtene Korb erinnerte ihn daran, dass es um die Mittagszeit sein musste. Seit Beginn der Morgendämmerung arbeitete er an dem Schwert.
»Die Meisterin schickt dich?«, vermutete er. »Hat sich die Krankheit des Meisters verschlechtert?« Seit vier Tagen lag der Schmied mit hohem Fieber darnieder, in dieser Zeit hatte seine Frau stets das Essen gebracht. Im Grunde genommen war Tersa ganz froh darüber, dass die griesgrämige, zänkische Alte heute ausblieb. Sie hatte ihm ihre Abneigung nie verhehlt, seit er auf seiner Wanderschaft in das Dorf gekommen war und Arbeit gefunden hatte. Ganz anders der Meister, der sich mit seiner Arbeit zufrieden zeigte und ihn oft seiner Geschicklichkeit wegen lobte.
»Der Schatten des Totenvogels fällt auf das Lager meines Stiefvaters«, sagte das Mädchen tonlos. »Hörst du das Rauschen seiner Schwingen?« Sie schwieg abrupt. Tatsächlich war ein fernes, dumpfes Rumoren zu vernehmen. Eine abgehende Gerölllawine, vermutete Tersa. Inzwischen kannte er den naturverbundenen Glauben der Bewohner dieses Landes, der ihm, der aus Torrei gekommen war, mitunter banal erschien.
Siedendheiß durchfuhr es ihn. »Stiefvater«, hatte das Mädchen gesagt. Bis eben wusste er nicht, dass sein Meister eine solch begehrenswerte Jungfrau zur Tochter hatte.
Von draußen her erklangen laute, aufgeregte Stimmen. Tersa verstand nicht, was sie riefen. Er starrte das Mädchen an und sie ihn, als gäbe es nichts außer ihnen beiden, was noch von Wichtigkeit war.
Viel zu heftig wurde er aus seinen Gedanken aufgeschreckt. Jemand stieß die Tür zur Schmiede auf. »Joranda«, dröhnte eine dumpfe Stimme, »dein Vater ... er weilt nicht mehr unter uns.«
Als Tersa langsam hinter ihr auf den Dorfplatz hinaustrat, vernahm er den heiseren Schrei eines Vogels über sich. Aufblickend gewahrte er ein mächtiges, schwarzes Tier, das mit schwerfälligem Flügelschlag in den wolkenlosen Himmel strebte.
*
An den folgenden Tagen kam Joranda oft in die Schmiede. Sie stand dann dort, wo ihr Stiefvater stets gearbeitet hatte, und starrte stumm in die zuckenden Flammen.
Tersa hatte viel zu tun. Dutzende von Wagenrädern mussten erneuert werden, Pferde beschlagen, und außerdem arbeitete er noch immer an seinem Schwert, das allmählich Gestalt annahm. Es sollte eine gute Klinge werden, im Eiswasser der Gebirgsbäche gehärtet, die aus den Gletschern nördlich des Dorfes entsprangen.
»Du wirst uns verlassen?«, fragte Joranda zaghaft, während er seine Klinge bis zur Weißglut erhitzte.
»Wieso?«, machte er verblüfft, zog den zwei Fuß langen Stahl aus dem Feuer und begann, ihn auszuschmieden.
»Hier brauchst du kein Schwert. Nie gab es Hass oder Feindschaft in unserem Tal, und Fremde verirren sich selten in diese Region des Gebirges.«
Für die Dauer zweier Hammerschläge hielt er inne, stieß dann den noch immer glühenden Stahl in den Bottich mit dem Eiswasser. Das Brodeln und Zischen übertönte vorübergehend jedes andere Geräusch. Dichter Dampf stieg auf.
»Bleib!«
Als Jorandas Hände seine Schultern berührten, ließ er Zange und Schwert fahren. Mit glühendem Gesicht wandte er sich zu ihr um.
»Wer sagt das?«, wollte er wissen.
»Ich sage es«, lächelte Joranda. »Genügt das nicht?«
Bereute sie ihre Verwegenheit, oder wie sonst sollte er das flüchtige Aufblitzen in ihren Augen deuten? Bevor sie zurückzucken konnte, umfasste er ihre Handgelenke und zog sie noch näher an sich heran. Sie schloss die Augen, ihre Lippen zitterten leicht – aber als sie einander in den Armen lagen, wurde sie lodernde Leidenschaft. Ihr Kuss raubte ihm den Atem, ließ seine Sinne sich verwirren.
Sie zog ihn einfach mit sich, in den Raum hinter der Schmiede, in dem Werkzeug, Erze und Kohle lagerten, und von da aus durch eine verborgene Tür ins Freie. Niemand konnte sie sehen, denn das Gebäude war dicht unter einer überhängenden Felswand errichtet.
»Als Kind war ich oft hier, wenn ich allein sein wollte«, sagte Joranda. Ein schmaler, von Büschen gesäumter Pfad führte zu einem Einschnitt im Fels. Hinterher vermochte Tersa nicht zu sagen, wie lange er sich durch die nahezu vollkommene Finsternis getastet hatte. Aber irgendwann durchbrach Licht die Schwärze des Berges.
Umgeben von hohen, schroffen Zinnen, erschien die kaum hundert Schritt durchmessende Hochebene wie eine eigene kleine Welt. Blühendes Moos bedeckte den Boden; selbst die kahlen Felsen, die wie die Finger einer versteinerten Hand mehr als mannshoch aufragten, waren von Schlingpflanzen überwuchert.
»Das ist mein Reich«, erklärte Joranda stolz. »Nicht einmal Mutter weiß davon.«
Bis Abendrot das Firmament überzog, lagen sie einander in den Armen, vergaßen alles um sich herum. Nur einmal dachte Tersa flüchtig daran, dass diese Berge von ALLUMEDDON verschont geblieben waren, während anderswo das Chaos Fuß gefasst hatte. Das Leben in der Einsamkeit mochte beschwerlich sein, aber es war zumindest frei von Sorgen.
Heiseres Krächzen schreckte ihn aus seinen Wachträumen auf. Keine zwei Schritt entfernt hatte sich eine Krähe niedergelassen. Ihr Blick schien ihn förmlich zu durchbohren.
»Verschwinde!«, stieß Tersa hervor, ohne sich seine plötzliche Erregung erklären zu können.
Aber die Krähe ließ sich nicht verscheuchen. Als er mit einer Handvoll Erde nach ihr warf, stieß sie nur ein angriffslustiges Kreischen aus und begann, wild mit den Flügeln zu schlagen.
»Nicht!«, rief Joranda erschreckt. Sie war bleich geworden. »Reize sie nicht. Mutter weiß nun ohnehin, wo wir sind.«
Er