Pandemie
Von Marco Witteck
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Über dieses E-Book
Als eine seltsame Pandemie die Toten wieder auferstehen lässt kann Robert Farnham seine Schwester Betty überreden, mit ihm in die alte Jagdhütte ihres Vaters, an den See in den Bergen, zu fahren. Gemeinsam wollen sie dort warten, bis die Gefahr vorüber ist.
Als Betty plötzlich verschwindet, muss Robert eine Entscheidung treffen.
Er entschließt sich, alleine in die Berge zu fahren, um dort auf Betty zu warten. Robert fühlt sich in der Hütte sicher, und die Nationalgarde scheint Herr der Lage zu sein. Als ein Bus mit Menschen, die aus Boulder vor den Untoten geflüchtet sind, auf dem alten Bergpass verunglückt, scheint auch
Roberts Zufluchtsort in Gefahr zu sein.
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Buchvorschau
Pandemie - Marco Witteck
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Impressum
Pandemie
von Marco Witteck
Copyright: 2011 Marco Witteck
Alle Rechte vorbehalten
Autor: Marco Witteck
Kontakt: witteck.m@web.de
Covergestaltung: Marco Witteck
ISBN: 978-3-95830-895-4
Verlag GD Publishing Ltd. & Co KG, Berlin
E-Book Distribution: XinXii
www.xinxii.com
Dieses E-Book, einschließlich seiner Teile, ist urheberrechtlich geschützt und darf ohne Zustimmung des Autors nicht vervielfältigt, wieder verkauft oder weiter-gegeben werden.
Das Diner lag am Rande von Spencers Rock und nannte sich schlichtweg: Harry´s. Davor befand sich ein geschotterter Parkplatz. An ihm vorbei führte die breite Straße, direkt durch den kleinen Ort, hinauf in die Berge.
Robert Farnham saß an einem der großen Fenster und sah hinaus auf den Parkplatz, wo sein Dodge geparkt stand, und rührte in seinem Kaffee. Außer ihm befanden sich nur noch zwei weitere Gäste im Diner. Zwei alte Männer, die es sich am Tresen bequem gemacht hatten und ihr Frühstück aßen. Harry, der Besitzer des Restaurants, stand dahinter, hatte den beiden den Rücken zugewandt und sah zum Fernseher hoch, der in der Ecke über der Tür zur Küche an die Wand montiert war. Der Nachrichtensprecher von CNN wurde nicht müde seine Neuigkeiten zu verkünden: Die abendliche Ausgangssperre würde weiterhin bestehen… Die Regierung arbeite eng Hand in Hand mit den führenden Wissenschaftlern des Landes an der Lösung des Problems, aber noch gäbe es keine konkreten Ergebnisse – weder über Ursprung noch über Bekämpfung der Seuche… Auch die europäischen Spezialisten tappten noch im Dunkeln, und heute würde der russische Präsident zu einem Gespräch im Weißen Haus erwartet. Nebenbei wurden noch die neuesten Sportergebnisse der NBL bekannt gegeben, denn das Leben ginge ja weiter und man war sich sicher, früher oder später alles in den Griff zu bekommen.
Alles in Allem nichts Neues und nichts, was Farnham in den letzten drei Wochen nicht schon einmal gehört hatte. So nahm er das Geschwätz aus dem Fernseher auch nur halb wahr und hing seinen Gedanken nach.
Er dachte an Betty, seine Schwester, die er versucht hatte in Denver zu finden – ohne Erfolg. Ihre Wohnung, die sie sich erst letztes Jahr, trotz ihres bescheidenen Gehalts als Krankenschwester, gekauft hatte war verlassen gewesen. Nachbarn hatten sie seit Tagen nicht gesehen und auch auf der Arbeit wurde sie sehnlichst vermisst, denn seit Ausbruch der Pandemie war jedes Krankenhaus zum Zerbersten überfüllt.
Vier Tage verbrachte Robert in der Wohnung seiner Schwester und wartete. Doch Betty tauchte nicht auf. Dann, als die Unruhen immer größer wurden, und immer mehr Tote auf den Straßen wandelten, entschloss er sich alleine hier hoch in die Berge Colorados zu fahren. Die Idee, mit Betty in der alten Jagdhütte ihres Vaters die Dinge abzuwarten, platzte wie eine Seifenblase. Nun war Robert alleine hier und der Gedanke an seine Schwester grub tiefe Sorgenfalten in die Stirn des 35jährigen.
Farnham wurde aus seinen Gedanken gerissen, denn einer der Männer am Tresen begann lauthals auf seinen Kumpan zu seiner Linken einzureden. „Glaub mir, Roy… Bei den Schwarzen tickt es hier nicht richtig. Dabei untermauerte er seine These, indem er seinen rechten Zeigefinger an seiner Schläfe kreisen lies. „Die sind anders, als wir.
„Quatsch, sagte Roy und schob sich eine Gabel Rührei mit Speck in den Mund und spülte alles mit einem großen Schluck Kaffee hinunter. „Doch, Roy. Ich weiß das. Die Nigger funktionieren nicht so wie wir, das ist doch allgemein bekannt.
Der Alte, den Robert auf 70 schätzte, ließ nicht locker, seinen Kumpel von seinen Theorien zu überzeugen. Harry wandte sich vom Fernseher ab, drehte sich zu dem Alten um und bedachte ihn mit einem scharfen Blick. „Was soll denn der Unsinn, Fred? So was Lächerliches hab ich ja schon lange nicht mehr gehört. Harry blickte zu Robert hinüber, wich dessen Blick aber schnell aus. Farnham bemerkte, dass dem Betreiber des Diner das Geschwätz des Alten peinlich war. Dieser legte aber gleich wieder los. „Ach, und was ist mit AIDS? Das haben doch auch die Schwarzen eingeschleppt. Warum sollten sie also nicht auch an dieser Seuche schuld sein? Glaubt mir, ich traue den Schwarzen nicht.
„Ich weiß nicht so recht…", sagte Roy und nippte wieder an seiner Tasse.
„Du kennst doch überhaupt keinen Farbigen, warf Harry ein, worauf Fred sofort abwehrend die Hände erhob. „Gott bewahre
, sagte er dann. „Wäre ja noch schöner."
Draußen bog von der Straße her ein Wagen auf den Parkplatz ein und hielt direkt vor der Tür. COUNTY SHERIFF stand groß und breit an der Wagentür. „Halt jetzt bloß Dein Maul, mahnte Harry Fred. „Wenn Joe Dein dummes Gelaber mitbekommt, wird es ungemütlich für Dich.
Fred zuckte wie ein beleidigter Grundschüler mit den Achseln und wandte sich wieder seinem Essen zu.
Aus dem Wagen stieg ein großer, breitschultriger Mann, der in seiner dunklen Uniform eine wahre Respektsperson darstellte. Der Beamte setzte sich seinen Hut auf und machte sich auf den Weg zum Eingang.
„Morgen, Sheriff, wurde der Mann von Harry begrüßt. „Wie ist die Lage?
Joe, der Sheriff, trat an den Tresen und tippte sich zum Gruß an die Hutkrempe. „Schweinekalt heute. Wird wohl bald schneien. Dann legte er seine Hände in die Hüften und bog seinen Rücken nach hinten durch. „Ich spür´s schon in den Knochen. Wird ein harter Winter.
„Nein, Joe, wandte sich Freds Kumpel an den Polizisten. „Was Harry meinte, war etwas anderes.
„Ich weiß schon, was Harry meinte, antwortete Joe. „Aber erstens bin ich nicht befugt Euch in die Arbeit des Sheriff Departements einzuweihen, und zweitens gibt es nichts Neues. Wir haben alles unter Kontrolle.
Harry nickte. „Schön das zu hören Joe, aber in den Nachrichten sagen sie… Der Sheriff winkte verächtlich ab. „Ach, die haben die Weisheit auch nicht mit dem Löffel gefressen. Ich weiß, was ich weiß. Und hier oben sind wir relativ sicher. Mach mir einen Kaffee fertig. Ich nehme ihn mit.
Dann drehte sich der Sheriff zu Robert um, musterte ihn kurz und kam auf ihn zu. „Ist das Ihr Pickup da draußen?", fragte er und deutete durch die Scheibe.
Robert blickte zum Sheriff auf und nickte. Zwangsläufig huschte sein Blick über das kleine gravierte Namensschild über der rechten Brusttasche des Beamten. J. PERLMAN war zu lesen. „Wo kommen Sie her?, fragte der Sheriff weiter. „Denver
, antwortete Farnham. „Denver!, staunte Perlman. „Wie sieht es aus, in Denver?
„Schlimm genug, um abzuhauen. Bin gerade noch raus gekommen, bevor Denver abgeriegelt wurde, antwortete Robert. „Leben Sie dort?
Farnham schüttelte den Kopf. „Nein, ich lebe in Boulder. Ich habe nach meiner Schwester gesucht. Sie lebt in Denver."
„Verstehe. Der Sheriff rieb sich sein breites Kinn. „Sind Sie auf der Durchreise?
Robert verneinte. „Ich habe eine Jagdhütte, oben am See. Sie gehörte meinem Vater. Mein Name ist Robert Farnham."
„Farnham? George Farnham? Robert nickte. „Ich kenne Ihren Vater
, sagte Perlman. „Wie geht es ihm? Habe ihn zuletzt vor zwei Jahren gesehen."
„Er starb letztes Frühjahr", sagte Robert während Harry einen Pappbecher Kaffee brachte und ihn vor dem Sheriff auf Roberts Tisch stellte. Joe