Tomaten, Nachbarn, Gartenzwerge: Wie ich Laubenpieper wurde
Von Wolfgang Krüger
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Wolfgang Krüger
Wolfgang Krüger ist psychologischer Psychotherapeut in eigener Praxis. Das Thema Partnersuche beschäftigt ihn seit Jahrzehnten. Ausserdem publizierte er erfolgreiche Bücher über die Schwierigkeiten und das Gelingen der Liebe, aber auch über Treue, Sexualität, Eifersucht, Freundschaften, Geld, Humor und Großeltern
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Buchvorschau
Tomaten, Nachbarn, Gartenzwerge - Wolfgang Krüger
Nachbarn.
Jeder pflegt seine Vorurteile
Bis vor vier Jahren war ich davon überzeugt, dass ein Kleingarten vor allem für ältere Menschen geeignet ist. Damals war ich erst 62 Jahre alt. Also machte ich mich immer über die Laubenpieper lustig. Eng gedrängt wie im Hühnerstall beackern sie ihr Stückchen Erde, das so groß ist wie ein Handtuch. Na ja – wie ein Badetuch. Es ist eine kleine Welt einer zwangsweisen Nähe, in der jeder neugierig auf den anderen schaut. Es ist eine kitschige Welt mit Gartenzwergen und Märchenfiguren. Doch hinter der scheinbaren Idylle verbergen sich unzählige Vorschriften, ständig wird jeder beobachtet. Überall lauert die Frage: Dürfen die das? Aber dies scheint die Laubenpieper nicht zu stören, stolz sprechen sie von ihrem Garten und freuen sich über die selbstgezogenen Tomaten und Zucchinis. Doch mir war immer klar, dass dies nicht meine Welt sein würde.
Trotzdem verbrachte ich vor vielen Jahren meinen Sommerurlaub in einer Laubenkolonie im Ostteil Berlins. Eigentlich sagte man hier Datschen. Ich feierte gerade meinen 56. Geburtstag und war etwas erholungsbedürftig. Ich wollte meine Ruhe haben, mich selbst finden und erinnerte mich an den Wahlspruch meiner Großmutter: Raus ins Grüne.
Damals war's.…
So sitze ich also vergnügt im Kleingarten meines Freundes Adam, der fünf Wochen lang durch Südamerika reist. Ich kümmere mich gern um seine Erdbeeren und Tomaten und grüße jeden Tag seine Nachbarn. Es ist gemütlich – man sieht sich und vor allem: Man hört sich und fühlt sich nicht allein.
Ich weiß jetzt alles über die Größe der Hundehaufen und wie man eine Rente beantragt und warum das Fernsehprogramm so schlecht ist. Das ist zwar ein wenig prollig, aber es bildet trotzdem. Denn gebildet ist man erst, wenn man das Leben der einfachen Leute kennt – meinte mein Deutschlehrer Marotzke. In der Schule mussten wir daher Gerhart Hauptmann lesen. Der hat viele Stücke in der Mundart einfacher Leute verfasst. Aber hier studiere ich das wirkliche Leben. Und das wichtigste Thema sind in der Kolonie die Schnecken, die im Garten ihr Unwesen treiben.
Die glibberigen Monster
Das sind nicht jene Schnecken, die wir als Kinder bewunderten. Selbige tragen ihr Haus auf dem Rücken. Nein, das sind diese ekelhaften, schleimigen Monster, die alles verspeisen, was ich gerade angepflanzt habe. Und vor allem: Sie bedienen sich am Gemüse, ohne zu fragen. Im Dunkel der Nacht schleichen sie sich an und verputzen die Früchte des Gartens. Haben Sie mal eine solche Schnecke angefasst? Sie müssen sich hinterher drei Tage lang die Hände waschen. Einfach widerlich,… diese glibberigen Monster. Sigmund Freud hätte diese Schnecken sicherlich mit Sexualität assoziiert. Na ja… dafür habe ich keine Zeit, außerdem bin ich Single. Also bewege ich mich jeden Abend mit einer Taschenlampe durch den Garten und suche Schnecken.
Landebahn für Aliens
Wahrscheinlich sehe ich aus wie ein Einbrecher auf der Jagd nach einem Schatz. Aber das sieht immer noch besser aus als die Landebefeuerung meiner unmittelbaren Nachbarn zur Linken. Sie haben bestimmt ein Sonderangebot an Solarlampen entdeckt. Zwei Dutzend Lampen funzeln auf ihrem Rasen und es würde mich nicht wundern, wenn Aliens dort landen.
Zunächst wusste ich nicht, was das soll! Der Typ geht doch nicht nachts mit seiner Frau auf dem Rasen spazieren. Nein – es ist eine Botschaft für den Weltraum, damit die Raumschiffe auf der Parzelle 28 landen können.
Wie man Schnecken umbringt
Aber zurück zu den Schnecken. Wussten Sie, wie schnell diese klebrigen Tiere sind? Ich finde schon am ersten Urlaubstag eine auf dem Rasen kriechend und will die Gurkenzange holen. Damit möchte ich sie packen und in ein Glas befördern. Deckel drauf, Schnecke tot. Nach einem Tag. Es gibt ja sehr viele Möglichkeiten, Schnecken umzubringen. Man kann sie natürlich über den Gartenzaun werfen, aber ich habe den Verdacht, dass diese Tierchen ein Heimatgefühl besitzen. Und wenn das nun jeder macht? Meine beste Freundin ist daher konsequent – sie drückt sie mit ihren Stiefeln in die Gartenerde. Das ist mir zu brutal.
Meine Schnecke-ins-Glas-Methode ist wesentlich eleganter. Doch Gartenfreundin Sabine aus der ‚Datschenkolonie’ findet, das sei Tierquälerei. „Stell Dir vor, Du bist im nächsten Leben eine Schnecke und wirst erstickt?" – fragt sie mich und schaut mich prüfend an. Daran habe ich noch nicht gedacht. Sie findet es besser, den lieben Gott zu spielen. Sie wirft die Schnecken auf die Straße und wartet, bis ein Lastwagen kommt. Sind die Schnecken schnell, retten sie sich vor den riesigen Reifen. Meist schaffen sie es nicht. Aber meine Gartenfreundin beruhigt sich mit dem Gedanken: Sie hatten eine Chance.
Meine Ex-Schwiegermutter ist diesbezüglich eher von einer großen Lebensweisheit geprägt. Sie sagte mir, sie habe den Kampf mit den Schnecken aufgegeben. Das wundert mich, schließlich wuchs sie in der DDR auf. Dort sang man mit Begeisterung das Lied: ‚Die Heimat hat sich schön gemacht’. Und dann tönte es voller Inbrunst:
Wir brechen in das Dunkel ein,
verfolgen Ruf und Spur.
Und werden wir erst wissend sein,
fügt sich uns die Natur.
Das klingt doch wie eine Drohung? Aber meine weise Ex-Schwiegermutter hat eines begriffen: Das Wetter, die Schnecken und die Tauben sind stärker als sie. Vor allem die Schnecken. Und so hat sie beschlossen, in einer Art Koexistenz zu leben. Ihr gehört das Haus, den Schnecken der Garten. Auf diese Weise leben sie entspannt nebeneinander her. Von dieser Gelassenheit bin ich noch weit entfernt.
Doch zurück zum Thema: Schnecken sind richtige Renntiere. Als ich mit meiner Gurkenzange zurückkomme, ist die Schnecke nicht mehr da. Und ich irre kriechend über den Rasen, den man wieder mähen könnte. Denn sehr ordentlich sieht es hier nicht aus. Sonst sind Kleingärten beunruhigend ordentlich. Irgendwie steril und langweilig. Mein Freund Adam würde sagen: militärisch.