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REHBRAUN - In seinen Augen konnte ich lesen
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REHBRAUN - In seinen Augen konnte ich lesen
eBook156 Seiten2 Stunden

REHBRAUN - In seinen Augen konnte ich lesen

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Über dieses E-Book

Roman in 3 Büchern
Buch 1: Rehbraun In seinen Augen konnte ich lesen
Nach ihrer Scheidung begann für Johanna ein neues Leben. Sie war fest entschlossen, ihre Zukunft so schön wie möglich zu gestalten und alles zu machen, was während ihrer Ehe nicht möglich gewesen war. Entschlossen sparte sie und konnte sich dann endlich ihre erste Schiffsreise leisten. An Bord lernte sie den Juristen, Dr. Roman Hofstätter kennen und verliebte sich in ihn. Aus beruflichen Gründen musste Roman die Reise vorzeitig beenden. Da er durch einen Klienten in gefährliche Kreise geraten war musste er den Kontakt zu Johanna abbrechen um sie zu schützen, versprach aber, sich zu melden, sobald es möglich wäre. Darauf musste sie aber lange warten und als es dann so weit war, bat er sie zu ihm nach München zu ziehen. Auf einem kleinen Gut in der Toskana verbrachten sie wundervolle Tage und ein halbes Jahr später flog Johanna nach einer Schießerei in der Weihnachtsnacht allein in den gebuchten Urlaub nach Gran Canaria. Roman wollte nachkommen, sobald alles geregelt war, aber daraus wurde leider nichts. Er musste auf unbestimmte Zeit untertauchen, kaufte aber davor das Haus in Gran Canaria für Johanna. Nach Monaten kehrte Johanna in ihre Wohnung in Wien zurück, wo sie eines Tages durch einen Fernsehbericht von Romans Tod erfuhr.
SpracheDeutsch
HerausgeberBooks on Demand
Erscheinungsdatum26. Jan. 2015
ISBN9783734757457
REHBRAUN - In seinen Augen konnte ich lesen
Autor

Do Grandess

Do Grandess wurde 1974 in Wien als Tochter eines Forschers geboren. Nach dem Tod ihrer Mutter war sie lange, gemeinsam mit ihrem Vater im Ausland unterwegs. Zurück in Österreich kaufte sie sich einen kleinen Bauernhof in Oberösterreich, den sie liebevoll renovierte. Dort lebt sie mit ihren Tieren und schreibt in ihrer Freizeit Romane, in denen eigene Erlebnisse eine große Rolle spielen.

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    Buchvorschau

    REHBRAUN - In seinen Augen konnte ich lesen - Do Grandess

    1

    Kapitel 1 - Nach der Scheidung

    Klack – machte die Türe des Reisebüros hinter mir.

    Fest drückte ich meine Handtasche an mich. Darin befand sich seit ein paar  Minuten ein Schatz.

    Ich hatte es wirklich getan, ich hatte meine erste Schiffsreise gebucht.

    Als ich die Buchungsbestätigung in meine Tasche steckte, dachte ich nur: So wenig Papier, für so viel Geld.  Und dabei war es noch die günstigste Kategorie, die ich bekommen konnte. Aber immerhin hatte ich mir einen Wunsch erfüllt, für den ich lange gespart hatte.

    Gleich nach meiner Scheidung vor eineinhalb Jahren hatte ich beschlossen, mein Leben total umzukrempeln. Mein Mann hatte sich damals für eine Jüngere entschieden. Nach zwanzig Ehejahren, stand ich vor der Tatsache, dass ich in Zukunft  für meine Finanzen allein verantwortlich sein würde. Und gleichzeitig bekam ich heftige Angst, ob ich das alles schaffen würde. 

    Nächte lang konnte ich nicht schlafen und stellte Listen meiner Ausgaben auf. Ich überlegte hin und her, was ich einsparen könnte und was unbedingt sein müsste.  Als erstes fiel mir ein, dass ich wohl in Zukunft auf das Auto verzichten müsste.  Das hatte ich bei der Güteraufteilung behalten, sowie auch die  Wohnung. Zum Glück hatte ich Anspruch auf einen Unterhalt, da ich zum Zeitpunkt der Scheidung schon über vierzig Jahre alt war. Das war zwar nicht viel, aber es besserte meine monatlichen Einkünfte etwas auf.

    Obwohl unsere Ehe nicht gerade zerrüttet war, gab es doch ein paar Warnhinweise, dass da schon länger etwas nicht in Ordnung gewesen war. Ich merkte aber nichts davon, da ich mehr mit mir beschäftigt war. Immerhin war ich berufstätig, hatte den Haushalt und unternahm in der Freizeit gerne etwas mit meinen Freundinnen. Mein Exmann war mit seinem Hobby, dem Modellbau, beschäftigt und verbrachte jede freie Minute in seiner Werkstatt. Früher war ich oft mit ihm zum Modellflugplatz gefahren und lag dort in der Sonne, während er seine Flugmodelle in die Lüfte schickte.

    Irgendwann hatte ich aber auch daran das Interesse verloren, noch dazu blieben auch andere Fliegerfrauen weg, und ich hatte niemanden mehr zum Plaudern. Mein Exmann sah damals ein, dass ich lieber zu Hause am Balkon liegen würde, wo der Fernseher, der Eiskasten und meine Katze nicht weit waren.  Noch lieber wäre ich öfter mal über das Wochenende weg  gefahren, aber meine Reisewünsche fielen bei meinem Mann auf keinen fruchtbaren Boden. Er war auch im Sommerurlaub nicht zum Verreisen zu  bewegen. „Zu Hause ist es am Gemütlichsten", pflegte er immer zu sagen, wenn ich wieder davon träumte, was ich von dieser schönen Welt alles gerne sehen würde.

    Nicht, dass ich von Torschlusspanik geplagt wurde, aber ich dachte schon auch darüber nach, dass ich ja nicht jünger werde, und mir auch die Zeit etwas davon läuft. Anstrengende Reisen sollte ich also bald machen und nicht erst im hohen Alter. Trotzdem verschob ich dann immer wieder meine Wünsche auf später, da es ja, durch das teure Hobby meines Exmannes,  auch finanziell nicht gerade rosig aussah. 

    Aber dafür durfte ich ihm nicht allein die Schuld geben, denn meine Unzufriedenheit kompensierte ich mit Modeeinkäufen. Immerhin arbeiteten wir ja beide, und da sollte ich gar nichts haben?  Meine Kästen bogen sich unter der Last der vielen Hosen, Blusen, Röcke und Pullover. Aber wenn ich mich in den Spiegel schaute, konnte keines meiner Kleidungsstücke das Übergewicht wegzaubern, das ich mir in den letzten Jahren angefuttert hatte.

    Unglaublich, wie die Zeit verging! Achtzehn Monate war es her, seit ich unfreiwillig zwar, aber immerhin, durch den Richterspruch meine Freiheit wieder erlangt hatte. Und wie schnell gewöhnte ich mich daran, nur mehr mir selber verantwortlich zu sein, niemandem  sagen zu müssen, wann ich heim komme und nur dann zu kochen, wenn ich selber Hunger hatte.  Auch brauchte ich nicht mehr so viel einzukaufen, denn oft war ich nach wenigen Bissen schon satt. Ohne Auto war es sowieso besser, wenn die Einkaufstaschen nicht so voll waren, denn jetzt musste ich ja alles schleppen.

    Nach einiger Zeit  bemerkte ich das erste Mal, dass mir meine Kleider zu weit wurden.  Weniger Essen und mehr Bewegung  brachten den Erfolg, dass ich Gewicht verlor, was mir auch die Waage bestätigte.  Ich fing an, mich in meinem Körper wohler zu fühlen und merkte auch, dass ich immer beweglicher wurde.  Plötzlich machte es mir Spaß, mich in Auslagen zu spiegeln und  meine Jeans konnte ich schon ausziehen, ohne den Zipp zu öffnen.  Die Stufen in den 4. Stock, wo meine Wohnung lag, bewältigte ich leicht und ohne außer Atem zu gelangen.  Überhaupt verzichtete ich  plötzlich freiwillig auf Aufzüge und Rolltreppen. 

    Das Echo im Büro war toll. War ich zuerst bemitleidet worden, dass mich mein böser Ehemann verlassen hatte, so hatte ich bald das Gefühl, dass ich für meine Unabhängigkeit und meine äußere Veränderung beneidet wurde.

    Andrea, meine Freundin und Kollegin, bemerkte eines Tages mit einem Zwinkern in den Augen: „Ich muss schon sagen, das Alleinsein bekommt dir. Du schaust richtig zufrieden aus und wirkst um Jahre jünger!"  Und wirklich, als ich diese Aussage abends im Spiegel überprüfte, sie hatte recht!  Mir war das ja gar nicht so aufgefallen. Mein Gesicht war schmaler geworden, die Haare länger und meine grüngrauen Augen wirkten  wesentlich größer und sehr fröhlich. Meine Haut war glatt und von Falten keine Spur. Das war zweifellos ein Geschenk der Natur, denn meine Mutter hatte auch bis ins hohe Alter ein jugendliches Aussehen, was sie mir offensichtlich vererbt hatte. 

    Mami war auch ein sehr ausgeglichener, immer freundlicher Mensch. Da war das Erbe nicht so perfekt ausgefallen, denn ich konnte schon auch schwierig sein.  Ich war sicher nicht immer bereit alles hinzunehmen und zu akzeptieren. Wenn es mir wichtig war, konnte ich schon um mein Recht kämpfen.  Ein ausgeprägter Gerechtigkeitssinn und der Hang zu sagen was ich dachte, erschwerten mir und meiner Umgebung oft das Leben. Mein Freundeskreis hatte sich auf die Personen reduziert, die das akzeptieren konnten, oder meine Ehrlichkeit sogar schätzten. Mit der Zeit hatte ich allerdings auch gelernt, meine Ausdrucksweise zu kontrollieren und nicht jedem gleich ins Gesicht zu springen.

    Und dann gab es da noch Kathi, eine ehemalige Arbeitskollegin und gute Freundin. Eigentlich schon Verbündete, denn sie wusste einiges von mir, was ich nicht jedem erzählen konnte!  Auch sie hatte eine Scheidung hinter sich und konnte mir manchen Rat geben.  Mit Kathi konnte man Pferde stehlen, was sie auch von mir behauptete. „Du bist ein richtiger Kumpel und ein Helferlein, sagte sie einmal zu mir. „Irgendwann,  wirst du alle guten Taten im Leben zurück bekommen.

    So gesehen war ich unheimlich reich, denn gute Freunde sind wertvoll und unbezahlbar.  Und alle diese Freundschaften waren mir nach meiner Scheidung erhalten geblieben.

    Noch immer vor dem Spiegel stehend, meine Füße waren schon ganz kalt,  beschloss ich, die positive Veränderung meines Erscheinungsbildes auch noch durch verschiedene andere Dinge zu unterstützen.  Ich hatte mich ja immer schon gerne gepflegt. Da könnte ich mich aber noch steigern und konsequenter vorgehen. Tägliche Bürstenmassage, konsequentes Eincremen des ganzen Körpers und mindestens einmal pro Woche ein Ganzkörperpeeling.  Meine Haarfarbe auffrischen, das Blond wirkte wirklich schon etwas stumpf, sowie etwas mehr Farbe im Gesicht. Eine neue Jeans musste her, die wieder knackig saß und einige meiner T-Shirts und Blusen mussten mit der Nähmaschine bearbeitet werden, damit sie wieder passten. Zum Glück hatte ich ja von meiner Mutter Nähen gelernt und konnte mir damit viel Geld ersparen. 

    Sparen! Das war auch ein ganz wichtiges Thema.  Zu meinem Neuen Leben gehörten auch Zukunftspläne. Ich  wollte  mir Wünsche erfüllen, für die ich natürlich auch die nötigen Finanzen brauchte.  Langsam verschoben sich meine Prioritäten. Modeeinkäufe waren nicht mehr so wichtig, dafür aber andere Ziele.  Nie mehr wollte ich etwas auf die lange Bank schieben. Und Ziel Nummer eins war eine Schiffsreise. 

    Ich wollte mein zukünftiges Leben so spannend und abwechslungsreich gestalten, wie nur irgendwie möglich. Wie wörtlich das Schicksal mich nehmen würde, das war mir damals noch nicht bewusst.

    Kapitel 2 - Reisevorbereitungen

    Nachdem der erste Schritt getan, und die Reise gebucht war, musste ich noch einiges erledigen.

     Ich hatte zwar noch zwei Monate Zeit,  bis mein Schiff am 13. August  in Savona ablegen würde, aber ich wollte nichts vergessen. Nach Savona würde ich mit dem Bus fahren, das war billiger, als zu fliegen.  Noch dazu war der Flug nur über Nizza möglich und dann mit einem Shuttlebus weiter bis Savona. Viel zu kompliziert für mich.

    Die Sommergarderobe musste durchgesehen,  sowie leichte und bequeme Schuhe für die Landausflüge heraus gesucht werden.  Ich hatte nicht vor noch viel zu kaufen, der Kasten war voll und die Sachen mussten reichen.  Auch wollte ich meine Koffer nicht voll stopfen, denn ich war mir sicher, dass ich den Platz für ein oder das andere Souvenir brauchen würde.

    Bedingt durch die Reiseroute war nicht anzunehmen, dass ich mich mit viel warmer Kleidung eindecken müsste.  Und etwas Elegantes wollte ich auch nicht mitnehmen, denn ich hatte sicher nicht vor, mich an Bord heraus zu putzen.  Eine schwarze Hose und eine nette Bluse mussten genügen um auch einmal besser auszusehen. Ansonsten wollte ich nur sportliche, leichte Kleidung tragen.   

    Ganz sicher würde ich an keinen Abendveranstaltungen an Bord teilnehmen, die man nur in festlicher Robe besuchen darf.  Lieber würde ich den Abend an Deck verbringen, den Sternenhimmel bestaunen und die Meeresluft genießen. Wenn ich daran dachte, hatte ich das Gefühl schon dort zu sein und all diese schönen Dinge zu erleben.

    Im Büro bekam ich von allen Seiten gute Ratschläge, was ich mitnehmen müsste und wie ich mich an Bord verhalten sollte.  Fast hatte ich das Gefühl, meine Kollegen nahmen meine Reise ernster als ich. Und da war meine Freundin  Kathi  wieder sehr hilfreich. Sie war immer schon eine Meisterin darin, mit so wenig  Ballast wie möglich zu verreisen.  Gemeinsam erstellten wir eine Liste mit den wirklich nötigen Dingen.

    Im Internet informierte ich mich über die Länder, die ich besuchen würde und die Sehenswürdigkeiten, die in den Landausflügen inkludiert waren.  Eigentlich waren neun Tage viel zu kurz um all das Schöne und Interessante zu sehen und zu erleben, was diese Route bieten würde. Ich wollte so viel wie möglich fotografisch festhalten.  Dazu war es aber von Nöten, dass ich mit meiner Digitalkamera wirklich gut umgehen konnte. 

    Abends sah ich mir Videos  mit Reiseberichten an  und gleichzeitig studierte ich die Gebrauchsanweisung der Digi.  So vergingen die Tage und meine Vorfreude  auf die Reise stieg. Eigentlich konnte ich es schon nicht mehr erwarten und trotzdem wurde mir immer mulmiger zumute, je näher der Reisetermin heran kam.

    Immerhin würde ich allein reisen, und obwohl ich eine selbstsichere und selbständige Frau war, fragte ich mich immer wieder, ob ich auch alles finden und schaffen würde. Umso wichtiger war es, auf alle Eventualitäten vorbereitet zu sein.

    Rosa, meine liebe Nachbarin bot sich an, ein wenig auf meine Wohnung zu achten, Werbezettel von der Türe zu entfernen, den Postkasten auszuräumen und die Blumen zu gießen.  Auch meine Katze konnte ich ihr unbesorgt anvertrauen.  Ein gutes Gefühl, denn auch meine Nachbarn, Rosa und ihr Mann,  zählten zu den Freunden, auf die ich mich verlassen konnte.  Sie würden mein zurück gelassenes Hab und Gut zuverlässig bewachen.

    Und dann war es so weit, mit einem großen  Trolley  bewaffnet stieg ich in das Taxi,  das mich zum Bus bringen würde, mit dem ich dann nach Savona in Italien fahren würde, wo mein Schiff auf mich wartete.

    Es war ein riesiger, moderner  Reisebus mit bequemen Sitzen und relativ viel Beinfreiheit. Ich

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