Whistler
Von Jp. A. Calosse
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Buchvorschau
Whistler - Jp. A. Calosse
Autor: Jp. A. Calosse
ISBN: 978-1-78160-737-4
© Confidential Concepts, worldwide, USA
© Parkstone Press International, New York, USA
Weltweit alle Rechte vorbehalten
Soweit nicht anders vermerkt, gehört das Copyright der Arbeiten den jeweiligen Fotografen. Trotz intensiver Nachforschungen war es aber nicht in jedem Fall möglich, die Eigentumsrechte festzustellen. Gegebenenfalls bitten wir um Benachrichtigung.
Jp. A. Calosse
James McNeill
Whistler
INHALT
Geburt im Zeichen der Reise (1834-1863)
Japanischer Einfluss. Die Nebel von Valparaiso, Die Nocturnes auf der Themse und in den Gärten von Cremorne (1863-1874)
Harmonie in Gold, Der Ruskin-Prozess (1872-1880)
Die Porträts
Heirat und Ehrungen Die edle Kunst, sich Feinde zu schaffen (1888-1890)
Eine schöne Auszeichnung (1897-1903)
BIOGRAFIE
INDEX DER WERKE
1. James A. McNeill Whistler, nach einer
Kaltnadelradierung von M. Helleu.
Whistler taucht zu einem entscheidenden Zeitpunkt der Kunstgeschichte auf und übernimmt die Rolle eines Vorläufers. Den Impressionisten gleich hat er den Willen, seine Ideen durchzusetzen. Sein Werk gliedert sich in vier Abschnitte. In einer ersten Schaffensphase wird der Künstler vom Realismus Courbets und vom Japonismus beeinflusst. Daraufhin findet Whistler mit den Nocturnes und der Cremorne Gardens-Serie zu künstlerischer Eigenständigkeit, indem er sich dem Akademismus entgegenstellt, nach dessen Verständnis ein Kunstwerk eine Geschichte erzählen muss. Das Porträt seiner Mutter nennt er Arrangement in Grau und Schwarz, was sehr bezeichnend für seine ästhetischen Theorien ist. Wenn er die Lustgärten von Cremorne darstellt, so nicht um nach Art Renoirs identifizierbare Personen darauf abzubilden, sondern um eine Stimmung zu erfassen. Die Ufernebel der Themse, bleiche Lichter, Fabrikschlote haben es ihm angetan. Während dieses Zeitabschnitts kann man ihn als Wegbereiter und Abenteurer der Kunst betrachten; er schockiert seine Zeitgenossen mit seinen abstrakt anmutenden Bildern. Die Porträts (Ganzfiguren) beherrschen die dritte Phase, in der er Berühmtheit erlangen wird. Das klassische Genre der Porträtmalerei wird von seiner zutiefst eigenständigen Originalität geprägt. Die porträtierten Personen werden in ihrer natürlichen Umgebung dargestellt, was ihnen eine merkwürdige Präsenz verleiht. Seinen Porträts werden von seinen Zeitgenossen mediale Eigenschaften zugeschrieben; Oscar Wilde lässt sich von ihnen zur Niederschrift des Bildnis des Dorian Gray inspirieren.
Die Landschaften und Porträts, die der Maler gegen Ende seines Lebens anfertigt, stehen in alter Tradition unter großem Einfluss von Velazquez. Whistler beeindruckt mit seinem konstanten Bemühen, sein Werk mit seinen theoretischen Überlegungen in Einklang zu bringen. Er scheut nicht davor zurück, sich mit den bekanntesten Kunsttheoretikern auseinanderzusetzen.
Seine Persönlichkeit, seine Launen und seine Eleganz geben Anlass zu Neugierde und Bewunderung. Enger Freund von Mallarmé, bewundert von Marcel Proust, provozierender Dandy, empfindlicher Weltmann, anspruchsvoller Künstler - Whistler war ein wagemutiger Neuerer.
2. Wapping, 1860-1864.
71,1 x 101,6 cm. Signiert und
datiert Whistler 1861.
National Gallery of Art, John Hay
Whitney Collection, Washington.
Geburt im Zeichen der Reise
(1834-1863)
James Abbott Whistler wurde am 10. Juli 1834 in Lowell, einer kleinen Stadt in Massachusetts, geboren. Sein Vater, der seine Ausbildung in West Point - der großen amerikanischen Militärakademie, der Ecole Polytechnique in Frankreich vergleichbar - erhalten hat, heiratet in zweiter Ehe Anna Mathilda McNeill. Er arbeitet als Eisenbahningenieur in Lowell. 1842 soll er für