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Kaktus
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eBook28 Seiten23 Minuten

Kaktus

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Über dieses E-Book

Otto Julius Bierbaum (* 28. Juni 1865 in Grünberg in Schlesien; † 1. Februar 1910 in Dresden), auch bekannt unter den Pseudonymen Martin Möbius und Simplicissimus, war ein deutscher Journalist, Redakteur, Schriftsteller und Librettist. 1902 unternimmt Otto Julius Bierbaum gemeinsam mit seiner Gattin eine Autoreise von Berlin nach Italien und wird damit in zweifacher Hinsicht zum Pionier. Erstens gilt er als der erste Deutsche, der Italien mit einem Automobil bereist und dabei die Alpen überquert hat; zweitens schildert er 1903 diese Autorundfahrt in seiner Empfindsamen Reise im Automobil von Berlin nach Sorrent und zeichnet zugleich ein zeitgenössisches, für die damalige Zeit modernes Italienbild, weit abseits von Goethes ästhetischer Italienreise. Im Zuge seiner Reisen zieht es den Autor und Reisejournalisten in den folgenden Jahren immer wieder nach Südtirol. Biografische Bedeutung für Bierbaum hat Schloss Englar in Eppan: Hier lebt er für einige Jahre und ist literarisch äußerst produktiv. (Auszug aus Wikipedia)
SpracheDeutsch
Erscheinungsdatum27. Dez. 2015
ISBN9783956769856
Kaktus
Autor

Otto Julius Bierbaum

Otto Julius Bierbaum (* 28. Juni 1865 in Grünberg in Schlesien; † 1. Februar 1910 in Dresden, auch bekannt unter den Pseudonymen Martin Möbius und Simplicissimus, war ein deutscher Journalist, Redakteur, Schriftsteller und Librettist. (Wikipedia)

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    Buchvorschau

    Kaktus - Otto Julius Bierbaum

    Ein Beitrag zur modernen Kunstgeschichte

    Kaktus

    Seitdem die Dampfmaschinen erfunden worden sind und dann das übrige Zeug, das alles schleunig macht, ist in die Zeit ein Entwicklungstempo gekommen, bei dem einem der Weltkapellmeister von Herzen leid tun kann. Er taktiert gewiß schon längst mit dem linken Arm, weil ihm der rechte lahm ist.

    Es geschehen jetzt auf allen Gebieten, vielleicht die Liebe ausgenommen, in der sich seit Adam und Eva immer alles gleich geblieben ist, in einem Jahrzehnt Umwälzungen, für die frühere Zeiten gut ein paar Jahrhunderte brauchten. Die Leute erfinden mit einer Geschwindigkeit immer wieder neues, daß gar nichts mehr alt werden kann. Gestern saß einer noch stolz auf seinem neuen Zweirad mit dem Bewußtsein, alle Errungenschaften der Technik zwischen den Beinen und in der Hand zu haben, heute überradelt ihn schon eine neue »Marke«, gegen die sein Flitzrad ein rückständiges Möbel ist, und morgen hat er die Empfindung, in einer Postkutsche zu fahren, wenn er die allerneuesten Marken an sich vorübersausen sieht. Das ist die moderne Variante des guten, alten Liedes: »Gestern noch auf stolzen Rossen usw.« Die Fabrikanten wissen es wohl zu singen und oft recht wehmütig.

    Am eiligsten aber hat's die Kunst. Auch die Musen haben heutzutage Hosen an und fahren Rad. Die Tunika und der langsame Schreitetanz um feststehende Altäre sind aus der Mode. Die Damen trainieren sich und halten die schwierigsten Parforcetouren aus. Selbst Melpomene, die Breithüftige, radelt gewaltig schnelle; vor keiner Pfütze scheut sich die Unerschrockene.

    Aber ich will nicht von ihr reden oder einem ihrer Jünger.

    Dies ist der Sang von Kaktus, der ein Maler war.

    Kaktus war nicht sein Vatersname. Der tut hier nichts zur Sache. Er hieß Kaktus unter seinen Freunden, und fragte man warum, so hieß es: Weil er knollborstig und saftig ist.

    Als er noch ganz jung war und schon

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