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Mimmi
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eBook293 Seiten4 Stunden

Mimmi

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Über dieses E-Book

Mimmi ist ein strubbeliges, schüchternes, aber trotzdem neugieriges, Hauskätzchen, das zu einer neuen Familie kommt. Mit diesem Umzug beginnt für sie das größte Abenteuer ihres Lebens, durch das sie viele neue Freunde kennen lernt. In einem Kampf um das Zuhause ihrer Freunde bemerkt sie, dass sie anders ist wie die Anderen, sogar was ganz besonderes.
SpracheDeutsch
Herausgebertredition
Erscheinungsdatum24. Juni 2015
ISBN9783732342266
Mimmi
Autor

Erna Uhlig

Erna Uhlig wurde im März 1967 als jüngste von 3 geboren. Nach einem langweiligen Leben, mit vielen zerstörten Träumen, versucht sie sich nun wenigstens noch einen ihrer Träume zu erfüllen.

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    Buchvorschau

    Mimmi - Erna Uhlig

    1. Kapitel

    Ein schwarzes Kätzchen mit goldgelben Augen liegt in der hintersten Ecke auf dem großen Schlafzimmerschrank. Irgendwas stimmt in ihrem neuen Zuhause nicht.

    „Mauu" was ist denn nun schon wieder los. Erst werde ich von meiner Familie und meiner besten Freundin Oma getrennt und muss in dieser engen Kiste bleiben und jetzt bringen diese Dosenöffner alles durcheinander.

    Die Menschen packen Umzugskisten. Sie wollen von der kleinen Wohnung in ein großes Haus ziehen. Sie erwarten bald Nachwuchs und brauchen dadurch mehr Platz und die Katze nur zum Mäusefangen.

    Ach war das Zuhause bei Mama schön!

    Übrigens ich heiße Mimmi und bin, wie die Dosenöffner sagen, mit acht Monaten eigentlich viel zu alt um in ein neues Zuhause zu kommen. Bei meiner Familie war ich sehr glücklich. Als alle meine Geschwister abgeholt waren, habe ich mich mit Oma, wie alle sie nannten, angefreundet. Sie hatte ein Stück Land, Garten, wie sie meinte, wo sie Pflanzen pflegte. Sie war sehr klug. „Whaarr jetzt bin ich hier und wünsche mich weit weg. Im Garten von Oma war es so friedlich. Sie hat mir gezeigt, welche Pflanzen gut für ein sind und welche ein krank Machen können und welche einfach nur lästig sind. Ich habe ihr gern geholfen die Lästigen raus zuziehen, damit die Anderen besser wachsen konnten. Ich war glücklich bei ihr sein zu dürfen. Dann kam der Tag, an dem man mich holte! Oma und ich waren sehr traurig. Oma sagte: „Du wirst es bestimmt gut haben. Ob sie das wirklich so meinte? Oder wünscht sie es sich nur für mich? Nun bin ich jedenfalls hier und alles macht mir Angst! Es ist viel zu klein, zu laut und es stinkt. Das Futter ist eklig und macht Bauchweh. Und der Höhepunkt ist jetzt noch diese Aufregung. Alles was in den großen Kisten ist packen sie in kleine und stellen den schon wenigen Platz damit zu. Was das wohl wird. Hauptsache sie lassen mich hier in Ruhe und stecken mich nicht wieder in die Kiste, in der sie mich hier hergebracht haben. Diese Nacht war nicht sehr erholsam. Alles wackelte rum und es fiel sogar was runter. Zum Glück traf es mich nicht. Kaum das die Dosenöffner wach sind, geht es wieder los, dieses Hin und Her rennen. Und was jetzt noch dazu kommt, sie machen all die großen Kisten kaputt, sogar ihren Schlafplatz und was das Schlimmste ist, meinen auch. Kaum das sie damit fertig sind kommen lauter Fremde und tragen alles raus. Das Umzugsunternehmen ist da um die Sachen einzuladen und zum neuen Haus zu bringen. „Ich will auch raus!" Wie ich es auch versuche, immer ist da jemand, der aufpasst, dass ich nicht abhaue. So ‘n Mist, jetzt haben die mich doch erwischt und stecken mich in diese kleine Kiste, in der sie mich hierher gebracht haben. Jetzt komme ich hier raus und kann doch nicht rumlaufen. Tun kann ich doch nichts, die sind viel stärker als ich.

    Die Besitzer laden sie ins Auto und fahren los.

    Wie beim ersten Mal kann ich sehen, wie die Welt an mir vorbeirast. Ich versuche mich zu erinnern, was ich von Oma gelernt habe, um mir die Zeit zu vertreiben. Ehrlich, ich möchte nicht darüber nachdenken müssen was die mit mir vorhaben.

    Die Fahrt aus der Stadt raus aufs Land dauert sehr lange.

    Lange waren wir unterwegs, doch jetzt bleiben sie endlich stehen. Ich habe Durst, Hunger und ich muss ganz dringend. Sie steigen aus. Hoffentlich kann ich gleich raus, sonst nehme ich diese olle Kiste auseinander. Wo sind wir hier? Was ist passiert? Hier sieht es ganz anders aus, fast wie bei Oma und es riecht viel besser als in der großen Kiste vorher. Sie bringen mich in das „Haus" wie sie es nennen. Endlich machen sie diese winzige Kiste auf und ich darf raus. Doch wo ist das Klo? Jetzt muss ich auch noch suchen? Kommt ja gar nicht infrage! Egal was die davon halten die nächste Ecke ist meine und alles egal.

    Gedacht getan, alles ging so schnell, das die Dosenöffner sich zwar erschreckten, aber, zur Verwunderung von Mimmi, nicht böse waren.

    Was ist denn mit denen los, die sind ja so nett, was soll das werden? Irgendwie ist hier alles anders. Nur die Kisten, die sind alle wieder da. Trotzdem riecht es hier merkwürdig vertraut und doch anders. Jetzt geht das Spiel von vorne los, nur andersrum. Hoffentlich hat das bald ein Ende.

    2. Kapitel

    Jetzt sind wir schon einige Tage hier und alles normalisiert sich. Hier kann ich aus dem Fenster gucken, ohne das es aussieht, als wenn ich von einem riesigen Baum herunter sehe. Gern würde ich nach draußen gehen, aber immer halten sie mich fest. Der eine Dosenöffner muss ein Mädchen sein und trächtig. Sie hat immer Hunger, wie meine Mutter kurz bevor man mich wegholte. Sie konnte mir grade noch alles Erklären. Also muss der Andere ein Junge sein. Auch wenn sie mit mir spielen und sich wirklich Mühe geben mich zu beschäftigen, ist mir nur langweilig. Draußen riecht es so gut, das Wetter ist herrlich und die Sonne ist wunderbar warm. Was passiert wohl, wenn ich vor der Tür sitze und weine?

    Gedacht getan; „Maumiaumrau … Schön laut sitzt Mimmi vor der Tür zum Garten und jammert so kläglich vor sich hin, wie sie nur kann. Umso länger keiner sie beachtet umso lauter wird sie. Langsam tut sich etwas. Ein Dosenöffner kommt und nimmt sie auf den Arm. „Komm Kleines, sei still. Du darfst noch nicht raus. Erst musst du zum Tierarzt, damit du nicht krank wirst.

    Was will der von mir? Ich war noch nie krank, und wenn ich noch bei Oma wäre, in ihrem Garten, dann hätte ich alles, was ich brauche. Was ist ein Tierarzt?

    Ihr Dosenöffner nimmt sie mit zu seinem Platz, wo er sich immer ausruht. „Morgen hast du schon deinen Termin und in ein paar Tagen darfst du dann auch raus." er setzt sich und fängt an mit ihr zu spielen. Den Rest des Tages verbrachten ihre Menschen damit, es ihr recht machen zu wollen.

    Der nächste Tag kam und nach den morgendlichen Ritualen holte er die Transportkiste raus. Alles war ruhig, wie immer, seid sie hier sind. Nur eins war ungewöhnlich, wenn man vergessen hatte, ihr abends Essen zu geben bekam sie es morgens. Auch zogen sich beide zum Rausgehen an. Dann kam das Schlimmste! Sie nahmen Mimmi hoch und ohne zu zögern, steckte man sie in die Kiste. Widerstand zwecklos! Ab ins Auto und? Die Fahrt war kurz.

    Was soll das? Wollen sie mich loswerden, weil bald das Kleine kommt?

    Als sie ausstiegen, wurde ihr sofort schlecht. Es stank erbärmlich. Sie bekam schreckliche Angst. Sie versuchte nicht nachzudenken, aber das viel ihr schwer vor lauter Angst. Sie gingen rein. Alles war so neu, die Geräusche klangen merkwürdig, es stank hier noch schlimmer wie draußen und hier waren auch viele Leidensgenossen. Man stellte ihre Kiste auf den Boden. Eine andere Katze steht neben ihr. Die andere Katze sieht sie an und fragt: „Zum ersten Mal hier? Mimmi schaut verlegen und sagt: „Ja. „Ich heiße Muhsch und bin regelmäßig hier. „Ich heiße Mimmi. Ein wenig Ruhe kehrt in die kleine Katze. Wenn eine so große Katze wie Muhsch keine Angst hatte, brauchte sie es auch nicht. Doch plagten sie viele Fragen und nach einer Weile nahm sie ihren ganzen Mut zusammen und sprach Muhsch an. „Entschuldige bitte, darf ich dir ein paar Fragen stellen? „Natürlich. Was willst du wissen? Lass mich raten, du willst vor allem wissen, was ein Tierarzt ist. Das Fragen alle als Erstes. „Du bist wohl sehr klug. Wie lange kommst du schon hier her? „Seit ich auf der Welt bin. Der Arzt ist mein Freund und damit ist deine erste Frage schon beantwortet. „Und was will er von uns? „Er achtet darauf, dass wir gesund bleiben oder wieder werden. „Kennt er sich denn so gut mit Kräutern aus? „Was sind Kräuter? „Mit Kräutern behandelt man Krankheiten! „Wie sehen diese Kräuter denn aus? „So ähnlich wie die Pflanzen vor der Tür. „Nein, so was hat der Arzt nicht. Die Kiste von Muhsch wurde angehoben. „Entschuldige mich bitte, ich bin jetzt dran." Nun war sie wieder allein und machte sich so ihre Gedanken. Dann kam sie dran. Der Raum, in den sie kam, war sehr hell und roch unangenehm scharf. Ihre Kiste wurde auf den Tisch gestellt und die Dosenöffner begannen zu reden. Nach einer Weile durfte sie raus, doch musste sie auf dem Tisch bleiben. Sie ließ alles geduldig über sich ergehen, auch wenn das meiste sehr wehtat. Und dann wurde es plötzlich dunkel.

    Als sie wieder aufwachte, war ihr ganz merkwürdig. Das Aufstehen fällt schwer, die Umgebung ist zu hell und der Platz zu wenig.

    Wo bin ich? Was ist geschehen? Warum tut mir mein Bauch weh?

    Vorsichtig schaut sie sich um. Es war schon wieder eine Kiste, größer als die, in der sie herkam und es war ein Klo drin. Sie war nicht allein, rechts und links von ihr waren noch andere, die entweder noch schliefen oder wie sie zwar schon wach waren, aber nur dalagen und jammerten. Sie fragt sich, ob man sie hier vergessen hat. Mit den anderen kann man nicht sprechen, die sind apathisch oder aggressiv. Ein Dosenöffner kommt und schaut überall rein. Er meint: „Schön, fast alle schon wach. Dann können wir ja die Besitzer anrufen, damit sie euch abholen."

    Bloß nicht nachdenken.

    Sie legt sich wieder hin und ist traurig. Sie hat Angst hier bleiben zu müssen. Doch dann kam einer ihrer Dosenöffner mit der kleinen Kiste und nahm sie wieder mit. Sie war so erleichtert wieder zuhause zu sein das sie sich nur noch in ihre Schlafecke legte. Nicht mal essen wollte sie.

    Am nächsten Tag wachte sie mit heftigen Bauchschmerzen auf. Sie versucht vorsichtig aufzustehen, um zu ihrem Klo zu gehen. Vorsichtshalber haben ihre Besitzer es schon neben ihren Schlafplatz gestellt. Auch ihr Futter war ganz nahe, damit sie nicht soweit laufen muss.

    Von Tag zu Tag wurde es besser und sie hatte schon verdrängt, was passiert war, als sie wieder eingepackt und zum Arzt gebracht wurde. Dort wurde sie nochmal untersucht und die komischen Dinger von ihrem Bauch wieder entfernt. Diesmal durfte sie gleich wieder mit nachhause. Am nächsten Tag dürfte sie das erste Mal in den Garten!

    3. Kapitel

    Den ersten Tag draußen genoss Mimmi in vollen Zügen. Sie lief durch den Garten und schnupperte an allen Pflanzen, um zu schauen, welche Kräuter dort wuchsen. Es war ein schöner Garten aber nur sehr wenig Kräuter. Dafür roch es hinter dem Zaun sehr verlockend.

    Die ersten Tage saß sie nur am Zaun und überlegte. Als sie von einer Biene gestochen wurde, nahm sie ihren ganzen Mut zusammen und sprang auf die andere Seite. Ganz vorsichtig schnuppernd und lauschend lief sie los. Immer der Nase nach, nach dem richtigen Kraut suchend um den Stich zu behandeln.

    Schön ist es hier, hier könnte ich mich wohlfühlen.

    Sie legte sich in die Sonne, behandelte ihren Bienenstich und genoss den schönen warmen Sommertag. Wie sie da so lag, fiel ihr ein, dass sie ja schon Geburtstag hatte und nun mit einem Jahr erwachsen war. In dem Moment dachte sie auch wieder an ihre beste Freundin.

    Wie es ihr wohl geht?

    Lange lag sie dort und merkte nicht, wie die Zeit vergeht, bis sie plötzlich hochschreckte. Wurde da grade ihr Name gerufen? Sie schaute sich um und bekam einen Schreck. Es war schon dunkel geworden, wahrscheinlich sogar schon Zeit zum Schlafen. Schnell lief sie los nachhause. Doch als sie in ihrem Korb lag, satt und warm, dachte sie an ihren Ausflug und nahm sich vor am nächsten Tag wieder auf die große Wiese hinter dem Zaun zu gehen.

    Gesagt getan, gleich nach dem Aufstehen drängelte sie, um nach draußen zu kommen. Erst schaute sie sich um, ob man sie beobachtete. Als sie sicher war, dass niemand etwas sah, sprang sie rasch über den Zaun und schlich auf „Ihre" Wiese. Da stand sie nun. Die Wiese war umrandet, auf der einen Seite von einem Wald, auf der anderen war ein Feld, vor ihr eine Straße und hinter ihr der Garten ihrer Dosenöffner. Sie entschloss sich, mit der Erkundung beim Feld zu beginnen. Als sie so lief, sah sie eine Maus und war sofort auf dem Sprung.

    „Mmmh!" Das war gut und nun ein paar Kräuter für den Magen, obwohl ich keine Probleme mehr habe.

    Sie ging weiter und dachte noch eine ganze Weile darüber nach. Sie fand alle Kräuter, die sie bei ihrer Freundin schon kennen gelernt hatte. Sie brauchte etwas mehr als den halben Tag um sich mit allem vertraut zu machen. Am Waldrand fand sie eine Baumhöhle, groß genug für sie und mit ein wenig Moos und duftenden Kräutern bestimmt auch sehr bequem. Vorsichtig lief sie ein Stück in den Wald, um Moos zu suchen. Schnell fand sie auch welches. Als ihr Nest fertig war, legte sie sich hin und dachte über alles nach, was in den letzten Monaten passiert war. Als ihr das mit ihrem Bauch wieder einfiel, konnte sie sich einfach nicht erklären, was das bedeutete. Die Sonne war schon zur Hälfte hinter dem Horizont verschwunden, als sie sich auf den Weg zum Haus machte.

    Die Zeit verging, das Junge ihrer Dosenöffner wurde geboren, die Tage immer kürzer und sie blieb immer länger in ihrem Nest im hohlen Baum. Vor einer Weile fiel ihr ein, dass sie, seit sie beim Arzt war, keine Kräuter für ihren Bauch mehr gebraucht hatte. Es wurde immer kälter und sie nahm ihre Decken aus ihrem Korb im Haus mit nach draußen. Sie sammelte Kräuter, um sie für den Fall der Fälle zu trocknen.

    4. Kapitel

    Der Winter kam, trotzdem blieb Mimmi immer öfter auch über Nacht in ihrer Höhle. Einmal hatte man sie noch zum Arzt gezerrt, wo allerdings nicht viel passierte.

    Einen Tag kam sie gerade vom Haus zurück, wo sie etwas gegessen hatte und roch etwas Neues. Neugierig folgt sie der Spur. Sie führte weit in den Wald. Nach einer Weile stand Mimmi auf einer kleinen Lichtung, auf der eine andere Katze lag. Sie ging vorsichtig auf die Andere zu. Diese erhob sich langsam aus dem Schnee und schaute Mimmi mit ruhigem Blick an. Mimmi setzte sich etwas entfernt. Die andere Katze stand daraufhin auf und kam auf sie zu. Mimmi schlug das Herz bis in den Hals und ihr Fell sträubte sich, als sie die Größe der Anderen sah. Es war eine schwarz, rot, braun gefleckte Katze mit weißen Vorderpfoten. Die beiden saßen sich erst eine Weile schweigend gegenüber als plötzlich: „Ich heiße Buntfell. Und du? „Mimmi. kam es schüchtern zurück. „Wo kommst du her? „Ich gehöre in das Haus am Rand der Wiese. „Also ein Hauskätzchen. Was suchst du dann soweit hier draußen? „Ich habe den Geruch von dir auf den Weg zu meinem Schlafplatz wahrgenommen und bin ihm gefolgt. „Dein Schlafplatz? „Ja, der hohle Baum am Waldrand, dort schlafe ich. Im Haus ist es zu laut und hektisch. Und ich kann dort auch meine Kräuter aufbewahren. es gab eine kurze Pause. Mimmi hatte sich ein wenig beruhigt. „Warum bist du mir gefolgt? Mimmi dachte einen Moment lang nach, fand aber keine gute Antwort, also sagte sie ganz ehrlich: „Ich weiß es nicht. „Du bist entweder sehr mutig oder sehr dumm. Die große Katze stand auf und ging mehrfach um Mimmi rum, setzte sich dann wieder und sah sie nachdenklich an. Dann fragte sie: „Du kennst dich mit Kräutern aus? „Ja, sagte Mimmi erstaunt und leicht verwirrt, was diese, anscheinend wilde Katze, mit dieser Frage meinte. „Wie kommt es, dass ein Hauskätzchen so was kann? „Ich habe es von meiner Freundin gelernt, da wo ich geboren wurde! „Du warst also nicht immer in diesem Haus? „Nein! Ich bin erst vor wenigen Monaten zu diesen Dosenöffnern gekommen und wir sind auch noch nicht lange hier in dieser Gegend, erst seit Sommerende. „Wie kommt es dann, dass ich dich vorher nie bemerkt habe und auch heute nicht? „Ich weiß nicht. Auch ich habe nur zufällig deine Spur gefunden. „Kennst du dich gut auf der Wiese aus? Mimmi wurde es langsam zu viel. „Was sollen all diese Fragen? Wer bist du, dass du mich so aushorchst? Eine ganze Weile war es mucksmäuschenstill. Selbst der Wind und das Rascheln im Unterholz waren verstummt. Mimmi schauderte es. Dann, ganz plötzlich, sodass Mimmi vor Schreck zusammenzuckte. „Ich werde dir deine Fragen beantworten, aber nicht hier und nicht mehr heute. Wir treffen uns morgen bei Sonnenhoch auf der Wiese! Dann machte die große, schlanke Katze einen Riesen Satz und war im Unterholz verschwunden. Mimmi drehte sich um und trottete langsam zu ihrem Schlafplatz im Baum. Als sie zu ihrem Nest im Baum kam, war es schon dunkel. Sie rollte sich zusammen und dachte noch eine Weile über das, was gerade geschehen war, nach, bevor sie einschlief.

    Als sie wieder wachwurde, war es schon hell draußen. Sie streckte sich ausgiebig und widmete sich dann ihrer Morgentoilette. Es war noch früh und sie hatte Hunger, also ging sie zum Haus. Es war bis Sonnenhoch noch weit und sie würde schon rechtzeitig da sein. Sie war viel zu neugierig. Diese andere Katze war so geheimnisvoll.

    Wo sie wohl wohnt? Ist sie auch allein? Von was wird sie jetzt bei diesem Wetter satt? So viele Fragen.

    Nach dem Essen schaute sie noch überall nach dem Rechten und ging dann wieder nach draußen, was seit Kurzem ganz einfach war, da sie eine eigene Tür bekommen hatte. Bevor sie wieder über den Zaun sprang, schaute sie auch im Garten noch nach dem Rechten. Sie wollte nicht, dass eine Maus oder sogar Ratte dem Jungen der Dosenöffner etwas tat.

    Es war schon fast Mittag, also Sonnenhoch, als sie über die Wiese lief. Am Waldrand bewegte sich etwas. Sie lief langsam in diese Richtung. Aus dem Gebüsch, das dort stand, kam die Katze vom Vortag, aber nicht allein. Eine schwarzweiße etwas kleinere Katze (die trotzdem immer noch größer war wie sie selbst) die ein wenig älter schien begleitete sie. Die beiden begrüßten sie freundlich aber auf eine Art, die sie nicht kannte. Etwas verwirrt stand Mimmi da, denn so kannte sie das nicht. „Du bist also das Hauskätzchen, das sich mit Kräuter auskennt. „Ja, und wer bist du? „Fragen kannst du vielleicht später stellen, jetzt antwortest du nur! „Sei nicht so schroff zu ihr. Sie ist ahnungslos. Gib ihr zeit zu lernen. sagte Buntfell beschwichtigend. „Ach Schnickschnack. Schnauzte die Alte und fuhr dann an Mimmi gerichtet fort: „Wo hast du gelernt und bei wem? Mimmi fühlte sich mit einem Mal unwohl. Sie machte sich noch kleiner, als sie schon war, bevor sie sich traute zu antworten. „Dort wo ich geboren wurde bei meiner Freundin Oma. kam es schnell, kurz und knapp. „Hast du einen Vorrat? „Ja. „Zeig ihn mir. Mimmi drehte sich vorsichtig um und lief auf ihren Baum zu. Die beiden folgten ihr mit ein wenig Abstand. Sie ging in ihr Nest und nahm von allen Kräutern ein wenig und brachte sie der Alten. Diese beschnupperte die Kräuter gewissenhaft.

    Währenddessen klärte Buntfell Mimmi über die Alte auf. „Das ist Löwenblatt, die Jüngste der Ältesten und unsere Heilerin. Sie sucht eine Nachfolgerin oder einen Nachfolger. Mit den Letzten hatte sie viel Pech gehabt. „Und was hat das mit mir zu tun? „Kannst du es dir nicht denken? „Meinst du etwa das ich? Mimmi schaute Buntfell erstaunt an. „Was ist mit den Anderen geschehen? Buntfell schaute zu Boden. „Sie sind alle tot. Mimmi schaute Buntfell erschrocken an, traute sich aber nicht etwas zu sagen. Mimmi schaute verlegen zu Löwenblatt und hatte plötzlich Mitleid mit ihr.

    Kein Wunder, das sie so ist. Wie sehr sie wohl leiden musste.

    Buntfell sprach derweil weiter: „Es gab lange Zeit noch einen anderen Heiler, ihren ersten Schüler. Nachdem er getötet worden war, war auch ihr Glück fort. Kein anderer Schüler lebte danach lange genug, um ein Heiler zu werden und das waren nicht wenige."

    Löwenblatt kam zu den beiden und setzte sich demonstrativ vor Mimmi. „Gute Auswahl. Doch was fängst du mit diesen an? sie hatte zwei Kräuter vor sich in den Schnee fallen lassen. Mimmi schaute sich die Kräuter an, schnupperte kurz und sagte: „Dieses ist gut für den Magen und heißt Rosmarin und dieses, gemischt mit anderen ist gut für die Nerven, damit man besser schlafen kann, nennt man Hopfen. „Hast du alle Kräuter, die du kennst zu liegen? „Nein. Als ich herkam, war es für viele schon zu spät um sie zu ernten. „Du scheinst eine ganze Menge zu wissen, vielleicht sogar mehr wie ich. Mimmi sah Löwenblatt ungläubig an. Löwenblatt schnurrte freundlich: „Ich komme Morgen wieder, dann wirst du unsere Entscheidung erfahren. sie drehte sich um, gab Buntfell ein Zeichen und sie verschwanden im Wald. Da saß Mimmi nun. Ihr Kopf drehte sich. Auch wenn es noch nicht Zeit war, ging sie in ihr Nest und legte sich schlafen.

    Sie schlief unruhig. Der Traum, den sie hatte, war erschreckend real. Auch wenn sie nur als Zuschauer am Rand dabei war, bekam sie ganz reale Angst. Sie saß am Waldrand und sah auf ihre Wiese hinaus. Dort tobte ein Kampf. Die Wiese war rot von Blut und die Luft roch nach tot. Ihr fielen zwei kleine Katzen, etwas entfernt von sich, zusammen mit einer erwachsenen auf.

    Ist das nicht Löwenblatt und die eine kleine, ist das nicht Buntfell? Was ist hier los?

    Plötzlich hörte sie ihren Namen und drehte sich in die Richtung, wo es herkam. In diesem Moment wachte sie auf, vor ihr stand Löwenblatt. Verwirrt schaute sie Löwenblatt an, rappelte sich auf und fragte verblüfft: „Löwenblatt. Du hier? Wie spät ist es? Habe ich verschlafen? Was ist passiert? „Keine Angst Mimmi, es ist alles in Ordnung. Du hast nicht verschlafen, es ist noch Nacht. Löwenblatt zog sich ins Freie zurück und Mimmi folgte ihr. Draußen setzten sich beide. Mimmi fing an sich zu putzen und Löwenblatt begann: „Ich bin schon jetzt gekommen, weil ich einen Traum hatte, der mich beunruhigte. „Ich hatte auch gerade einen merkwürdigen Traum, meinte Mimmi daraufhin. Löwenblatt schaute sie kurz ernst an und forderte sie dann auf zu erzählen. Als Mimmi mit erzählen fertig war schaute Löwenblatt noch eine Weile vor sich hin. Endlich meinte sie: „Das ist fast das Gleiche, was ich träumte, nur das der Kampf schon vorbei war und ich die Verletzten behandelte. Ich habe dich nicht gesehen, aber ich fühlte, dass da noch jemand war. Wenn es die Ahnen waren, die uns diese Träume geschickt haben? Löwenblatt dachte nach. Mimmi sah das, konnte aber nicht warten und fragte: „Wer sind die Ahnen und wie können sie uns Träume schicken? Löwenblatt sah sie an: „Das erkläre ich dir später. Darf ich den Rest der Nacht bei dir bleiben? Morgen möchte ich dich mitnehmen. Wir gehen bei Sonnenaufgang, wenn es dir recht ist." Mimmi dachte kurz nach und meinte: „Ich komme gern mit. Vorher muss ich nur

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