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Rennradtouren mit den Alpenvettern: Die Geschichten der Orte
Rennradtouren mit den Alpenvettern: Die Geschichten der Orte
Rennradtouren mit den Alpenvettern: Die Geschichten der Orte
eBook235 Seiten2 Stunden

Rennradtouren mit den Alpenvettern: Die Geschichten der Orte

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Über dieses E-Book

Rennradtouren versprechen Freiheit, körperliche Höchstleistung und reichlich Glückshormone. Doch das ist bei Weitem nicht alles, denn unterwegs gibt es viel zu entdecken, jeder Ort erzählt seine ganz eigene Geschichte. "Rennradtouren mit den Alpenvettern. Die Geschichten der Orte" begibt sich auf Spurensuche nach den großen und kleinen Geschichten entlang 12 ausgewählter Routen. Dazu gibt es zahlreiche Kilometer und Höhenmeter en masse. Der ideale Begleiter also für Radsportler, die auf intellektuelles Niveau Wert legen, und für alle, die sich für Sport, Kultur und Historie begeistern.
SpracheDeutsch
Herausgebertredition
Erscheinungsdatum4. Nov. 2020
ISBN9783347134522
Rennradtouren mit den Alpenvettern: Die Geschichten der Orte
Autor

Sascha Resch

Sascha Resch und Torsten Vaupel, die Alpenvettern, teilen sich seit vielen Jahren eine gemeinsame Leidenschaft: das sportliche Radfahren. Und das am liebsten in den Bergen, besonders in den Alpen. In diesem Sinne ist auch das Motto der beiden zu verstehen: "Die Alpenvettern - Zwei Vettern, zwei Räder und die Berge".

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    Buchvorschau

    Rennradtouren mit den Alpenvettern - Sascha Resch

    Danksagung

    Radfahren ist die schönste Art der Fortbewegung: Man ist unabhängig, schnell unterwegs und schont die Umwelt, jedenfalls im Vergleich zu anderen Fortbewegungsarten. Deswegen verbringen wir jede freie Minute auf dem Fahrrad. Am allerliebsten sind wir in den Bergen unterwegs, besonders in den Alpen fühlen wir uns so richtig wohl.

    Seit unserer ersten großen gemeinsamen Tour im Jahr 2014, bei der wir von München nach Südtirol und weiter in die Dolomiten gefahren sind, treffen wir uns immer wieder zum gemeinsamen Radfahren. Dabei haben wir eines schnell bemerkt: Radsport bedeutet nicht nur körperliche Anstrengung, auch intellektuell gibt es jede Menge zu entdecken und zu erkunden. Aus dieser Beobachtung heraus entstand über die Jahre hinweg die Idee, ein Buch zu schreiben, das beides vereint, sportliche Herausforderung und intellektuelles Niveau.

    Natürlich schreibt sich so ein Buch nicht von allein. Neben den zahlreichen Stunden, die wir beide selbst in die Texte, Bilder, Karten und Profile gesteckt haben, ist das Buch auch Verdienst zahlreicher Menschen, die uns unterstützt haben. Sei es bei der konkreten Abfassung der Beschreibungen, sei es bei den vielen Touren, die wir in den vergangenen Jahren gefahren sind und ohne die unser Buch gar nicht möglich geworden wäre.

    Leider können wir nicht jeder und jedem persönlich danken, die Liste würde mehrere Seiten füllen. Diejenigen, die uns geholfen oder bei unseren Touren begleitet haben, wissen Bescheid. Vor allem unseren Freunden in Italien und Kroatien gebührt ein dickes Dankeschön!

    Ein gesonderter Dank gilt an dieser Stelle unseren Eltern Doris und Johann Vaupel sowie Irene und Josef Resch. Die vier haben insgesamt über Jahrzehnte hinweg unsere Radsport-Manie ertragen und uns immer unterstützt. Insbesondere seit unserer Transalp im Jahr 2014 haben sie uns immer wieder ermuntert, wenn es mal nicht so gut lief, und uns geholfen, wo sie nur konnten. Danke euch!

    Radsport und die Geschichten der Orte

    Am 16. August 1797, auf dem Weg zu seiner dritten und letzten Schweiz-Reise, schrieb Goethe aus Frankfurt an seinen Freund Schiller einen Brief, in dem es gegen Ende heißt:

    wenn man aber […] künftig bey weitern Fortschritten der Reise nicht sowohl auf‘s merkwürdige sondern auf‘s bedeutende seine Aufmerksamkeit richtete, so müßte man für sich und andere doch zuletzt eine schöne Erndte gewinnen. Ich will es erst noch hier versuchen was ich symbolisches bemerken kann, besonders aber an fremden Orten, die ich zum erstenmal sehe, mich üben. Gelänge das, so müßte man, ohne die Erfahrung in die Breite verfolgen zu wollen, doch, wenn man auf jedem Platz, in jedem Moment, so weit es einem vergönnt wäre, in die Tiefe ginge, noch immer genug Beute aus bekannten Ländern und Gegenden davon tragen.¹

    Goethe erkannte, dass jedem Ort etwas Besonderes innewohnt, das „bedeutende, das gezielte Aufmerksamkeit verdient. Um an dieses Besondere zu gelangen, braucht es eine gewisse Anstrengung, man muss „in die Tiefe gehen, um an den verborgenen Schatz eines Ortes zu gelangen. Wenn man vor dieser Arbeit nicht zurückschreckt, dann kann man selbst in vermeintlich „bekannten Ländern und Gegenden" Besonderes sowie Bedeutungsvolles entdecken.

    Diese Verbindung von Orten und der Bedeutung, die ihnen innewohnt, ist inzwischen nichts Neues mehr. In der Kultur- und Literaturwissenschaft wie in den meisten anderen Fächern hat der ,topographical turn‘ längst Einzug gehalten und in zahllosen Forschungsarbeiten ist von Ort, Raum, Landschaft und ähnlichen Begriffen die Rede. Einer der wichtigsten Forschungszweige in diesem Zusammenhang ist die Idee von Erinnerungsorten. Das Konzept erlangte breite Aufmerksamkeit durch den französischen Historiker Pierre Nora, der aus einer stark nationalen Perspektive Erinnerungsorte, oder lieux de mémoire, der französischen Nation untersuchte. Erinnerungsorte sind nach Nora nicht zwangsläufig an geographische Orte gebunden, auch Artefakte und Personen können zu Erinnerungsorten werden. Gemeinsam ist allen Erinnerungsorten, dass sie Kristallisationspunkte kollektiven Erinnerns bilden („des points de cristallisation de notre héritage collectif²). Sie bestehen also nicht nur aus historischen Fakten, sondern sie haben eine Bedeutung, wobei die konkrete Ausgestaltung dieser Bedeutung stets wandelbar ist: Erinnerungsorte haben laut Nora eine Neigung zur „métamorphose.³ Die logische Konsequenz ist, dass so verschiedene Bedeutungsschichten entstehen, die sich übereinander lagern und freilegen lassen.

    Die einzelnen Bedeutungen von Erinnerungsorten sind wiederum mit Geschichten verwoben. Dabei geht es nicht nur um Geschichte als historische Fakten, sondern um Erzählungen. Damit ein Erinnerungsort nämlich weiter existieren kann, „muß eine Geschichte erzählt werden".⁴ Die Geschichte, die Überlieferung in Form einer Erzählung hilft dabei, die Bedeutung des jeweiligen Ortes zu erklären.

    Was hat das alles jetzt mit Radsport zu tun? Mehr als man zunächst denkt! Wer mit dem Rad unterwegs ist, der begibt sich immer wieder aufs Neue in bekannte und unbekannte Gegenden, fährt durch Regionen, die voller ,Erinnerungen‘ sind. Manche dieser Erinnerungen erkennt man relativ leicht, fast schon auf den ersten Blick. Andere wiederum sind versteckt und werden erst sichtbar, wenn man sich aufmacht und nach ihnen forscht. Genau das haben wir uns vorgenommen und zu zwölf unserer Rennradtouren Informationen gesucht. Dabei wollen wir uns nicht in begrifflich-definitorischen Diskussionen verlieren, wir haben die Idee des Erinnerungsorts bewusst weit gefasst und frei interpretiert. Für uns geht es nicht nur um einzelne Bedeutungen der Orte, sondern im bildlichen Sinne um das ,Gedächtnis der Orte‘, also das Netz aus vielzähligen Begebenheiten und Ereignissen, die mit einem geographischen Ort oder einer Region verknüpft sind. Von bedeutenden Etappen bei Profirennen über harte historische Fakten bis hin zu Legenden und modernen Filmproduktionen – wir haben versucht, die wichtigsten Aspekte zu unseren Touren zusammenzutragen, um so die Geschichten hinter den Orten zu erzählen.

    Natürlich ist so ein Vorhaben eine Gratwanderung. Denn zum einen kann man nicht alles erwähnen, jeder einzelne Ort, oft sogar ein einziges Detail eines Ortes, wäre bereits ein eigenes Buch wert. Entsprechend mussten wir auswählen und uns für interessante Beispiele entscheiden. Zum anderen mussten wir einen Kompromiss zwischen Genauigkeit und praktischem Nutzen finden. Unser Buch ist trotz des theoretischen Hintergrunds gerade keine wissenschaftliche Abhandlung, sondern in erster Linie ein Tourenbuch für Rennradfahrer. Wichtigstes Ziel ist es deshalb, dass man die Touren bequem und mit Freude nachfahren kann. Aus diesem Grund wechseln sich in unseren Texten sportlich-geographische Angaben wie Streckenführung und Steigung mit Erzählungen zu einzelnen Orten ab. Weil der Schwerpunkt auf dem Nachfahren und Selbsterleben liegt, haben wir zudem bewusst auf detaillierte Quellenangaben in den Beschreibungen verzichtet, auch wenn das Konzept der Erinnerungsorte ursprünglich wissenschaftlich ist. Die Beschreibungen sollen in erster Linie angenehm zu lesen sein und zum Radfahren motivieren – ein umfangreicher Fußnotenapparat würde das in den meisten Fällen nur stören. Als Ausgleich haben wir am Ende des Buches einige Titel zusammengetragen, die nützliche Informationen und Hintergrundwissen liefern. Die Literatur kann so dabei helfen, sich selbst auf Spurensuche zu begeben, egal ob es sich um epische Alpentouren oder um die eigene Hausrunde handelt. Schon Goethe wusste: Man kann „noch immer genug Beute aus bekannten Ländern und Gegenden davon tragen". In diesem Sinne nichts wie los und viel Spaß beim Nachfahren und Entdecken!

    Torsten Vaupel und Sascha Resch, die Alpenvettern

    ¹ Johann Wolfgang von Goethe: Brief an Schiller vom 16. August 1797, in: Weimarer Ausgabe, Abtl. IV, Bd. 12, S. 246, 1893.

    ² Pierre Nora: Comment écrire l'histoire de France?, in: ders.: Les lieux de mémoire, Bd. 3.1, S. 11,1992.

    ³ Pierre Nora: Entre Mémoire et Histoire, in: ders.: Les lieux de mémoire, Bd. 1, S. XXXV, 1993 [Repr.]. Das Konzept der Erinnerungsorte ist deutlich differenzierter, als wir es hier in aller Kürze darstellen können. So ist eine weitere Eigenschaft von Erinnerungsorten, dass sie identitätsstiftend für ein Kollektiv von Personen wirken. Wir haben uns an dieser Stelle auf die Aspekte des Konzepts konzentriert, die für uns in der Anwendung besonders relevant sind.

    ⁴ Aleida Assmann: Erinnerungsräume, S. 309,1999.

    Aufbau der Tourenbeschreibungen

    Wie bei jedem Buch, das Radtouren zum Selbsterfahren und -erleben anbietet, gibt es einige technische Informationen, die bei jeder Beschreibung wichtig sind und bei der Planung behilflich sein können.

    Schwierigkeit:

    Wir bewerten unsere Touren mit einer Skala von 1–5. Natürlich ist die Bewertung, wie anspruchsvoll eine Tour ist, sehr subjektiv und auch von äußeren Faktoren wie Form und Wetter abhängig. Trotzdem gibt es für die Einteilung in Schwierigkeitskategorien gewisse Orientierungspunkte.

    1 = sehr leichte Tour, die ein geübter Radsportler ,aus dem Stand‘, also vollkommen ohne voriges Training absolvieren kann.

    2 = leichte Tour, die in Bezug auf Länge und Höhenmeter keine allzu großen Herausforderungen stellt. Trotzdem sollte man für eine solche Tour im laufenden Jahr schon ein paar Trainingskilometer in den Beinen haben.

    3 = mittelschwere Tour, die ein ausgewogenes Verhältnis aus Kilometern und Höhenmetern aufweist. Es bietet sich bei solchen Touren an, in der aktuellen Saison schon ein paar längere Ausfahrten hinter sich zu haben, auch wenn langjährige Radsportler solche Touren noch ohne spezielles Training wegstecken dürften.

    4 = schwere Tour, die zahlreiche Kilometer und/oder Höhenmeter serviert. Man sollte für solche Touren in der laufenden Saison schon eine solide Grundlagenausdauer wie auch grundlegende Kletterfähigkeiten entwickelt haben.

    5 = sehr schwere Tour, die einen Großteil der Radsportler an die Grenzen ihrer Leistungsfähigkeit bringen dürfte. Meistens handelt es sich um eine Strecke mit extremen Steigungswerten, aber auch die Aneinanderreihung mehrerer ,leichter‘ Anstiege kann eine Strecke sehr schwer machen. Solche Touren sind erst nach einigen Jahren intensiver Bergerfahrung mit dem Rennrad zu empfehlen.

    Länge:

    Die zu fahrenden Kilometer, wenn man sich an die vorgegebene Strecke hält. Abstecher zu weiteren nahegelegenen Orten sind nicht einkalkuliert. Die Zahlen sind leicht gerundet, da die Messung je nach Tacho/GPS-Gerät bzw. Geo-Dienst variieren kann.

    Höhenmeter:

    Die aufsummierte Zahl der Höhenmeter, die man im Lauf der Tour bergauf überwinden muss. Da die Messergebnisse je nach GPS-Gerät schwanken, präsentieren wir gerundete Zahlen, die auf unseren eigenen Tracks sowie auf den Daten verschiedener Geo-Dienste basieren.

    Höchster Punkt:

    Wie der Name schon sagt, der höchste Punkt der Tour. Dieser ist von Interesse, weil er Orientierung verschafft, in welche Höhenzonen man vorstößt, sodass man unter Umständen wärmere Reservekleidung wie Ärmlinge und Beinlinge mitnehmen kann. Vor allem in hohen Lagen muss man mit allem rechnen, es kann jederzeit zu Wetterumschwüngen und empfindlichen Temperaturstürzen kommen, auch und gerade im Sommer. Wir orientieren uns hier an den offiziellen Angaben und weisen auf eventuelle Ungenauigkeiten hin, denn oft sind offizielle Höhenangaben recht ,großzügig‘.

    Start und Ziel:

    Start- und Zielpunkt der Tour. Wenn nichts Genaueres angegeben ist, dann ist immer der nächstgelegene Bahnhof gemeint.

    Anstiege:

    Das Thema der erwähnenswerten Anstiege ist seit jeher ein ,heißes Eisen‘ in der Radsportwelt. Es gibt Ansätze, sehr streng zu werten, also nur Pässe im engen Sinne der geographischen Definition zu akzeptieren, wie es z.B. der französische Club des Cent Cols tut. Das ist ein vollkommen korrektes Vorgehen, dabei fallen aber leider bedeutende und interessante Stichstraßen aus dem Raster. Nach der Definition des Club des Cents Cols dürften wir z.B. die Roßfeld-Höhenringstraße (» Tour 3) nicht als Pass werten. Deswegen verzichten wir bewusst auf den Begriff Pass und verwenden stattdessen Anstieg. Bei der Wertung als Anstieg orientieren wir uns hier an der praxiserprobten Arbeitsdefinition, welche die deutschsprachige Webseite quaeldich.de für ihr Pässelexikon verwendet. Ein nennenswerter Anstieg muss demnach mindestens 100 Höhenmeter am Stück überwinden, um als solcher angesehen zu werden.

    Anreise:

    Wir empfehlen eine Anreise mit den Öffentlichen und liefern entsprechende Informationen. Natürlich ist immer auch die Anfahrt mit dem Auto denkbar, diese lässt sich aber sehr leicht über Suchmaschinen im Internet recherchieren.

    Beste Reisezeit:

    Wir nennen ein Zeitfenster, in dem es unter normalen Umständen möglich ist, mit dem Rennrad die Tour problemlos nachzufahren. Natürlich besteht keine Garantie, denn auch im Hochsommer können Kaltfronten und Regenwetter einem die Ausfahrt vermiesen. Genauso kann eine Reise außerhalb des angegeben Zeitfensters reizvoll sein, um die Gegend ohne Rad zu erkunden.

    Klima:

    Mit der Beschreibung des Klimas wollen wir einen Einblick in die durchschnittlichen Witterungsverhältnisse bieten. Dabei weisen wir auch auf regionale Besonderheiten wie z.B. Staulagen hin, die bei der Planung einer Reise hilfreich sein können.

    Zusammenfassung:

    Am Ende jeder Tourenbeschreibungen findet

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