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Bettys (Um)welt
Bettys (Um)welt
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eBook103 Seiten1 Stunde

Bettys (Um)welt

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Über dieses E-Book

Ottenbach im Jahre 2217
Der kleine Ort unter dem Hohenstaufen ist von einer riesigen Mauer umgeben und ringsum nichts als Wasser. Mittendrin die vierzehnjährige Zeitreisende Betty, die durch eine kleine Umweltsünde hier in diese Zeit katapultiert wurde und nun mit Hilfe des gleichaltrigen Finjo einen Weg zurück finden will. Wird ihr das gelingen oder möchte sie lieber in der Zukunft bleiben? Denn fliegende Autos und Unterricht von zuhause aus haben durchaus ihren Reiz

Im Rahmen eines Schülerferienprogrammes in der Schreibwerkstatt Ottenbach der Autorin und Bücherstuben-Leiterin Petra Mehnert entstand mit acht Mädchen und Jungen im Alter von 10 bis 13 Jahren diese Umwelt- und Zukunftsgeschichte.
SpracheDeutsch
Erscheinungsdatum31. Juli 2017
ISBN9783960143178
Bettys (Um)welt

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    Buchvorschau

    Bettys (Um)welt - Petra Mehnert

    Ottenbach im Jahre 2217 

    3.jpg

    Staunend sah Betty sich um. Wie weggeblasen waren ihre Angst und ihre Verwirrung – übrig geblieben war nur reine Neugierde und Verwunderung. Ihr geliebtes Ottenbach sah wirklich total verändert aus! Wo früher hauptsächlich Einfamilienhäuser gestanden hatten, ragte nun ein Hochhaus am anderen in die Höhe. Ein paar dieser Hochhäuser sahen anders aus als die anderen und Betty ging interessiert etwas näher an eines heran. Das Haus war genauso hoch wie die anderen, aber es hatte nur an den Ecken Pfeiler in jedem Stockwerk, ansonsten hatte es keine Mauern, war also auf allen vier Seiten offen und man konnte erkennen, dass die Stockwerke begrünt waren und auch einige Pflanzen herausragten. 

    „Das sieht aus wie in die Höhe gebaute Gärten!", wunderte sich Betty, fand diese Art zu bauen aber auch irgendwie genial. So konnte man auf kleiner Fläche viele Gärten nutzen. War das vielleicht sogar die Philosophie hier, dass man alles in die Höhe baute? Aber warum nur? Wo oder in welcher Zeit war sie hier nur gelandet? Neugierig lief sie nun die breite Straße entlang, die mit dem etwas erweiterten Rathaus wohl immer noch die Hauptstraße sein musste. Das Neun-Familien-Haus daneben war auch noch um zwei Stockwerke aufgestockt und alle anderen bisher freien Flächen waren mit hohen Häusern bepflastert worden. Erst jetzt sah Betty in der Ferne eine extrem hohe Steinmauer, die bei genauerem Betrachten tatsächlich rings um den gesamten Ort errichtet worden war. Aber warum denn nur? Was war hier los? So langsam gewann wieder die Angst die Oberhand über das junge Mädchen und sie begann wieder zu zittern. 

    Warum war hier niemand auf den Straßen, den sie fragen konnte? Irgendwie schien der Ort wie ausgestorben zu sein. Langsam setzte sich Betty in Bewegung. Wie immer, wenn sie aufgeregt war, zog sie einen Kaugummi aus der Hosentasche, nestelte gedankenverloren das Papier ab und warf es gewohnheitsmäßig einfach auf den Boden. Kaum war sie ein paar Schritte weitergegangen, hörte sie hinter sich schnelle Schritte und dann ... 

    „Wie kannst du es wagen, deinen Müll einfach so wegzuschmeißen?" 

    Anklagend hob ein junger Mann Bettys Kaugummi-Papierchen auf und warf es dann demonstrativ in den dafür vorgesehenen Mülleimer. Dabei ließ er Betty nicht aus den Augen – er fixierte sie geradezu mit seinem intensiven Blick aus dunkelbraunen Augen. Auch Betty war wie hypnotisiert, was sie allerdings nicht davon abhielt, ganz langsam auf den Mülleimer zuzugehen, das Papierchen wieder herauszunehmen und es abermals neben dem Abfalleimer fallen zu lassen. Der Junge, der überaus durchtrainiert wirkte und mit seinen 1,70 m fast genau gleich groß war wie sein Gegenüber, bückte sich lässig und schmiss mit einem stahlharten Blick das Papier wieder in den Mülleimer. Betty holte es wieder heraus, ließ es fallen und der Junge sammelte es wieder ein. So ging das noch einige Male stumm hin und her, bis der junge Mann plötzlich breit grinste, sich das Papier in den Mund stopfte, darauf herumkaute und es schließlich mit einem harten Schlucken hinunterwürgte. 

    „So, wenn du schon auf die Sauberkeit in unserem Ort pfeifst, muss ich eben auf andere Mittel zurückgreifen! Wo kommst du überhaupt her? Ich hab dich hier noch nie gesehen!" 

    „Dito!", sagte Betty nur, denn wie sollte sie dem Kerl erklären, dass sie selbst nicht die geringste Ahnung hatte, was hier gerade passierte. Der Junge streckte ihr plötzlich die Hand entgegen. 

    „Hallo! Ich bin Finjo und wie nennt man dich?" 

    „Äh ... hallo. Man nennt ... nein. Ich heiße Betty", stammelte das irritierte Mädchen, denn die Ausdrucksweise dieses Typen war doch recht seltsam. 

    „Betty ... welch ungewöhnlicher Name. Aber er passt zu dir. 

    Ich habe noch nie ein Mädchen mit roten Haaren und so weißer Haut gesehen!" Staunend kam er noch näher und wollte Bettys lange Lockenpracht berühren, doch diese wich erschrocken zurück. 

    „Keine Angst, Betty. Ich tu dir doch nichts. Ich frage mich nur, wo du herkommst ..." 

    Immer noch staunend musterte Finjo das hübsche Mädchen, als wäre sie von einem anderen Stern. Betty kam sich auch tatsächlich wie ein Alien vor und sie fühlte sich immer unwohler, obwohl sie Finjo sehr attraktiv fand. Sogar seine relativ große Nase und die lange Narbe unter dem linken Ohr störte sie nicht. Im Gegenteil – es machte ihn noch interessanter und er sah schon ziemlich erwachsen aus. Doch plötzlich schaute er hinauf zum Himmel und sagte eindringlich: 

    „Wir sollten schnellstens wieder reingehen!" 

    „Aber warum denn? Hier ist es doch so angenehm warm und sonnig!", entrüstete sich Betty, die nach der kalten Wartezeit im Wagen froh war, jetzt ein bisschen Wärme tanken zu können. 

    „Wir dürfen nicht länger als ein paar Minuten ungeschützt in die Sonne, das musst du doch wissen!", erklärte Finjo und verdrehte dabei die Augen. 

    „Ist doch egal. Dann schmiere ich mich halt nachher mit Sonnencreme ein", meinte Betty nur und hielt ihr Gesicht genüsslich in die Sonne. 

    „Das nützt doch nichts! Wir müssen uns immer vor der Sonne schützen und ziehen meist unseren Ganzkörperschutz an. Ich bin vorhin nur schnell so rausgesprungen, als ich gesehen habe, wie du achtlos Müll weggeworfen hast. Das ist verboten und ich wollte nicht, dass du Ärger kriegst." 

    „Wegen dem kleinen Kaugummi-Papierchen?", fragte Betty ungläubig und fing an zu lachen. 

    „Ja, wegen jedem noch so kleinen Ding, welches man als Müll bezeichnet, kriegen wir mächtig Ärger. Jede noch so kleine Umweltsünde wird hart bestraft. Aber nun nochmal zurück zu dir. Musst du dich mit deiner weißen Haut vielleicht gar nicht vor der Sonne schützen? Hast du eine besondere Haut, der die Sonne nichts ausmacht?", fragte Finjo nun plötzlich sehr interessiert. Man konnte sehen, wie so etwas wie Hoffnung in seinen Augen aufblitzte. 

    Betty musste lachen. 

    „Nein, ganz bestimmt nicht! Ich muss mich immer mit mindestens ner 50er-Sonnencreme einschmieren und mich möglichst im Schatten aufhalten. Sonst kriege ich sofort nen Sonnenbrand. Aber jetzt im Winter ist die Sonne ja nicht so aggressiv." 

    „Winter? 50er-Sonnencreme?" Finjo schaute Betty völlig ratlos an. 

    „Ja ... Winter ..., stammelte Betty und schaute sich dabei weiter um. „Obwohl ... für Winter ist es tatsächlich sehr warm hier, stellte sie überrascht fest. Doch bevor sie sich noch weiter wundern konnte, schnappte Finjo nach ihrer Hand und zog sie in den Eingang des nächststehenden Hochhauses. Das verdutzte Mädchen kam nicht mal dazu, zu protestieren. 

    „So, jetzt sind wir erstmal in Sicherheit!", sagte er, doch Betty sah das ganz anders. Sie riss sich los und stürmte wieder hinaus auf die Straße, wo sie sich gerade noch ducken konnte, denn irgendetwas wäre ihr beinahe an den Kopf geflogen! Entsetzt sah sie dem weißen Ding nach, das elegant um die nächste Hausecke schwebte und aus ihrem Blickfeld verschwand. 

    „Was war denn das?",

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