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eBook98 Seiten55 Minuten

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Über dieses E-Book

Ilija Đurović wurde 1990 in Podgorica, Montenegro, geboren. Đurović schreibt Prosa, Lyrik, Theaterstücke und Filmdrehbücher. Sein erstes Prosa-Buch, They Do It so Beautifully in Those Great Romantic Novels, erschien 2014 bei Yellow Turtle Press, einem von ihm geleiteten montenegrinischen Kleinverlag. Es folgten Black Fish (2016) und der Gedicht- band Brink (2018), der auf einem Literaturfestival in Belgrad ausgezeichnet wurde. Đurović lebt seit 2013 als freischaffender Autor in Berlin. 2019 war er Ko-Gewinner des montenegrinischen Theaterpreises für das beste zeitgenössische Drama, Sleepers. Sein erster Roman, Sampas, kam auf die Shortlist für den „NIN“-Literaturpreis und den „Meša Selimović“ Preis für den besten Roman des Jahres 2021 und wurde außerdem für den Literaturpreis der Europäischen Union nominiert.

SpracheDeutsch
HerausgeberTreći Trg
Erscheinungsdatum28. Feb. 2024
ISBN8664072485
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    Buchvorschau

    Rand - Ilija Đurović

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    Ilija Đurović · Rand

    Herausgeber: Dejan Matić & Milan Dobričić

    Umschlagdesign: Dina Radoman

    Original: Ilija Đurović Brid erschienen 2018

    bei Treći Trg – Srebrno drvo, Belgrad

    Copyright © Ilija Đurović 2023

    Übersetzung Copyright © Jelena Dabić 2023

    Copyright © Treći Trg & Drava Verlag 2023

    Ilija Ðurović

    Rand

    Ins Deutsche übersetzt von Jelena Dabić

    Treći Trg – Drava Verlag

    Beograd – Klagenfurt

    2023

    Čini mi se da klasični pisci nisu pisali o ovim borbama mrava.

    Juan Hung-Tao, Borbe mrava

    Mir scheint, Autoren der Klassik haben nicht über diese Ameisenkämpfe geschrieben.

    Juan Hung-Tao, Ameisenkämpfe

    Ad libitum

    Ad libitum

    Plopoplop

    Politički buketi cvjetaju.

    Kupim pivo i pokušam se približiti.

    Na obali sjede buketi vezani vrpcom. Piju piju!

    Čudno me gledaju kad pitam do you mind?

    Umno su odjeveni. Pantalone su podvrnute, patike čiste,

    kape na vrhovima ušiju. Pitam ih da se naoružamo

    i kažem da sam radikalan. Nisu za naoružavanje.

    Kažu da smo svi slobodni da radimo šta hoćemo

    i da se oni za to bore tako što rade šta hoće.

    Hoćemo li, onda, u planinu s Kurdima ili da se detoniramo?

    Kažu da ipak nisu za to. Nisam ni ja.

    Pitam ih da se tetoviramo. Svi su već tetovirani.

    Pričamo neko vrijeme, onda detoniram pivo. Bez zvuka, samo slika. Plop sa zelene obale na koje odgovara rafalno plopoplop sa druge strane.

    Buket smo, bešuman buket nad Špreom.

    Ploppoplopp

    Die politischen Blumensträuße blühen.

    Ich kaufe ein Bier und versuche näher zu kommen.

    Am Ufer sitzen Blumensträuße, mit einem Bindfaden gebunden. Sie trinken und trinken!

    Sie sehen mich komisch an, wenn ich frage do you mind?

    Sie sind überlegt gekleidet. Die Hosen aufgekrempelt, die Turnschuhe sauber,

    die Kappen oben auf den Ohren. Ich frage, ob wir uns bewaffnen sollten

    und sage, dass ich radikal sei. Sie sind gegen die Aufrüstung.

    Sie sagen, dass uns allen freisteht, zu tun, was wir wollen

    und dass sie dafür kämpfen, indem sie tun, was sie wollen.

    Wollen wir also mit den Kurden in die Berge oder uns in die Luft sprengen?

    Sie sagen, dafür sind sie nun doch nicht. Ich bin es auch nicht.

    Ich schlage vor, uns tätowieren zu lassen. Alle sind schon tätowiert.

    Wir unterhalten uns eine Weile, dann sprenge ich mein Bier. Geräuschlos,

    bloß ein Bild. Ein Plopp vom grünen Ufer, beantwortet mit einem

    Ploppoplopp-Feuer vom anderen Ufer.

    Wir sind ein Blumenstrauß, ein geräuschloser Blumenstrauß über der Spree.

    ’79

    Izašli smo na terasu i gledali kako se pred nama plavo

    pretvara u još plavog, bez nijansi, preliva,

    samo plavo sa još istog plavog,

    sve dok iznad linije nije počelo nešto drugačije,

    tada su stigle votke boje vazduha,

    limun boje uvoznog limuna,

    dnevna svjetlost usijavala se sjećanjem na četrnaesti april,

    poljubili smo se nakon što smo ujutru obukli košulje,

    prije oblačenja nismo spavali, bili smo budni pod pazuhom,

    pod nogama, pod preponama, pod ušima,

    i tako do izlaska sunca boje želudačne kisjeline,

    plave čaše sa plavog stolnjaka nismo pomjerali

    da nešto ne bi počelo, otopilo se ili rascvetalo,

    i otopila se fasada, rascvetala se oko nas

    pod petnaestoaprilskim suncem,

    najčistiji konobar na obali istrčao je i gledao

    kako se hotel dijeli, šef sale spašavao nas je sa grebena,

    posmatrao nas je preko pukotine i vikao ispod greda,

    ispod greda, a mi smo držali čaše u rukama,

    votka je dobijala boju potresa, more je plavilo obalom,

    parovi malih cunamija išli su prema terasama,

    čempresi su se oprašivali ubrzano, prah svuda okolo

    i mi ga udišemo.

    `79

    Wir gingen auf die Terrasse und sahen wie das Blau vor uns

    sich in noch Blaueres verwandelte, ohne Nuancen oder Schillern,

    nur das Blau vom selben Blau,

    bis über der Linie etwas Andersartiges begann,

    dann kam der Wodka in Farbe von Luft an,

    Zitrone in Farbe von Importzitronen,

    das Tageslicht glühte durch die Erinnerung an den 14. April,

    wir küssten uns, nachdem wir uns am Morgen Hemden angezogen hatten,

    vor dem Anziehen hatten wir nicht geschlafen, wir waren wach unter den Achseln,

    unter den Füßen, in den Leisten, unter den Ohren,

    und so war es bis zum Sonnenaufgang in Farbe von Magensäure,

    die blauen Gläser rückten wir nicht vom blauen Tischtuch

    damit nicht etwas losging, schmolz oder aufblühe,

    da schmolz die Fassade, sie erblühte um uns herum

    unter der Sonne des fünfzehnten April,

    der sauberste Kellner an der Küste kam gelaufen und sah zu

    wie das Hotel geteilt wurde, der Chef de Rang versuchte, uns von der Klippe zu retten,

    er beobachtete uns über den Riss hinweg und schrie unter die Balken,

    unter die Balken, doch wir hielten die Gläser in den Händen,

    der Wodka nahm die Farbe von Erdbeben

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