Maria von S.: Tötet Beria
()
Über dieses E-Book
Ähnlich wie Maria von S.
Ähnliche E-Books
Die Lehrerin Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDer Blick durch den Spiegel Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDie Erinnerten Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenWaahnsinnszeiten Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenAUF DÜNNEM EIS: Der klassische München-Krimi! Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenElefanten, die mit den Wolken reisen: Erzählungen zur Stimme des Herzens Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenNorbert fährt ins Schullandheim!: Schule macht Spaß am Bodensee! Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenSpy Parents - Geheimagenten in Wuppertal Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenVom Dümpeln und Ankommen Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenNicht allein in dieser Zeit Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenZeit Fesseln: Gefangene der Zeit Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDie Töchter der Róza Bukovská Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenZwei Monde: Roman in Erzählungen Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDas Geheimnis der sprechenden Bäume und weitere Erzählungen: Mit Illustrationen von Mathilde Riedrich Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenOld Danube House: Roman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenGesammelte Erzählungen 1999-2019 Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenTausche Giraffe gegen Freund Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenAuflösungen: oder Laras Spurensuche Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenStromaufwärts: Jona Hagens neuer Fall Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenHopfenbitter: Oberbayern Krimi Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDer Tod hat ein Gesicht Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenHerrin der Finsternis Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenJudenlümmel Bewertung: 4 von 5 Sternen4/5Die zitternde Welt: Roman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenJakob Wassermann: Gesammelte Werke: Romane + Erzählungen + Dramen + Essays + Gedichte + Autobiografie Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDie Informantin: Der Tango Mann erscheint Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenToni Taubenheimer: und das Geheimnis hinter der Mauer Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenAufstieg der Begabten Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenBalduin Kreuzberg: Die abenteuerliche Suche nach dem magischen Mondmedaillon Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenSommer unter schwarzen Flügeln Bewertung: 4 von 5 Sternen4/5
Klassiker für Sie
1984: Neuübersetzung Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenFranz Kafka - Gesammelte Werke Bewertung: 4 von 5 Sternen4/5Johann Wolfgang von Goethe: Sämtliche Werke (Golden Deer Classics) Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDie Welt von Gestern. Erinnerungen eines Europäers Bewertung: 4 von 5 Sternen4/5Stolz und Vorurteil Bewertung: 5 von 5 Sternen5/5Faust. Der Tragödie erster Teil Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDie Verwandlung Bewertung: 4 von 5 Sternen4/5Demian Bewertung: 4 von 5 Sternen4/5Schuld und Sühne Bewertung: 4 von 5 Sternen4/5Der Antichrist Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDer Zauberberg Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenSternstunden der Menschheit: 14 historische Miniaturen Bewertung: 4 von 5 Sternen4/5Das Verlorene Paradies (Illustriert) Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenSaemtliche Werke von Brüder Grimm (Illustrierte) Bewertung: 5 von 5 Sternen5/5Orlando Bewertung: 5 von 5 Sternen5/5Woyzeck: Drama Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenSaemtliche Werke von Franz Kafka (Illustrierte) Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDie Brüder Karamasow Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenAnna Karenina Bewertung: 4 von 5 Sternen4/5Sternstunden der Menschheit: Historische Miniaturen. Klassiker der Weltliteratur Bewertung: 4 von 5 Sternen4/5Die Brüder Karamasow Bewertung: 5 von 5 Sternen5/5Der Idiot Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenEdgar Allan Poe - Gesammelte Werke Bewertung: 4 von 5 Sternen4/5Der Kleine Prinz: Aus dem Französischen von Tullio Aurelio Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenKarl May: Winnetou 1-4 (Golden Deer Classics) Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDie Traumdeutung Bewertung: 4 von 5 Sternen4/5Die Frau ohne Schatten Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenStefan Zweig: Die Welt von Gestern Bewertung: 0 von 5 Sternen0 Bewertungen
Rezensionen für Maria von S.
0 Bewertungen0 Rezensionen
Buchvorschau
Maria von S. - Lacrimosa- Zyklus
Lacrimosa-Zyklus
Maria von S.
Tötet Beria
UUID: 2bae3fc3-9e74-4167-b5bd-04b725bb7831
Dieses eBook wurde mit Write (https://writeapp.io) erstellt.
Inhaltsverzeichnis
Maria von S.
Widmung
Kapitel
I. Eingang
II. Gnade uns
III. Reihenfolge
III. I Tag des Zorns
III. II Der Posaune Wunder
III. III Gewaltiger Herr
III. IV Erinnere dich
III.V Schweigen der Verdammten
III. VI Tränenreich
Mozarts Requiem, deutsche Übersetzung bis Lacrimosa (poetisch/lyrisch)
Maria von S.
Tötet Beria
Widmung
Larissa Schepitko
Elem Klimow
Andrei Tarkowski
Jacek Hugo-Bader
Heinrich von Kleist
Wolfgang Amadeus Mozart
Dinah Washington
Max Richter
Kapitel
I. Eingang
II. Gnade uns
III. Reihenfolge
III.I Tag des Zorns
III.II Der Posaune Wunder
III.III Gewaltiger Herr
III.IV Erinnere dich
III.V Schweigen der Verdammten
III.VI Tränenreich
I. Eingang
Die Unendlichkeit der Steppenweite verschwand im Schwindel und machte dem tiefblauen Himmel Platz. Auf Aminas Gesicht knallte die Sommersonne. Sie hatte sich mit ausgebreiteten Armen um sich selbst gedreht. Ein Schlag. Schwarz. Sie erwachte und taumelte mit einem dicken Schädel nach Hause. Am Horizont zeichneten sich verschwommen Jurten ab. Sie wurden von im Bau befindlichen Häusern verdrängt. Vor den Zelten saßen Jungs. Einer meinte, sie habe sich wohl im Gras gewälzt. Seine Mutter sagte, sie sei bleich, müde, esse nicht, müsse zu Kräften kommen. Ein Lamm scharrte an ihrem Schuh. Es schielte. Sie streichelte seinen Kopf. Die Jurte ihres Vaters betrat sie in dreckiger Schuluniform.
„Amina."
Sie ging zum Bett, auf dem die Hausaufgaben landeten.
„Wo bist du gewesen?"
„Schule."
„Halb so lange auf der Baustelle und ich würde dich nicht da hinschicken."
„Du?"
Amina schrieb einen Aufsatz über Puschkin. Der Nationaldichter Russlands hatte eine dunklere Haut als seine Landsleute. Er erfuhr, dass Peter der Große seinen schwarzen Vorfahren am Zarenhof liebgewonnen hatte und mit der Tochter eines Fürsten verheiraten wollte. Als diese davon erfuhr, soll sie in Ohnmacht gefallen sein. Genau in dem Moment brach Puschkins Werk über seinen Ahnen ab. Er war einem Pistolenduell zum Opfer gefallen. Amina schlief mit dem Stift in der Hand ein. Ihr Vater deckte sie mit seiner Lederjacke zu. Er ging zur Baustelle. Am nächsten Morgen wachte Amina ohne ihn auf. Sie packte ihre Schultasche und gab dem Lamm aus der Flasche zu trinken. Es schielte sie dankbar an. Sie machte sich auf den Schulweg. Vorbei an Jurten, Baggern und Baustellen, an ihrem Vater, der Stein um Stein legte. Der winkte, wenn er sie sah. Raus aus der Siedlung zum nächstgrößeren Nachbarsdorf, in dem die Nomaden schon in Wohnhäusern lebten und der gelb-rot lackierte, eckige Bus mit zwei Türen hielt. Hier wollten sie bald eine Schule bauen, für die Amina zu alt sein würde. Die Straße endete hier. Für Amina, fünf Mitschüler, zwei Studenten, einen Lehrer, vier Arbeiter fing sie an. Sie waren Kasachen aus den Siedlungen und Dörfern in der Graslandschaft östlich von Karaganda. Alle hatten eine Monatskarte. Der Fahrer rauchte auf. Er setzte sich hinters Lenkrad. Die Steppe zog an ihnen vorbei. Eine halbe Stunde fuhren sie durch das flache Land, das abgesehen von ein paar Hügeln immer gleich blieb. Die Sonne knallte auf den Bus. Amina nahm einen Schluck aus der Wasserflasche. Ab und zu tauchte ein aufgeschrecktes Murmeltier aus seinem Erdloch, hielt der Bus, sammelte Kasachen ein. Sie mussten nach Karaganda, eine Stadt, die in den letzten Jahren so schnell gewachsen war wie ihre rauchenden Schornsteine am Horizont. Der Bus war randvoll geworden. Aus dem kargen Boden stiegen Fabriken und Plattenbauten empor, in denen Hunderttausende arbeiteten und lebten. In den von Kränen, Baggern, Bauarbeiterarmeen belagerten Außenbezirken begrüßte Amina eine gewaltige Leninstatue. Sie wusste, dass ab hier niemand mehr einstieg. Der Bus machte Halt. Arbeiter stiegen aus. Die Straßen der Stadt waren breit. Eine Betonwüste, in der es schneite. Amina stieg aus. Sie wartete auf die Straßenbahn. An ihrer Uniform klebten die weißen Flocken der Pappelbäume. Sie versuchte sie abzuzupfen. Vergeblich. Es waren zu viele. In der gelb-roten Straßenbahn waren zu viele Menschen. Amina quetschte sich in den Waggon. Hier fuhren nicht nur Kasachen, sondern auch Deutsche und Russen. Die Oberleitung legte sich wie ein Spinnennetz über ihre Köpfe. Amina hasste die vier Stationen. Im Bus konnte sie Hausaufgaben machen, in Gedanken sein.