Entdecken Sie Millionen von E-Books, Hörbüchern und vieles mehr mit einer kostenlosen Testversion

Nur $11.99/Monat nach der Testphase. Jederzeit kündbar.

Phantomhammer 666 – Band 2: Fantastische Horrorgeschichten - Anthologie
Phantomhammer 666 – Band 2: Fantastische Horrorgeschichten - Anthologie
Phantomhammer 666 – Band 2: Fantastische Horrorgeschichten - Anthologie
eBook304 Seiten3 Stunden

Phantomhammer 666 – Band 2: Fantastische Horrorgeschichten - Anthologie

Bewertung: 0 von 5 Sternen

()

Vorschau lesen

Über dieses E-Book

7 fantastische Horrorgeschichten:

 

  • LLORLH, der Herr über Maden und Würmer, haust in deinen Albträumen und wartet schon auf dich …
  • NEONBESTIE: Lass dir niemals vom falschen Mann ein Bier ausgeben …
  • TYLEA: Erteile einer Hexe einen Mordauftrag und zahle den Preis dafür …
  • DER DÄMON UND DAS GLÜCK sind ein ziemlich ungleiches Paar, wie Beate Wegener schon bald feststellen muss …
  • ZUM HOFE KÖNIG XERUDALS: Eine Reise ins Reich des Grauens für Goreli und seine Schar ungleicher Abenteurer …
  • BLUT FÜR ZORPHOLLUS: Ein uralter Vampyr fristet einsam sein quälendes Dasein, bis eines Tages etwas Unvorstellbares vom Himmel herabsinkt …
  • WAS DER NACHTWIND BRINGT, ist etwas, mit dem du nie und nimmer gerechnet hättest …

 

PHANTOMHAMMER 666 – die außergewöhnliche fantastische Reihe.Denn es muss nicht immer ein Roman sein …
SpracheDeutsch
HerausgeberBookRix
Erscheinungsdatum16. Aug. 2018
ISBN9783743873629
Phantomhammer 666 – Band 2: Fantastische Horrorgeschichten - Anthologie

Ähnlich wie Phantomhammer 666 – Band 2

Titel in dieser Serie (2)

Mehr anzeigen

Ähnliche E-Books

Fantasy für Sie

Mehr anzeigen

Ähnliche Artikel

Rezensionen für Phantomhammer 666 – Band 2

Bewertung: 0 von 5 Sternen
0 Bewertungen

0 Bewertungen0 Rezensionen

Wie hat es Ihnen gefallen?

Zum Bewerten, tippen

Die Rezension muss mindestens 10 Wörter umfassen

    Buchvorschau

    Phantomhammer 666 – Band 2 - Mike Vulthar

    LLORLH

    Sog

    Is all that we see or seem

    but a dream within a dream?

    A DREAM WITHIN A DREAM

    Edgar Allan Poe

    Heute Abend ist es außergewöhnlich still in meiner Wohnung.

    Vielleicht ist das aber auch nur Einbildung, denn was sollte noch Geräusche erzeugen, zu so später Stunde?

    Ich verdränge den seltsamen Gedanken und lege mich ins Bett, das mir, lockend in der Ecke wartend, eine erholsame Nacht verspricht. Meine rechte Hand betätigt den Schalter der Nachttischleuchte. Die Dunkelheit schwappt heran wie eine Welle schwarzen Teers – irgendwie viel zu langsam – und begräbt mich unter sich.

    Diesmal ist es jedoch nicht der Schlaf, der mich überkommt, sondern etwas völlig anderes! Ein grausamer Sog zerrt mich noch oben – die Zimmerdecke bietet keinen Widerstand, an dem ich zerschmettert werden könnte. Stattdessen gleite ich hindurch wie durch eine semipermeable Membran. Hals, Arme und Beine werden mir von der unfassbaren Geschwindigkeit nach hinten weg gebogen, während ich mit schockstarren, aus den Höhlen fast hervorquellenden Augen durch das schwarze, von widerlich weißen Adern durchzogene Inferno rase – einem unbekannten Ziel entgegen. Schleier tanzen vor meinem Gesicht, eine Ohnmacht kündigt sich an. Eine geregelte Atmung ist unmöglich – der brüllende Fahrtwind presst sich gnadenlos zwischen meine Lippen – unmöglich, sie zu schließen. Beim bloßen Versuch droht mein Unterkiefer abzureißen!

    Da erscheint im wirbelnden Chaos vor mir ein grünlicher Fleck und nähert sich beängstigend schnell. Was ist das – und vor allem: Ist es etwa massiv?

    Mein Irrsinnsflug wird nochmals beschleunigt. Das widerwärtige Gefühl, mich übergeben zu müssen, wird wohl nicht mehr lange nur ein Gefühl bleiben …

    Die Fläche eilt heran, wird immer größer, detaillierter – dann ist es soweit: Unter ohrenbetäubendem Fauchen werde ich aus dem dunklen, albtraumhaften Tunnel geschleudert und stürze in eine unbegreifliche Vision hinein: Eine drohende Moorlandschaft, umgürtet von hohen, finsteren Felswänden, breitet sich unter mir aus. Nur mit Mühe kann ich einige missgebildete Bäume erkennen, die ihre verbogenen Klauen suchend in die Luft strecken, denn ich falle aus großer Höhe auf all das zu. Sollte ich die Schreckensfahrt nur überlebt haben, um mich in dieser fremden Welt zu Tode zu stürzen? Allein die Vorstellung des Aufprallschmerzes umfasst mein wild pulsierendes Herz wie eine kalte, schleimige Klaue. Der Tod ist nur ein paar Sekunden entfernt – gleich wird er mich holen!

    Die brodelnde Sumpfmasse unter mir will mich verschlingen. Entsetzt schließe ich die Augen. Hoffentlich geht es wenigstens schnell.

    Kurz bevor mein Magen nach oben durch meine Kehle dringen kann, weil jemand in diesem abstürzenden Hochgeschwindigkeitsfahrstuhl den Nothalt gedrückt hat, höre ich eine Stimme – undefinierbar, auf eine unmöglich zu schildernde Weise fremd und düster – die nur ein einziges furchtbares, ebenso fremdartiges Wort murmelt.

    Dann schlage ich auf! Die faulige Brühe spritzt meterhoch und gibt, einem glitschigen Trampolin gleich, unter meinen Füßen nach, so dass ich bis zum Hals in den grünbraunen Schlamm eindringe. Ein unbeschreiblich penetranter Gestank schneidet in meine Nase wie ein Rasiermesser. Eigentlich unbegreiflich, aber ich lebe noch. Wieso ist mein Sturz plötzlich gebremst worden – und von wem?

    Mit einem erstickten Keuchen versuche ich mich aus der klebrigen Umarmung des Morastes zu befreien, aber der hat etwas dagegen und beginnt, mich nach unten zu ziehen.

    Oh Gott, hört das denn nie auf?, schießt es mir durch den Kopf. Da legt sich etwas um meinen Hals! Es folgt ein brutales Zerren, das mir die Tränen in die Augen treibt. Was – oder wer – auch immer mich da herauszieht, muss unvorstellbar stark sein! Der Sumpf gibt widerborstig meine Beine frei und schwappt sogleich mit einem widerlichen Schmatzen wieder zusammen. Ich werde auf den klammen Untergrund gestellt, sinke nun aber unerklärlicherweise nur minimal ein.

    Soll ich mich umdrehen? Soll ich mich wirklich umdrehen?

    Mich beschleicht das unangenehme Gefühl, dass das Moorloch das kleinere Übel gewesen sein könnte. Am liebsten würde ich mich wie ein kleines Kind hinter meinen Händen verstecken, auch wenn das völlig sinnlos wäre.

    „Guten Abend!"

    Diese beiden Worte brennen sich wie glühendes Eisen in meine Ohren. Der grimmige Klang der Stimme – es ist die gleiche, die ich kurz vorm Auftreffen vernommen habe.

    Schwer atmend wende ich mich um, mit dem Schlimmsten rechnend – trotzdem lähmt mich der Schock, als ich ihn erblicke. Keiner kann das Grauen ermessen, das ich gerade fühle!

    In einen dunkelgrauen Kapuzenumhang gehüllt steht er da. Seine vier langen, sehnigen, in messerscharfen Klauenhänden endenden Arme sind mir lauernd entgegengestreckt. Aber der grausigste Körperteil ist der Schädel, der auf einem mit kleinen Tentakeln besetzten Hals sitzt, mich höhnisch mit seinem Raubtiergebiss angrinst und mit dem einzigen, lang gezogenen, grellblau strahlenden Auge fixiert.

    Wer ist das, um Himmels Willen?

    „Ich heiße dich willkommen, mein Freund. Du fragst dich sicher, wer dich mit seiner Anwesenheit ehrt …"

    Diese Stimme!

    „… Ich werde es dir verraten: Man nennt mich Llorlh! Das sagt dir natürlich überhaupt nichts – hahaha! Betrachte mich einfach als deinen persönlichen, treuen, stets bereiten Nachtmahr!

    Nein, du träumst nicht – ich bin real, wie du noch am eigenen Leibe erfahren wirst! Nur wenige haben das Glück, jemals ihrem eigenen Nachtmahr zu begegnen. Aufgrund der lästigen Gesetze eines … gewissen Jemands gelingt es mir und meinesgleichen leider nur selten, den Schläfer in unsere jeweilige Dimension zu ziehen und ihm echten Schmerz und Schrecken zu bereiten.

    Was du hier siehst, ist mein Reich, der Kratersumpf! Hier wirst du dich mit mir messen müssen. Siegst du, wirst du morgen früh in deinem Bettchen aufwachen. Gewinne jedoch ich, erwartet dich … nun ja, ich will nicht zuviel verraten! Hab acht, Träumer, denn ich, Llorlh, der Gebieter über Maden und Würmer, fordere dich hiermit heraus!"

    Die letzten Worte der röhrenden Stimme sind kaum verklungen, da reißt mein unheimliches Gegenüber die vier Arme in die Höhe und fährt unter furchtbarem Heulen in den Schlamm hinein.

    Mein Schrecken entlädt sich in einer physischen Fluchtreaktion. Blindlings renne ich in die bedrohliche Umgebung hinein. Aber ich komme höchstens hundert Meter weit: Aus dem schleimigen Untergrund vor mir schiebt sich eine weiße, glatte Mauer! Es folgen Türme, Zinnen und Erker in atemberaubender, jegliche irdische Geometrie verspottender Verschachtelung. Kaum eine Minute hat der Vorgang benötigt – und schon bin ich im Hof des bizarren Schlosses gefangen!

    Eine Gänsehaut beschleicht mich, während ich mich unsicher umsehe. Da: Auf dem Treppenpodest vor mir liegt ein Schwert, lang und scharf und glänzend.

    „Nimm es – schnell", schreit eine Stimme in mir, vor Panik bebend. Ich stürze mich förmlich auf die Waffe. Ein Gefühl von Sicherheit durchströmt trügerisch meinen Körper, als ich ihren kunstvoll gearbeiteten Griff in meiner rechten Hand spüre – bis mich jäh ein Geräusch herumfahren lässt!

    Er ist zurück – jedoch nicht allein. Ein wunderschönes, schwarzhaariges Mädchen mit traurigen Augen steht links neben ihm. In seiner rechten oberen Hand ruht eine gezackte Klinge aus einem mir unbekannten dunklen Metall.

    „Sei erneut begrüßt, mein Freund! Ist es nicht schön, dass wir uns so rasch wieder begegnen? Kommen wir gleich zur Sache: zu unserem Duell. Ich dachte, wir erweitern den Einsatz geringfügig. Nun geht es nicht mehr allein um dein erbärmliches Leben, sondern auch um die hier! Wie ich sehe, gefällt sie dir vorzüglich. Deine Äuglein blicken so richtig dämlich verliebt. Ha!"

    Mit gräulichem Gelächter stößt er sie von sich. Die kleinen Fortsätze in seinem Hals, die mich an Regenwürmer beim Eindringen in einen fauligen Baumstumpf erinnern, zucken in orgiastischer Vorfreude. Das Mädchen liegt vor mir im Schlamm und schaut mich angstvoll und flehend an. Ihr Blick verzaubert – und verändert – mich sofort. Und das in einem Maße, das mich selbst überrascht. Irgendwo tief in mir erwacht unvermutet der Kämpfer. Entschlossen schreite ich Llorlh entgegen. Das verwundert ihn für einen Moment sichtlich. Dann aber lässt er sein Schwert in atemberaubendem Tempo rotieren und dringt vehement auf mich ein! Ich pariere den ersten Hieb mühelos – aber eigentlich ist diese Reaktion viel zu schnell für einen ungeübten Schwerkämpfer wie mich gewesen. Llorlh bestätigt mir das ungefragt: „In diesem Duell bist du genauso schnell und stark wie ich. Hier kommt es nur auf die rechte Finte an, Träumer!"

    Trotz der scheinbaren Chancengleichheit ist er mir an Kampferfahrung weit überlegen und dazu noch listig wie ein Fuchs. Mehrmals verursacht mir sein Schwert kleine, aber bösartig schmerzende Wunden – trotz meiner raschen Ausweichmanöver. Dennoch gebe ich nicht auf! Das Singen der aufeinander treffenden Klingen hallt durch das ansonsten gespenstisch stille Schloss, untermalt von Llorlhs kehligen Kampfschreien und meinem keuchenden Atem.

    In jeder Sekunde des Duells habe ich die strahlend grünen, endlos tiefen Augen des namenlosen Mädchens vor mir. Sie hat mein Herz mit ihrem ersten Blick gewonnen. Nur sie verleiht mir die Kraft zum Weiterkämpfen gegen den Unhold. Ich will sie retten und dann mit mir nehmen! Niemand wird mich daran hindern – noch nicht einmal Llorlh!

    Er attackiert erneut. Weißer Schaum blitzt auf seinen Zähnen. Ich springe in den Angriff hinein, fange ab. Er stößt mich zurück und holt zu einem furchtbaren Hieb aus, um mich sauber der Länge nach zu spalten! Sein Zyklopenauge flackert vor Gier. Sein Schwung reißt das Monster nach vorne, während ich anmutig zur Seite tänzle – und dann sofort mit aller Kraft zuschlage! Der scharfe Stahl meines Schwerts fährt mühelos in seinen Hals und trennt Llorlhs hässlichen Schädel vom Rumpf – er kommt ein paar Meter weiter klatschend auf …

    Ich kann es kaum fassen: Er ist überwunden.

    Triumphierend wende ich mich meiner Angebeteten zu, die voller Sehnsucht ihre schlanken Arme öffnet. Leidenschaft durchflutet mich, als ich sie umarme und ihren köstlichen Körper unter dem dünnen Gewand spüre. Es ist wie im Traum.

    Mit vor Ergriffenheit bebender Stimme spricht sie zu mir: „Hab Dank für mein Leben, Fremdling."

    Ich krächze irgendetwas Sinnloses, zu Tode erschöpft von dem gnadenlosen Kampf und gleichzeitig zutiefst erregt von ihrer atemberaubenden Nähe.

    „Du bist ja verletzt … warte, lass mich deine Wunden sehen", stößt sie besorgt aus und drückt mich sanft auf den weißen Steinboden. Die Steinplatten sind ja gar nicht so kalt wie erwartet – im Gegenteil, eine leichte, angenehme Wärme geht von ihnen aus. Ob es wohl in dieser schauerlichen Sumpfmasse unter dem Schloss heiße Quellen gibt? Ich kann den Gedanken nicht weiter verfolgen, denn das Mädchen streift mir gerade behutsam mein halb zerfetztes Schlafanzugoberteil ab. Die Berührung ihrer Fingerspitzen erscheint mir wie das Tanzen von Schmetterlingsflügeln auf meiner schweißnassen Haut. Ich keuche protestierend, als sie mir auch noch die Hose auszieht, doch ich wehre mich nicht. Wie könnte ich denn? Ich stehe völlig im Bann ihrer unwiderstehlichen Schönheit.

    Sie scheint sich nicht daran zu stören, dass ich nur noch meine Unterhose trage. Die Unterhose, die nicht verbergen kann, wie sehr mich ihre Nähe elektrisiert. Bevor ich weiß, wie mir geschieht, setzt sie sich auf meine Oberschenkel. Mit weit aufgerissenen Augen mustert sie jede meiner Verletzungen, während mich die Erregung martert. Ich schäme mich zutiefst, doch das Mädchen achtet nicht auf meine Erektion. Sie nähert sich dem handlangen Schnitt an meinem rechten Oberarm. Ihr warmer Atem streicht darüber. Ich erbebe vor Schmerz und Lust.

    „Lass mich deine Wunden versorgen, mein Retter", haucht sie – und küsst ohne Vorwarnung die blutende Stelle – intensiv – hingebungsvoll. Ich zucke erschrocken zusammen, während sie unendlich zart fortfährt.

    „Bitte … hör auf … es könnte sich entzünden. Dein Speichel …", stammele ich widerwillig, denn es fühlt sich unbeschreiblich an.

    „Glaub mir, es wird sich nicht entzünden. Ganz im Gegenteil: Es wird ganz schnell verheilen", flüstert sie, kurz innehaltend, und lässt ihre Zunge dann wieder eifrig in den Schnitt gleiten. Als sie fertig ist, hebt sie ihr Gewand über den Kopf und offenbart mir ohne Scham ihre blasse, vollkommene Schönheit, während sie den Stoff in feine Streifen reißt, um mich zu verbinden.

    Und nun geht sie weiter zu dem Kratzer an meiner linken Brust …

    Weiter zu dem Schnitt über dem Bauchnabel … Oh Gott!

    Als ihre Haarspitzen auf dem Weg zu dem Stich am rechten Oberschenkel den Stoff der Unterhose streifen, durchfährt mich eine Welle von Krämpfen. Sie murmelt beruhigende Laute, während sie die letzte Wunde auf ihre unnachahmliche Weise behandelt. Tatsächlich setzt bereits die Wirkung ein. Am Oberarm spüre ich kaum noch Schmerzen, sondern nur ein warmes Pulsieren.

    Das Mädchen tupft sich vorsichtig die vollen Lippen an einem der Gewandfetzen ab. Sie lächelt mich an und fragt flüsternd: „Hilft es?"

    „Oh ja, allerdings … es hilft", ächze ich unbeholfen. Mein Gesicht ist tiefrot angelaufen, ich kenne das Gefühl nur allzu gut.

    Noch nie zuvor war ich in einer so intimen Situation mit einem Mädchen, höchstens in meinem Träumen – doch selbst im Traum hätte ich mir solch eine vollkommene Schönheit nicht ausmalen können. Ihre langen Haare bedecken ihre wundervollen Brüste kaum. Ebenholzfarbene Strähnen auf Alabasteräpfeln. Ihr Bauch ist leicht gerundet, der Grund ihres kleinen Nabels liegt im Schatten.

    „Und nun, mein Retter … mein Held … lass mich dir danken, so gut ich es vermag!", haucht sie mit wankender Stimme, während sie mich ganz auszieht. Ungläubig sehe ich ihr zu. Wie gelähmt bin ich gerade, völlig verunsichert, wie sie auf meinen nackten Körper reagieren wird – vor allem auf …

    Was, wenn sie mich abstoßend findet?

    Was, wenn sie mich sogar auslacht?

    Das könnte ich nicht ertragen! Bitte … bitte … bitte!

    Als sich das Mädchen nun endlich – schwer atmend und mit glänzenden Augen – auf meinen Schoß setzt, überkommt mich eine gnadenvolle mentale Erleichterung: Offenbar gefalle ich ihr.

    Als jedoch ihre warmen Schenkel meinen Penis nur leicht zur Seite biegen, geschieht das Peinliche: Es durchrast mich wie ein Blitzschlag und –

    Sie erstickt meine ungeschickten Entschuldigungen mit einem Kuss, der erst zart und verständnisvoll ist, dann aber voller Glut und fordernder Lust. Und ich kann ihrem Drängen erstaunlicherweise auf der Stelle nachkommen. Sie biegt mich zurück, damit ich sehen kann, wie sie sich auf mein sich bereits wieder aufbäumendes Glied niederlässt. Ihre rote Pforte öffnet sich, umfließt mich geradezu.

    Mein Verstand ertrinkt in ihren Bewegungen, rasch und bereitwillig.

    Wir treiben davon in einem rasenden Strudel, für den es keine Worte gibt …

    Triumph

    Nur langsam kommen wir wieder zu uns. Nur widerwillig habe ich wieder Augen für die Umgebung.

    „Das war wunderschön! Wer hätte gedacht, dass das so schön sein könnte", flüstert mir das Mädchen zu. Ihr Kopf liegt auf meiner Brust. Ihr erhitzter Körper wärmt mich.

    „Ja, es war wunderbar. Aber eines ist noch wunderbarer: Ich … ich liebe dich!", entgegne ich. Zum ersten Mal überhaupt in meinem Leben habe ich diese Worte zu jemand gesagt. Und ich meine jede Silbe davon!

    „Du – liebst mich?", ruft sie und versteift sich.

    „Ja! Liebst du mich denn nicht auch?", frage ich und schäme mich nicht für den panischen Klang meiner Stimme.

    „Liebe … ja, vielleicht nennt man das so", murmelt das Mädchen und blickt mich an. Irgendetwas glitzert in den Tiefen ihrer grünen Augen, das bisher nicht da war. Eine schreckliche Unruhe erfüllt mich.

    Ihre nächsten Worte erschüttern mich bis ins Mark: „Mein tapferer Held … hör mir ganz genau zu: Du darfst mich nicht lieben. Das wäre geg-"

    „Aber wieso soll ich dich nicht lieben dürfen? Wer soll es mir verbieten? Begreifst du denn nicht: Der Kampf gegen Llorlh – das habe ich nur für dich getan. Und nur wegen dir konnte ich diese Bestie überhaupt besiegen! Nur du gabst mir die Kraft dazu!, falle ich ihr erregt ins Wort. „Ich werde dich mit in meine Welt nehmen. Wir werden einen Weg finden, glaube mir. Keine andere könnte ich je so begehren wie dich – so sehr lieben!

    „Bitte, verstehst du denn nicht? Es darf einfach nicht sein. Du darfst mich nicht lieben, weil … weil ich … kein Mensch bin!", stößt sie widerwillig aus. So, als ob sie ihre eigenen Worte selbst nicht verstände.

    Ungläubig starre ich sie an. „Was redest du denn da? Wenn du nicht das bezauberndste Mädchen bist, dem ich jemals …"

    Meine Stimme erlischt wie eine Kerzenflamme im Sturm, als sich ihr ebenmäßiges Gesicht schmerzvoll verzieht. Voller Furcht stoße ich aus: „Bitte, glaube mir doch!"

    „Glaube du besser ihr – hahaharrh!"

    Entsetzt blicke ich hinüber zu Llorlhs Kopf. Wie sehr habe ich gehofft, nie wieder diese Stimme erdulden zu müssen!

    Das Mädchen wimmert voller Angst und ich reiße sie in meine Arme, um sie zu beruhigen. Ich werde sie beschützen!

    Sie küsst mich, wild und völlig verzweifelt. Ein Kuss, der so intensiv ist, dass er mein Innerstes geradezu geißelt. Ihre Furcht ist ja grenzenlos! Stöhnend löse ich mich von ihr.

    „Sie ist in der Tat kein Mensch!", grunzt Llorlh.

    Ein giftiger Blitzschlag durchfährt mich. Nicht begreifend schüttele ich meinen Kopf und lächle meine Geliebte an, bereit, gleich das Schwert zu ergreifen und Llorlhs Schädel so gründlich zu zerhacken, dass er die Fähigkeit zum Reden endgültig verliert! Ich habe ein für allemal genug von seinen verletzenden Lügen!

    Da beginnt sich etwas unter ihrer zarten Haut auf Ekel erregende Art zu bewegen – zu verändern!

    „Sie ist nichts anderes als mein Geschöpf. Oder treffender formuliert: meine Geschöpfe – Ha!"

    Eine grausame Schmerzwelle peinigt mich, als ich erkenne, was sie wirklich ist!

    Ihr Antlitz erbebt. Dennoch: Wie von Sinnen küsse ich sie, wider alle Vernunft, wider jede normale menschliche Regung will ich sie dadurch erhalten – zusammenhalten, doch unaufhaltsam verschwimmt ihr anbetungswürdiges Gesicht, zerfällt in Bruchstücke, wird zu einer warmen, glitschigen Masse weißer, sich aufbäumender, pulsierender Körper, die klebrig durch meine Finger rinnen. Ihre geliebte Gestalt ergießt sich über mich, umfließt meinen nackten Körper nun tatsächlich, während ich schluchze und plärre – und huste und würge wegen der Reste ihrer eben noch so köstlichen Zunge, die sich jetzt so unsäglich in meinem Mund winden.

    „Nicht umsonst nennt man mich den Herrn über Maden und Gewürm – haha! Alles hier – dein Liebchen – das Schloss – alles besteht aus meinen zahllosen Dienern! Und du hast wirklich geglaubt, mich mit deinem Ausfallschritt getäuscht und überwunden zu haben? Du Wurm, du lächerlicher! Meine Finte war der deinen tausendfach überlegen. Ich habe dir einen teuflisch genialen Streich gespielt, indem ich dein Idealbild einer Frau erst erschaffen – und dann wieder zerstört habe! Niemals im Leben wirst du eine treffen, die dir so vollkommen zusagt wie das falsche Weib, das dir gerade unter den Händen zerlaufen ist! Diese Wunde wird dich bis zu deinem letzten Stündlein schmerzen! Welch ein großartiger Triumph, mein Freund – selbst für einen Meister des Albtraums wie mich!"

    Jedes seiner Worte trifft mich wie ein Peitschenhieb! Ich kann das alles nicht fassen! Es gelingt mir auch nicht, den Blick von dem schleimigen Haufen organischer Masse auf mir abzuwenden. Sie ist weg …

    Dieser wurmstichige Bastard von einem Nachtmahr hat genau gewusst, wie er mich bis ins Mark treffen kann: Eine solche abrupte tiefe Zuneigung zu dem Mädchen hat er nur durch die Materialisation meiner absoluten Idealfrau erlangen können. Diese Erkenntnis hilft mir leider nicht viel in diesem Augenblick, der erfüllt ist von bitterer Verzweiflung und ohnmächtiger Wut.

    Werde ich je wieder anders fühlen können?

    „Ja, das tut weh, nicht wahr? Jämmerlicher, sentimentaler Narr! Wenn du nur ahntest, wie man sich an der Pein anderer weiden kann – oh ja!"

    „Halt dein stinkendes Maul! Na warte – ich werde dich …"

    Voller Zorn greife ich nach meinem wartenden Schwert und erhebe mich, um ihn endlich in tausend Stücke zu zerhauen!

    Oder noch besser: Ich werde ihn zwingen, mir meine Geliebte wiederzugeben. Ja!

    „Nein, nein, mein Freund. So läuft das hier nicht! Du hast mich nun wirklich lange genug beehrt. Es warten noch andere auf meine Dienste …"

    Auf eine gebieterische Geste seines kopflosen Körpers hin beginnt sich das Schloss zu drehen und wird – begleitet vom morbiden Spiel eines unsichtbaren, offenbar völlig wahnsinnigen Organisten – zu einem wahren Orkan von mich umkreisenden Maden!

    Die Klinge wird mir aus der Hand gerissen und verschwindet auf Nimmerwiedersehen im Chaos.

    „Vielen Dank für den schönen Abend, mein Freund! Ich für meinen Teil hoffe auf ein baldiges Wiedersehen! Bis dahin lebe – und leide – wohl! Uhahaharrh!", plärrt Llorlhs Schädel, während er (womit?) langsam auf seinen Torso zukriecht,

    Gefällt Ihnen die Vorschau?
    Seite 1 von 1