Dämonenfeuer - XXL Leseprobe: Band 1 der Dämonenwelt-Trilogie; 2. Auflage
Von Vera Hallström
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Über dieses E-Book
In nicht allzu ferner Zukunft hat ein Bruchteil der Menschheit nach dem Untergang der Erde Zuflucht auf dem neuen, bewohnbaren Planeten Novus Errans (Neue Erde) gefunden.
In der Hauptstadt des Planeten lebt die sechzehnjährige Evelyn, die ab diesem Alter bereits als erwachsen gilt und den Gesetzen von Novus nach damit beginnen muss, für die sogenannte Aufsicht zu arbeiten. Nach außen hin ist die Aufsicht für den Schutz der Menschen innerhalb der Stadt zuständig, doch noch vor ihrem ersten Auftrag wird Eve klar, dass ihre Familie ihr etwas verschweigt, das großen Einfluss auf sie haben könnte.
Durch den Zwang des Systems kann jedoch auch diese sie nicht vor dem schützen, was geschehen wird und sie erfährt das Geheimnis der Aufsicht am eigenen Leib.
Zurückgelassen und allein muss sie schließlich erkennen, dass ihr Körper sich verändert und sie ihren Verstand zu verlieren droht. Kurz davor, sich aufzugeben, wird sie von Fremden gerettet, die vorgeben, ihr helfen zu wollen und sie gleichzeitig in eine ihr fremde Welt hineinziehen, die von uralten Mächten beherrscht wird, die nun auch sie zu einem Teil von sich selbst gemacht haben.
Bei diesem eBook handelt es sich um eine Leseprobe mit den ersten drei Kapiteln des Buches Dämonenfeuer, dem 1. Band der Dämonenwelt-Trilogie von Vera Hallström.
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Rezensionen für Dämonenfeuer - XXL Leseprobe
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Buchvorschau
Dämonenfeuer - XXL Leseprobe - Vera Hallström
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Teil 1
„Ich starb in den Flammen, um in der Asche wiedergeboren zu werden und mich wie ein Phönix zu erheben. Mein Herz ist Dämonenfeuer, bereit, alles und jeden zu verschlingen. Wenn ich schwach bin, verschlingt es mich. Bin ich stark, wird es die falschen Götter verbrennen. Und die Flammen lodern immer heißer und steigen empor."
-1- Verloren
03.04.2173 - Montag
Alban, eine Stadt voll schmutziger, grauer Gebäude unter einem immerzu wolkenverhangenen Himmel. Dunkle Wolken, die all den Ruß und Dreck der Fabriken mit sich trugen. Unten auf den überfüllten Straßen drängten sich Menschen aneinander vorbei, eilten zu Bussen, Bahnen und Autos, während sich kalter Regen über sie ergoss.
Eve konnte ihre Gesichter aus dieser Entfernung nicht erkennen, aber sie wusste dennoch, dass in keinem von ihnen auch nur eine Spur von Heiterkeit zu lesen war. All der Regen hatte sie weggewaschen. Regen und Leid. Sah ihr Gesicht denn anders aus? Wohl kaum. Der Regen wurde stärker und dicke Tropfen rannen das Glas herunter, verschleierten ihre Sicht auf das, was unter ihr geschah. Langsam wandte sie sich vom Fenster ab und drehte sich um. Sie befand sich in einem hohen Raum, dessen Deckenlampe nur spärliches Licht verbreitete. Unter ihren Füßen lagen mit kleinen rostroten Flecken übersäte, gelblich verblichene Matten, die ihre besten Jahre schon längst hinter sich hatten. Für heute war es erst einmal genug. Humpelnd ging sie zur Tür, die aus dem Zimmer führte, und lehnte sich erschöpft gegen den Türrahmen. Mit dem Handrücken fuhr sie sich über ihre schweißnasse Stirn. Ihr Blick blieb kurz an ihren von kleinen Narben überzogenen Händen hängen, und an den Nagelbetten, die wieder einmal aufgerissen und blutverkrustet waren. Inzwischen heilten sie nicht einmal mehr richtig. Sie seufzte kurz, dann versuchte sie vorsichtig, ihren schmerzenden rechten Fuß zu belasten, worauf ihr ein scharfer Schmerz das Bein hochfuhr und sie kurz aufkeuchte. Man sollte meinen, durch das jahrelange Training sollte sie all die Schmerzen kaum noch spüren, aber es tat immer noch genauso weh wie am ersten Tag.
Noch genauso wie an jenem Tag, an dem ihr gesagt wurde, sie solle stets alles geben, egal ob die Schmerzen drohten, sie wahnsinnig zu machen, und dabei nie ihr Ziel aus den Augen verlieren. Das Ziel war das Einzige, was wirklich zählte. Denn dies war ihre Realität. Jeden Tag aufs Neue. Es wurde nicht gefragt, ob es auch ihr eigenes Ziel war, oder einfach nur das, welches ihre Familie ihr vorgab. Eves Ziel sollte es sein, dem Weg ihrer Schwester und ihres Vaters zu folgen, was in dem Fall bedeutete, später für die Aufsicht von Alban zu arbeiten. Diese war der mächtigsten Person Albans, dem Kanzler Deus, untergeordnet. Deus behauptete, es sich zur Aufgabe gemacht zu haben, die Ordnung Albans aufrechtzuerhalten und für den Fortschritt der Stadt zu sorgen. Leider aber kümmerte er sich vor allem um die Weiterentwicklung von Albans Militärmacht und Waffen. Nicht zu vergessen all die Vorkehrungen, die er zu seiner eigenen Sicherheit traf. Dabei hatte er das, was wirklich wichtig war, im Laufe der Zeit immer mehr aus den Augen verloren. Die Menschen, die unter ihm dienten und Tag für Tag ihr Leben für das Seine riskierten. Leute wie ihr Vater waren es, die für Deus die Drecksarbeit erledigten, während er sich ausruhte. Doch noch würde es niemand wagen, sich gegen ihn zu erheben, dafür war seine Position trotz allem viel zu gefestigt. Aber insgeheim war Eve sich sicher, dass der Tag, an dem es der Bevölkerung von Alban ein für alle Mal genug war, kommen würde. Noch nicht heute, auch nicht morgen, nicht in einem Monat. Aber es würde früher oder später ganz sicher passieren.
Sie beschloss, das Training fürs Erste zu beenden und ging hinüber in die Küche, wobei sie erfolglos versuchte, die Schmerzen, die ihr Fuß verursachte, möglichst wenig zu beachten. Wahrscheinlich hatte sie ihn sich mal wieder verstaucht. Die Küche sah nicht anders aus als der Rest der kleinen Wohnung, in der sie mit ihrer Familie wohnte. Sie war karg, nur mit wenigen rustikalen Schränken ausgestattet und ebenso ungemütlich. Ihre Familie hatte keinen Anspruch auf viel Wohnraum und so musste Eve sich mit ihrer Schwester ein viel zu kleines Zimmer teilen. Wenigstens ging es ihnen noch besser als den Leuten der Unterschicht. Sie öffnete den Kühlschrank und holte eine Flasche Wasser hervor. Dessen Kühle war wunderbar erfrischend gegen ihren erhitzten Körper. Schnell schraubte sie die Flasche auf und nahm einen großen Schluck.
Als die Türglocke plötzlich schrill läutete, hätte sie vor Schreck beinahe die Flasche fallen lassen. Sie nahm noch einen Schluck, dann stellte sie die Flasche auf dem flachen Esstisch ab und eilte durch den Flur hinkend zur Wohnungstür. Als sie diese öffnete, kam dahinter ihre ältere Schwester Audrey und ihr Vater Colin zum Vorschein. Audrey war beladen mit einer Holzkiste voller Lebensmittel und ihre braunen Locken waren nass und platt vom Regen, während ihr Gesicht noch gerötet vom Treppenaufstieg war. Eve erkannte, dass über ihre linke Wange außerdem eine frische Schnittwunde verlief. Schnell nahm Eve ihr die Kiste ab, worauf Audrey sie dankend anlächelte und ihr schnell einen Kuss auf die Wange drückte. „Alles Gute", murmelte sie atemlos, dann lief sie schnell an Eve vorbei in Richtung Bad. Heute war der dritte April, Eves sechzehnter Geburtstag.
„Ab heute ist unsere Evelyn also erwachsen, ja? Ihr Vater betrat mit einem breiten Grinsen auf dem Gesicht, welches schon die ersten Falten zeigte, die Wohnung. Sein grauschwarzes Haar war zerzaust und er sah erschöpft, aber dennoch glücklich aus. Sie erwiderte sein Lächeln und freute sich, dass die beiden sich so beeilt hatten und gleich nach der Arbeit nach Hause gekommen waren. Während er Eve umarmte, roch sie an ihm die vertraute Mischung aus Schweiß und Schmutz. „Du bist viel zu schnell erwachsen geworden…
, meinte er nachdenklich und ließ sie wieder los. Wie, um sich zu vergewissern, ob sie auch wirklich schon erwachsen war, hielt er sie an den Schultern ein Stück von sich weg und betrachtete sie genauer. „Ja, du bist leider eindeutig schon erwachsen." Sie lächelte ihn an.
„Wie war euer Auftrag heute?", fragte sie, worauf sich seine grauen Augen abrupt verfinsterten.
„Wie immer, erwiderte er und beförderte seine abgenutzten Stiefel mit einem Tritt in eine Ecke im Flur. „Anstrengend und nervenaufreibend.
Jedes Mal, wenn er von