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Vampires of New York 7: Vermächtnis
Vampires of New York 7: Vermächtnis
Vampires of New York 7: Vermächtnis
eBook290 Seiten3 Stunden

Vampires of New York 7: Vermächtnis

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Über dieses E-Book

Alicandra ist besiegt, doch etwas von ihr ist geblieben. Eine Erkenntnis, mit der Lara schwer zu kämpfen hat. Denn dieses Vermächtnis ihres Seelenzwillings macht Lara nicht nur zur Anführerin des Shadow Clans, sondern auch zur Königin der Vampire New Yorks. Ein Vermächtnis, das Segen und Fluch zugleich ist...

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Hallo meine lieben Leser <3

Ich stelle immer mit Freuden fest, dass meine Bücher fleissig heruntergeladen werden. Das heißt, dass Jemand sie anscheinend liest :-)
Was ich aber sehr selten bekomme, sind Rezensionen. Man könnte sagen "No news are good news"- trotzdem würde ich mich sehr über den ein oder anderen Kommentar oder eine Rezension freuen, damit ich sehen kann, ob ich meinen Job gut mache. Oder eben auch nicht ;-) Ich nehme sehr gerne auch Vorschläge und Kritiken an :-)

Liebe Grüße
Eure Stefania

SpracheDeutsch
HerausgeberBookRix
Erscheinungsdatum25. Apr. 2019
ISBN9783748702450
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    Buchvorschau

    Vampires of New York 7 - Stefania Blackthorne

    Vampires of New York 7 - Vermächtnis

    Vampires

    of

    New York

    Vermächtnis

    Band 7

    Kapitel 1

    Kapitel 1

    Lara

    "Deine Seele bewohnt den Körper der ältesten Vampirin, die nach Lilith existiert hat, Lara. Die Mächte aller Blutlinien fließen durch deine Adern. Du verfügst über all deren Kräfte und bist jetzt mächtiger als alle Anderen. Du bist nicht nur die Oberhäuptin des Shadow Clans, sondern auch die Königin aller Vampire."

    Ich starrte Adrian einfach nur an. Unfähig, etwas zu erwidern. Meine Gedanken überschlugen sich. Seine Worte schienen für mich überhaupt keinen Sinn zu ergeben, obwohl ich tief in meinem Inneren wusste, dass er womöglich Recht hatte. Doch ich wollte es nicht wahrhaben. Ich, die Königin der Vampire? Nein! Nein! Das musste ein Irrtum sein. Luna war die Königin. Ich war einfach nur ich selbst! Einfach nur Larissa Chase, nicht mehr und nicht weniger. Gut, ich war eine Vampirin, die seit mehr als einhundert-dreißig Jahren auf dieser Erde wandelte – und seit heute die Hohepriesterin der Unterweltgöttin Ereshkigal und ihr Tor zur Unterwelt. Das alleine bereitete mir schon genug Kopfzerbrechen. Und nun sollte ich allen Ernstes die mächtigste Vampirin dieser Welt sein? Es gab keinen Zweifel daran, dass die vereinten Kräfte aller Blutlinien noch immer durch Alicandras Adern flossen, deren Körper meine Seele nun bewohnte. Eine weitere Konsequenz, die sich daraus ergeben hatte, dass Ereshkigal meine Seele in Alicandras Körper manifestiert hatte. Warum war ich nur davon ausgegangen, dass mit der Verbannung ihres Seelenanteils in den dunkelsten Winkel meiner Selbst, auch ihre Mächte verschwinden würden? So einfach war das alles nun doch nicht. Okay, das alles waren Dinge, mit denen ich mich arrangieren musste. Aber nun sollte ich auch noch die Königin der Vampire sein? Das war eindeutig zu viel des Guten.

    Du musst es Luna sagen.

    Adrians Stimme holte mich aus meiner Endlosschleife von Gedanken in die Realität zurück.

    Es Luna sagen? Wie stellte er sich das vor? Sollte ich einfach zu ihr hingehen und sagen:

    Hey, ich bin jetzt die Königin ?

    Nein, das konnte er nicht von mir verlangen. Und überhaupt wollte ich das alles nicht. Außerdem wurde Luna von Hekate zur Königin bestimmt, da sie das Vampirpendel beherrschte. Und wie konnte Adrian einfach so davon ausgehen, dass man mich als Königin billigen würde? Immerhin schlummerte der boshafte Anteil von Alicandra immer noch in mir. Ereshkigal hatte zwar gesagt, dass sie in mir versiegelt war, aber sie hatte auch geäußert, dass Alicandra von Zeit zu Zeit durchdringen konnte. Und ich konnte mir nur zu gut denken, was passierte, wenn sie erneut die Oberhand gewann: Sie würde dort weitermachen, wo sie aufgehört hatte. Sie würde wieder versuchen, die Macht an sich zu reißen, um über die Sterblichen und Unsterblichen zu regieren. Dieses Risiko war einfach zu groß. Im Grunde genommen, war ich so etwas wie eine tickende Zeitbombe.

    Das kann ich nicht tun, Adrian.

    Nach einer gefühlten Ewigkeit kamen mir diese Worte über die Lippen und er sah mich verständnislos an.

    Aber irgendwann wirst du es tun müssen, Lara. Wie lange glaubst du, kannst du es vor ihr verbergen? Du bist kaum in der Lage, deine Mächte zu kontrollieren und zu steuern, wie du eben gesehen hast. Sie kommen einfach über dich. Wie eine Welle von Emotionen.

    Ich senkte den Blick.

    Da gibt es Etwas, das ich dir noch nicht erzählt habe, Adrian...

    Adrian hob fragend die Brauen.

    Was?

    Als ich Ereshkigal bat, Kate wiederzubeleben, verlangte sie etwas von mir.

    Als ich aufsah, bemerkte ich, dass er hart schluckte.

    Was hat sie verlangt?

    Ich bin nun ihre Hohepriesterin – und das Tor zur Unterwelt. So wie Alicandra damals. Und nicht nur das: Alicandras Seele ist zwar tief in mir versiegelt, aber sie kann jederzeit wieder zu Tage treten. Und ich weiß nicht, ob ich sie dann kontrollieren kann. Und wir beide wissen, was geschieht, wenn sie wieder die Oberhand über ihren Körper erlangt.

    Adrian nickte stumm, dann entwich seinen Lippen ein Seufzen.

    Ich weiß nicht, wie ich mit all dem umgehen soll, Adrian. Du hast Recht, dass ich es vermutlich nicht vor Luna verbergen kann, dass die Mächte der Clans noch immer in mir sind. Deshalb muss ich einen Weg finden, wie sie aus meinem Körper verschwinden.

    Oder du musst lernen, sie zu kontrollieren, Lara. Du kannst nicht vor deinem Schicksal davon laufen.

    Ich schnaubte genervt. Warum verstand er nicht, dass ich dieses Schicksal nicht akzeptieren wollte? Ich wollte keine Königin sein. Luna war am Besten für diese Aufgabe geeignet – und ich respektierte sie. Wenn sie die Wahrheit herausfand, nachdem ich den Thron bestiegen hatte, würde mich das zu ihrer größten Feindin machen. Ich konnte Alicandras Seelenanteil in mir nicht trauen.

    Ich will das nicht, Adrian. Ich will einfach mein normales Leben weiterführen wie bisher!

    Seine Hände legten sich auf meine Schultern und seine grünen Augen blickten mich eindringlich an.

    Dein Leben ist nicht mehr normal, seit ich dich bekehrt habe, Lara. In unserer Welt wird es niemals Normalität geben. Du verstehst nicht, wozu du in der Lage sein wirst, wenn du Königin bist. Du wirst die Macht haben, die Clans zu vereinen und es wird Frieden herrschen.

    Und du verstehst nicht, dass ich eine tickende Zeitbombe bin! Wenn Alicandra durchdringt, wird sie nicht nur ihren Plan weiterverfolgen. Nein. Dadurch, dass Ereshkigal mich zum Tor der Unterwelt gemacht hat, wird sie in der Lage sein, noch mehr Chaos in der Welt zu stiften. Sie wird dazu fähig sein, Dämonen in diese Welt zu entlassen. Sie wird uns alle ins Verderben führen! Und das kann ich nicht zulassen!

    Meine Stimme klang energischer als beabsichtigt. Adrian erwiderte nichts, sondern sah mich nur mit aufeinander gepressten Lippen an.

    In Ordnung...., seufzte er schließlich. Ich denke, du wirst Zeit brauchen, das alles zu verarbeiten. Ich werde dich nicht weiter drängen, es Luna zu sagen. Aber eines ist sicher: Du bist jetzt die Oberhäuptin des Shadow Clans. Dein Körper ist älter und mächtiger als meiner. Und die natürliche Rangordnung unter uns besagt, dass der Älteste unter uns den Clan führt. Dem wirst du dich fügen müssen.

    Ich schlug die Augen nieder und schwieg. Ich hatte wohl keine Wahl. Trotzdem war mir das alles zu viel. Zu viele Veränderungen waren in den letzten vierundzwanzig Stunden eingetreten. Veränderungen, die ich mir zuvor niemals im Traum ausgemalt hätte. Ich hatte nicht einmal damit gerechnet, dass ich den Zweikampf mit Alicandras Seele überhaupt überleben würde.

    Adrian zog mich an sich und seine Lippen berührten sanft meine Stirn. Ich schloss die Augen und atmete tief durch. Ich wusste nicht, ob es an seiner Nähe lag, aber allmählich schien sich das Chaos und das Feuer in mir zu beruhigen.

    In Ordnung, Adrian, flüsterte ich. Wir werden es den Clanmitgliedern morgen Nacht verkünden. Ich hoffe nur, dass ich meine Kräfte soweit unter Kontrolle halten werde...

    Adrians Augen leuchteten mir sanft entgegen.

    Das wirst du. Sieh dich an. Deine Augen sind wieder normal.

    Als ich mich zum Spiegel umdrehte, stellte ich fest, dass er Recht hatte. Die wolfsblaue Färbung war verschwunden. Eventuell war es möglich, dass ich lernen konnte, meine Kräfte zu kontrollieren. Doch ich wusste nicht, wie mir das gelingen sollte. Sie waren wie eine Flut von Chaos, die an die Oberfläche dringen wollte. Als wollten sie alle gleichzeitig die Oberhand über mich gewinnen und aus mir herausbrechen.

    Mit einem Mal war ich schrecklich müde und ich wollte nur noch schlafen. Erst jetzt bemerkte ich, wie kräftezehrend dieser Tag gewesen war. Welch Ironie, da ich doch angeblich im Körper der stärksten Vampirin aller Zeiten steckte.

    Ich löste mich von Adrian.

    Ich werde ins Bett gehen.

    Ich werde dich begleiten, erwiderte er und strich mir zart über die Wange. Dem hatte ich nichts entgegen zu setzen.

    Adrian lag hinter mir und legte seine Arme um meine Taille, die mich ganz nah an ihn heranzogen. So, als wollte er mich nie mehr loslassen. Ich spürte seinen Atem in meinem Nacken, der von dort aus ein Prickeln über meinen ganzen Körper schickte. Das war der einzige Ort, an dem ich in diesem Augenblick sein wollte. Bei ihm. In seinen Armen. Wenige Stunden zuvor hatte ich noch geglaubt, ihn niemals wieder zu berühren.

    Ich liebe dich, Adrian...

    Meine Stimme war nur mehr ein Flüstern, denn allmählich legte sich eine bleierne Schwere auf meine Lider und ich war innerhalb von Sekunden eingeschlafen.

    Black Heaven

    David DiAngelo

    David hatte sich dazu entschieden, einen Abstecher ins Black Heaven zu machen, da das Shadow aufgrund der aufreibenden Ereignisse des heutigen Abends geschlossen blieb. Zu gerne hätte er noch mit Lara auf ihren Triumph über Alicandra angestoßen, doch diese war viel zu mitgenommen von allem gewesen, als dass es ihr noch nach einem Absacker zu Mute gewesen wäre. Trotzdem war David unglaublich erleichtert darüber, dass Lara es geschafft hatte. Wenn er nur daran zurückdachte, wie Alicandra ihn getäuscht hatte. Wie sie seine Gefühle für Lara ausgenutzt hatte, um sich an ihn heranzuschleichen und sein Blut in sich aufzunehmen. Und er hatte ihr geglaubt, denn ihre Tarnung war perfekt gewesen. Etwas in seiner Lendengegend zog sich zusammen, als er sich daran zurück erinnerte. Doch Nein. Er war hinters Licht geführt und von Alicandra geblendet worden. Lara liebte Adrian – und dabei würde es bleiben.

    David ließ sich an der Bar nieder und bestellte sich ein Bier. Während er auf sein Getränk wartete, schweifte sein Blick durch dein kleinen Rock- und Metal-Club. Am anderen Ende des Tresens erblickte er Farah, die Oberhäuptin des Dark Blood Clans. Sie starrte gedankenverloren in ihr Whiskey-Glas, als könne sie darin irgendetwas finden. Farah musste noch immer schwer damit zu kämpfen haben, dass Keira nicht mehr am Leben war.

    David schüttelte verstohlen den Kopf. Seit wann interessierte er sich für den Dark Blood Clan? Farah war heute Nacht nicht vor dem Shadow aufgetaucht, um Lara beizustehen. Wie es schien, wollte sie damit nichts zu tun haben. Somit hatte sie sich gegen alle Anderen gestellt.

    Doch etwas in ihm hielt ihn davon ab, seinen Blick von ihrem Profil abzuwenden. David hatte Farah noch nie so eingehend betrachtet wie jetzt. Ihr langes, glattes, schwarzes Haar. Die helle Haut, die schmale Nase, die vollen Lippen, die mit einem dunkel-violetten Lippenstift nachgezogen waren. Im Gegensatz zu Darla und Keira, wirkte Farah beinahe zart – und zerbrechlich. David wusste nicht, woran es lag, doch die Verletzlichkeit, die sie in diesem Moment ausstrahlte, ließ seinen inneren Wolf in Lauerstellung gehen. Nicht etwa, weil das Tier in ihm damit haderte, die Beherrschung zu verlieren. Nein. Seine Empfindung war gerade das genaue Gegenteil von dem, was er in Laras Nähe empfunden hatte. Es war viel mehr ein Beschützerinstinkt, der in ihm erwachte.

    David entschied sich, ihr Gesellschaft zu leisten.

    Hi.

    Farah sah von ihrem Whiskey auf, als David sich auf dem freien Barhocker neben ihr niederließ. Aus ihren grauen Augen sah sie ihn irritiert an.

    David? Ihre Stimme klang tonlos.

    Jepp.. Ich dachte, ich leiste dir ein wenig Gesellschaft, erwiderte er und nippte an seinem Bier.

    Farah legte die Stirn in Falten.

    Versteh mich bitte nicht falsch. Aber seit wann reden wir miteinander? Dein Clan kämpfte zusammen mit den Black Moons und den Shadows gegen uns und den Draconian Clan.

    Ach, Farah. Wir Lords neigen nicht dazu, nachtragend zu sein. Außerdem siehst du aus, als könntest du ein wenig Aufmunterung brauchen, entgegnete David schmunzelnd. Zudem... haben wir dich heute Abend vermisst. Du hast einiges verpasst. Es ist Lara gelungen, Alicandra zu bezwingen.

    Farah musterte ihn unbeeindruckt, dann wandte sie ihr Gesicht ab und trank von ihrem Whiskey.

    Na, dann ist ja alles wieder in bester Ordnung, nicht wahr? Ihre Stimme klang zynisch. Doch in ihrem Gesichtsausdruck lag pure Betrübnis.

    David bemerkte, dass sie gegen eine Flut von Tränen ankämpfte.

    Möchtest du darüber reden, was dich bedrückt?, fragte er.

    Ruckartig drehte sie ihm ihr Gesicht wieder zu und Verwunderung machte sich darin breit. Doch dann erschien eine tiefe Falte zwischen ihren Augenbrauen.

    Reden? Was bringt es mir, darüber zu reden? Ihr alle seid doch jetzt eine eingeschworene Gemeinschaft, David. Selbst mit Kathryn Smith habt ihr euch verbündet. Doch was bleibt mir? Ich habe innerhalb kürzester Zeit meine beiden engsten Freundinnen verloren. Ich stehe alleine da. Und wir Dark Bloods werden auf ewig die Ausgestoßenen sein, David. Uns will niemand in seinen Reihen haben.

    David schürzte die Lippen.

    Weißt du, Farah... Ich kann sehr gut nachempfinden, was du fühlst.

    Sie hob fragend eine Augenbraue.

    Inwiefern?

    Wir, die Lords, hatten über Jahrzehnte Schwierigkeiten, uns einzufügen. Unser Clan existiert noch nicht sehr lange. Wir haben uns erst über die letzten fünfzig Jahre kultiviert. Die meiste Zeit haben wir in New Orleans verbracht. Wie du vielleicht weißt, gibt es auch in anderen Städten und Ländern Ableger aller Clans. Und jede Stadt hat sein eigenes Oberhaupt, beziehungsweise einen führenden Clan. Luna ist die einzig wahre Königin, weil sie das Vampirpendel besitzt. Sie steht über allen. Wir sind Mischwesen aus Werwölfen und Vampiren, sogenannte Hybriden. Die Clans von New Orleans wollten uns nicht in ihren Reihen haben, denn wir waren in ihren Augen wilde Tiere. Und damit hatten sie Recht.

    Wie ist eure Rasse entstanden, David?, wollte Farah wissen.

    Ich trug von Geburt an den Werwolf in mir. Ich war der Sohn des Anführers unseres Rudels. Wir nannten uns die Lords. Es gab Auseinandersetzungen zwischen den dort ansässigen Vampiren und uns. Wir führten einen Krieg gegeneinander. Ein blutiger Kampf, der das Rudel meines Vaters vollkommen ausrottete. Doch es gab unter den Vampiren eine Frau, in die ich mich verliebte - und sie sich in mich. Trotz der Feindschaft zwischen Vampiren und Werwölfen, waren wir beide alles füreinander und wir mussten unsere Liebe geheim halten. Sie fand mich mitten im Wald, in dem ich zuvor mit den Rudel gehaust hatte. Ich rang mit dem Tod. Sie weigerte sich, mich sterben zu lassen. Sie wollte mich nicht verlieren. Sie dachte, wenn sie mich in einen Vampir verwandelt, wäre ich kein Werwolf mehr, sondern würde zu ihrer Art gehören. Somit würde keiner der Vampire erfahren, was ich ihn Wahrheit war. Doch letztendlich passierte es, dass sich beide Blutlinie miteinander vermischten. Und somit war die Rasse der Hybriden geboren. Ich war der Erste dieser Art. Dann begann ich nach und nach meinen Clan zu vergrößern. Ich bekehrte Menschen und gab ihnen meine Fähigkeiten weiter.

    Was geschah mit der Frau, die du liebtest?, warf Farah ein.

    David presste die Lippen aufeinander, sein Gesichtsausdruck wirkte angestrengt.

    Ich tötete sie.

    Farah riss entsetzt die Augen auf.

    Wieso?, erkundigte sie sich mit atemloser Stimme.

    Der Werwolf in mir war seit Kindheit an schwer zu kontrollieren. Mein Bluthunger war unbezähmbar. Doch irgendwann hatte ich es mit Hilfe meines Vaters geschafft, den Wolf in mir zu bändigen und nicht auf Alles und Jeden loszugehen, der meinen Weg kreuzte. Doch, als das Vampirblut in meinen Adern floss, verstärkte es alle meine Empfindungen. Der Hunger schien noch stärker als jemals zuvor zu sein. Doch damit nicht genug. Die Gier und die Lust nach Fleisch war noch viel stärker. Wir fielen regelrecht über Frauen her, nahmen uns, was uns unserer Meinung nach zustand. Wir waren wilde Tiere ohne Gewissen. Wir töteten, vergewaltigten wie es uns beliebte. Denn das Blut der Vampirin, die mich verwandelte, steckte voller Wut und Aggressivität.

    Farah sah David eine Weile sprachlos an.

    Welchem Clan gehörte sie an?

    Sie war eine Dark Blood von New Orleans. Ihr Name war Lucifera.

    Farah überlegte einen Moment. Sie konnte nicht fassen, was David ihr da gerade erzählte.Wenn sie ehrlich war, hatte sie keine Ahnung davon gehabt, dass es Ableger aller Clans in anderen Ländern und Städten dieser Welt gab. Und die Lords sollten in gewisser Weise vom Dark Blood Clan abstammen?

    Und wieso hast du Lucifera getötet?

    Ich habe sie über alles geliebt, Farah. Ich hätte niemals zugelassen, dass ihr etwas geschieht. Doch das Tier in mir war unkontrollierbar. Es kam über einfach über mich... und bevor ich realisiert hatte, was ich tat, war es zu spät.

    David und Farah schwiegen.

    Das war der Augenblick, in dem ich entschied, New Orleans zusammen mit meinem Clan zu verlassen. Denn uns wollte dort sowieso niemand haben. Erst recht nicht nachdem, was ich getan hatte. Und ich fasste den Entschluss, dass so etwas nie wieder geschehen würde. Die Lords mussten lernen, die wilde Kreatur in ihrem Inneren zu kontrollieren. Und bis heute leben wir nach diesem Kodex. Der Wolf darf nur nach draußen gelangen, wenn es nötig ist. Doch gab es einen unter uns, der in alte Muster zurückfiel. Das war Channon Lake, mein bester Freund. Er vergewaltigte Sasha Callendar, Laras beste Freundin. Mir blieb keine Wahl, als ihn dafür in den Tod zu schicken. Denn ich musste ein Exempel statuieren. Und es schmerzte mich ungemein, denn er bedeutete mir sehr viel... Sein Blick traf auf Farah. Deswegen weiß ich nur zu gut, wie du dich fühlst, Farah. Manchmal müssen wir die Menschen loslassen, die uns am meisten etwas bedeuten. Auch, wenn es nicht fair erscheint. Ich weiß, dass du schwer unter dem Verlust von Darla und Keira leidest. Ich weiß, wie einsam du dich fühlst.

    Farahs graue Augen wurden feucht und sie schluckte hart.

    Sie fehlen mir so sehr, David. Es nimmt mir beinahe die Luft zum Atmen. Ich weiß nicht, wie ich ohne sie weiter machen soll. Wie ich den Clan ohne sie führen soll. Es fühlt sich an, als sei mir das Herz aus der Brust gerissen worden. Und Darlas Tod bleibt weiterhin ungerächt. Keiras einziges Ziel war es, die Smith-Schwestern dafür bluten zu lassen, dass sie Darla auf dem Gewissen haben.

    Rache wird dir beide nicht zurückbringen, Farah. Es wird die Leere in dir nur noch verstärken. Es liegt an dir, wie du den Dark Blood Clan in Zukunft führst. Es liegt in deiner Hand, in welchem Licht er gesehen wird. Ich fühle, dass du anders als Darla und Keira bist. Wenn du zu Anerkennung bei den anderen Clans gelangen willst, dann überlege deine nächsten Schritte genau. Mein Clan wurde auch von Luna akzeptiert. Eben, weil ich gelernt habe, das Tier und die Wut in mir zu kontrollieren. Und das kannst du auch, Farah. Mache Frieden mit dem, was geschehen ist – und nimm das Schicksal deines Clans selbst in die Hand.

    David machte eine nickende Kopfbewegung in Richtung Tanzfläche.

    Hast du Lust?

    Verwirrung machte sich in Farahs Gesicht breit.

    Was? Zu tanzen?

    Ein Schmunzeln zuckte um Davids Lippen.

    Ja. Wieso nicht? Komm schon. Genug mit dem Trübsal blasen, Farah. Ein verschmitztes Leuchten erschien in seinen Augen. Außerdem, sieh dich an. Welch Verschwendung, hier einfach nur herum zu sitzen. Lass für den Moment einfach los und vergiss den Schmerz. Du wirst sehen, dass du dich danach besser fühlst.

    Farah beäugte ihn für einen Moment argwöhnisch, doch dann zogen sich ihre Mundwinkel nach oben.

    Sie flirten doch nicht etwa mit mir, Mr. DiAngelo?

    In ihren Augen flackerte etwas Spitzbübisches auf, das David grinsen ließ.

    Wer weiß. Schon möglich, erwiderte er zwinkernd.

    Farah verengte die Augen zu Schlitzen, doch sie schien noch immer belustigt zu sein.

    Davon würde ich abraten. Denn, wie du mir gerade erzählt hast, bist du in der Vergangenheit nicht gerade zimperlich mit einer meiner Artgenossinnen umgegangen.

    David schien von ihrer Bemerkung unbeeindruckt zu sein.

    Wie gesagt, ich habe gelernt, mich zu kontrollieren.

    Na, schön. Dann lass uns gehen.

    Mit diesen Worten erhob sich Farah von ihrem Barhocker und betrat mit David die Tanzfläche. Zuerst wirkten ihre Bewegungen zu dem Rock-Song steif, doch nach und nach wurden sie geschmeidiger. Sie schloss die Augen und ließ es einfach zu, dass sie die Musik fühlte. Ein Lächeln breitete sich auf ihrem Gesicht aus, das Davids Herz mit einem Mal höher schlagen ließ. Farah ließ vollkommen los. Davids Blick hing an ihr, streiften über ihren schlanken Körper und die breiten Hüften, die sich weich im Takt der Musik wiegten. Verdammt...Warum war ihm vorher nie aufgefallen, wie attraktiv Farah war? Vielleicht, weil er zu sehr auf Lara fixiert gewesen war.

    ξ

    Nun, das war sehr schön, sagte Farah, als sie mit David das Black Heaven verließ.

    Dieser zuckte grinsend die Achseln.

    Hab ich dir doch gesagt. Ich bin ein Garant für Spaß, Farah, erwiderte er und trat auf sein Motorrad zu. Bevor er sich darauf schwang, hielt er kurz inne. Soll ich dich nach Hause fahren?

    Farah winkte ab.

    Nein, nicht nötig.

    Komm schon. Auf dem Weg in die Bronx muss ich sowieso an der Upper East Side vorbei. Außerdem ist Motorrad fahren einfach großartig. Bläst die Gedanken frei.

    Den letzten

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