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Vampires of New York 8: Erlösung
Vampires of New York 8: Erlösung
Vampires of New York 8: Erlösung
eBook239 Seiten3 Stunden

Vampires of New York 8: Erlösung

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Über dieses E-Book

Alicandra ist erwacht - und fest entschlossen ihren Plan in die Tat umzusetzen, zusammen mit Ereshkigal das Chaos in die Welt der Sterblichen zu bringen. Wird es den Anderen gelingen, das Unvermeidliche abzuwenden? Werden sie es schaffen, Lara zu erlösen? 

SpracheDeutsch
HerausgeberBookRix
Erscheinungsdatum1. Juli 2019
ISBN9783748708469
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    Buchvorschau

    Vampires of New York 8 - Stefania Blackthorne

    Vampires of New York 8 - Erlösung

    Vampires of New York 

    Erlösung 

    Band 8 

    Stefania B. 

    Kapitel 1

    Kapitel 1

    Lacandra

    Lara, ist alles in Ordnung?, fragte Adrian, als er sich über mich beugte und meine Wange tätschelte. Für einen Moment verspürte ich den Drang, seine Hand von mir stoßen - und noch Schlimmeres mit ihm zu machen, als ich mich daran erinnerte, wer er war! Adrian, der mich an Lilith verraten hatte!

    Nun, er hatte vor einiger Zeit schon dafür büßen müssen, als ich ihn im Shadow an Ketten auf- hängte und ihn ausbluten ließ. Und vor kurzem hatte ich ihn beinahe getötet. Ich befahl meinem Seelenzwilling Lara, es zu tun. Sie sollte all sein Blut trinken, doch sie wehrte sich. Aber ich hatte ihr gezeigt, wer die Herrin dieses Körpers war. Und... es fühlte sich so gut an, ihn wieder voll und ganz zu spüren!

    Doch wo war Lara jetzt? War sie noch immer in mir?

    Lara?

    Adrians Stimme holte mich ins Hier und Jetzt zurück. Ich lag auf dem Boden in Lunas Selene-Tempel und sah direkt in sein Gesicht. In seine grünen Augen, die mir besorgt entgegen leuchteten. In ihnen lag etwas Ehrliches, Aufrichtiges. Sie waren voller Liebe. Ein Ausdruck, der mich von ihm abstieß – und gleichzeitig zu ihm hinzog.

    Was war das? Ich hasste ihn! Mein Herz gehörte einem Anderen. Doch mein Dorian lebte schon lange nicht mehr. Er wurde mit dem Namen Julian Dawson wiedergeboren. Dieser hingegen, hatte mich ebenfalls verraten. Julian liebte Lara – und nicht mich, Alicandra.

    Bitte sag doch etwas, Lara.

    Diesmal war es Lucian, der das Wort ergriff. Ich blinzelte mehrmals hintereinander und richtete mich langsam in eine sitzende Position auf.

    Ja, es geht mir gut.

    Es ging mir sogar sehr gut. Besser als jemals zuvor. Dieser Körper... Er fühlte sich so stark und mächtig an. Ich konnte sie spüren: Die Mächte aller Blutlinien, die durch meine Adern flossen. Die Kraft, die mir Liliths Vampirpendel verlieh. Ich war übermächtig. Eine Göttin.

    Was ist passiert? Wieso bist du ohnmächtig geworden?, wollte Adrian wissen und hielt mir die Hand hin, um mir auf die Beine zu helfen.

    Das ist nicht nötig, Adrian. Ich kann alleine aufstehen, erwiderte ich und erhob mich auf die Beine. Er sah mich irritiert an und musterte mich für einen Augenblick sehr intensiv.

    Womöglich hat der Verhüllungszauber seinen Tribut gefordert, warf Kathryn Smith ein. Er kostet Unmengen an Energie. Und Lara hat zuvor noch niemals einen ausgeführt.

    Das wird es gewesen sein, antwortete ich und rang mich zu einem Schmunzeln durch.

    Sie alle hatten keine Ahnung, dass ich die Oberhand über meinen Körper zurückerlangt hatte. Sie alle hielten mich für Lara.

    Ich bin noch immer in dir, Alicandra!

    Eine Stimme in meinem Kopf ließ mich innerlich zusammen zucken. Es war Lara. Also war sie noch immer in mir. Natürlich war sie das. Nur mit ihr zusammen konnte ich so mächtig werden, wie ich es jetzt war.

    Aber ich habe die Kontrolle über diesen Körper. Du kannst nichts tun, um mich aufzuhalten, gab ich in Gedanken zurück.

    Alicandra, ich bitte dich! Hör auf! Lass ab von deinem Tun!

    Von meinem Tun ablassen? Nach all den Jahrhunderten, die ich auf diese Chance gewartet hatte? Niemals! Unser Ziel war zum Greifen nah!

    Ein Arm legte sich um meine Schulter und ich schrak aus meinen Gedanken auf. Adrian. Natürlich war er es.

    Ich denke, es ist Zeit nach Hause zu gehen. Für heute ist genug passiert. Morgen ist eine neue Nacht, in der wir überlegen können, wie wir weiter vorgehen werden.

    Mit ihm nach Hause gehen? Wozu? Nein, ich wollte nicht bei ihm sein! Und doch... wehrte ich mich nicht gegen seine Berührung. Sie gab mir ein Gefühl des Willkommen-Seins. Geliebt zu werden... Nein! Moment! Es war Adrian, der mich hier umarmte! Der Vampir, der mich ohne zu zögern in den Tod geschickt hatte! Und ich würde ihn noch immer dafür büßen lassen!

    Laras flehende Stimme erklang erneut in meinem Kopf und ich widerstand dem Drang, mir die Ohren zuzuhalten – was mir auch nicht im geringsten etwas gebracht hätte. Denn sie war nun einmal in mir.

    Nein, Alicandra. Ich bitte dich! Tu Adrian nicht weh!

    Halt den Mund!

    Ich bin froh, dass es dir gut geht, Lara , sagte Lucian und senkte den Blick. Für einen Moment hatte ich die Befürchtung, dass Ereshkigal Alicandra wiedererweckt hat. Doch du scheinst du selbst zu sein. Ich bin erleichtert.

    Er hatte ja keine Ahnung...

    Ich bin ich selbst, Lucian. Mehr denn je, erwiderte ich und er schien die Ironie meiner Worte nicht zu bemerken.

    Lass uns gehen, meinte Adrian und bugsierte mich zur Tür.

    ξ

    Bist du es wirklich?, fragte Adrian draußen auf dem Hof.

    Natürlich bin ich es, gab ich unbeteiligt zurück und lief weiter auf seinen schwarzen Audi zu, während er auf der Stelle stehen blieb.

    Deine Augen sind anders.

    Ich hielt inne. Er ahnte es. Er wusste es bereits. Doch das sollte mich nicht weiter stören.

    Ich drehte mich zu ihm um.

    Und was willst du nun dagegen tun, Adrian?, erwiderte ich kühl. Willst du mich wieder mit einem Fluch belegen lassen? Das wird dir nichts bringen. Denn Lara ist auch in diesem Körper. Tötest du mich, stirbt auch sie.

    Schnaubend trat Adrian auf mich zu.

    Du bist es wirklich, Alicandra.

    Ein Schmunzeln breitete sich auf meinem Gesicht aus, während ich den Kopf leicht schief legte.

    Hast du mich vermisst, Adrian?

    Er schwieg für einen Moment, ehe er sagte:

    Gib mir Lara zurück.

    Das kann ich nicht. Ich kontrolliere sie. Sie hat keine Macht mehr über diesen Körper. Und auch du hast keine über mich. Ich bedachte ihn mit einem abschätzigen Blick. Was willst du jetzt tun, Adrian? Na, los. Geh zurück zu den Anderen und sag ihnen, was du weißt. Auch sie werden mich nicht aufhalten können.

    In seinem Blick lag Entschlossenheit, als er weiter auf mich zulief. Zielstrebig, seine grünen Augen fixierten mich und ehe ich mich versah, hatte er mich gegen sein Auto gedrückt. Ich spürte seinen Atem auf meinem Gesicht, während sein Blick mich an Ort und Stelle festnagelte. Seinen Oberkörper, der sich gegen meinen presste, fühlte seinen Herzschlag an meiner Brust. Den Herzschlag, der sich einst wie mein eigener angefühlt hatte.

    Ich will es selbst sehen, ob sie nicht noch Macht über dich hat, raunte er. Dann legten sich seine Lippen auf meine. Jede Faser in mir begehrte dagegen auf, während sein Mund hungrig von meinem Besitz ergriff. Das würde er büßen! Ich würde ihn hier und jetzt in Flammen aufgehen lassen, diesen Bastard! Er sollte meinen Zorn zu spüren bekommen! Die Hitze breitete sich durch meine Adern aus, drang von meinen Füßen bis zu meinem Scheitel. Er würde sich an mir verbrennen!

    Doch dann geschah... nichts. Die Hitze zog sich aus meinen Schläfen und meinen Beinen zurück, bis sie sich in meiner Brust sammelte. Was war das? Warum verspürte ich diese wohlige Wärme, als Adrian mich noch immer küsste? Nein, das war nicht richtig! Ich hasste ihn!

    Tu ihm nicht weh, Alicandra!

    Zorn machte sich in mir breit, als ich wieder Laras Stimme vernahm. Natürlich! Sie war es, die gegen mich aufbegehrte. Lara war in mir – und ihre verdammten Gefühle für Adrian! Aber das waren nicht meine eigenen Gefühle. Ich durfte mich nicht täuschen lassen!

    Die wohlige Wärme in meinem Herzen wich eisiger Kälte, als ich Adrian mit einem Mal von mir stieß.

    Tu das nie wieder!, zischte ich und sah ihn vernichtend an. Doch er schien unbeeindruckt zu sein.

    Ein berechnendes Schmunzeln schlich sich auf seine Lippen.

    Du hast dich viel zu lange nicht gewehrt, Alicandra. Lara hat Macht über dich. Sieh es ein.

    Sie hat nicht genug Macht, um mich von meinen Plänen abzubringen, Adrian.

    Und mit diesen Worten verschwand ich ins Nichts.

    Adrian

    Adrian stand wie angewurzelt da und starrte auf sein Auto vor sich. Sie war weg, hatte sich einfach vor seinen Augen aufgelöst. Sie war verschwunden. Eine Leere machte sich in seinem Herzen breit. Hatte er Lara womöglich nun für immer an Alicandra verloren? Was sollte er jetzt tun? Wenn er sie an Lucian und die Anderen verriet, was würde dann mit ihr geschehen? Würden sie sie womöglich töten? Nein, das durfte nicht passieren. Das durfte er nicht zulassen...

    Adrian?

    Er zuckte zusammen, als er Lucians Stimme vernahm und sich zu ihm umdrehte. Er stand einige Meter weiter in der Haustür und musterte ihn überrascht.

    Wieso bist du noch hier? Wo ist Lara?

    Adrian seufzte. Ihm blieb keine andere Wahl. Sie würden es früher oder später sowieso herausfinden.

    Sie ist weg, sagte er, als er auf Lucian zu lief und dieser ihm kurz darauf einen irritierten Blick zuwarf.

    Was meinst du damit, sie ist weg? Habt ihr euch gestritten? Es kam mir beinahe so vor.

    Adrian stieß scharf die Luft aus. Es fiel ihm schwerer, als er dachte.

    Lucian... Als Lara vorhin sagte, sie sei mehr denn je sie selbst, meinte sie etwas Anderes. Sie ist … Er pausierte einen Moment, ehe er seinem Gegenüber die Wahrheit offenbarte. „Alicandra ist erwacht, Lucian."

    Lucians blaue Augen weiteten sich vor Schreck.

    Nein!, hauchte er. Ich habe es geahnt!

    Lucian schwieg für einen Augenblick. Er schien die richtigen Worte nicht zu finden und senkte den Blick. Doch dann sah er Adrian wieder an.

    Wo ist sie jetzt, Adrian?

    Dieser schüttelte den Kopf.

    Ich weiß es nicht. Und ich weiß auch nicht, was nun passieren wird.

    Wir müssen sie irgendwie aufhalten, erwiderte Lucian und die Entschlossenheit in seiner Stimme jagte Adrian einen Schauer über den Rücken. War er wirklich bereit, Lara etwas anzutun? Seinem einstigen Schützling?

    Lucian... Wir können Alicandra nicht töten. Lara ist in ihr. Wenn sie stirbt, dann ist Lara... Adrians Stimme brach ab, als sich bei dem Gedanken ein Stechen in seiner Brust ausbreitete. Sie ist ebenso verloren.

    Lucian presste die Lippen aufeinander und nickte stumm.

    Ich weiß, Adrian. Wir müssen einen anderen Weg finden, sie zu stoppen. Einen Weg, bei dem beide unversehrt bleiben. Ich weiß nur noch nicht wie.

    Kate und Kathryn erschienen hinter Lucian in der Tür. Adrian hatte beinahe vergessen, dass die beiden noch hier waren.

    Was ist hier los?, wollte Kate wissen.

    Wo ist Lara?, fügte Kathryn hinzu.

    Bevor Lucian sich zu den beiden umdrehte, warf er einen kurzen Blick auf Adrian, um sich zu vergewissern, dass er einverstanden war mit dem, was Lucian nun zu den Vampirhexen sagen würde. Er schien eine Idee zu haben. Adrian nickte ihm stumm zu. Er wusste, Lucian würde niemals zulassen, dass man Lara Schaden zufügte.

    Kate, Kathryn. Wir haben uns getäuscht. Das Unvermeidliche ist eingetreten. Wir brauchen Eure Hilfe, sonst ist Lara womöglich für immer verloren...

    Kapitel 2

    Kapitel 2

    Lacandra

    Green Wood Cemetery

    Die Nacht lag schwer über dem Greenwood Cemetery, als ich das Ägyptische Mausoleum betrat und die steinernen Treppen zu der Gruft hinabstieg, in der sich Ereshkgials Statue befand.

    Ich erreichte die unterste Ebene des Mausoleums und wie von Zauberhand entzündeten sich schwere, gusseiserne Kerzenhalter und flackernde Lichter zuckten über die steinernen Wände des Grabmals.

    Ich bin gekommen, Mutter, sagte ich, während ich auf die Statue, geformt aus Obsidian, zutrat. Ereshkigals Stimme hatte mich direkt hierher geführt.

    Komm zu mir, mein Kind. Ich habe so lange auf dich gewartet...

    Ich streckte meine Arme nach vorne und zeichnete mit meinen Händen einen Kreis in der Luft, aus dem sich eine leuchtende, violette Kugel bildete, die zuckte und waberte. Mit einer ausschweifenden Bewegung zur Seite verformte ich die Kugel, zog sie weiter auseinander, bis sie immer größer wurde und schließlich in ihrer Mitte eine tiefe, dunkle Öffnung erschien.

    Dann schritt ich durch das Portal nach Kurnugia hinab, direkt in den Tempel von Ereshkigal – meiner Mutter, die mich bereits in ihrem Thronsaal erwartete.

    Du bist hier, Alicandra. Nein, dein Name lautet nun anders. Hekate gab dir den Namen Lacandra, als sie dich zur Königin der Vampire krönte, sagte sie und erhob sich anmutig von ihrem Thron.

    So ist es, Mutter.

    Ereshkigal trat auf mich zu und ihre kalten, schlanken Finger strichen meine Wange entlang.

    Es war beinahe zu einfach, nicht? Alles läuft wie geschmiert.

    Sie haben uns alles geglaubt. Sie dachten, du seist auf ihrer Seite, als ich durch New York wandelte und die Oberhäupter einen nach dem anderen tötete. Ich konnte sie sogar davon überzeugen, dass ich dich als meinen Feind betrachte. Aber dem ist nicht so. Das war alles Teil unseres Plans, Mutter, entgegnete ich und verzog die Lippen zu einem süffisanten Schmunzeln.

    Ein Geräusch ließ mich aufhorchen. Jemand hatte den Thronsaal betreten. Als ich mich umdrehte, erblickte ich Namtar. Ich lief auf ihn zu und umarmte ihn.

    Bruder...

    Hallo, kleine Schwester.

    Ich löste mich von ihm und blickte in seine verschmitzt leuchtenden dunklen Augen.

    Du warst es, der Luna tötete, nicht wahr?

    So ist es.

    Wo ist sie jetzt?, wollte ich wissen und wandte mich Ereshkigal zu.

    In einem Verlies der untersten Ebene von Kurnugia – zusammen mit Lilith, Eryx Renos, Darla, Keira, Evelin, Kasha und ihren Vampiramazonen, erwiderte sie.

    Ein grimmiges Lächeln huschte über meine Lippen.

    Gut. Sehr gut, meinte ich und trat auf Ereshkigal zu. Was hast du nun mit ihnen vor, Mutter?

    Ihre schwarzen Augen leuchteten auf.

    Ich weiß es noch nicht. Ich dachte daran, ihre Seelen alle nacheinander ein für allemal zu zerstören, aber ich denke, es ist ein wesentlich schlimmeres Schicksal für sie, wenn sie hier in Kurnugia bis in alle Ewigkeit eingesperrt sind. Wie dem auch sei: Sie werden uns nicht mehr im Weg stehen. Insbesondere Lilith und Luna nicht.

    Ich erinnerte mich an Eryx Renos und Darla, deren Ziel ebenfalls einst gewesen war, die Sterblichen zu unterwerfen. Sie hatten sich niemals vor Hekates Drohung gefürchtet, unsere Art zu zerstören. Wie standen sie nun dazu?

    Ich möchte, dass ihr Eryx, Darla und Keira zu mir bringt.

    Ereshkigal hob verwundert die Brauen.

    Wozu, Lacandra?

    Ich werde Verbündete brauchen, Mutter. Und die Drei sind geradezu perfekt dafür.

    Du wirst eine ganze Unterweltarmee brauchen, Schwester, warf Namtar ein und ich musterte ihn von der Seite. Seine Augen funkelten geheimnisvoll, als er mir einen Blick zuwarf. Und ich werde sie dir liefern. Ich befehlige eine ganze Schar von Unterweltdämonen – bis auf jene, die Luna mit der Mondlichtklinge vernichtet hat!

    Ich runzelte fragend die Stirn.

    Wie hat sie es geschafft, die Mondlichtklinge in ihren Besitz zu bringen? Soviel ich weiß, ist es Inannas Schwert.

    Namtar schnaubte verächtlich.

    Selene schlüpfte unbemerkt in die Unterwelt und gab sie ihr.

    „Die Mondlichtklinge war nur eine von Inannas Waffen. Mächtig genug, um Dämonen auszulöschen, aber nicht allmächtig. Ihre mächtigsten Waffen sind hier unten bei mir. Ich nahm sie ihr weg, als sie es wagte, einen Fuß nach Kurnugia zu setzen", warf Ereshkigal ein.

    Selene, wiederholte ich. Ningal... Inannas Mutter.

    Und auch meine Mutter, sagte Ereshkigal. Wie es scheint, wendet sich die ganze Familie gegen uns.

    Sie fordern uns zum Krieg heraus – und das seit Jahrtausenden, meinte Namtar.

    Ich sah meinen Halbbruder entschlossen an.

    Zu einem Krieg, den wir letztendlich gewinnen werden. Sorge dich nicht, lieber Bruder. Von der Welt, die Inanna beschützt, wird bald nichts mehr übrig sein. Denn wir, die Dämonen, werden bald auf ihr wandeln. Und nun, bringe Eryx, Darla und Keira zu mir.

    Luna

    Die Dinge hatten sich drastisch gewandelt, das spürte Luna genau. Trotz ihres Todes, schien sie die Fähigkeit, Vorahnungen und Visionen zu erhalten, nicht verloren zu haben. Die dunkle Bedrohung war ganz nahe und es schnürte ihr beinahe die Kehle zu. Etwas Düsteres, Bösartiges hatte Kurnugia vor nicht allzu langer Zeit betreten. Und sie ahnte, wer es war...

    Das Knarren der Verlies-Tür ließ Luna aufhorchen und ihr Blick schweifte dorthin. Just in diesem Moment betrat Namtar den Kerker – mit einem entschlossenen Ausdruck in seinen dunklen Steinaugen. Was hatte er vor?

    Er trat direkt auf Darla, Keira und Eryx zu,

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