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FLUCHT INS 23. JAHRHUNDERT: Der Science-Fiction-Klassiker!
FLUCHT INS 23. JAHRHUNDERT: Der Science-Fiction-Klassiker!
FLUCHT INS 23. JAHRHUNDERT: Der Science-Fiction-Klassiker!
eBook206 Seiten2 Stunden

FLUCHT INS 23. JAHRHUNDERT: Der Science-Fiction-Klassiker!

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Über dieses E-Book

Als die Bevölkerungsdichte auf der Erde ein schier unerträgliches Ausmaß erreicht hat und sämtliche Appelle zur Familienplanung und Empfängnisverhütung wirkungslos bleiben, haben die Jugendlichen – und sie sind bei weitem in der Überzahl – es schließlich satt, sich von den Erwachsenen bevormunden zu lassen: Sie übernehmen die politische Macht. Jedem Menschen wird nach der Geburt ein Kristall implantiert, der eine ganz bestimmte Lebensdauer hat. Wenn die dem Betreffenden zugemessene Lebenszeit abgelaufen ist, beginnt der Kristall zu flackern und zeigt an, dass sich sein Träger zum Tiefschlaf, zur Euthanasie zu melden hat. Doch immer wieder gibt es Ausreißer, Flüchtlinge – sogenannte Läufer -, die sich diesem Schicksal entziehen wollen. Auf solche Personen werden berufsmäßige Killer, die Sandmänner, angesetzt, die eine gnadenlose Jagd auf die Euthanasie-Kandidaten veranstalten.

Logan ist einer jener Killer, aber eines Tages beginnt auch der Kristall in seiner Hand zu flackern. Er beschließt, sein Glück zu versuchen: Die Hetzjagd der Killer beginnt. Sie führt durch eine von Alpträumen gequälte Welt, durch eine Gesellschaft menschlicher Wölfe, rebellierender Beatniks, von Drogen bis zur Besessenheit vergiftet... durch eine riesige Unterwasserstadt, die allmählich unter dem Druck des Meeres zusammenbricht... durch Ruinenstädte, bewohnt von psychopathischen Wilden... immer auf der Suche nach der legendären Freistatt, einer Zuflucht, in der man weiterleben kann...

Doch existiert diese Freistatt überhaupt?


Flucht ins 23. Jahrhundert ist die literarische Vorlage des gleichnamigen, immens erfolgreichen Kinofilms aus dem Jahr 1976 mit Michael York als Logan, Jenny Agutter als Jessica und Richard Jordan als Francis, der heute zu Recht als Klassiker des SF-Kinos gilt. Der Roman war überdies die Vorlage für die – in Deutschland nicht ausgestrahlte – TV-Serie Logan's Run.

SpracheDeutsch
HerausgeberBookRix
Erscheinungsdatum22. Juli 2019
ISBN9783743828858
FLUCHT INS 23. JAHRHUNDERT: Der Science-Fiction-Klassiker!

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    Buchvorschau

    FLUCHT INS 23. JAHRHUNDERT - William F. Nolan

    Das Buch

    Als die Bevölkerungsdichte auf der Erde ein schier unerträgliches Ausmaß erreicht hat und sämtliche Appelle zur Familienplanung und Empfängnisverhütung wirkungslos bleiben, haben die Jugendlichen – und sie sind bei weitem in der Überzahl – es schließlich satt, sich von den Erwachsenen bevormunden zu lassen: Sie übernehmen die politische Macht. Jedem Menschen wird nach der Geburt ein Kristall implantiert, der eine ganz bestimmte Lebensdauer hat. Wenn die dem Betreffenden zugemessene Lebenszeit abgelaufen ist, beginnt der Kristall zu flackern und zeigt an, dass sich sein Träger zum Tiefschlaf, zur Euthanasie zu melden hat. Doch immer wieder gibt es Ausreißer, Flüchtlinge – sogenannte Läufer -, die sich diesem Schicksal entziehen wollen. Auf solche Personen werden berufsmäßige Killer, die Sandmänner, angesetzt, die eine gnadenlose Jagd auf die Euthanasie-Kandidaten veranstalten.

    Logan ist einer jener Killer, aber eines Tages beginnt auch der Kristall in seiner Hand zu flackern. Er beschließt, sein Glück zu versuchen: Die Hetzjagd der Killer beginnt. Sie führt durch eine von Alpträumen gequälte Welt, durch eine Gesellschaft menschlicher Wölfe, rebellierender Beatniks, von Drogen bis zur Besessenheit vergiftet... durch eine riesige Unterwasserstadt, die allmählich unter dem Druck des Meeres zusammenbricht... durch Ruinenstädte, bewohnt von psychopathischen Wilden... immer auf der Suche nach der legendären Freistatt, einer Zuflucht, in der man weiterleben kann...

    Doch existiert diese Freistatt überhaupt?

    Flucht ins 23. Jahrhundert ist die literarische Vorlage des gleichnamigen, immens erfolgreichen Kinofilms aus dem Jahr 1976 mit Michael York als Logan, Jenny Agutter als Jessica und Richard Jordan als Francis, der heute zu Recht als Klassiker des SF-Kinos gilt. Der Roman war überdies die Vorlage für die – in Deutschland nicht ausgestrahlte – TV-Serie Logan's Run.

    FLUCHT INS 23. JAHRHUNDERT

    GEWIDMET ALL DEN IRREN FREUNDEN,

    MIT DENEN WIR AUFWUCHSEN –

    UND DIE BEI UNS WAREN,

    ALS WIR DIESES BUCH SCHRIEBEN:

      Frankenstein und Micky Mouse

      Jack, Doc und Reggie und dem Tempel der Vampire

      Fu Man Chu, Long John Silver, Tom Mix und Buck Jones

      Der Ilias und der Odyssee, dem Superman und dem Green Hornet

      Jack Armstrong, dem All-American Boy, und

      Dem Glöckner von Notre Dame

      Dschingis Khan, King Kong und dem Land Oz

      Mr. Hyde und dem Phantom der Oper

      Dem Seewolf, Captain Nemo und dem Großen Weißen Wal

      Batman und Robin, Black Country, Ted Sturgeon und den Ohren von Johnny Bear

      Rhett Butler und Jiminy Cricket

      Matthew Arnold, Robert Frost und dem Demolished Man

      Dem Sturm aufs What Mad Universe

      Dante und Dr. Lao, Dick Tracy und Tricky Dick

      Punch, dem Unsterblichen Lügner und den Mädchen in ihren Sommerkleidchen

      Dem Mann mit der eisernen Maske

      Marco Polo und den Mars–Chroniken

      Bogie und dem Malteser Falken

      Flash Gordon, Prinz Eisenherz, Krazy Kat und dem Tanz der Toten

      Thomas Wolfe

      Dem Einhorn im Garten

      Hammett und Chandler und Du spielst den Schwarzen und der Rote kommt

      Papa Hemingway, Mickey Spillane und Popeye, dem Seemann

      Den Märchen und den Gute-Nacht-Geschichten

      Einem Diamanten so groß wie das Ritz und einer Bluthochzeit in Chicago

    La Belle et la Bête und dem Spiel mit den Spiegeln

      Den Daredevil Dogs der Luft, der Patrouille im Morgengrauen und dem langen lauten Schweigen

      Doug Fairbanks, Errol Flynn und den Keystone Kops

      Tarzan und dem Land, das die Zeit vergaß

      Tom Swift, Huck Finn und Oliver Twist

      Citizen Kane, Sindbad und Nur Pferden gibt man den Gnadenschuss

      Ali Baba, den Marx Brothers und Dangerous Dan McGrew

      Der Bohnenstange

      Dem einsamen Ranger, der kleinen Annie und einer Handvoll Venus und ehrbaren Kaufleuten

      Dem Tag, an dem die Erde stillstand

      Der Highway-Patrouille

      Kazan, der Zeitmaschine und Weine nicht um mich

      Captain Midnight und Lights Out

      Shackleton, Terry und den Piraten, Richard Löwenherz und den Ratten in den Wänden

      Dem Most Dangerous Game

      Lil' Abner, S. I. Perelman und Smoky Stover

      Den sieben Zwergen und Mandrake, dem Zauberer

      Billy the Kid, Geronimo, Stephen Vincent Benét und dem Haus Usher I und II

      Dem Hund von Baskervilles und dem Schiff von Ishtar

      Robin Hood, Scarface und Tommy Udo

      der Astounding, Amazing, Fantastic, Startling, Unknown Galaxy, den Weird Tales und Planet Stories, Black Mask und dem Magazine of Fantasy and Science Fiction

      Rhysling, dem blinden Sänger der Spaceways

      UND, MIT LIEBE:

      den Grünen Hügeln der Erde.

      Die Samen des Kleinen Krieges wurden in den ruhelosen Sommern der sechziger Jahre gesät, mit Sit-Ins und Studentendemonstrationen, als die Jugendlichen ihre Stärke erprobten, in den frühen siebziger Jahren, als über 75 Prozent der Bevölkerung auf der Erde unter einundzwanzig war, die Bevölkerung sich immer rascher vermehrte – und damit der Prozentsatz der Jugendlichen.

      1980 betrug ihre Zahl 79,7 Prozent.

      1990 waren es bereits 82,4 Prozent.

      Im Jahr 2000 wurde die kritische Masse erreicht.

    10

      Ihr Haar war verfilzt, fleckig und geschwollen ihr Gesicht; Blut rann ihr übers Knie; sie hatte sich an einem stählernen Brückenmast das Bein aufgeschlagen.

      Ein stechender Schmerz brannte in ihrer Seite.

      Sie rannte.

      Strahlend stand die gelbweiße Scheibe des Mondes am Himmel, und die Nacht war voller Gestalten. Schatten glitten auf Schatten.

      Wann hatte sie den Fluss überquert? War es letzte Nacht gewesen... vorletzte Nacht? Wo war sie jetzt? Sie wusste es nicht.

      Zu ihrer Rechten, hinter dem dunklen Asphaltband, sah sie die endlosen Drähte einer Hochspannungsleitung. Auf dem Pflaster standen Schaukeln und Rutschen. Der Kindergarten einer Fabrik; es musste Stoneham oder Sunrise sein.

      Befand sich dort vielleicht ihr Baby?

      Sie bog nach links ab, entfernte sich von der summenden Hochspannungsleitung, tauchte in die nachtschwarze Tiefe zwischen den Gebäuden. Und dann wurde ihr Weg plötzlich von einer hohen Barriere blockiert. Sie drehte sich um. Vielleicht konnte sie wieder über den Fluss zurück.

      Ausruhen. Wenn sie nur ausruhen könnte!

      Halt! Sie erstarrte; blieb bewegungslos stehen. Vor ihr, in den Schatten, war jemand. Ein lautloser Schrei würgte in ihrer Kehle.

      Der Sandmann! Der Schlafbringer!

      Die panische Angst ließ ihr Herz donnernd gegen die Brust schlagen. Sie wirbelte herum, verkrampfte die Hände in der splittrigen Wand; ihre Fingernägel brachen, als sie Halt an dem rauen Holz suchte. Doch der Zaun war zu hoch.

      Einen Augenblick lang (ein Jahrhundert?) hing sie dort und versuchte ihre Muskeln zu zwingen, ihren ach-so-großen Körper hochzuziehen, doch sie hatte keine Kraft mehr. Irgendetwas in ihr zerriss, sie fiel zu Boden.

      Verkrümmt lag sie da und betrachtete den pechschwarzen Blumenkristall in ihrer rechten Handflüche.

      Noch ein paar Tage zuvor war er blutrot gewesen – so wie er vor sieben Jahren blau gefunkelt hatte und sieben Jahre zuvor sonnengelb. Eine Farbe für jede sieben Jahre ihres Lebens. Nun war sie einundzwanzig, und ihre Blume war schwarz. Schwarz wie der Schlaf. Schwarz wie der Tod.

      Gemessenen Schrittes kam die Gestalt über das vom Mondschein beschienene Pflaster auf sie zu. Sie blickte nicht auf. Sie starrte auf ihre Handfläche, denn hier waren ihre Zukunft und ihre Vergangenheit eingeschrieben. Alle ihre Tage und alle ihre Nächte; alle ihre Ängste und alle ihre Hoffnungen.

      Warum hatte sie an eine Freistatt geglaubt? Verrückt. Unmöglich.

      Warum war sie nicht wie alle die anderen gewesen, die den Schlaf hingenommen hatten?

      Schwarz stand die Gestalt über ihr, doch noch immer blickte sie nicht auf. Sie flehte ihn nicht an, weil sie wusste, dass Flehen sinnlos war.

      Stattdessen tauchte sie in ihre eigene Welt.

      Sie war nicht hier, ausgestoßen und verdammt, beschämt und erschreckt; sie befand sich auf der heiligen Freistatt – einer großen, windgeschützten Wiese, durch die ein kühler silberner Strom floss – eine Welt, in der die Zeit nicht existierte.

      Aber warum tastete ihre Hand unter dem zerrissenen Kleid nach dem elektronischen Messer, das sie dort versteckt hatte? Warum sehnte sie sich plötzlich danach, den summenden Stahl durch die Brust ins Herz zu stoßen? Warum?

      Sie sah, dass sich die Waffe hob.

      Der Homer!

      Sie sah das Mondlicht auf dem dunkelblauen Lauf glitzern.

      Der Homer!

      Sie sah das blasse, verschlossene, mitleidlose Gesicht des Sandmanns...

      Sie sah seine Augen über der Waffe; sah, wie die Finger weiß wurden, als sie sich um den Abzug legten.

      Der Homer!

      Und dann ein halblauter Knall.

      Es war das Letzte, was sie hörte.

      Und das Letzte, was sie spürte, war das Eintauchen in die Tiefe, aus der es keine Rückkehr gab, als der Homer in ihren Körper schlug, ihn zerfetzte, ihn vernichtete.

      Logan war müde, doch der kleine Mann sprach unentwegt weiter.

      »Sie wissen, wie das ist, Bürger«, sagte er. »Niemand hat das Gefühl, dass er wirklich alles getan hätte. Dass er alle die schönen Reisen gemacht hätte, all die schönen Mädchen gesehen, dass er das Leben in seiner ganzen Fülle genossen hätte.

      Ich bin ja nicht anders als jeder andere. Ich möchte auch gern noch leben, um fünfundzwanzig oder dreißig Jahre alt zu werden... aber gerade das geht nicht. Und ich kann es akzeptieren. Ich bedaure es nicht. Keiner kann es aufhalten, meine ich. Ich habe ein gutes Leben geführt. Oh ja, ich habe meinen Anteil am Leben gehabt, und keiner kann sagen, dass Sawyer ein Jammerlappen sei.«

      Irgendetwas zwang ihn zu reden. Solange er redete, brauchte er nicht zu denken. Logan hatte viele von ihnen an ihrem letzten Tag gesehen, die sich über die letzten Stunden hinwegredeten.

      »Wissen Sie, was ich tun werde?«, fragte der Mann, dessen Kristallblume in der Handfläche rot aufleuchtete, schwarz wurde, dann wieder rot. Er wartete nicht auf eine Antwort. Er redete mit schneller Stimme und sagte Logan genau, was er tun würde.

      Im TS-Hauptquartier hatte Logan seinen grauen Anzug angezogen, und er fragte sich, ob der Mann auch so zu ihm sprechen würde, wenn er seine schwarze Tunika trüge. Aber ohne Zweifel würde er das tun. Offensichtlich war Sawyer ein Mann, der das Leben genoss, ohne sich um die Männer von Tiefschlaf und ihre Waffen zu kümmern. Das war fein. Er war ein guter Bürger, und gute Bürger garantierten eine stabile Welt.

      »...und dann gehe ich rüber zum Castlemont Glashaus und schnappe mir die drei jüngsten und schönsten Mädchen. Eine Blondine; das ist klar. Wissen Sie, mit dunkelblauen Augen und blauweißen Haaren. Dann eine mit schwarzen, kurzen Haaren und eine mit goldbrauner Haut. Drei herrliche Mädchen. Ich hab' gehört, sie tun alles für einen, wenn man seinen letzten Tag hat.«

      Der Mann starrte auf seine Handfläche. Die Blume blinkte rot, dann schwarz, dann rot.

      »Haben Sie sich jemals gefragt, ob der Denker Fehler macht wie andere Leute? Wissen Sie, ich glaube nämlich, dass ich noch gar nicht einundzwanzig bin. Ich hab' ganz einfach das Gefühl, dass erst fünf Jahre vergangen sind, seit ich vierzehn war. Und dann wäre ich doch erst neunzehn.« Er sagte es ohne Überzeugung. »Ich erinnere mich noch ganz genau an den Tag, als sich meine Blume veränderte und ich vierzehn war. Damals war ich in Japan und besuchte zum ersten Mal den Fujiyama. Was für ein wundervoller Berg! Er gibt einem mehr als alle Berge der Welt! Haben Sie ihn jemals gesehen?«

      Logan nickte. Er hatte ihn gesehen.

      »Ich erinnere mich noch genau an den Tag. Kann nicht mehr als fünf Jahre her sein – allerhöchstens sechs. Glauben Sie, die Maschine könnte solche Fehler machen?«

      Logan wollte sich nicht daran erinnern, wie viele Jahre vergangen waren, seitdem er vierzehn gewesen war. Wenigstens hatte er immer versucht, nicht daran zu denken. Seine Blume war immer noch rot, aber...

      »Nein«, sagte Sawyer, indem er seine eigene Frage beantwortete. »Einen solchen Fehler könnte die Maschine niemals machen.« Er schwieg ein, zwei Minuten lang; dann sagte er mit ruhiger Stimme: »Ich nehme an, ich habe Angst.« Die Blume blinkte rot... schwarz... rot... schwarz.

      »Die meisten Leute haben Angst«, sagte Logan.

      »Aber so ängstlich bin ich wiederum nicht«, fuhr der Mann fort. Er schluckte, hob eine Hand. »Verstehen Sie mich nicht falsch, Bürger. Ich bin kein Feigling. Ich werde nicht davonlaufen. Ich habe schließlich auch meinen Stolz. Das System ist schon richtig, dass weiß ich. Mehr Menschen kann die Welt nicht ernähren. Man muss etwas dagegen tun, damit die Bevölkerung nicht immer weiter wächst... ich bin immer loyal gewesen, und das wird sich auch jetzt nicht ändern.«

      Die beiden Männer standen auf dem rumpelnden Rollsteig, der sie durch einen Dreimeilen–Komplex trug. Schließlich begann der Mann wieder zu sprechen: »Glauben Sie wirklich, dass ein Jäger... dass ein Jäger so schrecklich ist, wie die Leute sagen?«

      »Ja«, sagte Logan. »Ich glaube es.«

      »Was mich verblüfft, ist, wie sie einen erledigen, der davonläuft. Wenn sie mal auf ihn gefeuert haben, meine ich. Wie dann das Geschoss seine Körpertemperatur erhöht. Sie sagen, es brennt einem das ganze Nervensystem kaputt. Jeden Nerv im Körper.«

      Logan antwortete ihm nicht.

      Das Gesicht des kleinen Mannes war grau. Ein Muskel zuckte an seiner Wange. Er keuchte. »Lieber Gott«, sagte er und schluckte.

      Sawyer holte tief Luft. Die Farbe kehrte in sein Gesicht zurück.

      »Natürlich ist es notwendig. Ohne die TS-Männer und die Jäger gäbe es ja noch viel, viel mehr Läufer. Wir könnten uns das gar nicht erlauben. Ein Läufer verdient, was er kriegt, wenn Sie mich fragen. Ich meine, er braucht ja nicht wegzulaufen. Ein Schlafzentrum, in dem sie einen einschläfern, das ist doch gar nicht so schlimm, nicht wahr? Wir haben mal eines besichtigt, als ich zwölf war. Ein Freund und ich. In Paris. Sauber und nett. Ist wirklich nicht schlimm.«

      Logan dachte an die Schlafzentren mit ihrer Buntheit, den hellen, leuchtenden Wänden, den Wärtern

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