Pro Ana: Ein Leben für die Magersucht
Von Maria Malik
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Über dieses E-Book
Melanie leidet an Magersucht, aber hat den Kampf aufgegeben. Als Pro Ana verfolgt sie nur noch ein Ziel: Ana till the End, den Tod durch freiwilliges Verhungern.
Doch Sterben ist längst nicht so friedlich und still, wie sie sich das immer vorgestellt hat. Und als sie schließlich doch neuen Lebensmut findet, stellt das Leben sie vor immer weitere schwere Prüfungen ...
Ein ausführlicher Anhang bietet weitere Informationen rund um Magersucht und Pro Ana.
"Pro Ana - ein Leben für die Magersucht" enthält Auszüge aus der Kurzgeschichtensammlung "Pro Ana Tagebuch".
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Buchvorschau
Pro Ana - Maria Malik
Vorab
Dieses Buch beschreibt ungeschönt Episoden aus dem Leben einer Magersüchtigen und Pro Ana. Es behandelt auch Themen wie Depressionen, Suizid und SVV (selbstverletzendes Verhalten).
Dieses Buch kann Angehörigen helfen, Betroffene besser zu verstehen.
Dieses Buch kann Betroffene triggern. Bitte gebt auf euch Acht.
Spielen Sie mit dem Gedanken, sich das Leben zu nehmen? Oder möchten Sie sich einfach jemandem mitteilen? Bei der Telefonseelsorge finden Sie ein offenes Ohr.
Online: www.telefonseelsorge.de
Telefon: 0800/1110111 und 0800/1110222
Pro Ana - Leben und Sterben für die Magersucht
Mir ist eiskalt und ich bin müde, so müde, doch ich kann nicht schlafen. Nicht, dass das etwas Besonderes oder Neues wäre. Ich habe schon lange nicht mehr gut geschlafen. Doch in einer fremden Umgebung geht es noch schlechter. Und hier, im Krankenhaus, quasi überhaupt nicht.
Vor ein paar Monaten habe ich mich bei mehreren Spezialkliniken für Magersucht vorgestellt, doch sie wollten mich nicht aufnehmen, da ihnen mein Body Mass Index zu niedrig war. Ich glaube, ich müsste einen BMI von 14 haben, damit sie mich dort akzeptieren. Darunter geht nicht, weil sie dann auch eine Intensivstation bräuchten oder wollten, für den Fall, dass eine Patientin an Ort und Stelle zusammenklappt. Therapieplätze an Spezialkliniken mit Intensivstation gibt es nur wenige. Ich habe keinen bekommen.
Nachdem ich beim Joggen zusammengebrochen bin, haben sie mich hierher gebracht. Sie sind nett zu mir und verständnisvoll und es tut mir beinahe weh, sie zu enttäuschen, dass es mir nicht besser geht, dass ich nicht zunehme, aber ich kann einfach nichts herunterbringen und will es auch nicht.
Bereits den Gang zur Toilette kann ich nicht mehr allein bewerkstelligen.
Ich habe jetzt einen BMI von 12. Ich sollte stolz darauf sein, doch ich fühle keinen Stolz, ich fühle überhaupt nicht mehr viel außer der Kälte und bleierner Müdigkeit.
Sie haben mir schon Zwangsernährung mit einer Sonde bei gleichzeitiger Fixierung angedroht, bisher aber zum Glück darauf verzichtet. Mich schüttelt es bei dem Gedanken daran, völlig wehrlos und ausgeliefert an das Bett gefesselt zu werden ...
Wie konnte es nur so weit kommen?
Und was wird jetzt aus mir werden?
Ich weiß noch, wie alles angefangen hat.
Du musst schon auf dein Gewicht achten
, hat meine Mutter mir gesagt. Da war ich vielleicht in der siebten Klasse. Du solltest nicht so viel Schokolade essen.
Ich habe in den Spiegel geschaut und mich geschämt. Ich war nicht richtig übergewichtig, aber durchaus füllig und mein Hintern ... Furchtbar.
Bald war alles furchtbar. Nicht nur mein Gewicht, sondern generell das Gymnasium. Der Sportunterricht, zum Beispiel. Ich hatte einfach keine Kondition, keuchte nur hinter den anderen her, als die Schlechteste der Klasse. Mathe kapierte ich grundsätzlich nicht. Du bist zu dumm, sagte ich mir. Zu dumm für die Schule. Du solltest zurück auf die Realschule und eine Ausbildung machen.
Du musst einfach noch mehr lernen
, meinte meine Mutter. Und wieso hast du eine Vier und deine Freundin Katja eine Zwei? Du warst doch immer besser als sie?
Also lernte ich mehr, und ich aß weniger. Ich bildete mich über gesunde Ernährung, hielt meiner Mutter Vorträge darüber, begann, mich für das Kochen zu interessieren und übernahm es mehr und mehr. Bald nahm ich in der Schule nur noch wenig zu mir, nur Abends am Tisch aß ich eine kleine Portion.
Wenn ich in den Spiegel blickte, hatte ich nicht das Gefühl, abzunehmen, ganz im Gegenteil, ich kam mir immer fetter vor.
Du bist sehr dünn
, stellte meine Mutter eines Tages fest. Du musst mehr essen.
Also aß ich abends mehr und dafür tagsüber überhaupt nichts mehr. Aber ich nahm wieder ein paar Kilo zu, die ich hasste und für die ich mich schämte.
Dafür versuchte ich es mit selbstverletzendem Verhalten. Damals grassierte es wie eine Seuche unter den jungen Mädchen in meiner Klasse. Kaum eine, die es nicht zumindest einmal ausprobiert hatte.
Also versuchte ich es auch. Meine Schnitte waren dünn und oberflächlich, aber meine Eltern fiel es trotzdem auf.
Mir wurde eine Therapie bei einer älteren Allgemeinärztin mit therapeutischer Zusatzausbildung aufgenötigt, die mir leichte depressive Verstimmungen attestierte.
In dieser Zeit freundete ich mich mit Chris an, einem Klassenkameraden. Wir waren beide Teil einer größeren Gruppe, die in der Pause zusammen herumstand und sich öfter abends in einer Bar traf oder gemeinsam ins Kino ging. Bald waren wir ein Paar, hielten Händchen, knutschten, entdeckten unsere Körper, wie Teenager das eben so machen. Er half mir sehr in dieser Zeit. In der Schule lief es wieder besser, ich blieb auf dem Gymnasium. Mathe kapierte ich nach wie vor nicht, aber ich schlug mich irgendwie durch und machte Abitur.
Zu dieser Zeit lief es bereits nicht mehr rund zwischen Chris und mir. Ich klammerte mich an ihn, versuchte, ihn weiter an mich zu binden, doch schließlich machte er Schluss mit mir.
Im Nachhinein betrachtet, hatte es auch einfach so kommen müssen. Wir hatten kaum Gemeinsamkeiten und nur wenige Themen, über die wir reden konnten, ich bleib bei ihm, weil ich emotional abhängig war, er bei mir, weil er so einfach Sex haben konnte.
Trotzdem heulte ich mehrere Wochen durch, verkroch mich depressiv in meinem Bett und nahm wieder ein paar Kilo ab. Meine armen Eltern waren wieder einmal völlig verzweifelt, redeten mir gut zu, lasen jeden Wunsch von meinen Lippen ab
Weil ich wusste, dass Chris zu Hause wohnen bleiben würde, nur ein paar Straßen von uns entfernt, beschloss ich, das Weite zu suchen und in einer hunderte Kilometer entfernten Stadt zu studieren. Meine Eltern konnten es nicht verstehen.
Warum so weit weg?
, fragten sie ein ums andere Mal. Wieso nicht hier?
Aber ich setzte mich dieses einem Mal tatsächlich durch und sie akzeptierten schließlich, dass ich Chris nicht mehr sehen