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Grenzer Amy & Spionin Lilly: Zwei heiße Western
Grenzer Amy & Spionin Lilly: Zwei heiße Western
Grenzer Amy & Spionin Lilly: Zwei heiße Western
eBook246 Seiten3 Stunden

Grenzer Amy & Spionin Lilly: Zwei heiße Western

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Über dieses E-Book

Parfümduft & Pulverdampf!

Zwei heiße Western aus wilden Zeiten.

Grenzer Amy

Bill Wood ist ein Mann wie aus Hartholz geschnitzt. Er hat als Landvermesser in den Grenzbergen des Wilden Westens das Überleben gelernt. Als er die junge schöne Einsiedlerin Amy kennenlernt, kommt es zu einer leidenschaftlichen Begegnung der beiden freiheitsliebenden Menschen.

Seite an Seite müssen Bill und Amy dem wahnsinnigen Banditenboss Red Hook die Stirn bieten. Werden sie ihren härtesten Kampf gewinnen?

Spionin Lilly

Die gefährlichste Waffe der amerikanischen Regierung ist eine betörende Schönheit: Lilly Wilkins ist nicht nur tapfer und klug, sondern kann auch erstklassig mit ihrem Derringer umgehen. Doch als sie einen skrupellosen Waffenhändler jagen muss, gerät selbst die beste Spionin Washingtons an ihre Grenzen. 

Rob Monroe ist das Pseudonym eines Autors, der seit Jahrzehnten zahlreiche Spannungsromane in den Genres Western, Krimi und Abenteuer schreibt.

SpracheDeutsch
HerausgeberBookRix
Erscheinungsdatum5. Dez. 2017
ISBN9783743819061
Grenzer Amy & Spionin Lilly: Zwei heiße Western

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    Buchvorschau

    Grenzer Amy & Spionin Lilly - Rob Monroe

    Grenzer Amy

    Die Teufel kamen aus den Bergen.

    Sie ritten auf struppigen Pferden mit schlechten alten Sätteln. Ihre Bärte waren lang, denn sie hatten schon lange keinen Barbier mehr gesehen. Und erst recht keine Frau, was viel schlimmer war …

    Es waren Ausgestoßene, die nichts zu verlieren hatten. Und so benahmen sie sich auch. Die US Army hatte sie gejagt wie tollwütige Tiere. Die Blauröcke hatten einige der Desperados erschießen können, aber die meisten entkamen über die kanadische Grenze.

    Und nun kehrten sie zurück. Jeder von ihnen brannte vor Hass. Seit Wochen hatten sie nur von Beeren und Wurzeln gelebt. Die Banditen sehnten sich nach Weibern, Whisky und Wildbret. In dieser Reihenfolge. Sie konnten es kaum erwarten, eine einsame Farm heimzusuchen. Ihre Blicke richteten sich erwartungsvoll auf ihren Anführer.

    Der Hombre mit den gelben Augen und dem hüftlangen Bart war ein berüchtigter Bandenboss. Seine Männer fürchteten und bewunderten ihn, wären ihm auch in die Hölle gefolgt. Sie wussten nie, was er sich als nächstes einfallen ließ. Denn Red Hook war komplett wahnsinnig.

    1

    Amy Connor streifte durch die Wälder. Die junge Frau bewegte sich so leise wie eine Maus, war dabei aber so wachsam wie ein Adler. In ihrer selbstgeschneiderten dunklen Lederkleidung verschmolz sie beinahe mit ihrer Umgebung.

    Selbst ein guter Beobachter hätte sie zwischen den mächtigen Nadelbäumen und dem dichten Unterholz erst bemerkt, wenn es zu spät war. Wenn er in die Mündung ihres Jagdgewehrs starrte.

    Für Amy war jeder andere Mensch hier oben in den Grenzwäldern ein Feind. Vor drei Jahren hatte die junge Frau ihren Vater begraben. Der alte Trapper war von zwei umherstreifenden Galgenvögeln hinterrücks erschossen worden, völlig ohne Grund. Wenig später starben die beiden Kanaillen durch Amys Flinte, aber das machte ihren Dad nicht wieder lebendig.

    Amy hatte alles von ihm gelernt, was sie wusste. Sie lebte vom Fallenstellen, wie es schon ihr Vater getan hatte. Die junge Frau orientierte sich tagsüber am Stand der Sonne und nachts an den Sternbildern des erhabenen Himmelszeltes über ihr. Die unendlichen Wälder gaben ihr genug Nahrung. Sie wohnte in einem kleinen Blockhaus, das ihr Vater mit seinen eigenen Händen gebaut hatte. Ihre Mutter war bei ihrer Geburt gestorben, daher hatte Amy sie niemals kennengelernt. Die junge Frau trug ein Medaillon um den Hals, in dem sich ein kleines gemaltes Jugendbild ihrer Mutter befand. Es war ihr einziges Schmuckstück.

    Die wenigen Menschen, die sie kannte, begegneten ihr mit einer Mischung aus Neugier und Furcht. Vor allem die Männer bekamen große Augen, wenn sie Amys Körper in dem eng anliegenden Lederanzug erblickten. Die junge Trapperin hatte ein dralles Hinterteil und sehr frauliche Brüste. Außerdem wirkte ihr Gesicht so schön und unschuldig wie das einer Madonna. Doch Amy konnte selbst hartgesottenen Kerlen Angst einjagen, wenn sie wütend wurde. Amy kämpfte nämlich wie ein Mann, der alle schmutzigen Tricks beherrscht. Es war allgemein bekannt, dass sie den Tod ihres Vaters blutig gerächt hatte.

    Wenn sie alle paar Monate einmal nach Glenburn kam, um Biberfelle gegen Zucker, Kaffee und Tabak zu tauschen, dann hielten die Einwohner der kleinen Town respektvollen Abstand zu ihr.

    Das war Amy nur recht, denn sie fühlte sich wohl so weitab von der Menschheit. In den Wäldern war sie sicher, und Langeweile kannte sie nicht. Es gab nur eine Sache, die ihr wirklich fehlte. In ihrem Inneren brodelte die Wollust wie ein Schwelbrand. Amy hatte die Bedürfnisse einer jungen lebenshungrigen Frau. Und ihre Wünsche waren nicht hundertprozentig durch den Holzpfahl zu befriedigen, den sie sich geschnitzt hatte und abends mit ins Bett nahm. Und zwar fast jeden Abend …

    Während sie durch die Wälder streifte, musste sie plötzlich an ihre unerfüllten Sehnsüchte denken. Sie hörte nämlich die Stimme eines Mannes!

    Sofort war sie innerlich in Alarmbereitschaft. Entschlossen ballten sich ihre Fäuste um den Schaft ihrer Schusswaffe. Amy war eine ausgezeichnete Schützin. Ihre Flinte war zwar alt, aber sie hielt die Waffe in einem tadellosen Zustand. Sie galt als ein wahrer Schießteufel. Nicht umsonst wurde sie von den Bewohnern Glenburns hinter vorgehaltener Hand „Flinten-Amy" genannt.

    Der Mann, dessen Stimme sie vernommen hatte, war ein Eindringling. Sie betrachtete jeden Fremden, dem sie in ihren Heimatwäldern begegnete, als einen persönlichen Feind.

    Und Amy wusste, was sie mit Feinden zu tun hatte …

    Doch diesmal lagen die Dinge anders. Der Mann sang nämlich vor sich hin. Oder gab es noch eine weitere Person, der dieser Fremde ein Ständchen brachte? Amy lauschte konzentrierter. Sie runzelte die Stirn, schob ihre Biberfellmütze in den Nacken. Es war eindeutig ein Liebeslied, das aus einiger Entfernung erklang.

    Wer kam auf die Idee, mitten in der Wildnis so eine alberne Melodie zu trällern? Allerdings hörte sich die Stimme nett an, rau und männlich. Sie gehörte bestimmt nicht zu einem verweichlichten Ostküsten-Dandy. Amys Neugier war geweckt. Sie glitt lautlos durch das urwüchsige Gestrüpp. In ihrer dunklen Kleidung war sie hervorragend getarnt. Zudem ahnte der Sänger vermutlich nicht, dass er in dieser Waldeinsamkeit Gesellschaft bekam. Und schon gar nicht weibliche.

    Er war nämlich splitternackt.

    Amy schluckte schwer. Sie riss die Augen noch weiter auf, um besser sehen zu können. Der Mann stand bis zu den Waden in einem der Gebirgsbäche, von denen die Wälder nördlich des Rock Lake durchzogen wurden. Er hatte seinen Körper angefeuchtet und wusch sich mit einem Stück Kernseife.

    Dieser Hombre war wirklich zum Anbeißen. Nicht nur Amy, auch jede andere Frau hätte Gefallen an ihm gefunden. Er war muskulös und trainiert. Einige Narben an Brust und Oberarmen zeugten davon, dass er bereits mehrere harte Kämpfe überlebt hatte. Ein Feigling und Drückeberger konnte er auf keinen Fall sein. Ob er im Bürgerkrieg gewesen war? Von den jahrelangen blutigen Feldzügen hatte Amy nur gelegentlich in Glenburn gehört. Bis in die Wälder des Nordens war der Krieg zum Glück nie gekommen.

    Auf Amys Stirn bildeten sich unzählige kleine Schweißtropfen, während sie den Mann aus ihrem Versteck im Unterholz weiterhin taxierte. Sein Gesicht war kantig und sonnenverbrannt, aber glattrasiert. Die meisten Männer hier oben im Grenzgebiet ließen ihre Bärte wachsen. Er musste also auf jeden Fall ein Fremder sein. Aber woher kam er? Und was wollte er hier in Amys Heimatwäldern?

    Es fiel ihr schwer, einen klaren Gedanken zu fassen. Der Mann wandte ihr nämlich seine Vorderseite zu. Daher hatte sie einen hervorragenden Ausblick auf sein Gemächt. Die Liebeslanze befand sich zwar nicht im Alarmzustand, aber der Pfahl und der haarige Doppelbeutel waren von beeindruckenden Ausmaßen. Amy fragte sich, wie er wohl aussehen würde, wenn er einsatzbereit war und an der Geheimpforte einer Frau Einlass begehrte. Wie lange es wohl her war, dass diese Männlichkeit in ein seidiges Futteral geschoben wurde?

    Amy bekam weiche Knie, und ihr gesamter Unterleib schien in Flammen zu stehen. Ein sehnsüchtiges Ziehen bewies ihr nur allzu eindeutig, wie dringend sie selbst einen solchen Liebesknochen zwischen ihren Beinen benötigte, außerdem die harten Männerfinger an ihren empfindlichen Brüsten, einen heißen Männermund auf ihren hungrigen süßen Lippen …

    Die Stimme des Mannes riss sie aus ihren Fantasien. Er hatte mit dem Singen aufgehört und schaute nun direkt in ihre Richtung.

    „Hey, Kumpel! Hast du mich jetzt lange genug angeglotzt? Wenn du willst, kann ich dir meine Seife leihen!"

    2

    Red Hook hielt seine große Nase schnuppernd in den Wind. Er mochte verrückt sein, aber er verfügte auch über beinahe unheimliche Fähigkeiten. Beispielsweise konnte er Rauch riechen, lange bevor eine Qualmsäule am Horizont zu sehen war. Keiner der anderen Banditen war dazu in der Lage.

    „Rauch. Red Hook flüsterte mit seiner heiseren Stimme. „Wo Rauch ist, da sind Menschen.

    Der Bandenboss bleckte seine Zähne, die fast so gelb waren wie seine schwefelfarbenen Augen. Obwohl er leise gesprochen hatte, verstand ihn jeder seiner Männer. Auch diejenigen, die am Weitesten von ihm entfernt ritten. Sein Organ war durchdringend, auch bei geringer Lautstärke.

    „Was befiehlst du, Boss?"

    Die Frage war von Spark gekommen. Der Dürrländer wirkte auf den ersten Blick wie das genaue Gegenteil von Red Hook. Während der Wahnsinnige ein großer und breitschultriger Mann war, konnte man Spark eher als einen Hänfling bezeichnen. Red Hooks struppiger Bart wallte bis zu den Hüften hinunter. Sparks Gesichtsbewuchs war eher kümmerlich und sah aus wie von Motten zerfressen. Dennoch war Spark so etwas wie Red Hooks rechte Hand. Die beiden Kanaillen waren trotz äußerer Unterschiede in ihrer völligen Bösartigkeit vereint.

    „Ich befehle – den Tod!", raunzte Red Hook. In seinen gelben Augen erschien ein irrer Blick, der selbst seinen hartgesottenen Gefolgsleuten Angst und Schrecken einjagte. Red Hook setzte sich an die Spitze der Reiterkolonne.

    In dem unwegsamen Gelände der bergigen Grenzwälder kamen sie nur langsam voran. Es war kein Land für Reiter. Richtige Trails suchte man hier vergebens, und die einzigen nennenswerten Wege waren oftmals nur Saumpfade, auf denen ein Mann sein Reittier am Zügel führen musste.

    Aber mögliche Verfolger standen in diesem Gebiet vor dem gleichen Problem. Die kanadischen Mounties waren zahlenmäßig zu schwach, um die lange Grenze zu den Staaten richtig bewachen zu können. Und auch die Boys von der US Kavallerie hatten nur wenige Einheiten in North Dakota, weil nach dem Ende des Bürgerkrieges viele Uniformierte zur dauerhaften Befriedung des Südens gebraucht wurden.

    Red Hook wusste das. Er war nicht dumm, sondern verrückt. Das wurde seinen Männern wieder einmal vor Augen geführt, während sie ihm einen Berghang hinab folgten. Der Bandenboss gab seinem Pferd die Sporen, dass auf dem unebenen Boden ins Rutschen kam und mehrere Male beinahe über seine eigenen Beine gestolpert wäre. Red Hook ließ sich davon nicht beeindrucken. Er griff mit der linken Hand in seine Satteltasche und zog einige Zündschnüre hervor.

    Die Banditen grinsten sich hinter seinem Rücken gegenseitig an. Aber es war kein abfälliges, sondern ein sehr respektvolles Grienen. Die Männer hatten schon mehrfach erlebt, dass sich ihr Anführer bei einer Attacke brennende Zündschnüre in seinen langen Bart hängte. Die Wirkung auf den Gegner war meist überwältigend. Viele Kämpfer waren so geschockt von Red Hooks bizarrem Auftritt, dass sie zu lange mit dem Schießen zögerten oder sofort die Flucht ergriffen.

    Inzwischen erkannten die Desperados, dass ihr Boss sich wieder einmal nicht geirrt hatte. Deutlich stieg eine Rauchsäule zwischen den Wipfeln der Tannen in den leicht bewölkten North Dakota-Himmel. Ein Lagerfeuer konnte es nicht sein, dafür brannte es zu regelmäßig. Wahrscheinlich stammte es von einem Herd. Es gab bisher nur wenige Siedler in dieser Gegend, die mit eisernem Willen und großem Fleiß die Wälder rodeten und den Boden bestellten.

    Und einer dieser Familien stand nun eine schlimme Heimsuchung bevor. Die Menschen ahnten nichts von dem Unglück, das so plötzlich und unerwartet über sie kam wie eine Naturkatastrophe.

    Ein Farmer ging hinter seinem eisernen Pflug, der von einem Maultier gezogen wurde. Red Hook rammte seine Sporen in die Flanken seines Pferdes. Mit einem schmerzverzerrten Wiehern machte der Vierbeiner einen Satz nach vorn. Nun erst erkannte der Farmer die Todesgefahr, die ihm drohte. Aber er war unbewaffnet. Er hatte keine größere Chance als ein Lamm auf der Schlachtbank.

    Red Hook zog seine Winchester aus dem Sattelschuh. Er stützte das Gewehr auf seinen Oberschenkel und feuerte aus dem vollen Galopp heraus. Die Kugel traf das Maultier in den Kopf. Es sackte in sich zusammen. Der Farmer blickte zwischen seinem toten Zugtier und dem sich schnell nähernden Reiter hin und her. Es war, als würde er immer noch nicht begreifen, was ihm geschah. Vielleicht glaubte er auch, sich mitten in einem Alptraum zu befinden.

    Aber das hier war die grausame Wirklichkeit.

    Red Hook stieß ein irres Lachen aus, während er sein wehrloses Opfer am Kragen packte. Der Bandenboss schleifte den Farmer mit, während er auf das Haus zu hielt. Das Gebäude war erst vor kurzem aus roh behauenen Baumstämmen errichtet worden. Über dem Schornstein stand die Qualmsäule vom Herd. Die Banditen waren dadurch angezogen worden wie die Motten vom Licht.

    „Nein! Jimmy!"

    Diese verzweifelten Worte wurden von einer jungen Frau hervorgestoßen, die nach draußen stürzte. Sie trug ein bodenlanges Baumwollkleid und eine weiße Schürze. Red Hook zügelte sein Ross kurz vor ihr, gleichzeitig ließ er den Farmer los. Dieser hatte blutige Wunden, seine Kleidung war zerfetzt. Aber er lebte noch.

    Die Frau wollte ihrem Mann zu Hilfe eilen, doch Red Hook ließ sie in die Mündung seiner Winchester schauen. Bestürzt blickte sie ihm in sein grienendes Vollbartgesicht mit dem glimmenden Zündschnüren im Bart. Vermutlich glaubte sie, den Leibhaftigen vor sich zu haben.

    „Was wollen Sie von uns? Wir … wir haben doch nichts!"

    „Nur nicht so bescheiden!" Red Hook lachte, als hätte er einen guten Witz gemacht. Seine Männer hatten inzwischen aufgeschlossen. Die berittenen Banditen bildeten einen Halbkreis um den vor Schmerzen stöhnenden Farmer und seine Hände ringende und weinende Ehefrau.

    Die Augen des Bandenbosses glitzerten verräterisch, als er wieder das Wort ergriff.

    „Diese Männer hier waren zu lange in den Bergen und haben schon lange kein gutes Weiberfleisch mehr gesehen. Wenn du dich für uns ausziehst, dann verschone ich deinen Jimmy – vielleicht."

    Die Farmerin warf Red Hook noch einen flehenden Blick zu. Aber sie ahnte, dass sie von ihm keine Gnade erwarten konnte. Sie und ihr Mann waren völlig der Willkür dieser rohen Banden von Gesetzlosen ausgeliefert. Sie ahnte, dass sie sich fügen musste. Trotzdem spürte sie einen natürlichen Widerwillen vor dem, was sie tun sollte.

    „Bitte nicht! Ich – bin doch eine verheiratete Frau!"

    Red Hook griente wölfisch. Er richtete seine Gewehrmündung nun nicht mehr auf die Farmerin, sondern auf ihren immer noch wie betäubt am Boden liegenden Mann.

    „Wenn du noch lange zögerst, bist du gleich eine Witwe."

    Die Worte des bärtigen Banditen trafen die Farmerin wie Hammerschläge. Sie musste alles versuchen, um Jimmys Leben und ihr eigenes zu retten. Instinktiv begriff sie, dass dieser langbärtige Hüne nicht ganz richtig im Kopf war. Welcher normale Mensch hängte sich glimmende Zündschnüre ins Gesicht?

    Doch das Leben des Ehepaares lag nun ganz in den Händen dieses Wahnsinnigen. Daran gab es nicht den geringsten Zweifel. Die Handflächen der jungen Frau waren feucht vom Angstschweiß. Aber sie begriff, dass sie die Geduld der Gesetzlosen nicht länger strapazieren durfte. Also fügte sie sich in das Unabänderliche.

    Ein beifälliges Raunen ging durch die Reihen der Desperados, als die Frau zunächst ihre saubere Schürze ablegte und sie auf den mühsam gerodeten Boden fallen ließ. Sie betrachtete verängstigt das Gesicht des riesigen Anführers. Seine schwefelgelben Augen flößten ihr nur noch mehr Furcht ein.

    „Das war doch wohl noch nicht alles, oder?"

    Seine Stimme war jetzt nur noch ein heiseres Flüstern. Die Knie der Farmerin waren weich wie Butter. Mit zitternden Fingern begann sie, ihr einfaches Baumwollkleid aufzuknöpfen. Das Kleidungsstück war alles andere als aufreizend, schließlich war sie eine anständige Ehefrau und keine Saloontänzerin. Aber für diese rohen Kerle machte das überhaupt keinen Unterschied, wie ihr nun endgültig klar wurde. Die Männer hatten seit langer Zeit kein gutes Weiberfleisch mehr gesehen, wie der Hüne es genannt hatte. Sie wollte gar nicht daran denken, was sie mit ihr anstellen würden, wenn sie erst nackt war.

    Fieberhaft suchte sie nach einem Ausweg. Aber ihr fiel nichts ein. Gewiss, ihr Mann besaß ein altes Springfield-Gewehr. Doch das befand sich im Haus. Doch selbst wenn sie die Waffe holen konnte – sie war nur einschüssig. Das reichte auf keinen Fall, um sich gegen eine ganze Horde von Gesetzlosen zu verteidigen.

    Während der jungen Frau diese Gedanken durch den Kopf schwirrten, hatte sie das Kleid aufgeknöpft. Zögernd ließ sie den blauen Baumwollstoff von ihren runden Schultern gleiten. Ihre Wangen brannten vor Scham. Völlig unbekleidet war die Farmerin noch nicht, denn sie trug noch ein Unterkleid sowie eine knielange Unterhose. Doch der hauchzarte Stoff enthüllte mehr als er verbarg. Ihre Schenkel waren ein wenig zu üppig und ihr Po mehr als drall. Doch das schien die Kerle nicht zu stören, wie sie an ihren lüsternen Blicken erkennen konnte.

    Red Hooks Satz zerschnitt die Stille wie ein Peitschenhieb.

    „Runter damit!"

    Die Farmerin biss sich auf die Lippen. Sie musste gehorchen, das war ihre einzige Chance. Das Unterkleid knisterte, als sie sich davon befreite und es immer tiefer schob. Die Banditen hielten den Atem an. Je mehr sie von ihrer nackten Haut enthüllte, desto größer wurde die Spannung auf der einsamen Farm inmitten der Grenzwälder. Man hätte eine Tannennadel zu

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