Bount Reiniger und der Ausflug ins Verderben
Von Earl Warren
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Bount Reiniger und der Ausflug ins Verderben: Kriminalroman
Eine Schulklasse in den Händen von Gangstern, und auf Bount Reiniger wartet der Stuhl
von Earl Warren
Eine Schulklasse fuhr im Bus auf dem Highway 30 aus Chicago heraus. Die dreißig Jungen und Mädchen von der Elk Grove High School waren bestens aufgelegt an diesem Maitag. Zwölf und dreizehn Jahre alt waren sie und besuchten die siebte Klasse.
Ein älterer Farbiger fuhr den Bus. Ein Lehrer und eine Lehrerin begleiteten die Kinder. Ihr Ausflug sollte zum Abenteuer- und Fantasy-Park bei Oswego führen. Sie erreichten ihn nicht.
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Buchvorschau
Bount Reiniger und der Ausflug ins Verderben - Earl Warren
Bount Reiniger und der Ausflug ins Verderben: Kriminalroman
Eine Schulklasse in den Händen von Gangstern, und auf Bount Reiniger wartet der Stuhl
von Earl Warren
1.
Eine Schulklasse fuhr im Bus auf dem Highway 30 aus Chicago heraus. Die dreißig Jungen und Mädchen von der Elk Grove High School waren bestens aufgelegt an diesem Maitag. Zwölf und dreizehn Jahre alt waren sie und besuchten die siebte Klasse.
Ein älterer Farbiger fuhr den Bus. Ein Lehrer und eine Lehrerin begleiteten die Kinder. Ihr Ausflug sollte zum Abenteuer- und Fantasy-Park bei Oswego führen. Sie erreichten ihn nicht.
Bei Aurora machten sie eine kurze Pause an einer Highway Station. Als der Bus wieder losfahren sollte, stiegen zwei Männer ein. Der eine richtete eine kurzläufige Pistole auf den Fahrer. Der andere stellte sich in den Mittelgang, eine Ingram-MPi in der rechten und eine abgezogene Handgranate, deren Bügel er niederpresste, in der anderen Hand.
»Das ist eine Entführung!«, schrie er. »Keiner muckt sich. Ihr fahrt, wohin wir verlangen. Oder es gibt ein Blutbad!«
Die Kinder verstummten vor Schreck. Eben noch hatten sie ausgelassen gelärmt. Jetzt schauten sie mit angstgeweiteten Augen auf die zwei Gangster. Der Lehrer, ein zwei Meter großer früherer Baseballprofi, sprang auf.
»Was wollen Sie? Lassen Sie die Kinder aus dem Spiel. Ich stelle mich Ihnen als Geisel zur Verfügung.«
»Halt die Klappe, Langer«, sagte der Gangster mit der MPi. Er war stämmig und sommersprossig. Er trug eine speckige schwarze Lederjacke und abgewetzte Jeans. »Sonst stopfe ich sie dir mit Blei. Du hast nichts zu melden. Setz dich wieder hin.«
Der Lehrer sah die tödliche Entschlossenheit in den Augen des Gangsters. Er wusste, dass er gegen die MPi keine Chance hatte. Widerstrebend setzte er sich.
Die Lehrerin, eine graue Maus Anfang Vierzig, flehte:
»Bitte, haben Sie doch ein Herz! Sie können doch nicht eine ganze Schulklasse entführen. Was haben Sie mit den Kindern vor?«
»Das werden Sie schon noch früh genug erfahren. – Los, Schwarzer, fahr! Und versuch keine Tricks, oder ...«
Der Wink mit der MPi sagte genug. Der Gangster mit der Pistole setzte sich vorn rechts neben eine Schülerin. Er war lang, schlank, schwarzhaarig und hatte ein Raubvogelgesicht. Sein linkes Lid zuckte nervös. Der Busfahrer sah, dass er in ihm einen Junkie vor sich hatte.
Der zweite Gangster, der Wortführer, nahm hinten Platz. So hatte er alle Businsassen vor sich unter Kontrolle.
Der Bus rollte an. Der Gangster vom dirigierte ihn über die Verteilerschleife in die Gegenrichtung, wieder nach Chicago zurück.
Lähmende Stille herrschte im Bus. Das Kidnapping war draußen niemandem aufgefallen. Wie sollte es auch?
»Ein Lied!«, herrschte der stämmige Gangster die Schüler an. »Schaut nicht so entsetzt aus dem Fenster. Wagt bloß nicht, nach draußen Zeichen zu geben. Oder es passiert was.«
Der Gangster hatte den Sicherungsstift wieder in die Handgranate gesteckt. Sie beulte die Tasche seiner Lederjacke aus. Er ging nach vorn und setzte einem Schüler das Messer an die Kehle.
»Wollt ihr wohl singen! Und fröhliche Gesichter machen!«
Die Lehrerin fasste sich zuerst.
Sie stimmte an: »Wir sind die Elks – Elks – Elks – von der Elk Grove School, klug und fleißig, fit und cool ...«
Dreißig Kinderstimmen fielen ein. Auch der dicke Junge, der noch immer das Messer des Gangsters sah. Der Mann mit der MPi unter der Jacke nickte zufrieden und schaute wachsam nach draußen.
Der Bus fuhr durch den Großstadtverkehr. Auf dem Kennedy Expressway mit seinen fünf Fahrspuren in jeder Richtung ging es dann nach Norden.
»Runter!«, befahl der Gangster mit der MPi. »Duckt euch alle!«
Schüler und Lehrer mussten gehorchen. Der Bus verließ den erhöht verlaufenden City-Highway. Der Gangster vorn gab die jeweilige Richtung an. Der Busfahrer bog mehrmals ab, verlangsamte das Tempo oder hielt.
Die Schüler und Lehrer hörten Geräusche der Großstadt. Dann fuhr der Bus über eine kurze, holprige Strecke und stand still.
»Die ersten vier Sitzreihen und der Fahrer steigen aus!«, befahl der Gangster mit der MPi. »Die Lehrerin auch. – Los, los, los!«
Brutal riss er eine Schülerin hoch und warf sie in den Gang.
»Bewegt euch! Die anderen bleiben unten. Al, pass auf! Wenn einer fliehen will, schießt du sofort!«
Der Fahrer, die Lehrerin und sechzehn Schüler verließen den Bus. Die Hände im Nacken, standen sie in einem düsteren Fabrikhof. Hohe Mauern grenzten ihn ab. Von außen war er nicht einsehbar.
Das Zufahrtstor war geschlossen. In der Umgebung ragten qualmende Industrieschlote in den Himmel.
»Bitte, so lassen Sie doch die Kinder gehen!«, jammerte die Lehrerin. »Sie haben Ihnen doch nichts getan.«
»Halt deine Klappe! Wenn wir erhalten, was wir fordern, geschieht keinem was«, antwortete der stämmige Gangster.
Er war mit ausgestiegen. Sein Komplize, der jetzt eine zweite Pistole in der Hand hielt, stand vorn im Bus.
Der Gangster mit der MPi trieb seine Geiseln ins Fabrikgebäude. Es war leer. Im Keller der stillgelegten Fabrik befand sich ein großer Raum mit Waschbecken und Spinden. Er hatte Feuerschutztüren.
Dort hinein trieb der Gangster die Geiseln. Es gab keine Fenster da unten, nur Luftschächte. Eine einzige nackte Glühbirne brannte.
»Hier bleibt ihr!«
Die Tür schlug zu. Der Gangster sperrte von außen ab. Die Schüler drängten sich um die Lehrerin.
»Kopf hoch, Kinder, wir werden bald wieder frei sein.«
»Das glauben Sie doch selbst nicht, Miss Moreau«, meldete sich ein Junge zu Wort. »Das sind ausgekochte Profis. Sie wollen ein Lösegeld für uns erpressen. Sicher handelt es sich um mehrere Millionen Dollar. Wenn sie es haben, werden sie uns alle umbringen. Wir haben nämlich ihre Gesichter gesehen.«
»Ich verbiete dir, so zu sprechen, Larry.«
Einige Kinder schrien entsetzt. Mehrere Mädchen weinten. Die Lehrerin war für eine .solche Situation nicht ausgebildet worden. Sie unterrichtete Englisch und Allgemeinkunde und war überhaupt keine couragierte Person. »Wo sind wir hier?«, fragte sie den Fahrer.
Er war, aschgrau im Gesicht, auf einer Bank zusammengesunken. Bevor er antworten konnte, wurde die Tür wieder geöffnet. Beide Gangster trieben den Lehrer und die zweite Hälfte der Schulklasse herein. Alle mussten sich in den Hintergrund des Raums zurückziehen.
»Verhaltet euch ruhig!«, ermahnte der stämmige Gangster die Gefangenen. »Dort habt ihr eine Toilette. Es gibt genug fließendes Wasser. Hier könnt ihr es eine ganze Weile aushallen. Ausbruchsversuche sind zwecklos. Wir sind in der Nähe und passen auf.«
Er rief den Busfahrer her. »Du kommst mit. Dich sperren wir woanders ein.«
Der Fahrer stolperte vor. Ein Tritt beförderte ihn durch die Tür in den kahlen Gang.
»Was wollen Sie eigentlich?«, fragte die Lehrerin, ehe die Gangster die Tür schlossen. »Lösegeld für die Schulklasse?«
»Eine Million Dollar wollen wir auch. Aber in erster Linie die Freilassung von Buddy Calloway.« »Wer ist das?« »Ein zum Tod Verurteilter. Er sitzt in der Todeszelle und soll übermorgen früh auf dem elektrischen Stuhl hingerichtet werden. Wenn das geschieht, müsst ihr ebenfalls sterben.«
In die lähmende Stille nach diesen Worten sagte der Gangster noch:
»Dann leiten wir Gas hier herein und töten euch alle. Die Schuld daran hätten die Behörden mit ihrer Uneinsichtigkeit.« Damit schlug die Tür zu.
»Es ist nicht zu fassen«, stammelte die Lehrerin. »Wir werden doch rechtzeitig entdeckt und befreit? Oder der Gouverneur verfügt die Freilassung dieses Calloway? Und die Übergabe des Lösegelds?« »Klar wird das geschehen«, sagte der Lehrer. Seine Stimme hatte einen falschen Unterton. Er war nicht