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Thriller Quintett Sonderband 1014
Thriller Quintett Sonderband 1014
Thriller Quintett Sonderband 1014
eBook665 Seiten7 Stunden

Thriller Quintett Sonderband 1014

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Über dieses E-Book

Dieser Band enthält folgende Krimis:





Alain Boulanger und das Pariser Phantom (Henry Rohmer)

Kubinke und die Katze (Alfred Bekker)

Bount Reiniger und die Amnesie (Earl Warren)

Bount Reiniger, alte Meister und junge Mörder (Earl Warren)

Bount Reiniger und das Alligator-Futter (Earl Warren)





Drei Wochen nach dem makabren Fund saß Bount Reiniger der eleganten Lady Lauren Pendergast in deren Penthouse am Central Park West gegenüber. Mrs. Pendergast trug Schwarz. Sie zeigte Bount das Hochglanzfoto eines Totenschädels und die Skizze eines Gebissschemas.

»Der Schädel ist das einzige, was von meinem vermissten Mann wieder gefunden wurde«, sagte sie. »Sie haben bestimmt von dem Fall gehört. Der Schädel wurde bei einer Alligatorenfarm entdeckt. Anhand des Gebisses ist die Identifizierung gelungen.«

Mit Computern waren die Vermisstenkarteien durchforstet worden, nachdem die Gerichtsmediziner in Miami den Schädel eingehend untersucht hatten. Die moderne Gerichtsmedizin vermochte Wunder. Geschlecht und Alter des Toten wurden bestimmt.

Nachdem man wusste, dass es sich um einen etwa fünfzigjährigen Mann handelte, der vor ungefähr drei Monaten ums Leben gekommen sein musste, war der Rest leicht. Die Zähne verrieten erstklassige und teure Zahnarztarbeit, und zwar in der Art, wie sie hauptsächlich an der Ostküste vorgenommen wurde.
SpracheDeutsch
HerausgeberAlfredbooks
Erscheinungsdatum13. Okt. 2023
ISBN9783745234169
Thriller Quintett Sonderband 1014

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    Buchvorschau

    Thriller Quintett Sonderband 1014 - Henry Rohmer

    Earl Warren, Henry , Alfred Bekker

    Thriller Quintett Sonderband 1014

    UUID: 0c74db88-9ebd-44ef-8a55-0527f337a7d6

    Dieses eBook wurde mit StreetLib Write (https://writeapp.io) erstellt.

    Inhaltsverzeichnis

    Thriller Quintett Sonderband 1014

    Copyright

    ​Alain Boulanger und das Pariser Phantom

    Kubinke und die Katze

    Bount Reiniger und die Amnesie

    1.

    2.

    3.

    4.

    5.

    Bount Reiniger, alte Meister und junge Mörder

    1.

    2.

    3.

    4.

    5.

    Bount Reiniger und das Alligator-Futter

    1.

    2.

    3.

    4.

    5.

    6.

    7.

    Thriller Quintett Sonderband 1014

    Earl Warren, Henry Rohmer, Alfred Bekker

    Dieser Band enthält folgende Krimis:

    Alain Boulanger und das Pariser Phantom (Henry Rohmer)

    Kubinke und die Katze (Alfred Bekker)

    Bount Reiniger und die Amnesie (Earl Warren)

    Bount Reiniger, alte Meister und junge Mörder (Earl Warren)

    Bount Reiniger und das Alligator-Futter (Earl Warren)

    Drei Wochen nach dem makabren Fund saß Bount Reiniger der eleganten Lady Lauren Pendergast in deren Penthouse am Central Park West gegenüber. Mrs. Pendergast trug Schwarz. Sie zeigte Bount das Hochglanzfoto eines Totenschädels und die Skizze eines Gebissschemas.

    »Der Schädel ist das einzige, was von meinem vermissten Mann wieder gefunden wurde«, sagte sie. »Sie haben bestimmt von dem Fall gehört. Der Schädel wurde bei einer Alligatorenfarm entdeckt. Anhand des Gebisses ist die Identifizierung gelungen.«

    Mit Computern waren die Vermisstenkarteien durchforstet worden, nachdem die Gerichtsmediziner in Miami den Schädel eingehend untersucht hatten. Die moderne Gerichtsmedizin vermochte Wunder. Geschlecht und Alter des Toten wurden bestimmt.

    Nachdem man wusste, dass es sich um einen etwa fünfzigjährigen Mann handelte, der vor ungefähr drei Monaten ums Leben gekommen sein musste, war der Rest leicht. Die Zähne verrieten erstklassige und teure Zahnarztarbeit, und zwar in der Art, wie sie hauptsächlich an der Ostküste vorgenommen wurde.

    Copyright

    Ein CassiopeiaPress Buch: CASSIOPEIAPRESS, UKSAK E-Books, Alfred Bekker, Alfred Bekker präsentiert, Casssiopeia-XXX-press, Alfredbooks, Uksak Sonder-Edition, Cassiopeiapress Extra Edition, Cassiopeiapress/AlfredBooks und BEKKERpublishing sind Imprints von

    Alfred Bekker

    © Roman by Author

    COVER A.PANADERO

    © dieser Ausgabe 2023 by AlfredBekker/CassiopeiaPress, Lengerich/Westfalen

    Die ausgedachten Personen haben nichts mit tatsächlich lebenden Personen zu tun. Namensgleichheiten sind zufällig und nicht beabsichtigt.

    Alle Rechte vorbehalten.

    www.AlfredBekker.de

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    ​Alain Boulanger und das Pariser Phantom

    Henry Rohmer

    Alain Boulanger und das Pariser Phantom: Frankreich Krimi

    von Henry Rohmer

    Leo Renard ist unauffälliger Mitarbeiter einer literarischen Agentur, bis er eines Tages verschwindet, nachdem er von zwei Unbekannten bedroht wurde. Einer der beiden Angreifer ist wenig später tot. Der Privatdetektiv Alain Boulanger soll Renard suchen. Schon nach kurzer Zeit stellt sich heraus, dass an diesem Mann nichts stimmt. Plötzlich gerät der Privatdetektiv in das Visier von Toni Cassalle, einer rachsüchtigen Unterweltgröße, mit der Leo Renard eine offene Rechnung zu haben scheint.

    Copyright

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    Alfred Bekker

    © Roman by Author

    © dieser Ausgabe 2022 by AlfredBekker/CassiopeiaPress, Lengerich/Westfalen

    Die ausgedachten Personen haben nichts mit tatsächlich lebenden Personen zu tun. Namensgleichheiten sind zufällig und nicht beabsichtigt.

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    Alles rund um Belletristik!

    Alain Boulanger und das Pariser Phantom

    von Henry Rohmer

    1

    Paris im Jahr 1991 …

    Alain Boulanger gönnte sich an diesem Morgen den Luxus eines Frühstücks in einem Bistro an den Boulevards. Ein Luxus war das deswegen, weil er eigentlich ein vielbeschäftigter Mann war. Privatdetetektiv mit Büro und Wohnung in der Rue Saint-Dominique in der Nähe der Champs de Mars, einem ausgedehnten Park.

    Aber die Boulevards, das war etwas ganz Spezielles.

    Das war Paris.

    So, wie man es sich vorstellte. So, wie man vielleicht davon träumte. Paris, die Stadt der Liebe und der Philosophen und des Savoir Vivre.

    Alain Boulanger saß vor seinem Milchkaffee und genoss das Croissant dazu. Oder besser gesagt: Die zwei Croissant, die er sich dazu gönnte.

    Zwei Croissant einfach so, mit nichts dazu.

    Das war die Reduktion auf das Wesentliche.

    Ein Frühstück für Existentialisten, wenn man es philosophisch verstehen wollte.

    Und Alain Boulanger war jemand, der dazu neigte, es so zu verstehen.

    Er beobachtete die Leute.

    Das war interessanter als jeder Film im Kino. Eine menschliche Komödie eben, wie der große Honoré de Balzac es ausgedrückt hätte.

    Alain Boulanger hätte stundenlang einfach nur so dasitzen können, um diese Eindrücke in sich aufzunehmen. Aber dazu hatte er natürlich nicht die nötige Zeit.

    Auch wenn seine Geschäfte als Privatdetektiv gut gingen, so hatte er doch keineswegs ausgesorgt. Millionen lagen nicht auf seinem Konto. Arbeiten musste er schon noch.

    Und das würde auch auf absehbare Zeit so bleiben.

    Allerdings…

    Wer konnte schon wissen, was die Zukunft brachte?

    Eine junge Frau mit ernstem Gesicht und einer Knotenfrisur fiel ihm auf. Die Frisur löste sich etwas auf. Einige Strähnen hatten sich hervorgetan und der leichte Wind, der durch die Boulevards strich, spielte mit den Strähnen. Sie wirkte sehr konzentriert und schrieb etwas in eine Kladde.

    Entschuldigen Sie, wenn ich Sie anspreche, Mademoiselle - aber was machen Sie da?, fragte Alain Boulanger.

    Sie sah auf.

    Dann setzte sie die Brille auf, die neben ihrem Milchkaffee auf dem Tisch lag und unterzog Alain Boulanger zunächst einmal einer eingehenden Musterung.

    Ich schreibe, Monsieur, sagte sie.

    Sie schreiben?

    Ja, ich schreibe. Sieht man das nicht?

    Nun…

    Ich schreibe einen literarischen Text über meine Eindrücke dieses Augenblicks.

    Oh, das erklärt einiges.

    So, was denn?

    Den konzentrierten Gesichtsausdruck, die absolute Fokussierung… Alain Boulanger lächelte kurz. Ich meine, wenn es eine Einkaufsliste gewesen wäre…

    ...dann hätte es keinen Grund gegeben, nicht mit derselben Konzentration an die Sache heranzugehen, wie an einen literarischen Text. Finden Sie nicht?

    Alain Boulanger zuckte mit den Schultern.

    Das kann ich ehrlich gesagt nicht beurteilen.

    Können Sie nicht?

    Einkaufslisten lasse ich von meiner Assistentin schreiben und Literarisches würde meine Möglichkeiten und Talente bei weitem übersteigen, Mademoiselle.

    Sagen Sie das nicht!

    So?

    In jedem von uns steckt ein Autor. Jemand, der etwas zu sagen hat. Nur trauen sich die meisten Menschen nicht, das, was sie bewegt, auch herauszulassen.

    Die Frage ist, ob alles raus muss, was in einem drin ist.

    Jetzt lächelte sie auch. Zum ersten Mal. Alain Boulanger registrierte das sehr wohl. Sie nahm nun die Brille wieder ab. Ohne die Brille wirkte ihr Blick ein wenig verschwommen. Orientierungslos.

    Dann wurden ihre Augen schmal und ihr Blick verriet so etwas wie Entschlossenheit.

    Ich bin Schriftstellerin, sagte sie. Und für mich ist das keine Frage.

    So…

    Sie scheinen mir noch ziemlich jung zu sein…

    Für eine Schriftstellerin?

    Ich dachte immer, dass man dazu etwas Lebenserfahrung braucht, sagte Alain Boulanger.

    Und die kann man nicht in jungen Jahren haben?

    Alain Boulanger zuckte mit den Schultern.

    Vielleicht wenn man Norman Mailer ist und den Krieg im Pazifik erlebt hat, dann kann man mit 25 so etwas wie >Die Nackten und die Toten< schreiben.

    Und eine junge Frau, die bislang nur in den Cafés von Paris herumgesessen und wahrscheinlich sogar ihre Uni-Vorlesungen versäumt hat, kann das nicht, würden Sie sagen?

    Keine Ahnung. Sie verstehen sicher mehr von diesen Dingen als ich.

    Sollte das jetzt Ironie sein?

    Wer weiß?

    Ich glaube, das jede Empfindung politisch ist und wenn sie aufgeschrieben wird, wird daraus Literatur.

    Haben Sie schon etwas veröffentlicht?

    Ich will mich nicht den Mechanismen eines kommerziellen Marktes unterwerfen - und das müsste ich, wenn ich mich an einen Verlag wenden würde.

    Ich verstehe. Dann schreiben Sie nur für sich selbst?

    Hin und wieder erscheint etwas von mir in einer kleinen Zeitschrift und ich veranstalte Lesungen.

    Vielleicht brauchen Sie einen Agenten. Wie ich gehört habe, haben viele Autoren inzwischen Agenten, die sich um die profaneren Aspekte des Literaturbetriebs für ihre Autoren kümmern.

    Wollen Sie sich bei mir etwa als ein solcher Agent andienen, Monsieur?

    Alain Boulanger schüttelte den Kopf. Nein, ganz bestimmt nicht. Das ist nicht mein Gebiet.

    Was ist denn Ihr Gebiet?

    Ich bin Privatdetektiv. Das ist mein Gebiet.

    Oh, sagte sie. Aber jetzt sagen Sie bitte nicht, dass mein Vater Sie engagiert hat, um zu überprüfen, ob ich immer noch Medizin studiere, obwohl ich das schon seit anderthalb Jahren gar nicht mehr mache.

    Nein, keine Sorge, sagte Alain Boulanger. Ich bin rein privat hier. Ich frühstücke hier nur.

    Wo ist denn ihr Büro?

    In der Rue Saint-Dominique.

    Sie können sich ein Büro in der Rue Saint-Dominique leisten? Dann muss Ihr Geschäft blendend laufen und Sie sind vermutlich einer der arroganten Bonzen, von denen in Paris so viele gibt.

    Sie können es sich doch auch leisten, in Paris zu leben!

    Studentenwohnheim.

    Und Papa bezahlt.

    Man muss die Möglichkeiten, die einem die bürgerliche Gesellschaft bietet, ausnutzen, ohne dem Druck der gesellschaftlichen Konformität zu erliegen.

    Ja, das finde ich auch, sagte Alain Boulanger.

    Ein junger Mann kam jetzt zu ihr an den Tisch. Er trug eine Che Guevara-Mütze und einen Parka mit einem aufgestickten roten Stern.

    Salut, sagte er.

    Salut, sagte sie. Sie packte ihre Sachen zusammen, zahlte und sagte dann an Alain gerichtet: Grüßen Sie trotzdem meinen Vater von mir, wenn Sie ihn sehen. Sagen Sie ihm, dass mich nichts von meinen Entschlüsseln abbringen kann.

    Dann ging sie mit dem jungen Mann davon.

    Sag mal, was war das denn für ein Spießer?, fragte er sie.

    Die Antwort darauf bekam Alain Boulanger nicht mehr mit.

    *

    „Er nennt sich Renard, sagte der dunkelhaarige Mann im braunen Kaschmir-Jackett, während sein Blick über die schlichte Einrichtung des Hotelzimmers ging. „Leo Renard. Er arbeitet in einer literarischen Agentur, lebt allein, hat kaum Kontakte.

    Der andere Mann im Raum beugte sich gerade über das Waschbecken, schabte sich den letzten Rest Rasierschaum aus dem kantigen Gesicht und griff zum Handtuch. Dann kämmte er sich noch die schütteren hellblonden Haare nach hinten und wandte sich seinem Partner zu.

    „Sonst noch etwas?"

    „Du könntest dir wenigstens mal die Bilder ansehen, die ich gemacht habe."

    „Bitte!"

    Der Blonde sah sich die Bilder nur sehr flüchtig an und nickte dann.

    „Das scheint er zu sein", murmelte er.

    „Ich bin dafür, die Sache bald durchzuziehen", erwiderte der Mann im braunen Jackett.

    Davon schien der Blonde nicht sonderlich begeistert zu sein.

    „Die Sache darf auf keinen Fall schiefgehen, meinte er. „Ich bin dafür, Renard noch ein bisschen zu beobachten.

    „Es gibt nichts mehr über ihn herauszufinden, erwiderte der andere gelassen. „Wir kennen seinen täglichen Lebensrhythmus, wir wissen, wann er aufsteht, wann er zur Arbeit geht, mit wem er in den letzten zwei Wochen telefoniert hat, und in welchen Geschäften er regelmäßig einkauft.

    Der Blonde verengte die Augen wenig, während er zu seinem offenen Koffer ging und sich ein frisches Hemd herausnahm. Nachdem er es angezogen und zugeknöpft hatte, holte er noch etwas anderes: eine Pistole samt dazugehörigem Schulterholster. Als er sich die Waffe umgeschnallt hatte, fragte er: „Hast du schon einen Plan?"

    Der andere nickte.

    „Bis ins Detail", behauptete er.

    „Okay, murmelte der Blonde. „Dann schieß mal los!

    Währenddessen nahm er die Waffe in die rechte Hand, griff mit der anderen noch einmal kurz in den Koffer und schob dann ein volles Magazin in den Pistolengriff.

    2

    Leo Renard war ein hochgewachsener, hagerer Mann, dessen Alter schwer zu bestimmen war. Seine Haare waren noch so dicht, dass man nicht die Kopfhaut hindurchschimmern sah, obwohl er sie ziemlich kurz trug. Aber ein paar graue Strähnen waren nicht zu übersehen.

    Renard stand am Fenster des Großraumbüros und blickte nachdenklich hinab auf das Labyrinth der Straßenschluchten von Paris. Es war ein klarer Tag mit hervorragender Fernsicht.

    „Leo! Träumst du?"

    Renard schien einen Moment lang wie weggetreten zu sein, dann drehte er sich herum und blickte in Caroline Arlons‘ meergrüne Augen.

    „Ein bisschen", erwiderte Renard mit einem matten Lächeln.

    Caroline war mindestens einen Kopf kleiner als Renard. Eine gut aussehende Mittdreißigerin mit genügend Sexappeal, um den kältesten Eisklotz zum Schmelzen zu bringen.

    Bei Renard war sie allerdings bislang mehr oder weniger erfolglos gewesen, obwohl sie nichts unversucht gelassen hatte. Aber zu mehr als einer Verabredung zum Essen in der ohnehin viel zu knappen Mittagspause sowie einem gemeinsamen Abend im Piccolo-Theater war es nie gekommen.

    Caroline legte die Stirn ein wenig in Falten. Etwas stimmte heute mit Renard nicht, das war ihr sofort klar.

    „Leo, welche Laus ist dir denn heute über die Leber gelaufen?"

    Renard grinste. Aber das wirkte seltsam maskenhaft.

    „Mir geht es hervorragend, Caroline. Danke."

    Damit war für ihn das Gespräch zu Ende. Für Caroline jedoch noch nicht.

    „Du kannst es mir ruhig erzählen", meinte sie.

    Aber auf dem Ohr war Leo Renard so gut wie taub.

    „Vielleicht werde ich ein paar Tage Urlaub machen", murmelte Renard dann abwesend.

    „Wohin geht es? An die Küste vielleicht? Um diese Jahreszeit vielleicht gar nicht schlecht! Aber der Chef wird nicht sehr begeistert sein."

    „Der Chef ist nie begeistert, wenn man Urlaub haben möchte", erwiderte Renard.

    „Ich soll dir übrigens sagen, dass du zu ihm kommen sollst, Leo."

    Renard zuckte die Achseln. Jetzt schien er auf einmal wieder ganz der Alte zu sein. Selbstsicher, überlegen und eine Spur zu unterkühlt, wie Caroline fand.

    Der Chef, das war ein etwas zum Übergewicht neigender Mann namens Marc Franchon. Er war jemand, der sein Geschäft wie kein Zweiter verstand und die Literarische Agentur Franchon die Erfolgsleiter hinaufgeführt hatte.

    Als Renard Franchons Büro betrat, aß dieser gerade ein mitgebrachtes Sandwich. Solange Renard schon hier beschäftigt war, konnte er sich nicht daran erinnern, gesehen zu haben, wie Franchon eine Mittagspause machte. Der Chef arbeitete für gewöhnlich durch und aß nebenbei etwas. Das war sicher nicht sein wahres Erfolgsgeheimnis, aber es zeigte die Einstellung, mit der er sein Geschäft betrieb.

    „Was gibt es?", fragte Renard, während er seine Rechte aus der weiten Hosentasche herausnahm.

    Franchon machte eine wichtige Miene.

    „Da war ein Anruf für Sie, berichtete er dann. „Vorhin, als Sie zum Essen weg waren.

    Renard zog die Augenbrauen in die Höhe. Er konnte sich denken, worum es ging.

    „Die Japaner?", fragte er.

    „Ja", nickte Franchon und beugte sich dabei etwas nach vorn.

    „Caroline hat das Gespräch zu mir hereingelegt, aber wir standen ziemlich auf dem Schlauch. Schließlich sind Sie der einzige bei uns, der Japanisch spricht – und das Englisch von Monsieur Nakamura ist nicht gerade einfach zu verstehen."

    Renard zuckte die Achseln. „Tut mir leid!"

    „Sie können ja nichts dafür. Aber es wäre gut, wenn Sie langsam die Verträge vorbereiten könnten."

    Renard legte jetzt die Mappe, die er unter dem Arm hielt, Franchon auf den Tisch.

    „Alles fertig", sagte er dazu, und Franchon blickte erstaunt auf.

    „Alle Achtung! Wann haben Sie denn …?"

    „Ich möchte ab morgen ein paar Tage Urlaub nehmen."

    „Nun, gerade jetzt, da wir mit Nakamura ins Geschäft kommen. Japan hat 120 Millionen Einwohner. Das ist ein Buchmarkt, auf dem sich ganz ansehnliche Auflagen erzielen lassen."

    Mit anderen Worten: ein Riesengeschäft. Und Leo Renard war derjenige, der es ans Laufen gebracht hatte. Franchon war das sehr wohl bewusst – und das war Renards Trumpf.

    „Wie gesagt, es ist jetzt alles unter Dach und Fach", meinte Renard ziemlich gelassen.

    „Nakamura deutete an, dass man sich in seinem Haus überlegt, uns auch noch den Kim-Basinger-Band abzukaufen", erwiderte Franchon.

    „Wie schön", murmelte Renard. Aber er schien sich nicht wirklich darüber zu freuen, obwohl das auch sein Erfolg war.

    Franchon seufzte. Dann meinte er: „Na schön, Leo, Sie bekommen Ihren Urlaub. Jetzt, wo Nakamura angebissen hat, wird es vielleicht auch ohne Sie laufen."

    „Das denke ich auch."

    Franchon musterte seinen Angestellten stirnrunzelnd. Er kratzte sich nachdenklich am Hinterkopf und beugte sich dann etwas nach vorn.

    „Was ist los, Leo?", fragte er dann in vertraulichem Tonfall.

    „Ich brauche einfach ein paar Tage, das ist alles. Leo Renard lächelte. „Ich fühle mich ein bisschen ausgebrannt, wenn Sie wissen, was ich meine.

    Franchon nickte.

    „An dem Punkt sind wir alle irgendwann einmal. Er lachte heiser. „Meistens zu einem ungünstigen Zeitpunkt.

    3

    Alain Boulanger hob die Augenbrauen.

    „Oh, là, là! Jeanette! Was ist das denn?"

    „Das ist Kaffee, Alain. Und zwar so stark, dass wenigstens eine geringe Chance besteht, dass du nicht gleich wieder einschläfst, wenn du deinem Klienten gegenübersitzt!"

    Alain Boulanger, der bekannte Pariser Privatdetektiv, verzog den Mund, nachdem er den ersten Schluck genommen hatte. Der Kaffee schmeckte bitter, aber im Moment bedeutete er wohl die einzige Chance, auf die Schnelle ein paar Lebensgeister zurückzurufen. In den letzten Nächten hatte der Privatdetektiv so gut wie überhaupt keinen Schlaf bekommen. Alain war im Auftrag eines Spediteurs Autobahnpiraten auf die Spur gekommen, die ganze Containerladungen verschwinden ließen. Nächtelanges Observieren hatte ihn schließlich zum Erfolg geführt, und in der letzten Nacht war die Bande dann in flagranti erwischt und verhaftet worden.

    Kein angenehmer Job, aber ein sehr einträglicher.

    „Ich hoffe nur, dass dieser Klient einen Auftrag hat, der sich tagsüber erledigen lässt", murmelte Alain an seine hübsche Assistentin Jeanette gewandt, während er sich mit der flachen Hand über das Gesicht fuhr.

    Jeanette Levoiseur strich sich das eng anliegende, dunkelblaue Kleid glatt, das ihre wohlproportionierten Formen ziemlich exakt nachzeichnete.

    „Wer weiß, erwiderte sie und warf dabei ihre blonde Mähne in den Nacken. „Vielleicht bekommst du den Auftrag gar nicht, wenn der Mann drüben im Büro etwas von deiner Verfassung mitkriegt. Der macht mir nämlich einen sehr dynamischen und energiegeladenen Eindruck.

    „Wer ist es denn?"

    „Er heißt Marc Franchon und leitet eine literarische Agentur, die sich auf das Vermitteln von Lizenzen sogenannter Bücher zum Film spezialisiert hat. Mehr konnte ich ihm nicht aus der Nase ziehen. Er will mit dir persönlich reden."

    Boulanger zuckte die Achseln, trank den Rest des Kaffees und betrat dann sein Büro. Er versuchte dabei einen halbwegs frischen Eindruck zu machen.

    Marc Franchon unterzog Alain einer eingehenden Musterung. Der Privatdetektiv spürte deutlich, dass er in diesen drei Sekunden gewogen und eingeschätzt wurde. Alain reichte ihm die Hand und stellte sich vor.

    „Sie sollen sehr gut in Ihrem Geschäft sein, Monsieur Boulanger, begann Franchon. Er hob mit einer hilflosen Geste beide Hände und setzte dann hinzu: „Um die Wahrheit zu sagen: Es ist das erste Mal, dass ich jemanden wie Sie aufsuche. Man hat Sie mir empfohlen.

    „Wo brennt‘s denn?", fragte Alain Boulanger, während er sich hinter seinen Schreibtisch setzte.

    „Es geht um einen meiner Mitarbeiter. Leo Renard. Er ist verschwunden."

    Alain runzelte die Stirn und lehnte sich etwas zurück.

    „Erzählen Sie!", murmelte er, während er sich eine Zigarette zwischen die Lippen steckte.

    Franchon hob die Schultern.

    „Letzten Mittwoch bat Leo mich um ein paar Tage Urlaub. Gestern war Montag, da hätte er eigentlich wieder in der Agentur auftauchen müssen. Aber er ist nicht gekommen."

    „Ist er während seines Urlaubs weggefahren?"

    „Keine Ahnung, ich habe ihn nicht gefragt. Aber selbst wenn ihm etwas dazwischengekommen wäre, so dass er am Montag nicht ins Büro hätte kommen können, dann hätte Leo kurz durchgerufen und mir Bescheid gesagt. Da bin ich mir absolut sicher. Leo ist ein hundertprozentig korrekter Mitarbeiter …, der Agent seufzte, „… und dazu noch ein sehr wichtiger!

    Boulanger rieb sich die Schläfen und versuchte krampfhaft, ein Gähnen zu unterdrücken, was ihm schließlich gelang.

    „Was macht Renard bei Ihnen?"

    „Er ist sehr sprachgewandt, erklärte Franchon. „Englisch, Deutsch, Spanisch – und sogar Japanisch. Für das Auslandsgeschäft ist das ein unschätzbarer Vorteil. Und unser Geschäft ist längst international. Wenn ein Film ein wenigstens mittelmäßiger Erfolg wird, dann besteht die Chance, dort als auch hier die entsprechenden Buchprodukte zu vermarkten: Den Roman zum Film, ein Buch mit Fotos zum Film, ein Buch über den Star des Films, in dem einen oder anderen Fall sogar eine Comic-Adaption oder ein Fotoroman. Man konnte Marc Franchon den Verdruss deutlich ansehen, den er empfand. „Wie gesagt, die Auslandsgeschäfte lagen zum großen Teil in Leos Händen und nun stehen wir ziemlich dumm da, wie Sie sich denken können."

    Alain nickte. Er konnte sich denken, worauf das Ganze hinauslief. Aber er war nicht sonderlich begeistert davon.

    „Ich soll diesen Renard für Sie auftreiben, stimmt‘s?"

    „So ist es."

    „Er ist erst seit gestern überfällig. Das ist eigentlich noch kein Grund, einen Privatdetektiv zu beauftragen."

    „Unter normalen Umständen hätten Sie vielleicht recht. Aber es kommen noch ein paar Dinge hinzu, die das Ganze in einem merkwürdigen Licht erscheinen lassen."

    „Und was wäre das?"

    „Ich gehe immer als Letzter aus dem Büro. So auch am Mittwoch. Unten im Parkdeck beobachtete ich dann, wie Renard sich mit zwei Kerlen herumstritt. Ich konnte leider nicht verstehen, was gesagt wurde, weil ein Wagen vorbeifuhr. Aber eine freundliche Unterhaltung war das nicht. Einer der beiden Kerle hatte eine Pistole. Es sah aus wie ein Straßenraub oder so etwas. In diesen finsteren Parkdecks kann man sich seines Lebens heute ja nicht mehr sicher sein."

    Alain horchte auf.

    „Was geschah dann?", fragte er.

    „Leo hat sie fertiggemacht, auch den mit der Waffe. Ein paar geübte Schläge und die Kerle lagen im Dreck. Ich hatte bis dahin keine Ahnung, dass er so etwas drauf hat. Leo ist dann ins Auto gestiegen und davongebraust."

    „Und die Kerle?"

    „Keine Ahnung. Ich habe zugesehen, dass ich ebenfalls in meinen Wagen kam. Wie gesagt, ich hielt die beiden für Straßenräuber und ich hatte keine Lust, ihr nächstes Opfer zu werden."

    „Ich verstehe", nickte Alain.

    Franchon grinste.

    „Ich bin nämlich nicht gerade sportlich, wenn Sie verstehen, was ich meine."

    „Haben Sie die Gesichter gesehen?"

    „Nur von einem. Der zweite Mann stand im Schatten."

    „Beschreiben Sie ihn!"

    „Er hatte vielleicht Ihre Größe, Monsieur Boulanger. Ein paar Zentimeter weniger, aber nicht viel. Blondes Haar, hoher Stirnansatz. Ich habe ihn aber auch nur ganz kurz von vorne gesehen. Er machte eine kurze Pause, dann fiel ihm noch etwas ein. „Ach ja, er trug eine Lederjacke mit der Aufschrift Aigle.

    „Und was vermuten Sie nun?, fragte Alain. „Eine Entführung? Vielleicht waren es wirklich Straßenräuber.

    Franchon zuckte die Achseln.

    „Möglich. Aber ich bin gestern bei seiner Wohnung gewesen. Seine Vermieterin behauptete, niemanden zu kennen, der Leo Renard heißt."

    „Waren Sie in der Wohnung?"

    „Nein. Aber es war ein Schild angebracht, dass sie zu vermieten sei. Außerdem ist sein Wagen abgemeldet."

    Alains Augen wurden schmal.

    „Woher wissen Sie das denn?"

    „Ich habe einen Bekannten bei der Zulassungsstelle. Ich dachte, dass die Adresse vielleicht nicht mehr aktuell ist, die in Renards Papieren steht und hoffte, so vielleicht an ihn heranzukommen. Seine Wagennummer kenne ich ja, schließlich hat er einen reservierten Platz auf dem Parkdeck."

    Alain nickte nachdenklich. Wenn man das alles zusammennahm, dann war schon einiges merkwürdig an der Sache.

    „Was glauben Sie, was passiert ist?", fragte Alain.

    Franchon zuckte mit den Schultern.

    „Ich habe nicht die geringste Ahnung. Irgendwelche Lösegeldforderungen hat es bis jetzt nicht gegeben, aber das kann ja noch kommen. Ich weiß nur, dass Leo verschwunden ist."

    „Haben Sie eine Vermisstenanzeige aufgegeben?"

    „Ja, habe ich. Aber Sie wissen doch besser als ich, was bei so etwas herauskommt, Monsieur Boulanger. Und im Augenblick unternehmen die noch gar nichts. Ein Mann, der den zweiten Tag nicht ins Büro kommt! Die haben mich überhaupt nicht richtig ernst genommen."

    Das konnte Alain sich lebhaft vorstellen.

    „Okay, murmelte er. „Ich werde sehen, was sich machen lässt.

    „Am Geld soll es nicht liegen, meinte Franchon. „Gleichgültig, wie unverschämt Ihre Tagessätze auch sein mögen – ein Mitarbeiter wie Leo Renard ist das auf jeden Fall wert!

    „Erwarten Sie trotzdem keine Wunderdinge von mir, Monsieur Franchon!"

    „Ich bin Realist. Und im nächsten Augenblick legte Franchon dann eine Mappe auf den Tisch. „Das ist Renards Personalakte. Ich denke, die werden Sie brauchen.

    4

    „Ein ziemlich glatter Lebenslauf", stellte Jeanette fest, als sie in Renards Akte herumblätterte.

    Alain, der den Inhalt bereits überflogen hatte, stand am Fenster und blickte hinaus auf den klaren Himmel über der Stadt.

    Renard war Mitte vierzig, geboren in Vert le Petit als Sohn eines Lastwagenfahrers und einer Verkäuferin. Seine Abschlussnoten in der Schule lagen alle etwas über dem Durchschnitt, aber nicht so sehr, dass es besonders aufgefallen wäre. Dann ein paar Jahre bei der Armee und ein Studium an der Universität Paris-Dauphine – Betriebswirtschaft und Fremdsprachen. Ein paar Jobs bei verschiedenen Firmen folgten, die er in Fernost und in Nordafrika vertrat. Seit drei Jahren arbeitete er für die Literarische Agentur Franchon.

    Zu den Unterlagen hatte Franchon vernünftigerweise auch eine Fotografie gelegt. Das Bild war offenbar auf einer Party oder einem Betriebsfest entstanden. Franchon hatte Renards Kopf mit Filzstift eingekreist und auf der Rückseite des Fotos eine entsprechende Anmerkung gemacht.

    „Hast du vielleicht schon eine Idee, wo man da ansetzen kann?", fragte Jeanette, die die Mappe zuklappte und zurück auf den Schreibtisch legte.

    Alain drehte sich herum und zuckte die Achseln.

    „Kein Mensch verschwindet einfach, ohne eine Spur zu hinterlassen", meinte der Privatdetektiv zuversichtlich.

    „Genau das scheint hier der Fall zu sein, Alain."

    „Ja, und wenn da nicht diese zwei Kerle wären, die diesem Renard zugesetzt hätten, dann könnte man auf die Idee kommen, dass er von sich aus untergetaucht ist."

    „Aber warum, Alain?"

    „Keine Ahnung. Wenn wir das wüssten, hätten wir ihn wohl auch schon halb gefunden, schätze ich."

    5

    Alain Boulanger hätte sich am liebsten ein paar Stunden aufs Ohr gelegt, aber in diesem Fall hielt er es für besser, die Recherchen gleich zu beginnen. Es war schon genug Zeit vergangen, seit Leo Renard verschwunden war. Und die Spuren wurden bei einer solchen Personensuche schneller kalt, als einem lieb sein konnte.

    Renard hatte im dritten Stock eines Reihenhauses gewohnt. Gepflegter Altbau, ruhige Lage. Die Besitzerin wohnte im Erdgeschoss und hieß Marthe Foissy. Sie war eine energisch wirkende Dame in den Sechzigern, die Alain ihre Tür nur einen Spalt weit öffnete und nicht im Traum daran dachte, die Kette zu lösen. Alain konnte sie im Grunde verstehen. Sie hatte Angst vor Fremden, die an ihrer Tür klingelten.

    „Wer sind Sie?, fragte sie. „Ich kaufe nichts an der Tür, und versichert bin ich schon.

    „Mein Name ist Alain Boulanger. Ich bin Privatdetektiv."

    Ihre Augen verengten sich ein wenig. Aber es war ihr nicht anzusehen, ob sie Alain glaubte oder nicht.

    „Was Sie nicht sagen …", murmelte sie kaum hörbar.

    Alain verzichtete darauf, ihr seine Lizenz unter die Nase zu halten. Er hatte es im Gespür, dass die Dame auf der anderen Seite der Tür ihm vermutlich nur eine einzige Chance geben würde, ihr überhaupt etwas zu zeigen. Und so zeigte Alain ihr stattdessen das Foto von Renard.

    „Kennen Sie den Mann?"

    „Was ist mit ihm?, fragte sie. „Hat er ein Verbrechen begangen?

    „Er ist einfach nur verschwunden, erwiderte Alain. „Und es gibt ein paar Leute, die sich Sorgen um ihn machen.

    Sie schaute noch einmal hin. Aber Alain konnte das Gefühl nicht loswerden, dass sie das wie jemand tat, der eine unangenehme Verpflichtung erfüllt.

    „Der in dem Kreis?"

    „Ja."

    „Tut mir leid!" Sie reichte das Foto durch den Spalt, und eine Sekunde später hatte sie Alain die Tür vor der Nase zugemacht. Der Privatdetektiv hörte noch, wie sie den Schlüssel herumdrehte. Er zuckte mit den Schultern. Es war ihm nicht anders ergangen als Marc Franchon, der offenbar am Tag zuvor ein ähnliches Erlebnis gehabt hatte. Immerhin hatte Leo Renard Telefon und stand auch mit dieser Adresse im Telefonbuch. Selbst wenn er umgezogen war, ohne jemandem in der Franchon-Agentur etwas davon zu sagen, so hatte er doch ganz sicher einmal hier gewohnt.

    Merkwürdig, dass seine Vermieterin sich nicht daran erinnern konnte.

    Als Alain in Richtung seines Wagens ging, sah er in letzter Sekunde etwas auf sich zufliegen. Reaktionsschnell hob er die Hand. Ein Ball tropfte ab und sprang auf dem Asphalt auf. In ein paar Metern Entfernung standen ein paar Jungen. Der Jüngste war noch nicht in der Schule, der Älteste vielleicht zehn oder zwölf Jahre alt. Sie warteten einen Augenblick lang ab und wirkten ziemlich scheu. Alain nahm den Ball auf und spielte ihn zurück. Einer der Jungen fing ihn auf.

    Sie wollten sich wieder ihrem Spiel zuwenden, aber Alains Stimme hielt sie davon ab.

    „Wartet mal!, rief er und kam zu ihnen heran. Sie schauten ihn mit einer Mischung aus Misstrauen und Interesse an. „Spielt ihr hier öfter?

    Einige der Jungen nickten. „Ja."

    Alain hielt ihnen das Foto von Renard hin.

    „Kennt ihr diesen Mann?"

    Sie sahen sich das Foto interessiert an und ließen es einmal rundgehen.

    „Der wohnt in dem Haus da vorne!, meinte schließlich einer der Jungen und deutete dabei auf das Haus, das Marthe Foissy gehörte. „Ich weiß aber nicht, wie er heißt.

    „Schon gut, erwiderte Alain. „Das macht nichts.

    „Meine Mutter sagt immer, dass das ein ziemlich komischer Mann ist", meldete sich ein Kleiner mit rotblonden Haaren und einem offenen Schnürsenkel zu Wort.

    Alain hob die Augenbrauen.

    „Warum meint deine Mutter das denn?"

    „Weil er nie grüßt. Und wenn man ihn was fragt, sagt er nichts."

    „Habt ihr gestern auch hier gespielt?"

    „Ja", bestätigte ein anderer Junge.

    „Habt ihr ihn gestern gesehen?"

    „Nein."

    „Und vorgestern?"

    „Auch nicht."

    Jetzt meldete sich wieder der Kleine zu Wort: „Sind Sie ein Polizist?"

    Alain lächelte. „So etwas Ähnliches."

    „Wollen Sie ihn verhaften?"

    „Nein, nur etwas fragen."

    „Er ist aber nicht zu Hause."

    „Woher weißt du das?"

    „Weil sein Wagen hier nicht herumsteht. Er fährt einen tollen Mercedes. So wie der da vorne! Er deutete auf Alains 500 SL. „So einen möchte ich auch mal haben.

    „Wie lange ist das schon her, dass du seinen Wagen nicht mehr gesehen hast?"

    Der Junge zuckte die Achseln.

    „Die ganzen letzten Tage schon. Ich weiß nicht mehr genau."

    Alain nickte.

    „Okay, Jungs. Ihr seid gute Beobachter."

    Wenig später saß er wieder hinter dem Steuer seines champagnerfarbenen Mercedes 500 SL. Noch einmal zu Marthe Foissy zu gehen, um sie zu fragen, warum sie behauptete, Renard nicht zu kennen, hielt er für wenig erfolgversprechend. Gegen eine solche Festung anzurennen konnte kaum etwas einbringen.

    So führte ihn sein Weg zunächst zu seinem Freund Paul Dubois, den recht korpulent geratenen Commissaire der Mordkommission Paris-Mitte. Die beiden Männer kannten sich seit Jahren, und wenn es irgendwie ging, half der eine dem anderen aus der Klemme, sofern es in seiner Macht stand. Beide Seiten hatten ihren Vorteil von dieser Zusammenarbeit. Boulanger hatte auf diese Weise Zugang zu den Laboren und Archiven der Polizei, während Dubois umgekehrt auf die Hilfe des Privatdetektivs zählen konnte, wenn es galt, auch dort noch nach Informationen zu grasen, wo sich für die Polizei fast wie automatisch die Türen schlossen.

    Als Alain im Dienstgebäude ankam, bekam er von einem Polizisten die Auskunft, dass Dubois nicht an seinem Schreibtisch, sondern in einem Bistro in der Nähe sei.

    „Soll ich den Commissaire vielleicht über seinen Pieper rufen?", grinste Commissaire Brionne. Er war ziemlich lang und schlaksig und hatte auf dem Kopf ein Knäuel ungebändigter dunkler Locken. Alain kannte auch ihn ganz gut.

    „Bloß nicht!, erwiderte Alain. „Ich will ihn ja nicht schon verärgern, bevor ich ihn um einen Gefallen gebeten habe!

    Darüber konnte Brionne herzhaft lachen.

    Wenig später traf Boulanger seinen Freund Dubois dann in einem Bistro vor seinem zweiten Frühstück sitzen. Das meiste davon hatte er allerdings bereits gegessen.

    „Hallo, Paul."

    Dubois blickte auf.

    „Sieht man dich auch mal wieder? Wenn du mich schon bis hierher verfolgst, dann bist du sicher nicht nur wegen unserer Freundschaft gekommen." Der Commissaire deutete auf einen freien Stuhl, während er sich den letzten Bissen hineinschob und dann mit der Serviette den Mund abwischte.

    „Setz dich!", knurrte er.

    „Es geht um einen Mann, der verschwunden ist. Er heißt Leo Renard. Ich habe auch ein Bild von ihm."

    Alain erläuterte Dubois den Fall, und dieser zuckte schließlich mit seinen breiten Schultern. „Alain, ich bin Commissaire des Morddezernats, nicht der Vermisstenabteilung."

    „Ich weiß, Paul."

    „Hast du schon mal seine Angehörigen durchgecheckt?"

    „Er scheint keine zu haben. Jedenfalls keine, die noch leben. Seine Eltern sind tot, Geschwister hatte er nicht und verheiratet war er auch nie."

    Paul hob die Augenbrauen. „Eine Entführung?"

    „Ich habe keine Ahnung."

    „Vielleicht hatte er auch einfach die Nase voll von seinem Job. Was glaubst du, wie vielen Menschen plötzlich einfällt, ihren Urlaub eigenmächtig zu verlängern, oder die auf einmal ihre Sachen packen und auf Nimmerwiedersehen in eine andere Stadt ziehen? Und nach so kurzer Zeit würde ich mir an deiner Stelle ohnehin noch keine großen Sorgen machen."

    „Mein Auftraggeber macht sich aber welche. Alain zuckte die Achseln. „Kann ja auch sein, dass das Ganze am Ende doch in dein Ressort fällt, Paul.

    „Mord?"

    „Ich möchte, dass du dich ein bisschen umhörst, ob dieser Renard vielleicht aus der Seine gefischt wurde oder in irgendeiner Leichenhalle aufgebahrt liegt."

    Alain reichte Dubois ein Foto. Der Commissaire warf einen kurzen Blick darauf und steckte es dann mit einem hörbaren Seufzen ein.

    „Okay, meinte er. „Ich werde sehen, ob ich etwas tun kann.

    „Und dann sind da noch diese Kerle, die Renard im Parkhaus fertiggemacht hat. Alain reichte Dubois einen Zettel. „Ich habe hier eine kurze Beschreibung von einem der beiden.

    „Und was ist mit dem anderen?"

    „Den konnte mein Auftraggeber nicht genau erkennen. Wenn du nichts dagegen hast, werde ich mit ihm in nächster Zeit mal bei dir aufkreuzen, damit er sich die Fotosammlung in der Verbrecherkartei ansehen kann. Wenn er aktenkundig ist, könnte das einen brauchbaren Hinweis ergeben."

    „Meinetwegen, Alain."

    In dieser Sekunde meldete sich Dubois‘ Pieper. Der Commissaire seufzte.

    „Ich hoffe nicht, dass es Arbeit gibt", meinte er. Aber insgeheim wusste er natürlich, dass es genau das bedeutete. Entweder gab es eine wichtige Spur in einem der ungelösten Fälle, die sich als Akten auf seinem Schreibtisch stapelten – oder er musste in Kürze eine neue Akte anlegen. Dubois hoffte auf Ersteres.

    6

    Boulangers nächste Station war das Büro der Literarischen Agentur Franchon. Er wollte sich bei den Mitarbeitern umhören und geriet als Erstes an ein grazil gewachsenes Wesen mit Pagenkopf namens Madame Seffre, das in dem lindgrünen, eng geschnittenen Kleid sehr zerbrechlich wirkte.

    „Sie sind sicher Boulanger, der Privatdetektiv, den der Chef engagiert hat", schloss Madame Seffre. Ihr Lächeln war geschäftsmäßig.

    „Richtig", nickte Alain.

    „Nun, um ehrlich zu sein, werde ich Ihnen kaum etwas über Leo Renard erzählen können."

    „Aber Renard ist seit drei Jahren hier beschäftigt", gab Alain zu bedenken.

    Madame Seffre nickte und blies sich dann eine Strähne aus den Augen.

    „Und ich seit vier Jahren, säuselte sie. „Sein Schreibtisch ist da drüben, und trotzdem weiß ich so gut wie nichts über ihn – außer, dass er verschiedene Sprachen beherrscht. Deshalb war er auch wohl immer besonders erfolgreich.

    Alain nickte.

    „Es macht was aus, wenn man einen Kunden in seiner Muttersprache anspricht – meinen Sie das?"

    „Ja, genau."

    „Haben Sie mal gesehen, wo er wohnt?"

    „Nein."

    „Haben Sie sich irgendwann einmal mit ihm über Persönliches unterhalten? Was es auch immer es ist, es kann wichtig sein."

    Sie zuckte die Achseln und schüttelte dann auf eine Weise den Kopf, der ihren Pagenkopf um eine halbe Sekunde zeitverzögert mit herumschwenken ließ.

    „Nein, sagte sie. „Wissen Sie, er war ziemlich kontaktscheu. Wenn man ihn etwas gefragt hat, was mit ihm selbst zu tun hatte, wich er immer schnell auf allgemeines Terrain aus. Wenn er zu irgendwelchen Partys eingeladen wurde, kam er meistens nicht. Seine Begründungen waren immer ein bisschen an den Haaren herbeigezogen, aber warum sollte ich mich darum kümmern? Schließlich kann ja jeder leben, wie er will, oder finden Sie nicht?

    „Natürlich", murmelte Boulanger.

    Nur machte Leo Renards Lebensweise es nicht gerade einfach für einen Privatdetektiv, seine Spur aufzunehmen oder sich überhaupt nur ein Bild von ihm zu machen. Alles blieb seltsam blass. Da war eine Fotografie auf einem Betriebsfest. Und das war‘s schon. Ein Mann ohne Ecken und Kanten. Ohne Profil, ohne Unverwechselbares. Das einzig Außergewöhnliche schienen seine Sprachkenntnisse zu sein.

    Madame Seffre atmete tief durch.

    „Die einzige, die etwas mehr mit ihm zu tun hatte, war Caroline Arlons, hörte Alain ihre Stimme. „Sie sitzt da hinten am Fenster und telefoniert gerade. Fragen Sie sie mal!

    „Danke."

    Als Alain an Carolines Schreibtisch trat, bot sie Alain mit ihren gestikulierenden Armen einen Platz an, während sie gleichzeitig den Hörer zwischen Ohr und Schulter eingeklemmt hatte und in einer Akte herumblätterte. Zwei Minuten später war sie damit fertig und reichte Alain die Hand.

    Alain stellte sich vor und kam gleich zur Sache: „Man hat mir gesagt, Sie hätten am meisten mit Leo Renard zu tun gehabt. Vielleicht wissen Sie ja etwas, das mir hilft, ihn zu finden."

    Caroline Arlons musterte Alain einen Augenblick lang mit ihren meergrünen Augen. Sie war eine hübsche Frau. Ein Typ, der Alain gefallen konnte. Aber im Augenblick hatte er sich auf anderes zu konzentrieren. Caroline beugte sich etwas vor und zuckte die Achseln.

    „Wir sind mal miteinander ausgegangen, berichtete sie dann. „Aber über sich selbst hat er nie viel geredet.

    „Ja, das sagte mir Ihre Kollegin Seffre schon. Gab es vielleicht eine Frau in seinem Leben?"

    Caroline zögerte eine Sekunde und schüttelte dann den Kopf. „Nein."

    „Sie haben gezögert."

    „Ja. In der ersten Zeit, als er hier war, hatte ich die Vermutung, dass er in festen Händen wäre. Aber mir scheint, das war ein Irrtum."

    „Waren Sie mal in seiner Wohnung?"

    „Ja, einmal. Und nur sehr kurz. Es war an dem Tag, als wir ins Theater fuhren. Er hatte irgendetwas zu Hause vergessen, deshalb sind wir bei ihm vorbeigefahren. Erst wollte er mich nicht mit hinaufnehmen, aber ich habe ihn etwas gedrängt. Ein Lächeln ging über ihre vollen Lippen. „Es interessierte mich einfach, wo Leo zu Hause war.

    „Wann war das?"

    „Schon ein paar Wochen her."

    „Aber es war dieselbe Adresse, die in seinen Unterlagen steht?"

    „Ja."

    „Haben Sie eine Ahnung, weshalb seine Vermieterin jetzt behauptet, Renard nicht zu kennen?"

    Auf Carolines Stirn bildeten sich ein paar Falten.

    „Nein, meinte sie, „ich habe keine Ahnung. Diese Frau machte zwar einen etwas schrulligen Eindruck, aber …

    Alain hob die Augenbrauen.

    „Sie haben die Dame mal getroffen?"

    „Ja. Sie begegnete uns auf der Treppe. Caroline zuckte die Achseln. „Ich glaube nicht, dass das Zufall war. Vermutlich sitzt die Frau den ganzen Tag herum und hat nichts Besseres zu tun, als andere Leute zu beobachten. Warum sie jetzt lügt, weiß ich nicht.

    „Tun Sie mir einen Gefallen?"

    „Welchen?"

    „Kommen Sie mit mir und stellen Sie Madame Foissy einmal diese Frage! Sie kann Ihnen gegenüber unmöglich Ihre Behauptung aufrecht erhalten, Leo nicht zu kennen."

    Sie überlegte kurz. Dann nickte sie.

    „Nach Büroschluss?"

    „Okay. Ich hole Sie ab!"

    7

    Als Alain zurück in seinem Büro in seiner Residenz war, hatte Jeanette eine interessante Neuigkeit für ihn auf Lager.

    „Ich habe spaßeshalber mal ein bisschen in Renards Lebenslauf herumgestöbert und mich bei seinem ehemaligen Gymnasium in Vert le Petit erkundigt, ob man dort noch einen Leo Renard kennt."

    „Und?"

    „Sie hatten dort einen Schüler mit diesem Namen. Auch in den Jahrgängen, die Renard in seinem Lebenslauf angegeben hat, den er bei seiner Bewerbung für die Franchon-Agentur abgab."

    Alain hob die Augenbrauen.

    „Na und? Dann scheint doch alles in Ordnung!"

    „Ich habe noch etwas herumtelefoniert und die Spur dieses Leo Renard zu verfolgen versucht. Er verpflichtete sich bei der Armee und starb mit zweiundzwanzig bei einem Verkehrsunfall."

    Alain pfiff durch die Zähne.

    „Mit anderen Worten, an unserem Kandidaten ist etwas faul."

    „Ja. Der Mann, den Monsieur Franchon in seiner Agentur angestellt hat, ist nicht Leo Renard."

    „Hast du mal seine Studienjahre unter die Lupe genommen?"

    „Das mache ich noch."

    „Viel Glück dabei. Leute, die Japanisch belegt haben, dürften ja nicht allzu häufig sein."

    Jeanette stand auf und ging zur Kaffeemaschine, um sich eine frische Tasse einzuschenken.

    „Du auch?", fragte sie an Alain gerichtet.

    „Nichts dagegen", meinte er, obwohl er jetzt hellwach war. Die Gefahr, plötzlich einzuschlafen, bestand nicht mehr. Diese Sache begann immer mysteriöser zu werden, je weiter er und seine Mitarbeiterin darin herum bohrten.

    Leo Renard – oder wie immer sein wirklicher Name auch sein mochte – hatte begonnen, Alain zu interessieren.

    Jeanette reichte ihm eine Tasse.

    „Eine falsche Identität, murmelte Alain. „Wenn sich das bestätigt, dann passt das zu einer anderen Vermutung.

    „Und welcher?"

    „Dass dieser Renard offenbar nicht entführt wurde, sondern untergetaucht ist."

    Jeanette zuckte die schmalen Schultern.

    „Fragt sich nur, warum. Vielleicht war Renard ein Zeuge oder so etwas, dem man später eine einigermaßen plausible Legende verpasst."

    „Ja, wäre möglich."

    „Oder er war Geheimdienstler."

    „Dann fragt sich, für wen er gearbeitet hat."

    „Und warum er so Hals über Kopf verschwunden ist."

    Zehn Minuten später kam der Anruf von Paul Dubois …

    8

    Es war an einem der Kais, die in die Seine hineinragten. Schon aus einiger Entfernung konnte man sehen, dass hier etwas

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