Schlachtkreuzer Barrakuda 1: Der Tevandian-Feldzug: Terra-Utopia - Band 7
Von Steffen Kremser
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Über dieses E-Book
Der Tevandian Feldzug ist der Erste Band zur neuen Serie „Schlachtkreuzer Barrakuda“, die innerhalb unserer Reihe Terra-Utopia erscheint.
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Rezensionen für Schlachtkreuzer Barrakuda 1
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Buchvorschau
Schlachtkreuzer Barrakuda 1 - Steffen Kremser
Heft
Schlachtkreuzer Barrakuda
Der Tevandian-Feldzug
Steffen Kremser
Impressum
Copyright: Novo-Books im vss-verlag
Jahr: 2024
Lektorat/ Korrektorat: Simon Schemp
Covergestaltung: Hermann Schladt
Verlagsportal: www.novobooks.de
Gedruckt in Deutschland
Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie.
Das Werk, einschließlich aller seiner Teile, ist urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung ist ohne Zustimmung des Verlages unzulässig
Der pryamidische Kapitän war wachsam, als sein eiförmiges Diplomatenschiff aus dem Hyperraumtor ins Territorium des Erzfeinds eintrat. Dutzende tevandianischer Schiffe empfingen es. Das Diplomatenschiff richtete sich auf die braun-graue Kugel von Togilat aus und nahm zwischen etlichen Großkampfschiffen hindurch Kurs auf den Planeten. Mehrere tevandianische Moskitojäger rasten heran und formierten sich um das Schiff.
Die aufrecht stehende, echsenhafte Gestalt des Kapitäns stützte ihren massigen Körper auf seinen Stehhocker. Mit seinen fast zweieinhalb Metern war er selbst für einen Pryamiden imposant. Durch das große Aussichtsfenster des Diplomatenschiffs beobachtete er das Treiben. Er wiegte seinen mächtigen Schwanz hin und her, das Äquivalent eines menschlichen Kopfschüttelns.
Was für ein Aufgebot. Die letzte noch lebende Schwester der Königin schien Sorge zu haben, ihnen könnte etwas zustoßen. Wie anmaßend! Ein Pryamide brauchte keine Babysitter. Schon gar keine Tevandianischen. Zumindest musste man der Königin zugestehen, dass sie die Verhandlungen ernst nahm. Nicht umsonst hatte sie ihre Schwester damit beauftragt. War sie doch die Einzige, der sie vertrauen konnte, die ihr nicht nach dem Leben trachtete. Im Gegensatz zu ihren Töchtern, den Prinzessinnen. Durfte doch jede Prinzessin einen Mordanschlag auf die amtierende Königin verüben und bei Erfolg deren Platz einnehmen. Angeblich wurde damit gewährleistet, dass immer eine starke und aufmerksame Königin an der Macht war. Eine der vielen unsinnigen Sitten dieser Eierbrut. Ein weißer Herrscher wie ihr Zar wusste genau, wann es Zeit war, abzutreten und die Regierungsgeschäfte einem Vertrauten seiner Wahl zu übergeben.
„Kapitän. Der Ruf riss ihn aus seinen Gedanken. „Zwei Drohnenschiffe haben ihre Waffensysteme aktiviert und uns ins Visier genommen. Sollen wir die Schilde aktivieren oder ausweichen?
„Nein, donnerte der Kapitän. „Wir müssen Stärke demonstrieren.
Das war der billige Versuch, sie einzuschüchtern. Sie vor den Verhandlungen zu verunsichern. Aber da täuschten sich diese Insektenfresser. Die Pryamiden waren nicht bereit, den ehemals Freien Raum aufzugeben. Und die Tevandianer würden ihn niemals offiziell als pryamidisches Gebiet akzeptieren. Die ganzen Verhandlungen waren Zeitverschwendung.
Die beiden Drohnenschiffe feuerten aus allen Rohren. Die ersten Schüsse galten der Brücke. Explosionen flammten auf und vernichteten einen Großteil des Kommandostands, ehe jemand die Schilde aktivieren konnte.
Die dunkelgrüne Hautfarbe des Kapitäns verfärbte sich vor Schreck minimal ins Schwarze: „Eine Falle!"
Die Flammenwelle flutete über ihn hinweg und verschlang ihn mitsamt der restlichen Brücke.
Das unbewaffnete Diplomatenschiff steckte Treffer um Treffer ein, immer mehrere auf einmal. Sein Überlebenskampf dauerte nur Sekunden, dann zerrissen es ein paar Explosionen in tausend Stücke.
Die beiden Drohnenschiffe flüchteten mit Höchstgeschwindigkeit vom Ort des Geschehens. Sie steuerten das Hyperraumtor des Systems an. Keiner hinderte sie daran, da die restlichen tevandianischen Schiffe ratlos angesichts der Geschehnisse waren. Als sie das Tor erreichten, traten sie in den Hyperraum ein und waren von einem Augenblick zum nächsten verschwunden.
***
Klaus Renner fiel. Ein unendlich tiefer Fall. Dann tauchte unter ihm ein großes Nest auf. Der Aufprall war überraschend weich. Doch bevor er sich darüber freuen konnte, erschien ein riesiger Vogel und rief: „Hey, pass doch auf!"
Schlagartig war der junge Mann wach. Er befand sich in der Fähre zur Station Neuer Horizont zwischen den Umlaufbahnen von Mars und Jupiter. Sein Kopf lag auf angenehm warmen Beinen. Es waren aber nicht seine. Er richtete sich an seinem Fensterplatz auf und erblickte neben sich eine junge, schwarzhaarige Frau.
Ihre braunen Augen funkelten ihn an: „Ist das die neuste Anmache?"
„Äh, nein. Ich muss wohl eingeschlafen, zur Seite gekippt und mit dem Kopf auf ihrem Schoss gelandet sein." Er lächelte verlegen.
„Zum Glück schlafe ich nicht ein, meine Hand kippt nicht zur Seite und landet nicht auf ihrer Backe."
Klaus schluckte: „Es tut mir sehr leid. Ehrlich."
„Was genau? Dass meine Hand nicht auf ihrer Backe gelandet ist?"
Er öffnete den Mund. Doch bevor er etwas sagen konnte, lachte sie los. „Ist schon okay. War die letzte Nacht so anstrengend?"
„Nein, ich wollte mich einfach noch etwas ausruhen, um fit für meinen ersten Tag zu sein."
„Was machen Sie denn?"
„Ich trete meinen Dienst als Kampfpilot auf einem Schlachtkreuzer der republikanischen Erdraumflotte an", sagte Klaus nicht ohne Stolz.
„Auf der Barrakuda?"
Klaus machte große Augen. „Woher wissen Sie das?"
„Weibliche Intuition."
Er zog die Augenbrauen zusammen.
Sie grinste: „Wir sind Kollegen."
„Was, du gehst auch auf die Barrakuda?"
„Seit wann duzen wir uns?"
Er stammelte herum.
„Dann solltest du mir wenigstens deinen Namen verraten."
Klaus blickte verlegen: „Klar. Ich bin Klaus Renner."
„Miriam Savage. Und du musst mir nicht die ganze Zeit auf die Titten starren."
Klaus errötete: „Nicht? Äh, ... ich meine, tue ich gar nicht." Als sie ihn durchdringend ansah, ergänzte er im Stillen: jedenfalls nicht die ganze Zeit.
Mit ihrer Stupsnase sah sie ganz niedlich aus.
Er wusste nicht, was er noch sagen sollte. Da auch sie schwieg, schaute er aus dem Fenster. Dort hob sich die Neuer Horizont bereits deutlich von dem dunklen, sie umgebenden Vakuum ab. Die oben und unten verjüngte untertassenförmige Transit- und Umschlagsstation streckte ihre vier Arme gleichmäßig Richtung Unendlichkeit. Dabei bildeten die Arme jeweils ein Geäst, das in einzelnen Andockstationen endete.
„Was gibt es da zu sehen?, fragte Miriam neben Klaus. Sie lehnte sich etwas zu ihm herüber, um besser aus dessen Fenster schauen zu können. Ihr Zeigefinger wies auf einen Punkt an einem der äußeren Andockstationen: „Das muss die Barrakuda sein.
„Wie kommst du darauf?"
„Weil dies das einzige angedockte Schiff ist, welches die charakteristische Form eines Schlachtkreuzers aufweist."
Damit meinte Miriam die schraubenschlüsselartige Form, wobei der „Griff" stark verkürzt war. Der verkürzte Griff war der in einem mächtigen Fusionstriebwerk endende siebenstöckige Rumpf. Zwei weit vor das Hauptmodul ragende Seitenmodule, die in der Mitte ansetzten, flankierten ihn. Diese verjüngten sich nach vorne und beherbergten in den mittleren drei Stockwerken einen Hangar.
Das Hyperraumtor neben der Station war das Einzige im Sonnensystem und somit der Dreh- und Angelpunkt für den Hyperraumverkehr. Obwohl neuere Schiffe ab einer gewissen Größe einen Transraumeintrittsgenerator besaßen, der ihnen deutlich flexiblere Ein- und Austrittspunkte ermöglichte, nutzen viele die stationären Hyperraumtore. Die Hyperraumdurchquerung war bedeutend kürzer als die Transraumdurchquerung.
Physikalisch war der Unterschied zwischen beiden Möglichkeiten komplex. Klaus orientierte sich an dem anschaulichen Modell seines ehemaligen Physiklehrers in moderner Raumtheorie: „Wir wollen einen Ausflug von der Erde ins Siriussystem unternehmen. Die Südspitze Spaniens sei die Erde. Die gegenüberliegende Nordküste Marokkos entspräche dem Siriussystem. Der konventionelle Flug durch den Standardraum entspricht dann dem Landweg um das ganze Mittelmeer herum. Reisen wir im Transraum, durchqueren wir die Straße von Gibraltar am Meeresboden, um an unser Ziel zu gelangen. Dies ist wesentlich kürzer. Noch kürzer wird die Strecke, wenn wir stationäre Hyperraumtore nutzen. In diesem Fall überqueren wir das Meer direkt auf der Oberfläche."
Das Verhältnis der Strecken war natürlich nicht maßstabsgetreu und das Modell entsprach physikalisch auch nicht der Realität. Aber es war anschaulich und leicht verständlich.
Ihre Fähre setzte zur Landung im unteren Stationshangar an.
***
Klaus passierte den Abfertigungsschalter der Barrakuda nach Miriam. Als er fertig war, war die kleine Schwarzhaarige schon weg.
Kurz darauf öffnete er die Tür zu seinem neuen Quartier B18 im Steuerbordflügel.
„Hallo? Keine Reaktion. „Ist da jemand?
Immer noch nichts.
Klaus folgte dem kurzen, schmalen Flur, vorbei an den beiden entgegengesetzten Türen zu den Privaträumen. Nach wenigen Schritten erreichte er den Gemeinschaftsbereich. Von seinem neuen Flügelpartner keine Spur. Direkt vor ihm stand an der gegenüberliegenden Wand ein kleiner Tisch, um den drei Stühle gruppiert waren. Für mehr war kein Platz. Schnell erkundete er, dass die Tür zur Linken in einen kompakten Duschraum