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Wildes Blut: G.F. Barner 309 – Western
Wildes Blut: G.F. Barner 309 – Western
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eBook133 Seiten1 Stunde

Wildes Blut: G.F. Barner 309 – Western

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Über dieses E-Book

Begleiten Sie die Helden bei ihrem rauen Kampf gegen Outlaws und Revolverhelden oder auf staubigen Rindertrails.
G. F. Barner ist legendär wie kaum ein anderer. Seine Vita zeichnet einen imposanten Erfolgsweg, wie er nur selten beschritten wurde. Als Western-Autor wurde er eine Institution. G. F. Barner wurde als Naturtalent entdeckt und dann als Schriftsteller berühmt. Seine Leser schwärmen von Romanen wie "Torlans letzter Ritt", "Sturm über Montana" und ganz besonders "Revolver-Jane". Der Western war für ihn ein Lebenselixier, und doch besitzt er auch in anderen Genres bemerkenswerte Popularität.

»Da hast du den Rest, du verdammter Feigling!« sagt der eine. Eine junge Stimme, aber grimmig. »Dir werden wir die Flausen austreiben, Spinner!« sagt der andere. Eine Stimme, aber krächzend, abschreckend rauh, wie wenn Mühlsteine sich reiben. »Du schwarzer Donovan-Teufel sollst auf den Knien rutschen, wenn du in Zukunft einen von den McBruns begegnen wirst!« sagt der eine voller Gift und Galle. Er weiß nicht, was er sagt, aber der Haß gegen alles, was Donovan heißt, muß wohl tief in ihm sitzen. »Da liegst du mit deiner hübschen Larve im Dreck«, sagt der andere zischelnd und mit ausgemachter Boshaftigkeit. Aber er weiß, was er sagt, denn er hat in seinem Leben nie anders geredet. Zwanzig Jahre hat der großohrige, dicknasige, ewig unrasierte Pedro Alondra hinter sich gebracht. Bärbeißiger Streithahn aus Leidenschaft, unzufrieden von Geburt an. Wenn es was auf der Welt anzupöbeln gibt, ist er dabei. Pedro Alondra – Mexikaner, aber einer von der ganz miesen Sorte. Und Tony Donovan liegt mit der Nase im Dreck. »Laß ihn liegen!« sagt der eine wieder. »Daran schluckt er noch lange.«
SpracheDeutsch
HerausgeberKelter Media
Erscheinungsdatum23. Jan. 2024
ISBN9783989368255
Wildes Blut: G.F. Barner 309 – Western

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    Buchvorschau

    Wildes Blut - G.F. Barner

    G.F. Barner

    – 309 –

    Wildes Blut

    G.F. Barner

    »Da hast du den Rest, du verdammter Feigling!« sagt der eine.

    Eine junge Stimme, aber grimmig.

    »Dir werden wir die Flausen austreiben, Spinner!« sagt der andere.

    Eine Stimme, aber krächzend, abschreckend rauh, wie wenn Mühlsteine sich reiben.

    »Du schwarzer Donovan-Teufel sollst auf den Knien rutschen, wenn du in Zukunft einen von den McBruns begegnen wirst!« sagt der eine voller Gift und Galle.

    Er weiß nicht, was er sagt, aber der Haß gegen alles, was Donovan heißt, muß wohl tief in ihm sitzen.

    »Da liegst du mit deiner hübschen Larve im Dreck«, sagt der andere zischelnd und mit ausgemachter Boshaftigkeit.

    Aber er weiß, was er sagt, denn er hat in seinem Leben nie anders geredet. Zwanzig Jahre hat der großohrige, dicknasige, ewig unrasierte Pedro Alondra hinter sich gebracht. Bärbeißiger Streithahn aus Leidenschaft, unzufrieden von Geburt an. Wenn es was auf der Welt anzupöbeln gibt, ist er dabei.

    Pedro Alondra – Mexikaner, aber einer von der ganz miesen Sorte.

    Und Tony Donovan liegt mit der Nase im Dreck.

    »Laß ihn liegen!« sagt der eine wieder. »Daran schluckt er noch lange.«

    Und Pedro Alondra spritzt das letzte Gift hinterher: »Schlucken – das ist gut, Cliff! Dreck reinigt den Magen. Dieses hochnäsige Donovan-Gesindel sollte nie mehr was anderes im Kochtopf haben, nur Dreck.«

    Der schwarzköpfige Cliff McBruns mit dem kantigen Irenschädel ist zwei Jahre jünger als der giftspeiende Mexikaner-Bursche.

    Der dickschädlige, breitschultrige, schmalhüftige Cliff in dem buntkarierten Hemd und der enganliegenden Levis-Hose geht auf den im Dreck liegenden Tony Donovan zu und kniet vor dem Jungen nieder.

    *

    »He, komm schon, wach auf, du lumpiger Donovan! Für heute reicht’s!«

    Aber Anthony Donovan tut ihm den Gefallen nicht. Erst hat er sich gewehrt, aber dann kamen die beiden über ihn und haben ihre Wut ausgelassen.

    Einer gegen zwei?

    Tony liegt mit der Nase im Dreck und schläft. Wenn er aufwacht, wird er um eine Erfahrung reicher sein und sich etwas vornehmen.

    Dann wird er den McBruns die Pest an den Hals wünschen – dieser verbohrten Sippschaft mit ihrem Stolz, der ihnen noch mal das Genick brechen wird.

    Cliff ist aufgestanden und schiebt seinen hochkrempigen Stetson umständlich zurecht. Dann lockert er das dunkelrote Halstuch, als hätte es ihm bis dahin die Luft abgeschnürt.

    »Ist noch etwas?« fragt in diesem Augenblick der dicklippige Pedro bissig. Er hat sich vor seinem grauhaarigen Klepper postiert und spielt den Gelangweilten.

    Cliff McBruns hört nichts – oder er will nichts hören.

    »Wie wär’s mit ein paar Krokodils­tränen zum Abschied? Aber das dürfte wohl nicht gut passen, nachdem der junge Mr. McBruns auf die Idee gekommen war, dem jungen Mr. Donovan eins auszuwischen, he?«

    Cliff gibt eine Antwort, die wie ein zu großer Deckel für einen zu kleinen Topf wirkt.

    »Komm her, Mex, ich brauche einen Steigbügel! Du bist doch stolz darauf, einem McBruns in den Sattel zu helfen, oder?«

    Pedro steht immer noch wie gelangweilt vor seinem Zossen. Aber der ewig Unrasierte hat die Worte, die beleidigend und verächtlich geklungen haben, sehr genau gehört. Nur, er reagiert anders als jemand, dessen Ehre dadurch verletzt worden wäre.

    Pedros wulstige Nasenflügel blähen sich schnaufend, dann fährt sich der Mexikaner in der abgewetzten grauen Leinenjacke mit dem dichtbehaarten Handrücken der Rechten über das stoppelbärtige Kinn.

    Pedro macht die fünf Schritte auf den zweitältesten Sohn der Mabel McBruns zu und steht dann direkt vor dem rassigen Araber-Hengst und dessen Reiter, der den Mexikaner kaltblütig fixiert.

    Pedro neigt seinen Oberkörper nach vorn, verschränkt die Finger beider Hände und formt sie dann wortlos zu einem Steigbügel.

    Cliff schiebt sofort seine linke Fußspitze hinein und drückt sich mit dem rechten Fuß kräftig ab, schwingt sich in den Sattel und umklammert fest die beiden Zügelenden.

    Sekunden später reiten die beiden ungleichen Gefährten nebeneinander auf ihren galoppierenden Pferden zurück nach Riverby.

    Zurück zur Lucky Hole Ranch.

    Lucky Hole – Glückliches Loch!

    Das Gebiet der Ranch dehnt sich über 650 acres. Fruchtbare Weiden ziehen sich entlang des gewaltigen Red River hin.

    1200 wohlgenährte Rinder mästen sich mit dem saftigen Gras für die Schlachthöfe in California.

    80 prächtige Hengste und Stuten stehen in den Corrals, um eines Tages zu einem durchschnittlichen Stückpreis von 400 Dollar ihren Besitzer zu wechseln.

    Lucky Hole – Bonanza!

    Cliff und Pedro reiten zurück in diese Goldgrube mit dem befriedigenden Gefühl, einem allzu ruppigen Sproß dieser Donovans eine nachhaltige Lektion erteilt zu haben.

    Anthony Donovan war aus der Reihe getanzt, er wollte nicht mehr mitmachen.

    *

    »Tony?«

    Jemand gleitet aus dem Sattel. Der junge Donovan hört es ganz deutlich und beginnt zu zittern. Aber warum kommt denn nur einer? Was habt ihr jetzt schon wieder vor?

    Tony winkelt langsam die Arme an, schiebt die Hände unter seine Brust und stemmt sich leicht hoch, hebt den Kopf an. Da fällt sein Blick auf die Stiefelspitzen dicht vor sich.

    Die sind ja dunkelbraun, denkt An­thony Donovan. Die von Cliff waren schwarz. Das – verdammt, was blendet mich denn da? Das ist doch…

    Als Tony seinen Blick höher wandern läßt, trifft er genau mit dem des breitschultrigen Mannes mit der ärmellosen Elchleder-Weste zusammen.

    »Sie – Sie, Sheriff?« fragt Tony verstört und atmet befreit auf.

    Er hatte Angst, wahnsinnige Angst. In diesem Augenblick ist sie plötzlich wie weggewischt. Aber gleichzeitig kommt auch die Reaktion auf die vorangegangene Tortur.

    Tony kippt zur Seite und bleibt auf dem Rücken liegen, atmet ganz flach.

    Sheriff Bob Taylor geht vor dem Jungen in die Hocke und streicht mit der Rechten die verklebte schwarze Haarsträhne aus der faltenlosen Stirn mit der samtenen Haut.

    »Tony«, sagt Bob Taylor und tupft mit seinem Taschentuch das Blut von den Schläfen, »was ist passiert? Tony, wer war’s? – Rede doch, Junge.«

    Anthony Donovan hat sich von dem Schwächeanfall wieder etwas erholt. Er richtet sich langsam in Sitzstellung auf und blickt direkt in die graugrünen Augen des Sternträgers.

    Ich kann es ihm nicht sagen, denkt Tony verbittert, sonst werde ich keinen Tag mehr Ruhe vor denen haben. Es ist oft genug deutlich gesagt worden: Wer quatscht, gilt als gemeiner Verräter.

    »Ich habe dich etwas gefragt, Junge, und ich denke, du wirst mir eine Menge zu erzählen haben. Am hellichten Tag mitten in der Woche und zu einer Zeit, wo du eigentlich auf der Weide sein solltest – da passiert so etwas. Tony, wer war das? Rede, sonst wirst du deinem Dad noch einiges mehr erzählen müssen.«

    Der junge Donovan wischt sich mit der lehmverschmierten Hand durchs Gesicht und fährt mit der Zunge über die Oberlippe.

    »Sheriff, wenn – wenn ich einen Schluck zu trinken haben könnte?«

    Bob Taylor richtet sich auf, steckt sein Taschentuch in die graugestreifte Wollhose.

    »Warte, ich hol dir was«, sagt er und will nicht verstehen, warum Tony seinen Fragen ganz offensichtlich ausweicht.

    Hinter dem Felsblock rascheln im dichten Gebüsch die Blätter. Ein trockener Ast bricht knackend.

    Sheriff Taylor geht auf seinen Grauschimmel zu, schnallt die Satteltasche auf und zieht die pelzumschlagene Flasche mit dem Whisky heraus.

    Als er die Kappe losschraubt und sich dabei umdreht, richtet rechts neben dem Felsblock der Mann in dem verdreckten roten Hemd und dem schwarzen Tuch, das das halbe Gesicht verdeckt, seinen langläufigen Colt auf den Sternträger.

    Der dunkelhäutige Bursche mit dem ledernen Hutband und der schwarzen Cordjacke hat Anthony Donovan genau vor sich und hält ihn mit dem linken Arm fest umklammert. Die grobknochige Rechte liegt flach auf dem Mund des Rancher-Sohnes.

    Auch von dieser Schwarzjacke ist nur das funkelnde Augenpaar zu sehen.

    Links von dem Felsblock steht ein verwegener Typ, dem der rechte Arm fehlt. Die Manschette des graufarbenen Hemdärmels steckt locker in der Seitentasche. Die zurückgeschlagene grüne Cordjacke gibt eine grellrote Schleife frei.

    Bob Taylor ist nie in seinem Leben so überrascht worden. Dies ist eine Situation, die ihm für Sekunden den Atem stocken läßt. Den Atem aber eines Mannes, dessen stählerne Nerven jene Kaltblütigkeit freilegen, die unheimlich wirkt.

    »Was versprecht ihr Halunken euch von diesem Spiel?« fragt Taylor mit rauher Stimme.

    »Halt’s Maul!« stößt die Schwarzjacke, die den jungen Donovan im Arm hält, zischelnd hervor. »Du fühlst dich groß, aber dein verdammter Blechstern hilft dir nicht, jetzt den kürzeren zu ziehen. Nimm die Pfoten hoch, Mann! Aber schnell, sonst…«

    Sheriff Bob Taylor zeigt sich in seiner aufreizenden Gelassenheit so gelehrig, daß es fast unnatürlich aussieht.

    Als die Aufforderung kommt, hat er die Hände auch schon in Schulterhöhe. Aber seine wachsamen Augen haben längst jede Einzelheit registriert.

    Diese Rustler, sollten sie ihm jemals wieder begegnen, würde er unter tausend anderen herausfinden.

    Der Schwarzhaarige mit dem ledernen Hutband macht drei Schritte zurück. Jetzt steht er dicht vor dem Buschrand, den Rancher-Sohn immer noch vor sich.

    »Und nun dreh dich um, du Kröte!« geifert der dunkeläugige Bandit. »Steig auf deinen verschimmelten Klepper und hau ab. Na los, wird’s bald?«

    Aber bevor sich Bob Taylor umdreht, gibt er gelassen und nicht ohne Grimm zurück: »Ich werde euch Ratten einen Strick drehen, wie ihr ihn noch nie gesehen habt! Diesmal habt ihr mich ausgetrickst, aber ihr seid nicht clever genug, einen Bullen wie ein sanftes Lamm abzuhäuten.«

    Dann sieht Bob Taylor noch einmal den jungen Donovan an, dessen Mund noch immer von der Banditen-Pranke bedeckt ist, und fügt erbittert hinzu: »Keine Sorge, Tony, dieses Gesindel wird dich nicht lange behalten.«

    Und als Sheriff Taylor im Sattel sitzt, dringt fast schmerzend die Gift und Galle spritzende Stimme an seine Ohren – eine Stimme, die er

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