Ein Brief von Origenes an Africanus
Von Origenes
()
Über dieses E-Book
Origenes, der alle griechischen und hebräischen Texte jahrzehntelang Wort für Wort studierte und verglich, schreibt einen langen Antwortbrief, der uns einen tiefen Einblick in die Lehre und Praxis der Gemeinden Christi im dritten Jahrhundert gibt, wie sie mit der Frage umgingen, die bis heute viele Menschen irritiert und das Christentum spaltet. Wir stehen hier, 100 Jahre vor Entstehung der Römisch-Katholischen Kirche, am Beginn der Diskussion, ob die sogenannten Apokryphen zurecht von den Juden aus dem Alten Testament geworfen wurden oder ob sie nicht doch wahr und von Gott inspiriert sind. Der Brief von Origenes an Africanus ist die beste Anleitung, die wir von den frühen Christen zum Thema Apokryphen haben. Er sagt uns, was in all diesen Fällen zu tun ist.
Origenes
Als Origenes 17 Jahre alt war, brach eine harte Christenverfolgung über seine Heimatstadt herein, durch die er auch seinen Vater verlor und nur durch die List seiner Mutter am Leben blieb. Unterrichtet war Origenes von seinem Vater in Grammatik und Literatur worden und begann danach Geld zu verdienen indem er genau in diesen Fächern Privatunterricht gab. Das Geld verwendete er, um seine Geschwister zu versorgen. Er war so außerordentlich intelligent und begabt, dass viele heidnische Eltern ihre Kinder zu Origenes in die Schule schickten und so bekehrten sich viele seiner Schüler zum Christentum. Es dauerte nicht lange bis Origenes einer der anerkanntesten christlichen Lehrer seiner Zeit wurde. Schließlich bat man ihn, eine Vortragsreihe über die Bücher der Bibel zu halten, Abschnitt für Abschnitt. Schreiber wurden bezahlt, die die mündlichen Vorträge des Origenes mitschrieben. Einen besonderen Namen machte er sich jedoch durch sein Jahrzehnte langes Studium aller griechischen und herbräischen Texte des Alten Testaments, die er vergleichend Wort für Wort gegenüberstellte und die Unterschiede dokumentierte.
Ähnlich wie Ein Brief von Origenes an Africanus
Titel in dieser Serie (1)
Ein Brief von Origenes an Africanus Bewertung: 0 von 5 Sternen0 Bewertungen
Ähnliche E-Books
Studienbibel Neues Testament Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenMissgriffe der neuen Einheitsübersetzung der Bibel: Starb Jesus wirklich einen Sühnetod? Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenSamuel Hebich: Der große Indien-Missionar Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenJohn Wesley: Der Erweckungsprediger und Gründer des Methodismus Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenStudienführer: Prediger: Vers-für-Vers-Studium des Bibelbuchs Prediger, Kapitel 1 bis 12 Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDer erfundene Jesus: Unechte Jesusworte im Neuen Testament Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenChristentum - Islam: Ausblicke auf eine esoterische Ökumene Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDie Neun meistverkauften Bücher der Literaturgeschichte: Die ganze Welt der Bücher - Von der Bibel bis der Herr der Ringe Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenAnderswohin: 13 Dienstreisen durch die Bibel Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenZurück zum Start: Was die frühen Christen uns zu sagen hätten Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDie Bibel Martin Luthers: Ein Buch und seine Geschichte Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenSamuel Lutz: Ein Lebensbild aus der bernischen Kirche Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenToleranz: Spiegel der Freiheit. Oder korrekte Sprache? Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenZeit zwischen Nichts: Liturgie und Poesie Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenAllerlei Protestanten: Gespräche über Christus-Zeugen aus der Tudor-Zeit Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenAdam: Mein Freund ohne Worte Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDie Esra-Apokalypse Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDionysius Areopagita: Schriften, ausgewählt und kommentiert von Gerhard Wehr Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenAls das Paradies am Nordpol lag: Bock Saga - Märchen oder Wahrheit? Bewertung: 0 von 5 Sternen0 Bewertungen"dein Gott, ist drinnen bei dir" (Zefanja 3,17) Spirituelle Profile: Spirituelle Profile Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenHermann Hesse: Sein Leben und sein Werk (Roman) Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDer Hebräerbrief: Eine Auslegung aus messianisch-jüdischer Perspektive Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDas Gespräch mit Gott: Beten mit den Psalmen Bewertung: 3 von 5 Sternen3/5Hermann Hesse: Sein Leben und sein Werk Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenFür unsere Sünden gestorben?: Ein Beitrag zur aktuellen Diskussion Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenUnter dem Regenbogen: 25 Kanzelreden aus Süddeutschland aus dem Jahr 2019 Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDie Bergpredigt: aus heilsgeschichtlicher Sicht Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenEin Missionarsleben: Hermann Gäbler und die Leipziger Mission in Südindien (1891–1916) Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenNotizen über Notizen: Nachlesen von und Gedanken zu Texten von Klaus Heinrich Bewertung: 0 von 5 Sternen0 Bewertungen
Poesie für Sie
Gipfel der Liebe. Ausgewählte Vierzeiler von Rumi in Persisch und Deutsch Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDie Blumen des Bösen - Zweisprachige Ausgabe (Deutsch-Französisch) / Les fleurs du mal - Edition bilingue (français-allemand) Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenGedichte / Die Wupper: Hauptwerke von Else Lasker-Schüler Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenGedichte Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenGedichte: Die besten und beliebtesten Dichtungen Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDeutsche Schlager: 300 Neue Schlagertexte - Schlag auf Schlag Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenCherubinischer Wandersmann (Geistreiche Sinn- und Schlussreime): Mystische und religiöse Gedichte Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenFranzösisch lernen durch das Lesen von Kurzgeschichten: 12 Einfach Geschichten in Französisch und Deutsch mit Vokabelliste Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenOdyssee Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDas Gilgamesch-Epos: Die älteste epische Dichtung der Menschheit Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenAuswahl deutscher Gedichte für höhere Schulen: Über 500 deutsche Klassiker in einem Gedichtband Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDie Aufzeichnungen des Malte Laurids Brigge Bewertung: 4 von 5 Sternen4/5Vater und Sohn Band 1: Bildgeschichten von Erich Ohser mit Versen von Inge Rosemann Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenEinfache Gedichte: deutsch - englisch Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenMetamorphosen: Bücher der Verwandlungen: Mythologie: Entstehung und Geschichte der Welt von Publius Ovidius Naso Bewertung: 5 von 5 Sternen5/5In meinem Haus in meinem Kopf: Gedichte für Kinder Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenRomantische Lieder Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDuineser Elegien: Ein metaphysisches Weltbild in zehn Skizzen: Elegische Suche nach Sinn des Lebens und Zusammenhang Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenRainer Maria Rilke: Gesammelte Werke Bewertung: 5 von 5 Sternen5/5Annette, ein Heldinnenepos Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDu liebst mich, also bin ich: Gedanken - Gebete - Meditationen Bewertung: 5 von 5 Sternen5/5Wie man hassen soll: 555 Haikus gegen alles Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenPan Tadeusz oder Der letzte Einritt in Litauen: Nationalepos der Polen: Eine Adelsgeschichte aus dem Jahre 1811 und 1812 in zwölf Versbüchern Bewertung: 0 von 5 Sternen0 Bewertungen
Rezensionen für Ein Brief von Origenes an Africanus
0 Bewertungen0 Rezensionen
Buchvorschau
Ein Brief von Origenes an Africanus - Michael Eichhorn
Vorwort des Herausgebers
Origenes ist für die meisten Christen des 21. Jahrhunderts ein Name, den sie noch nie hörten, und man muss gezielt suchen, um wen zu finden, der etwas über diesen Mann weiß. Im dritten Jahrhundert war das umgekehrt. Origenes war einer der bekanntesten und begnadetsten christlichen Lehrer seiner Zeit, den sogar die Juden kannten. Dabei half es, dass er in der Stadt Alexandria aufwuchs, lehrte und wirkte, wo es auch eine große jüdische Gemeinschaft gab und er sowohl Hebräisch als auch Griechisch beherrschte. Er reiste viel und schrieb eine – auch für heutige Verhältnisse – unglaublich große Anzahl von Büchern. Die meisten sind leider den Weg alles Vergänglichen gegangen. Heute ist nur eine bescheidene Auswahl seiner Werke erhalten. Ein ganz besonderes haben wir hier.
Es ist ein Brief, der eher einer Abhandlung gleicht, und wegen einer brisanten Streitfrage verfasst wurde, die im dritten Jahrhundert begann und bis heute für Unruhe und Diskussionsstoff sorgt. Damals hatten sich die Juden endgültig von ihrer bisherigen heiligen Schrift, der griechischen Septuaginta, verabschiedet und sie durch eine neu herausgebrachte hebräische Schrift ersetzt, heute bekannt als „Masoretentext. Diese wurde auch ins Griechische übersetzt und kam so zu den Christen. Einige waren irritiert, weil es nun zwei griechische Alte Testamente gab, die aber erheblich voneinander abwichen. Welches ist von Gott inspiriert? Beide Lager beschuldigten einander der Fälschung und diskutierten über „apokryphe
Bücher. Es gab kaum einen kompetenteren Christen zu dem Thema als Origenes, dem ein Brief mit herausfordernden Fragen geschrieben wurde. Seine Antwort darauf liegt hier vor und könnte bis heute wegweisend sein, denn sie lehrt uns Geschichte. Origenes zeigt uns, wie die frühen Christen mit diesen Fragen umgingen als es noch keine Römisch-Katholische Kirche gab, keine Konzile, keine Dogmen und auch keine Protestanten.
Weil „Susanna" ein Kernthema des Briefes ist, haben wir sie in voller Länge im Anhang abgedruckt.
Michael Eichhorn, Hermagor, Oktober 2023
Inhalt
Ein Brief von Origenes an Africanus
1. Anlass des Briefes
2. Susanna, wahre Geschichte oder Fälschung?
3. In den hebräischen Texten fehlt viel
4. Die Unterschiede verändern den Sinn
5. Verändere nicht die ewigen Grenzen
6. Vorsicht bei Urteil über Wortspiel
7. Jeremias bestätigt Susanna
8. Die hebräische Tradition bestätigt Susanna
9. Warum fehlt das alles im hebräischen Text?
10. Darf Daniel nicht prophetisch reden?
11. Einwände ohne Respekt und Geist
12. Sprachliche Kunstgriffe sind nicht selten
13. Ein ungebildeter Einwand
14. Nachhilfe in Geschichte
15. Schlußbemerkung
Anhang
1. Susanna (SusLXX)
Motto und Exposition der Erzählung
Der Vergewaltigungsversuch im Park
Die Erniedrigung der Susanna in der Synagoge
Die Errettung der unschuldigen Tochter Juda vom Tode
2. Susanna (SusTH)
Exposition der Erzählung
Im Park des Mannes der Susanna
Im und beim Haus des Joakim am darauffolgenden Tage
Überleitung zu Dan 1
Die Bedeutung der Namen des Pentateuchs
Unterschiede bei biblischen Namen je Sprache
Abkürzungen
Buchempfehlungen
Ein Brief von Origenes
an Africanus
240
Wenn man sich in der Kirchengeschichte ansieht, ob ein Mensch eher früher oder später in seinem Leben mit Christus startete, so gehört Origenes definitiv zu den Frühstartern! Bereits mit 17 Jahren war er fest entschlossen, an der Seite seines zu Tode verurteilten Vaters für Christus zu sterben. Nur durch List gelang es seiner Mutter, dass der junge Origenes zu Hause blieb und so dem sicheren Märtyrertod entging. Vorerst.
Nach der Hinrichtung seines Vaters übernahm Origenes sofort Verantwortung in seiner Gemeinde in Alexandria und versuchte die Lücken zu schließen, die durch die harte Christenverfolgung entstanden. Anfangs für die Schulung der Neubekehrten und Taufanwärter zuständig, wurde er später Presbyter und unterwies die ganze Gemeinde. Seine Vorträge waren bald weit bekannt und so hervorragend, dass sogar Schnellschreiber engagiert wurden, die mitschrieben wenn er systematisch die gesamte Schrift lehrte. So entstand der erste schriftliche Bibelkommentar. Sein hohes Bildungsniveau, seine herausragende Intelligenz, aber besonders sein großer Fleiß und seine hundertprozentige Liebe für den Herrn und die Gemeinde, machten Origenes zu einem gefragten Lehrer, der fließend Griechisch und Hebräisch sprach und sowohl mit Juden als auch Christen ausgiebig diskutierte. Sein größtes Werk aber war eine Textstudie, der er drei Jahrzehnte widmete. Er verglich alle vorhandenen griechischen und hebräischen Versionen der Heiligen Schrift, studierte die Unterschiede Wort für Wort, und war daher wohl der kompetenteste