Die Abenteuer von Mara, Anja und Vanessa: Mariupol/ Faschismus/ Jakobsweg
Von Georg Hartmann
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Über dieses E-Book
Eine ältere Krankenschwester, die aus dieser Gegend kommt und das Gelände hervorragend kennt, erklärt sich bereit, Mara, Anja und Vanessa von Wuhledar bis nach Mariupol und wieder zurück zu führen.
Getarnt als Krankenschwestern machen sich die vier Frauen auf den Weg durch die feindlichen Linien und erreichen tatsächlich nach drei Tagen Mariupol. Sie treffen auf die versteckt lebende Ukrainerin und machen sich mit ihr auf den Rückmarsch.
Auf dem Rückweg geraten sie in die Hände einer brutalen Kadyrow-Truppe. Ihre Tarnung als Krankenschwestern hilft ihnen fürs erste, zu überleben.
Als am nächsten Tag ein Granat-Angriff auf das Camp der Kadyrow-Kämpfer stattfindet, nutzen die Frauen das Chaos, um zu entkommen. Mit einem einsatzfähigen russischen T 90 - Panzer stürmen sie aus dem Lager und retten dabei noch zwei junge belarussische Gefangene, die einst auf der Seite der Ukraine gekämpft hatten.
Mit Vollgas rasen sie auf die Frontlinie zu, krachen durch eine weitere Kadyrow-Truppe und nutzen den Überraschungseffekt, um zu entkommen.
Das Glück ist ihnen hold und sie erreichen ukrainisches Gebiet.
Endlich können sich die beiden Schwestern wieder umarmen.
Wieder zu Hause im Schwarzwald, beschäftigt sich Mara in einem Zeitungsartikel mit dem verschwommenen Begriff des Faschismus. Dabei kommt sie zu überraschenden Ergebnissen.
Anschließend hat sie das Bedürfnis nach Ruhe. Deshalb entschließt sie sich, auf einem Teil des Jakobsweges im Schwarzwald zu wandern. Die Wanderung entpuppt sich als heilsame Erfahrung im Kosmos des eigenen Seins.
Georg Hartmann
Georg Hartmann hatte einst Germanistik, Geschichte und Politik studiert. Er lässt in seine Bücher immer wieder aktuelle und manchmal auch historische Vorgänge aus Politik, Geschichte und Gesellschaft einfließen.
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Buchvorschau
Die Abenteuer von Mara, Anja und Vanessa - Georg Hartmann
Kapitel 1
Die Schwester von Elena
Wir freuten uns, dass sich Elena und ihre Tochter gut in unsere Familie integriert hatten. Die Entführung von Elena war ein großer Schock gewesen, aber seit sie mit dem Auto in die Schule fuhr, fühlte sie sich wesentlich sicherer. Und meine Familie tat alles, damit sie und ihre Tochter das Gefühl hatten, beschützt und geschützt zu sein.
Zum Glück hatte sie mit ihrem Handy wieder Verbindung zu ihrem Mann in der Ukraine, der für die dortige Luftwaffe arbeitete. Wir alle wussten es jeden Tag zu schätzen, dass dieser sympathische junge Mann trotz all der Kämpfe noch am Leben war.
Sorge bereitete Elena die Tatsache, dass ihre Schwester sich in einem von Russen besetzten Gebiet befand. Sie lebte etwas außerhalb von Mariupol, seit Monaten versteckt in einem Gartenhäuschen.
Sie war Krankenschwester und war während des Beschusses von Mariupol derart intensiv mit der Versorgung von Verwundeten beschäftigt gewesen, dass sie die letzte Evakuierung nicht mehr erreicht hatte.
Bisher war sie der Vergewaltigung durch russische Soldaten entkommen und auch die tschetschenischen Schergen von Kadyrow hatten sie noch nicht aufgespürt, denn bei Gefahr hatte sie sich in ein Erdloch unter der Matratze einer 85-jährigen Frau verkrochen.
Doch wie lange würde es ihr noch gelingen, sich versteckt zu halten?
Es war an der Zeit, sie dort herauszuholen. Das Gartenhäuschen, in dem sie hauste, war ungefähr 100 km von der Front zur freien Ukraine entfernt. Eine militärische Operation nach Mariupol war nicht möglich, höchstens ein kleines Spezialkommando.
Doch wer wollte sich schon 100 km durch feindliche Linien bewegen?
Elena hatte bereits mehrfach ihren Mann um Rat gefragt, aber der hatte auch keine definitive Lösung. Eine militärische Option war jedenfalls ausgeschlossen.
Wenn, dann müsste die Operation privat durchgeführt werden.
Und die war höchst gefährlich.
Die Hafenstadt Mariupol war gefallen und sah nahezu aus wie Hiroshima nach dem Abwurf der Atombombe.
Die Weltöffentlichkeit ist sich noch nicht einer Meinung, ob die Zerstörung von Mariupol eine Menschenrechtsverletzung darstellt oder nicht.
China enthält sich der Stimme. Auch Indien weiß noch nicht so recht, ob es sich in Mariupol um eine humanitäre Aktion oder um einen kriegerischen Akt gehandelt hat. Für Putin, für Nordkorea und einige von Russland abhängige afrikanische Staaten war die Bombardierung dieser Stadt ein Teil seiner Friedensmission in der Ukraine.
Mal sehen, ob es wegen Mariupol eine Anklage vor einem internationalen Tribunal geben wird. Immer wieder schaute ich mir über Google Maps die Karte von Mariupol an. Elena hatte sogar das Gartenhäuschen außerhalb der Stadt ausfindig gemacht.
Auch Anja hatte sich das Ganze angeschaut.
Wir drei waren uns einig, dass im Hinblick auf die Schwester von Elena etwas geschehen musste.
Die Frage war nur die, wie wir sie dort herausbringen konnten.
Eine Evakuierung über das Asowsche Meer, als harmlose Fischer getarnt, war nahezu unmöglich. Auf dem Landweg hätten 100 km durch feindliches Gebiet überwunden werden müssen. Der Luftweg war nahezu ausgeschlossen.
Was war zu tun?
Da erreichte uns ein paar Tage später der Anruf von Elenas Ehemann, er hätte zwei Wochen Fronturlaub.
Diesen würde er nutzen, um uns im Schwarzwald zu besuchen.
Eine Super-Idee!
Das passte gut, denn auch Elena hatte Schulferien.
Sie hatte ihren Mann Vladimir schon einige Zeit nicht mehr gesehen. Sie konnte es kaum erwarten. Auch ihre Tochter Anna zählte schon die Stunden.
Und dann war er plötzlich da.
Elena und ihre Tochter schwebten im siebten Himmel.
Vladimir war ein sportlicher junger Mann, so um die 32 Jahre alt.
Meine Familie fand ihn sofort sympathisch. Wir freuten uns über seinen Besuch.
Selbstverständlich unterhielten wir uns sehr oft über den Krieg in