Jugenderinnerungen: Flucht und Leben in der viergeteilten Stadt
Von Hans Ogilvie
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Hans Ogilvie
Hans Ogilvie, Vermessungsingenieur, geboren am 22. Dezember 1939 in Wien, gestorben am 24. Juli 2018 in Bonn
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Buchvorschau
Jugenderinnerungen - Hans Ogilvie
Inhaltsverzeichnis
Wien
Flucht
Das Leben im Forsthaus
Der Treck
Dresden
Zwickau
Mosel
Nach Berlin
Steglitz
Monte Klamotte
Kohlenklau
Schwarzmarkt
Tabak
Biologieunterricht
Wien
Ich versuche, meiner Familie zu erzählen, wie ihr Vater bzw. ihr Opa seine Jugend verbracht hat, verbringen musste.
Ich bin Jahrgang 1939 und bin auf dem Flug zum Lufthansa-Heimatflughafen meines Vaters – Wien-Schwechat – in Leipzig geboren. Die Maschine musste damals extra für meine Mutter, und natürlich auch für mich, in Leipzig-Skeuditsch zwischen landen. So bin ich Deutscher geblieben und kein Österreicher geworden.
Die Kindheit verbrachte ich in Wien. Wir wohnten in einer großen Fünfzimmerwohnung im sechsten Bezirk, zwischen Prater und Stadtpark. ich glaube, meine ersten Lebensjahre müssen sehr schön und glücklich gewesen sein. Harte, tief sitzende Erinnerungen beginnen bei mir mit der zunehmenden Bombardierung Wiens.
Zu der Zeit war es fast Pflicht, ständig das Radio eingeschaltet zu lassen, und wenn der Ruf des Kuckucks im Radio zu hören war, verbunden mit dem Hinweis: „Starke Bomberverbände nähern sich Wien aus Ost, West, Süd, Nord oder sonst woher, in einer Entfernung von x km" holte meine Mutter dann eine Karte hervor, deren Mittelpunkt von unterschiedlichen Kreisen verschiedener Radien unser Bezirk war. Die Entfernungsmeldungen, verbunden auch mit Richtungshinweisen der Bomberverbände, wurden dann immer öfter gesendet. Ab einer gewissen Entfernung mussten wir dann in den Luftschutzkeller, ein normaler Hauskeller, abgestützt mit Holzbalken und mit Sitzbänken versehen.
Der Weg in den Keller, aus der fünften Etage, fast täglich, auch nachts, war sehr mühsam. Es gingen dann ja fast alle Mieter zur gleichen Zeit in den Keller, und es kam mitunter zu Staus im Treppenhaus. Im Keller saßen dann alle Bewohner bei einer sehr spärlichen Beleuchtung. Hier habe ich das unterschiedlichste Verhalten der Hausbewohner im Keller erkennen können. Wir hatten alle die nackte Angst. Jedes Mal, wenn eine Bombendetonation zu hören war, das Licht flackerte, der Sand von der Kellerdecke rieselte, bedingt durch den damaligen Stand der Art, zu bauen, dann schrien einige lauthals, andere beteten, wieder andere saßen kreidebleich und teilnahmslos auf ihrer Bank.
Mütter heulten, einige rissen ihren kleinen Kindern, die etwas jünger waren als ich, den Mund weit auf, um somit für einen Druckausgleich zwischen Ohr, Nase und Mund zu sorgen. Ab diesen Tagen sehe ich noch heute die Vergangenheit vor mir. Ich könnte heute noch sagen wo ich, meine Schwester und meine Mutter saßen. Wenn dann nach einer geglaubten unendlichen Zeit die Luftschutzsirenen Entwarnung gaben, ging die Tortur andersrum wieder los. Jeder wollte so schnell wie möglich in seine Wohnung, um nachzuschauen ob das Haus noch ganz steht oder nur ein Teil, ob die Fensterscheiben ganz geblieben sind usw.
Einmal war eine Phosphorbrandbombe, ohne zu explodieren, in der Decke über dem Bett meiner Eltern stecken geblieben. Heute ist mir erst bewusst was