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Frag den Weltenbummler! Thailand, Vietnam, Myanmar, Laos
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eBook414 Seiten3 Stunden

Frag den Weltenbummler! Thailand, Vietnam, Myanmar, Laos

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Über dieses E-Book

Wer nach diesem Buch nicht nach Südostasien aufbricht, hat kein Herz! Weltenbummler Weidling blieb gleich zwei Jahre in Thailand hängen. Wie oft er von hier aus besonders nach Vietnam, Laos und Myanmar aufbrach, lässt sich im Stempelwust seiner Pässe nicht mehr ausmachen. Menschen, Essen, Wetter, Natur, Meere und Eigenartiges hielten ihn fest und lassen uns nun staunen. Todesmutige Tuk-Tuk-Fahrer, ihn ungläubig anstaunende Laotinnen, sehr unterschiedliche Massagen, vietnamesische Mopedschwärme, kurioser Kommunismus hier, noch kurioseres Nachtleben da, und DER Expander in einem Nationalmuseum. Südostasien zum verliebten Dauerschmunzeln. Plus bewegende buddhistische Rituale und Bauten, politische Neuanfänge und Wirrungen, und teils Millionen in den eigenen Hosentaschen. Und dann jene Strände, die einen nicht zurück unter die Büro-Neonröhren lassen wollen. Zeit aufzubrechen!
SpracheDeutsch
Erscheinungsdatum15. Aug. 2023
ISBN9783963117992
Frag den Weltenbummler! Thailand, Vietnam, Myanmar, Laos
Autor

Carsten Weidling

Carsten Weidling war schon immer ein Lebensentdecker. Seine Tätigkeiten als Magier, Moderator, Gagschreiber, TV- & Theater-Autor waren so nur Schritte, die ihn dann für seine eigene Fernsehreihe um die Welt führten und für diese Buchreihe weiter führen. Seine Uhr zeigt schlicht: „114 Länder später“. Denn der 56-jährige Dresdner Sohn eines Conférenciers und einer Artistin ist nicht zu stoppen. Sein „fester Hausstand“ sind nun zwei Koffer. Seine Meldeadresse: Japan, Südafrika, Costa Rica, Panama, Thailand & Co. Und nun Argentinien. Von da aus reist und schreibt und schaut und lacht er sich um die Welt, bis er für uns das letzte Randgebiet dieser wilden, wirren, witzigen, wunder­baren Welt entdeckt hat. Was für ein Weltenbummler-Mix: Als Entertainer schreiben, als Moderator lesen, als Autor reisen, als TV-Mann foto­grafieren, als Gagschreiber weltweit Menschen treffen.

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    Buchvorschau

    Frag den Weltenbummler! Thailand, Vietnam, Myanmar, Laos - Carsten Weidling

    SIE REISEN NACH THAILAND?

    GLÜCKWUNSCH, SEHR, SEHR GUTE ENTSCHEIDUNG!

    Bangkok ist eine meiner Lieblingsstädte dieser Welt

    GEBEN SIE BANGKOK EINE CHANCE!

    Bevor es mit Thailand losgeht, hier zunächst ein flehentlicher Aufruf für Bangkok!

    Denn ein normales Gespräch mit zurückgekehrten Thailand-Urlaubern verläuft meist so: „Und, wie gefiel dir Thailand? – „Superschön, die Menschen sind toll, das Essen sehr lecker, das Wetter großartig, die Tempel aufregend, die Strände wundervoll. – „Und mochtest du Bangkok? – „Ach na ja, nicht so sehr. Es war tierisch heiß und stickig, viel zu voll, zu laut und irgendwie nervig.

    Wenn das so ist, waren Sie die ersten zwei Tage in Bangkok und sind dann nach Nordthailand oder zum Strand gereist. Woher ich das weiß? Nun, liebe Thailandneulinge, das weiß ich, weil das fast alle tun und Sie so Bangkok nicht mögen können! Wissen Sie eigentlich, welches bittere Unrecht Sie dieser Stadt antun? Da kann ich ja Bangkok von hier aus weinen und schluchzen sehen und hören. Denken Sie doch mal ein bisschen mit! Da brechen Sie nun also – möglichst in einer kalten europäischen Jahreszeit – nach Thailand auf. Sie kommen nach mindestens elf Stunden Flug und fünf bis sechs Stunden Zeitverschiebung in Bangkok an. Sie erleben also auch einen Temperaturanstieg zwischen 10 und 40 Grad binnen elf Stunden. Sie sind übermüdet, noch von Job und Flug gestresst und schleppen einen Jetlag vor sich her. Dann lassen Sie sich durch den dichten Verkehr einer jeden geschäftigen Metropole ins Hotel fahren und ziehen gleich mal los, um auch ja keinen Urlaubstag zu verpassen.

    Blöde Idee, lassen Sie das!

    Denn siehe da, hier in Bangkok leben ja tatsächlich fast zehn Millionen Menschen. Und von denen sind auch echt viele unterwegs. Wie, bitte schön, sollen Sie denn Bangkok mögen können?

    So also die flehentliche Bitte: Geben Sie dieser wunderbaren und aufregenden, pulsierenden asiatischen Metropole eine Chance! Landen Sie in Bangkok, ruhen Sie sich im Hotel aus, gönnen Sie sich eine Massage, schwimmen Sie eine Runde im Hotelpool, essen Sie leicht und lecker und fliegen oder fahren Sie halbwegs frisch zum Strand weiter und erholen Sie sich. Und DANN – DANACH! – verbringen Sie die LETZTEN und nicht die ERSTEN Tage Ihres Urlaubs in Bangkok. Ausgeruht und etwas eingelebt haben Sie nun die Kraft, die Ruhe und die Offenheit, um hier ein paar Ihrer wundervollsten Urlaubserinnerungen zu sammeln. Bangkok kann ein Traum sein. Versauen Sie es nicht!

    Ich danke Ihnen recht herzlich für Ihr Verständnis.

    Auch im Namen Bangkoks!

    Khop Khun Krab.

    „JAI YEN YEN!"

    Wer lange genug hier ist, hat nur zwei Möglichkeiten: Diese Worte wirklich in sich aufzunehmen und zu leben oder sie zu hassen.

    „Jai yen yen! „Jai yen bedeutet, „Kühle dein Herz" und die Wiederholung soll der Aufforderung wohl Nachdruck verleihen. Grundsätzlich ist das natürlich eine sehr angenehme Idee, sich nicht wegen jedes kleinen Problems gleich heiß zu machen und sich über Dinge aufzuregen, die man entweder nicht ändern kann oder die der Mühe nicht wert sind. Das meiste regelt sich ohnehin von alleine. Sehr viele Thais gehen davon aus, dass zum Schluss ohnehin alles Buddha regeln wird und man sich also nicht zu sehr aufzuregen oder anzustrengen hat. Und wenn nicht, bleibt ja zur Not noch das nächste Leben. Eine entspannende Weltsicht.

    Auf der anderen Seite lähmt diese nette Idee natürlich auch vieles und es ist als Asienfrischling mit Stresslandhintergrund manchmal schwer, einer gewissen – nun ja – Lahmarschigkeit nichts entgegensetzen zu können. Mit welcher Motivation Sie auch immer Thailand besuchen, „Jai yen yen" sollte also auch Ihre erste Regel werden. Immer. Man wird Sie testen! Wenn Sie zum Beispiel in Bangkok fünf oder mehr Taxifahrer anhalten und fragen mussten, ob einer Sie zu diesem oder jenem Ziel bringen würde, und es alle ablehnen, weil es zu weit, der Verkehr zu dick ist oder ihn gerade Frau, Buddha oder Schuhe derart drücken, dass Ihr Ziel keinesfalls das seine sein kann; dann müssen Sie eben Ihr Gemüt runterkühlen, anstatt ihm ins Gesicht zu springen oder mit den uns Deutschen mitgegebenen Missionarsansprüchen zu erklären, was eigentlich sein Job ist und dass er die Augen bei der Berufswahl hätte aufhalten sollen.

    Also heißt es stattdessen lächeln und eben:

    „Jai – yen – yen!"

    Zudem lauert da noch ein anderes Wort, das Sie kennen sollten. „Sanuk ist ein Wort für „Spaß oder auch „Vergnügen". Und auch beim Taxifahrer geht Sanuk vor Arbeitseifer. Denn macht etwas keinen Spaß, hat also keinen Sanuk, macht man es nicht gern oder auch gar nicht. Das ist ja irgendwie auch konsequent und da kommt man nicht dagegen an. Schon gar nicht mit deutschem Effizienzdrang. Zumal ein Gespräch mit einem aufgewühlten, empörten und möglicherweise überdies auch noch lauten Farang – also Ausländer fern allen genderns, denn so etwas wie ein/e Farang*in gibt es nicht – nun so gar nichts an Sanuk hat. Sie wissen, was folgt?

    Richtig! „ JAI – YEN – YEN!"

    Neben Sanuk ist das andere wichtige Wort „Sawai. Meist wird es gleich doppelt, also „Sawai, Sawai gesagt, und meint so etwas wie „Wohlbefinden oder „angenehmes Gefühl. Selbst im lauten, hektischen und durchaus geschäftstüchtigen Bangkok bekommt man also nur schwerlich eine Dienstleistung, die dem Servicepersonal weder Sanuk bringt, noch Sawai Sawai fühlen lässt. Selbst den durchweg männlichen Taxi-fahrern geht es da nicht anders, und so steht man dann eben eine gefühlte Ewigkeit am Straßenrand und muss sich von Taxifahrern leise, aber bestimmt klarmachen lassen, dass man zwar der „Farang mit dem Geld in der Tasche ist, aber der Fahrer nun mal das Lenkrad in der Hand hält. So fährt er weg, Sie bleiben stehen, er lächelt selbstverständlich und Sie pressen ein „Jai yen yen! in sich hinein! Besser ist das!

    Für den Verkehr in Bangkok ist „Jai yen yen" der beste Tipp

    DIE SACHE MIT DEM WAI

    Den Respekt der thailändischen Menschen untereinander sieht man am deutlichsten und am schnellsten am Wai. Der „Wai" ist der Gruß oder auch der Dank, den man ausdrückt, indem man die beiden Handflächen zusammenlegt und sie entweder auf Nasenhöhe oder je nach Rang und Lebensalter des Gegenübers noch höher hebt. Gern auch mit einer leichten bis tiefen Verbeugung. Je höher man den Wai ausführt und je tiefer man sich verbeugt, desto höher wird der Gegenüber respektiert. Bitte übertreiben Sie es nicht! Eine Verkäuferin in einem kleinen Laden weiß gar nicht, wie sie Ihnen antworten soll, wenn Sie sie mit Ihrem übertriebenen Gruß schon in einen königlichen Rang erhoben haben. Und da man Mitglieder der königlichen Familie ja eh nie zu Gesicht bekommt, muss man die Hände nur dann sehr hoch halten, wenn man einem Mönch gegenübersitzt. Mönche erwidern übrigens den Wai aufgrund ihrer hohen Stellung niemals. Nicht einmal dem König gegenüber. Also fangen Sie nicht an, auf den Mönch sauer zu sein, weil er nicht zurückgrüßt. Das muss er nicht und das wird er nicht. Und wie zum Henker soll man auch auf einen lächelnden buddhistischen Mönch sauer sein? Das können nur Leute, die nachts um drei als Einzige an einer roten Fußgängerampel stehen bleiben.

    (Erwischt?)

    Im Alltag ist das mit dem Wai allerdings etwas komplizierter. Eine ungeschriebene Regel für „Farangs – also „Ausländer ist, lass den Wai einfach weg! Kein Thai nimmt das einem Farang übel. Macht man ihn nämlich, sollte man schon wissen, wem welcher Respekt und somit welcher Wai zusteht. So sind eben auch Kellnerinnen oder Hotelangestellte etwas verwirrt, wenn der Farang ordnungsgemäß mit einem Wai gegrüßt wird, der aber mit einem noch würdigeren Wai antwortet. Das steht dem kleinen und untergebenen Personal nicht zu und so geben sie sich verwirrt. Gerade in Regionen, in denen nicht so viele von uns Farangs rumlaufen wie in Bangkok.

    In Bangkok übrigens wundert man sich über den eigentümlichen Farang nur noch selten, man hat dort schon zu viele kuriose Ausgaben von Touristen erlebt. Viele Menschen, die in Bangkok leben, haben sich mittlerweile auch an die manchmal schrecklichen Farangklamotten und die aus ihrer Sicht teils intensiven Faranggerüche so sehr gewöhnt, dass sie auch einem zu würdigen Wai von einem Gast nicht mehr wirklich erstaunt gegenüberstehen.

    Besonders Kurioses sieht man immer im Nachtleben von Bangkok, wenn sich männliche Pauschaltouristen ausgerechnet jenen Bargirls, die in den Bars keine weitere Funktion haben, als sie zu unterhalten und auch sie mit einem seligen Lächeln zu versehen, mit einem Wai nähern, der selbst den König zum Lächeln brächte. Und der lächelt nie, weil – nun ja – König halt!

    Man sollte sich in den Bars nichts vormachen. Egal wie selbstbewusst zum Beispiel eben diese Barmädchen auftreten, sie wissen genau, dass sie in Thailand auf einer der untersten Stufen der Gesellschaft stehen und von niemanden mehr mit einem Wai bedacht werden müssen. Schon mal gar nicht von einem automatisch immer reichen und automatisch immer höherstehenden Farang.

    Ich weiß, da durchzuckt es uns Reisende schon mal heftig und der innere Aufschrei für Gleichheit bahnt sich den Weg durch den eigenen Körper. Doch stoppen Sie ihn, bevor er Ihren Mund verlässt. Sie werden das nicht ändern. Und vor allem würden Sie genau jene jungen Frauen in Verlegenheit bringen, denen Ihre innere Gleichstellungsbeauftragte eigentlich helfen wollte.

    Jetzt seien Sie nicht so erschrocken, das ist eben die Sicht der Thais auf uns. Und wie schon gesagt, fühlt man dann zumindest die, na ich will nicht „Kasten sagen, aber die „Strukturen, die eben vom Königshaus und den Mönchen angeführt werden, und dann mit Alter, Erfolg, Bildung, Reichtum immer weiter abgestuft werden und so eben auch den entsprechenden Wai nach sich ziehen.

    Den Gruß initiiert eigentlich immer jener, der unter dem zu Grüßenden steht. Auch wenn es Ihnen vielleicht unangenehm sein sollte, aber die thailändischen Menschen nehmen einfach mal an, dass Sie, wenn Sie nicht gerade viel jünger oder der spezielle Thailänder nicht offensichtlich auf einer sehr hohen Stufe steht, über ihm stehen. Das heißt, in den meisten Fällen wird es genügen, wenn Sie den Wai der Thais mit einem leichten Kopfnicken und einem Lächeln beantworten. Auch ist es natürlich schön, wenn Sie einen Gruß verbal erwidern können. So sagen Sie als Frau „sawadii kah und als Mann „sawadii khrap.

    Wird eine respektierte, sitzende Person gegrüßt, so gehört es zum guten Ton, dass gleichzeitig der Kopf geneigt oder auch eine leichte Verbeugung ausgeführt wird. Der Gruß kann im Sitzen, Stehen, Gehen und sogar im Liegen ausgeführt werden. Unter Freunden oder bei Personen, die sich sehr gut kennen, wird diese Formalität nicht strikt eingehalten. Wenn Sie Thailänder und besonders Thailänderinnen bei der Ausführung des Wai beobachten, wird Ihnen das Herz aufgehen. Denn diese eigentlich ja standardisierte Begrüßung wird nicht etwa ruckartig und dienstbeflissen ausgeführt, sondern sehr oft recht grazil und beinahe in Zeitlupe. Gepaart mit einem Lächeln und einer leichten Verbeugung, ist das alles sehr charmant und irgendwie einladend. Man möchte fast diesen Gruß als mal wirklich sinnvolles Mitbringsel mit nach Hause nehmen und gegen den oft zu ruppigen und vor allem zu nahen Händedruck eintauschen.

    Übrigens, dass sogar der vor den McDonald’s-Läden aufgestellte Ronald McDonald-Clown die Hände zur Begrüßung zu einem Wai faltet, ist eine kleine Ehrerbietung an Thailand. Und zudem ein beliebtes Fotomotiv für Touristen.

    HEIMATLICHE WARNUNGEN

    Man hatte mich in Deutschland vor drei Dingen in Bangkok gewarnt. Nein, nicht nur gewarnt, man hat mir dringend von ihnen abgeraten. Von Eis in Getränken, vom Besuch der Rotlichtviertel und dem Fahren mit einem Tuk Tuk. So fuhr ich in der ersten Nacht mit dem Tuk Tuk mitten ins Rotlicht und trank ein paar eisgekühlte Getränke.

    Ehrlich, es ist mal Zeit für Entwarnungen. Eis kann man sich in Thailand immer ganz beruhigt in die Gläser packen lassen, da es ein Gesetz gibt, das vorschreibt, dass nur gekauftes und somit industriell und sicher hergestelltes Eis verwendet werden darf. Ein riesiger Vorteil zu vielen anderen wundervollen Urlaubsorten dieser Welt. Die Rotlichtviertel kann man, wenn man denn mag, auch beruhigt besuchen, denn im Normalfall wird Ihnen hier nichts passieren, wonach Sie sich nicht ohnehin sehnen. Und was die Tuk Tuks betrifft, ist es auch nicht so schlimm, wie Ängstliche meinen. Ja, manchmal sind sie recht hurtig unterwegs und man hat – sagen wir mal – ein deutliches Gefühl des Fahrens und des Lebens.

    Aufpassen sollte man nur – wie so oft im Leben –, wenn ein Angebot zu verlockend ist. So bieten eifrige Fahrer der witzigen und so typischen Dreiräder gern stundenlange Fahrten für nur 20 Baht an. Hier ist eine gesunde Skepsis mehr als angebracht. Schließlich sprechen wir hier je nach Wechselkurs von um die 50 Eurocent. Die Fahrt selbst wird dann auch wirklich nicht mehr als 20 Baht kosten, doch sie wird Sie überall halten lassen, wo der Fahrer es will. Und er hätte es gern vor diversen Schmuckläden, Schneidern oder anderen Gewerbetreibenden, die ihm eine Provision zahlen. Nur zu, wenn Sie glauben, dies ist die angemessene Art, Bangkok kennenzulernen, werden Sie vielleicht auch Ihren Spaß haben. Wer aber von A nach B und das möglichst direkt möchte, sollte das dem Fahrer sagen und in jedem Fall vorher einen Preis vereinbaren. Also nutzen Sie ruhig die Tuk Tuks, auch wenn die Taxen angenehmer, klimatisiert und meistens auch preiswerter sind – zumindest, wenn das Taximeter eingeschaltet wurde. Sie können in allen großen Städten viel mit Taxi und Tuk Tuk erleben.

    Ich zum Beispiel wollte mit dem Tuk Tuk ein paar Tempel in Bangkok besuchen. Da empfiehlt sich schon beim Start eine genauere Zielangabe. Schließlich gibt es in Bangkok mehr als 400 „Wats", also buddhistische Tempel und Klöster.

    Ich hatte allerdings einen Fahrer mit Todessehnsucht erwischt, der es fürchterlich eilig hatte oder sich wie ein Cowboy in der freien Prärie fühlte. „Yeeehaaaa! Das Problem: Es gibt nichts Freies auf den Straßen von Bangkok! Keine Prärie! Nein, nicht ein Stückchen Prärie! Null-Prärie-Strategie in Bangkok! Das war ihm egal! Wie auf einem wilden Hengst preschte er durch den Stadtverkehr dieser Irrsinnsmetropole. Es schlug mich nach links, es schlug mich nach rechts. Bremste er, kam ich ihm nah, jagte er los, entfernten wir uns. Egal, was ich sagte, er raste. Und das nicht ungeschickt. Er presste sich mit dem Gefährt durch derart schmale Gassen zwischen fahrenden Autos, bei denen ich nicht mal Platz sah, mich ohne Tuk Tuk durchzudrücken. Ich ritt wie auf einem Faden durchs Nadelöhr des Bangkoker „traffic jam. Noch nie hatte ich ein Ziel so schnell erreicht wie mit ihm. Ich stieg aus, bezahlte ihm wohl mehr eine Überlebensprämie als das Fahrgeld, wich vom Fahrgerät und sah ihn rasend in der Blechlawine verschwinden.

    „Ja, keine Sorge, ich bin noch da!"

    Aber ich wusste, das hier war gar nicht mein Ziel. Das wollte ich ihm aber nicht sagen. Ich nahm ein anderes Tuk Tuk und fuhr weiter zum ersehnten Wat. Genüsslich, ruhig, langsam, überlebend kam ich im Tempel an.

    Endlich hatte ich etwas, für das es sich zu beten lohnte.

    DAS BERÜHMTE LÄCHELN

    Der ultimative Erlebnistipp für Thailand? – Machen Sie mal was falsch!

    Ehrlich, machen Sie doch einfach mal einen kleinen Fehler in Thailand und schauen Sie, was passiert!

    Die Thais werden es mit einem Lächeln quittieren und wissen, dass sie uns da etwas voraushaben, etwas besser wissen, aber es uns nie mitteilen. Das Lächeln ist in diesem für sein Lächeln ja berühmten Land nicht nur der Schlüssel zu allem Guten, es ist auch die Bremse für alles Schlechte. Eigentlich lächeln in diesem Land alle, außer dem König. Er ist so hochgestellt, dass – na, wie gesagt, König halt!

    Meist ist das Lächeln einfach nur ein Lächeln, das eine angenehme Situation schaffen soll, entspannt und alle zu möglichst jeder Gelegenheit das Gesicht wahren lässt. Doch so wie die Verkäuferinnen und die Beamten lächeln, lächeln aber auch erwischte Verbrecher auf jedem Zeitungsbild. Allein durch das Lächeln will man zeigen, dass das alles nicht so schlimm ist und man einander doch verzeihen soll. Die Thais lächeln sich einfach durch ein möglichst leichtes Leben. Lächeln soll Reibungen im Alltag vermeiden und das tut es auch. Es soll das Gegenüber besänftigen und alles, was man sagt, in einem freundlichen Licht erscheinen lassen. So können alle ihr Gesicht wahren und lächelnd von dannen ziehen. Ist das nicht zauberhaft?

    Viel gelächelt wird in Thailand also auch, um eigene oder fremde Fehltritte zu verharmlosen. Das macht alles sanfter und weniger schlimm. Und es funktioniert. Egal, was zum Beispiel die Kellnerin falsch an den Tisch bringt oder welche – nun sagen wir – „schlecht geschätzte" Auskunft man bekommen hat, wenn sich dann ein Thailändergesicht oder besser ein

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