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NATIONAL GEOGRAPHIC Reisehandbuch Taiwan
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eBook631 Seiten2 Stunden

NATIONAL GEOGRAPHIC Reisehandbuch Taiwan

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Über dieses E-Book

Mehr Wissen. Besser Reisen. Die National Geographic-Experten begleiten Sie auf Ihrer Reise zu allen Highlights und unvergesslichen Erlebnissen. Mit übersichtlichen Detailkarten und 3D-Grafiken sind Sie immer auf dem richtigen Weg. Mit über 500 Adressen.
Taiwan, die subtropische Insel im südchinesischen Meer, verzaubert durch ihre Landschaftsvielfalt: mächtige Berge, dichte Wälder und schneeweiße Sandstrände. Damit kein Tag Ihrer Reise wird wie der andere, hat dieser National Geographic Reiseführer die besten Sehenswürdigkeiten für Sie zusammengestellt und ist Ihr Taiwan-Guide zu berauschender Natur, schillernden Nachtmärkten, interessanten Tempeln und den besten Plätzen, um Vögel zu beobachten.
Mit Hintergründen und Fakten tauchen Sie ein in die faszinierende Kultur, Gesellschaft und Geschichte Taiwans.
SpracheDeutsch
Erscheinungsdatum22. Jan. 2020
ISBN9783955593001
NATIONAL GEOGRAPHIC Reisehandbuch Taiwan

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    Buchvorschau

    NATIONAL GEOGRAPHIC Reisehandbuch Taiwan - Oliver Fülling

    RÜCKSICHTSVOLL REISEN

    Umsichtige Urlauber brechen voller Neugierde auf und kehren reich an Erfahrungen nach Hause zurück. Wer dabei rücksichtsvoll reist, kann seinen Teil zum Schutz der Tierwelt, zur Bewahrung historischer Stätten und zur Bereicherung der Kultur vor Ort beitragen. Und er wird selbst reich beschenkt mit unvergesslichen Erlebnissen.

    Möchten nicht auch Sie verantwortungsbewusst und rücksichtsvoll reisen? Dann sollten Sie folgende Hinweise beachten:

    Vergessen Sie nie, dass Ihre Anwesenheit einen Einfluss auf die Orte ausübt, die Sie besuchen.

    Verwenden Sie Ihre Zeit und Ihr Geld nur auf eine Weise, die dazu beiträgt, den ursprünglichen Charakter eines Ortes zu bewahren. (Auf diesem Weg lernen Sie ein Land auch sehr viel besser kennen.)

    Entwickeln Sie ein Gespür für die ganz besondere Natur und das kulturelle Erbe Ihres Urlaubslandes.

    Respektieren Sie die heimischen Bräuche und Traditionen.

    Zeigen Sie den Einheimischen ruhig, wie sehr Sie das, was den besonderen Reiz ihres Landes ausmacht, zu schätzen wissen: die Natur und die Landschaft, Musik, typische Gerichte, historische Dörfer oder Bauwerke.

    Scheuen Sie sich nicht, mit Ihrem Geldbeutel Einfluss zu nehmen: Unterstützen Sie möglichst solche Einrichtungen oder Personen, die sich um die Bewahrung des Typischen und Althergebrachten bemühen. Entscheiden Sie sich für Läden, Restaurants, Gaststätten oder Reiseanbieter, denen offensichtlich an der Bewahrung ihrer Heimat gelegen ist. Und meiden Sie Geschäfte, die den Charakter eines Ortes stören.

    Wer auf diese Weise reist, hat mehr von seinem Urlaub, und er kann sicher sein, dass er seinen Teil zum Erhalt und zur Verbesserung eines Ortes oder einer Landschaft beigetragen hat.

    Diese Art des Reisens gilt als zeitgemäße Form eines sanften, auf Nachhaltigkeit bedachten Tourismus; NATIONAL GEOGRAPHIC verwendet dafür auch den Begriff des »Geo-Tourismus«. Gemeint ist damit ein Tourismus, der den Charakter eines Ortes – seine Umwelt, seine Kultur, seine natürliche Schönheit und das Wohlergehen seiner Bewohner – nicht aus den Augen verliert. Weitere Informationen zum Thema gibt es im National Geographic’s Center for Sustainable Destinations unter www.nationalgeographic.com/travel/sustainable.

    ÜBER DIE AUTOREN

    Phil Macdonald begann Anfang der 1980er-Jahre in Perth an der australischen Westküste seine journalistische Karriere und zog 1989 von Sydney nach Hongkong, um sie dort fortzusetzen. Er arbeitete einige Jahre für den Hong Kong Standard und die South China Morning Post bevor er sich — mit Zwischenstationen in Singapur und Laos — 1996 im thailändischen Phuket niederließ. Heute lebt er in Bangkok, wo er als freiberuflicher Journalist und Autor für eine Reihe regionaler und internationaler Medien arbeitet. Zu seinen Interessen zählen die Politik Südostasiens, neuere Geschichte und die Strände Südthailands. Phil Macdonald ist Autor des National Geographic-Reiseführers Hong Kong und Koautor des National Geographic-Reiseführers Thailand.

    Rick Charette schrieb die Kapitel über die Muzha-Teeplantage, Jiufen und den Sonne-Mond-See. Die Arbeiten Charettes, der seit zwei Jahrzehnten in Taiwan lebt, erscheinen in zahlreichen lokalen, regionalen und internationalen Publikationen.

    Brent Hannon trug zahlreiche Specials bei.

    Oliver Fülling aktualisierte die vorliegende Ausgabe. Er studierte in Berlin und Taipeh Sinologie, Politik sowie Geschichte und lebte mehrere Jahre in Shanghai. Seit 1981 hält er sich regelmäßig mehrere Monate im Jahr in Asien auf. Er ist Verfasser zahlreicher Reiseführer und entwickelt Reisekonzepte für einen Wanderreiseveranstalter. Seit 2004 ist er als freier Autor und Lektor tätig.

    Taichung, die drittgrößte Stadt Taiwans, ist eine der modernen Metropolen des Landes

    TIPPS DER NATIONAL GEOGRAPHIC-REISEEXPERTEN

    ZEHN SPOTS, DIE SIE NICHT VERPASSEN DÜRFEN

    Mit dem Auto durch die Taroko-Schlucht

    Unerbittlich hat sich der Liwu-Fluss seinen Weg durch die mächtigen Marmor- und Granitberge geschnitten und dabei eines der beeindruckendsten Naturwunder unseres Planeten geschaffen. Der Mensch hat mit dem Bau der Straße durch die Taroko-Schlucht (siehe S. 162f) ein ingenieurtechnisches Wunderwerk hinzugefügt. Von Aussichtspavillons und Tempeln an steilen Berghängen blickt man auf die tosende Gischt und hinabstürzende Wasserfälle.

    Pulsierendes Taipeh

    Moderne Wolkenkratzer, in deren Schatten sich Tempelanlagen ducken, prägen das Gesicht von Taiwans Hauptstadt, während Museen wie das Nationale Palastmuseum (siehe S. 98) die Geschichte Chinas lebendig werden lassen. Der Longshan-Tempel (siehe S. 78) gehört zu den kunsthistorisch wichtigsten Sakralbauten der Insel, doch Taipehs Nachtmärkte (siehe S. 90) sind die wahre Seele der Stadt: eine Welt voller Gerüche und exotischem Flair.

    Eine Wanderung am Yangmingshan

    Einen Nationalpark direkt vor den Toren der Stadt? Diesen Luxus bieten nicht viele Metropolen auf der Welt, doch Taipeh bildet hier eine Ausnahme: Die dampfenden Thermalquellen von Beitou laden zum gesundheitsfördernden und entspannenden Bad (siehe S. 122) ein, während wundervoll angelegte Wanderwege durch traumhafte Natur zu den Lebensräumen von Schmetterlingen und zahlreichen Vogelarten führen (siehe S. 120f).

    Sonnenaufgang am Alishan

    Nur noch drei Hochlandeisenbahnen sind weltweit in Betrieb, und eine davon ist die romantische Alishan Forest Railway, welche sich über 72 km von Chiayi im Tiefland bis zur 2274 m hoch gelegenen Alishan Forest Recreation Area windet. Die dramatische Bergregion ist berühmt für herrliche Sonnenaufgänge über dem mystisch anmutenden Wolkenmeer (siehe S. 259) rund um den Yushan (Jadeberg). Ein unvergessliches Erlebnis!

    Natur erleben im Kenting-Nationalpark

    Wanderer, Taucher und Naturliebhaber finden im Kenting-Nationalpark (siehe S. 202) eine beinahe unerschöpfliche Bandbreite möglicher Aktivitäten. Schöne Wanderwege führen durch dichten Regenwald zu weißen Sandstränden und verwitterten Felsformationen, Korallenriffe offenbaren die Farbenpracht des Ozeans, während eine schier endlose Zahl von Vögeln die Schutzgebiete bevölkert.

    Mit dem Auto die Ostküste entlang

    An der Ostküste Taiwans steigen die Berge steil aus dem Meer in schwindelerregende Höhen auf. Relativ unberührte Landschaften, Siedlungen der Ureinwohner und abwechslungsreiche Küstenregionen erwarten die Reisenden, die sich die Zeit für die atemberaubende Autofahrt (siehe S. 166) von Hualien nach Taitung nehmen.

    Das Leben der Ureinwohner in Wulai kennenlernen

    Selbst von Taipeh aus muss man nicht weit fahren, will man das Leben der Ureinwohner Taiwans kennenlernen. Nur 40 Autominuten von der Stadt befindet sich im Bergort Wulai ein Siedlungsgebiet der Atayal, die hier mit dem Wulai Aboriginal Culture Village (siehe S. 143) ein großes Freilichtmuseum geschaffen haben.

    Meditation am Foguangshan

    Die hübsch gestaltete Klosteranlage Foguangshan (siehe S. 199) nahe der Industriestadt Kaohsiung ist der größte buddhistische Tempelkomplex Taiwans und ein bedeutender Wallfahrtsort. Das Heiligtum ähnelt im Grunde einer kleinen Stadt und ist nicht nur ein absoluter Besuchermagnet, sondern bietet Laien auch die Möglichkeit, sich für mehrere Tage in Meditation zu üben.

    Das alte Lugang

    Lugang (siehe S. 245) war in der Qing-Dynastie das Tor für Einwanderer und Handelsdschunken aus Fujian. Diese Funktion verlor der Ort 1895 und Lugang geriet nach und nach in Vergessenheit. Heute allerdings locken die restaurierten Häuser entlang enger Gassen, die kleinen Tempel und die schmucken Geschäfte wieder viele Besucher an.

    Der Central Cross Island Highway

    Im Jahr 1960 wurde dieses Meisterwerk der Straßenbaukunst fertiggestellt: Der 277 km lange Central Cross Island Highway (siehe S. 248) führt durch gefährliche Schluchten, vorbei an einsamen Bergdörfern und in Serpentinen hinauf in die wilden Gebirgsregionen des Zentralgebirges. Dessen Gipfel laden zu ausgedehnten alpinen Wanderungen ein.

    TOP 5 FOTO-TIPPS

    Die NATIONAL GEOGRAPHIC Your Shot Community, 2006 gegründet, hat mehr als eine halbe Million Mitglieder aus 196 Ländern. Sie steht allen Interessierten offen, ob Hobbyfotograf oder Profi. Dieses Reisehandbuch präsentiert Ihnen die fünf schönsten Fotos zum Thema Taiwan – als Inspiration oder zum Nachfotografieren.

    Sonnenaufgang am Hehuanshan

    Solide Holztreppen führen auf den 3421 m hohen Ostgipfel des Hehuanshan. Yu Chieh Ho wurde für den Aufstieg mit einem malerischen Sonnenaufgang über der Kulisse einer grandiosen Gebirgslandschaft belohnt.

    Brennweite: 35 mm – Belichtungszeit: 1/25 s – Blende: f/2 – ISO: 640

    Ein Snack für das Glück – Kaki-Kuchen

    Kakis sind ein altes chinesisches Glückssymbol und die getrockneten und anschließend gebackenen Früchte ein beliebter Snack. Paul Ratje schoss dieses Foto vom Ursprung dieses »Glücks-Imbisses« in der Weiweijia Persimmon Cake Factory nördlich von Hsinchu.

    Brennweite: 24 mm – Belichtungszeit: 1/2500 s – Blende: f/4 – ISO: 200

    Jeder kommt dran: Schlange stehen für eine Portion Reis

    James Chu traute seinen Augen nicht beim Anblick dieses Mannes, der die Spatzen in der Nähe des Tainan Cultural Center fütterte. Hunderte von aufgeregten Vögeln hoffen hier jeden Morgen geduldig auf etwas Reis.

    Brennweite: 200 mm – Belichtungszeit: 1/500 s – Blende: f/5,6 – ISO: 400

    Romantik über dem Lichtermeer von Taipeh

    Man muss nicht lange laufen, um der Hektik Taipehs zu entfliehen. Neil Wade befand sich auf einem Abendspaziergang zum Elefantenberg nur 30 Minuten südöstlich vom Taipei 101, als er diese romantische Szene einfing.

    Brennweite: 22 mm – Belichtungszeit: 1/0 s – Blende: f/5,6 – ISO: 100

    Tanz der Acht Generäle

    Ling Ying-zhou behielt zum Glück die Nerven, als dieser Tänzer auftauchte: Die sogenannten Acht Generäle gelten in der chinesischen Mythologie als Beschützer von Tempeln wie dem Hsing An Gong-Tempel von Tainan.

    Brennweite: 60 mm – Belichtungszeit: 1/500 s – Blende: f/7,1 – ISO: 200

    Sie wollen mit Ihren Fotos Teil der Your Shot Community werden? Nähere Infos finden Sie unter yourshot.nationalgeographic.com

    DIE REISE PLANEN

    Das Bild Taiwans als gigantische Fabrik für Produkte made in Taiwan hat längst ausgedient. Die von der Natur gesegnete subtropische Insel bietet eine bemerkenswerte Fülle an Landschaftsformen: Von mächtigen, mit Kiefern und Zypressen bewachsenen Bergen ist es nie weit zu Palmenstränden mit blendend weißem Sand. Die Vielfalt des Landes ist beeindruckend und kein Reisetag gleicht dem anderen.

    Heute genießt man das Bad in einer heißen Quelle inmitten der Berge, morgen gleitet man mit dem Boot durch die Mangroven eines Flusses. Einer abenteurlichen Wildwasserfahrt folgt der entspannende Besuch eines Teehauses inmitten der Teeplantagen in den Tälern. Egal, ob man sich für Korallentauchen, Trekking in den Bergen, Windsurfen an den windumtosten Küsten der Inseln, abgelegene Regionen der Ureinwohner, Walbeobachtung, Wanderungen durch tiefe Schluchten, kunstvoll verzierte Tempel in grandiosen Gebirgslagen oder malerische Dörfer, die an den Hängen kleben, interessiert: Willkommen in Taiwan!

    UNTERWEGS IN TAIWAN

    Die meisten Besucher reisen mit dem Flugzeug über den Taoyuan International Airport nach Taiwan ein und nutzen die nahe gelegene Hauptstadt Taipeh als Basis. Die beste Option für die Erkundung Taipehs und anderer Städte sind Taxis. Sie sind preiswert und die Fahrer ehrlich, wenn auch des Englischen meist nicht mächtig: Man sollte seine Hoteladresse und das Ziel daher immer auf Chinesisch vorzeigen können. Taipeh und Kaohsiung verfügen über gut ausgebaute U-Bahnsysteme – MRT (mass rapid transit) genannt – mit Stationen an den meisten wichtigen Sehenswürdigkeiten und guter Beschilderung auf Englisch. Das Reisen zwischen den Städten ist dank preiswerter und effizienter Verbindungen mit Mandarin Airlines (www.mandarin-airlines.com) und UNI Airways (www.uniair.com.tw) sowie dem Hochgeschwindigkeitszug (www.thsrc.com.tw) einfach. Das normale Bahnnetz (www.railway.gov.tw/en/) ist zwar ebenfalls zuverlässig, aber wegen des Tarifdschungels und mangels englischer Anleitungen an den Bahnhöfen für Neuankömmlinge schwer zu durchschauen. Wer auf Nummer sicher gehen möchte, sollte sich den ausgezeichneten englischsprachigen Touren des Taiwan Tourism Bureau (siehe Kasten) anschließen.

    Wissen

    INFORMATIONEN IM INTERNET

    Eine Fülle an aktuellen Informationen von Sehenswürdigkeiten über Veranstaltungen und Hotels bis hin zu Sportereignissen stellt die Website des Taiwan Tourism Bureau (www.taiwantourismus.de) zur Verfügung. Aktuelle und verlässliche Infos gibt es auch beim Ministerium für Verkehr und Telekommunikation (50 Ren’ai Rd., Sec. 1, Zhongzheng District, Taipei 100, Taiwan, Tel. 02/23 49 29 00, www.motc.gov.tw/en/).

    Achtung: Taiwan ist ein kleines Land mit hoher Bevölkerungsdichte und geringem Siedlungsraum. Entsprechend teilt man sich alle Ziele mit vielen Menschen, nimmt man einmal Trekkingtouren im Hochgebirge oder Tauchgänge an der Küste aus. Um die Besuchermassen halbwegs zu umgehen, sollte man seine Besichtigungen an Werktagen planen, wenn alle arbeiten. Dennoch wird man nirgends wirklich allein sein.

    TAIWAN IN EINER WOCHE

    Taipeh ist das politische, wirtschaftliche, kulturelle und logistische Zentrum Taiwans und für die meisten Besucher stellt die Stadt den wichtigsten Stützpunkt für die Erkundung der Insel dar. Mit dem Besuch Taipehs allein könnte man schon eine ganze Woche füllen. Der Longshan Tempel, das monumentale Chiang Kai-shek Memorial, der quirlige Shilin-Nachtmarkt, der himmelstürmende Wolkenkratzer Taipei 101, die heißen Quellen von Beitou und das Nationale Palastmuseum sollten unbedingt auf dem Besichtigungsprogramm stehen.

    Der Yangmingshan-Nationalpark, ein Massiv erloschener Vulkane am Nordrand der Stadt, entführt in eine bezaubernde Welt mit heißen Quellen, Fumarolen, Naturpfaden und Landgasthöfen. Der am nächsten gelegene und damit auch meistbesuchte Teil des Parks befindet sich noch innerhalb der Stadtgrenzen und ist in 20 Minuten mit dem Taxi oder den Zubringerbussen ab der MRT-Station Shilin erreichbar.

    Von Taipeh aus lassen sich zahlreiche Tagesausflüge in die nähere Umgebung unternehmen. Da die englische Beschilderung im Norden vergleichsweise gut ist, kann man einen Mietwagen durchaus in Erwägung ziehen. Das hohe Verkehrsaufkommen und die agressive Fahrweise vieler Autofahrer können das Fahrvergnügen allerdings trüben. Alternativ erreicht man alle hier genannten Ziele auch mit den Bustouren jener Reisebüros, die dem Taiwan Tourism Bureau angeschlossen sind.

    Wissen

    TRINKGELD

    In Taiwan wird kein Trinkgeld erwartet. Das gilt auch für die Taxifahrer. Taiwanesen sammeln auf organisierten Bustouren aber gerne ein Trinkgeld für den Busfahrer ein. Bei Touren für Ausländer rechnet dieser aber nicht damit. Hotels schlagen ein Bedienungsgeld von zehn Prozent auf alle Rechnungen auf. Gleiches gilt für Restaurants mit Bedienung. Den Kofferträgern der internationalen Hotels gibt man pro Gepäckstück ein Trinkgeld von 50 NT$

    Ein Besuch der Nordküste und des Nordostens führt zu steil ins Meer abfallenden Bergen, malerischen Tempeln, bizarren Felsformationen, abgelegenen Fischerdörfern, Meeresfrüchte-Restaurants und Strandcafés. Die alte Goldgräberstadt Jiufen klammert sich an einen hohen Bergkamm mit Blick über den Pazifik. Der Ort besticht durch alte Backsteinhäuser, in denen sich Galerien, Bergbaumuseen, Teehäuser und traditionelle Gaststätten befinden. Atemberaubend ist das in einer tiefen Schlucht versteckte Wulai südlich von Taipeh, wo ein hoher Wasserfall in ein Becken hinabstürzt, während heiße Quellen das Flussbett säumen. Hier liegt auch die nördlichste Siedlung der Atayal, ein Ureinwohnervolk des Nordens, das kulturelle Veranstaltungen wie Gesangs- und Tanzdarbietungen vorführt. Die beiden Städte Sanxia und Yingge liegen südwestlich von Taipeh nahe beieinander und können auf einer Tour besucht werden. Sanxia, ein altes Kohleabbau- und Marktzentrum, ist berühmt für einen der prunk- und kunstvollsten Tempel der Welt sowie eine Straße mit renovierten alten Geschäftshäusern. Yingge ist vollgestopft mit Keramikmanufakturen und Brennöfen.

    Wissen

    REISEZEIT

    Die beste Reisezeit ist der angenehme Herbst. Von Dezember bis März ist es an den Küsten kühl und regnerisch. Ab April beginnen die Temperaturen zu steigen und im Mai wird es heiß und stickig. Bis August kann es nachmittags kurze Gewitter geben. Ab Mitte September lässt der Regen nach, die Temperaturen werden angenehm und die Luftfeuchtigkeit sinkt: Vorboten des milden Winters. Während des chinesischen Neujahrs (Jan./Feb.) sind alle Verkehrsmittel überfüllt, Hotels ausgebucht, Straßen verstopft und die meisten Geschäfte geschlossen. An den Wochenenden sind Sehenswürdigkeiten hoffnungslos überlaufen, Besichtigungen sollte man daher an Werktagen planen. Während des Geistermonats (Ende Aug./Anfang Sept.) hält ein verbreiteter Aberglaube viele Taiwanesen vom Reisen ab, sodass zu dieser Zeit weniger los ist.

    Nach Einbruch der Dunkelheit strömen Taipehs Nachtschwärmer in das Viertel Ximending

    Wissen

    NICHT VERGESSEN

    Von April bis Oktober gehört Sommerkleidung ins Gepäck, dazu eine Regenjacke und ein Regenschirm zum Schutz vor den regelmäßigen Schauern. Eine leichte Hose und ein lockeres Jackett für Männer sowie ein modisches Kleidungsstück für Frauen reichen für das Dinner in einem guten Restaurant. In den Bergregionen ist auch im Sommer ein warmer Pullover unerlässlich. Im Winter benötigt man warme Kleidung. Vor der Sonne schützen eine Sonnenbrille und ein breitkrempiger Hut.

    TAIWAN INTENSIV

    Der Sonne-Mond-See, drei Stunden abseits von Taipeh hoch in den zentralen Bergen gelegen, ist das größte Binnengewässer auf der Insel. Umgeben von Gipfeln in majestätischer Landschaft ist dies Taiwans Flitterwochen-Paradies. Zu den Highlights gehören eine Schifffahrt und die Seilbahnfahrt zum Kulturdorf der Ureinwohner Formosas, wo man Nachbauten von Dörfern aller neun Stämme bewundern kann. 40 Minuten weiter südlich erreicht man den Alishan, eine herrliche Wanderregion und ein traumhafter Ort, um einen Sonnenaufgang zu beobachten. Ein echtes Erlebnis ist die Fahrt mit der Schmalspurbahn in die Gebirgsregion. Der Kenting-Nationalpark bedeckt den gesamten südlichen Zipfel der Insel. Dichte Küstenwälder, Vogelbeobachtung, Sandstrände, Korallenriffe und Tauchgründe sind die Zutaten für Taiwans Tropenlandschaft, die man in nur sechs Stunden Autofahrt von Taipeh aus erreicht.

    Das raue Zentralgebirge trennt die Ostküste vom Rest der Insel. Lohnend ist der Flug nach Hualien, wo man ein Auto mieten und in 30 Minuten zur grandiosen Taroko-Schlucht fahren kann. Am nächsten Tag geht es von Hualien über eine spektakuläre Küstenstraße Richtung Süden vorbei an Stränden, interessanten geologischen Formationen und Fischerdörfern. Wer etwas mehr Zeit mitbringt (mindestens 3 bis 4 zusätzliche Tage), hat Gelegenheit zur Walbeobachtung oder zum Radfahren. Nach dem Besuch der kleinen Stadt Taitung mit ihrem hohen Bevölkerungsanteil an Ureinwohnern (nicht versäumen: das Nationalmuseum für Ur- und Frühgeschichte) geht es durch das bukolische East Rift Valley. Hier warten Teeplantagen, Dörfer der Ureinwohner, Thermalquellen und die Chance zum Rafting auf dem Xiuguluan-Fluss.

    Für Entdeckungen abseits der Touristenrouten sind die Inselgruppen ein wahres Paradies. Sie sind einfach zu erreichen und entführen dennoch in eine ganz eigene Welt. Vom Songshan Airport in Taipeh gibt es regelmäßige Verbindungen nach Kinmen, Penghu und Matsu.

    Heißen Quellen wie hier in Beitou begegnet man an vielen Orten Taiwans

    Geschichte und Kultur

    Natur und Landschaft

    TAIWAN HEUTE

    Wer glaubt, dass die Bewohner einer so dicht besiedelten Insel wie Taiwan kaum Wert auf die Anwesenheit weiterer Menschen legen, der täuscht sich. Genau das Gegenteil ist der Fall: Die Taiwanesen heißen ausländische Gäste überaus herzlich willkommen. Gastfreundschaft ist eine ihrer größten Tugenden.

    Jeder Fremde gilt den Bewohnern Taiwans (offiziell Republik China) automatisch als Gast. Die Einheimischen legen Wert darauf, gute Gastgeber zu sein. Rechnen Sie also mit Höflichkeit und Großzügigkeit und genießen Sie die Gastfreundschaft. Gegenleistungen werden nicht erwartet, dennoch sollte man als Gast darum bemüht sein, sich durch betont höfliches Entgegenkommen seinerseits zu revanchieren.

    Was Gastfreundschaft bedeutet, zeigt sich beispielsweise, wenn im Restaurant die Rechnung gebracht wird: Als Gast dürfen Sie ohnehin nicht bezahlen, aber davon einmal abgesehen gilt die westliche Art, einzeln zu zahlen, als grobe Unhöflichkeit. Im Westen bleibt man nach dem Essen gern noch sitzen und plaudert bei einer Tasse Kaffee, in Taiwan stehen nach dem Essen alle gleich auf und streiten sich um die Ehre, die Rechnung begleichen zu dürfen – als Fremder hat man bei diesem Wettstreit keine Chance.

    DIE »SCHÖNE INSEL«

    Diese Gastfreundschaft wird dem Besucher ausgerechnet an einem der am dichtesten besiedelten Orte der Welt entgegengebracht. Mehr als 23 Millionen Menschen teilen sich die 36 300 Quadratkilometer große Insel. Eine Kette unzugänglicher hoher Berge verkleinert die besiedelbare Fläche zusätzlich. Kein Wunder also, dass die Bevölkerungsdichte bei 640 Menschen pro Quadratkilometer liegt; in der Hauptstadt Taipeh erreicht sie sogar die Zehntausender-Marke. Die portugiesischen Entdecker des 16. Jhs waren von der grünen, gebirgigen Insel derart beeindruckt, dass sie diesen Ort Ilha Formosa tauften, »schöne Insel«. Dieser Name war neben Taiwan noch bis in die 1970er-Jahre gebräuchlich.

    Wissen

    EINE KULTUR DES GELDVERLEIHENS

    Ein beträchtlicher Teil des Finanzlebens spielt sich noch heute in einer Grauzone ab. Wer ein Darlehen benötigt, wendet sich meist an eine huzhuhui, eine »Vereinigung für gegenseitige Hilfe«. Jeden Monat zahlen die Mitglieder einen festen Betrag, meist 10 000 NT$ (279 €), an einen Verwalter, der das Geld zu einem Zinssatz von 10 bis 15 Prozent an ein Mitglied ausleihen kann. Da die Transaktion inoffiziell ist, gibt es keine Rechtsmittel, wenn ein Mitglied den Kredit nicht zurückzahlen kann. Die Teilnehmer sichern sich dadurch ab, dass sie alle Mitglieder der Vereinigung vorher kennenlernen.

    Taipeh hat sich zu einer modernen Metropole mit beeindruckender Skyline entwickelt

    Keine Frage, die energisch vorangetriebene Modernisierung hat ihre Narben im Bild der Landschaft hinterlassen, besonders in den dicht besiedelten Ebenen des mittleren Westens. Die Schönheit der Insel wurde aber keineswegs vollkommen ausgelöscht und auch die traditionelle Kultur ist nicht verschwunden.

    Die großartige Gipfelwelt und die alpine Kulisse der zentralen Bergkette muss den Vergleich mit anderen Gebirgen auf der Erde nicht scheuen. Im Gegenteil: Diese Berge sind an vielen Stellen viel leichter zugänglich als vergleichbare Erhebungen anderswo. Der legendäre Central Cross Island Highway beispielsweise durchquert das Gebirge auf spektakuläre Weise – man wird schwerlich eine zweite Bergstraße finden, die es mit ihm aufnehmen kann.

    Erlebnis

    PROFESSIONELLE HOCHZEITSFOTOGRAFIE

    Besucht man das Chiang Kai-shek Memorial in Taipeh, wird man mit großer Wahrscheinlichkeit ein junges Paar in Hochzeitskleidung sehen, das sich ablichten lässt. Meist sieht man sogar mehrere Brautpaare. In Ostasien werden die Fotos vom schönsten Tag nämlich schon vor der eigentlichen Trauung von den Profis sogenannter wedding salons gemacht.

    Dabei handelt es sich um eine Mischung aus Fotostudio, Kosmetiksalon und Geschäft für Brautmoden. In Taipeh gibt es zwei bekannte Zentren für wedding salons, und zwar an der Aiguo East Road und an der Zhongshan North Road, Sec. 3. Im Paketpreis von rund 50 000 NT$ (1400 €) sind etwa 30 Porträts, das Make-up, die Hochzeitsausstattung, ein Album, gerahmte Fotos sowie eine Foto-DVD mit Musikuntermalung enthalten. Bei der Kleidung herrscht ein bunter Stilmix: westlich, kaiserlich chinesisch, japanische Geisha, Samurai — alles ist erlaubt. Die Konkurrenz ist groß, über 1000 Salons verteilen sich über die Insel und so sind gute Rabatte und Zusatzleistungen die Regel.

    Die Preise in Taiwan sind nur halb so hoch wie in Singapur und Japan und so gibt es einen regelrechten Fototourismus. Die meisten wedding salons findet man auf der Zhongshan North Rd., Sec. 2. Empfehlenswert sind auch Ivy Bride (www.ivy-bride.com.tw) in der 42 Aiguo E. Rd. und mywed (https://mywed.com/en) mit zahlreichen Standorten in der Stadt.

    Auch individuelle oder Familienfotos sind möglich. Werden Außenaufnahmen gewünscht, agiert der Fotograf auch als Reiseleiter.

    Die sehr isolierte und naturbelassene Ostküste hingegen überrascht mit einer für Taiwan ungewöhnlichen Stille und Einsamkeit. Hier findet man spektakuläre Schluchten (am berühmtesten ist die Marmor-Schlucht Taroko), Klippen, die steil zum Pazifik hin abfallen, fruchtbare Hügel und idyllische Täler. Kenting ganz im Süden ist Taiwans Tropenparadies mit herrlichen Stränden, Korallenriffen und einer unberührten Küstenlandschaft.

    Rund 85 Prozent der Bewohner Taiwans und seiner vorgelagerten Inseln bezeichnen sich selbst als Taiwanesen oder benshengren (Menschen aus dieser Provinz). Sie sind stolz auf ihre Kultur: Den taiwanesischen Dialekt hört man in der Popmusik, im Fernsehen, im Radio und im Kino. Die offizielle Verkehrssprache ist Mandarin-Chinesisch.

    Nach der Niederlage im Bürgerkrieg flohen 1949 zwei Millionen Menschen mit der Kuomintang-Regierung unter Chiang Kai-shek nach Taiwan. Sie und ihre Nachkommen gelten als daluren (Festländer). Bis zur Aufhebung des Kriegsrechts im Jahr 1987 begegneten die benshengren den daluren mit großen Vorbehalten, besetzten sie doch viele wichtige Ämter. Zudem machte man die Nationalisten vom Festland für die Unterdrückung der einheimischen Sprache und Kultur verantwortlich. Das Ende des Kriegsrechts markiert in jeder Hinsicht einen Wendepunkt. Dennoch existieren die Ressentiments unterschwellig weiter.

    Die indigene Minderheit (yuanzhumin) stellt nur noch 2 Prozent der Bevölkerung Taiwans; 16 ihrer Stämme genießen amtliche Anerkennung. Am größten ist der Stamm der Ami mit 180 000 Mitgliedern. Sie leben in den Bergen und Tälern von Hualien und Taitung. Kleinere Verbände wie die Dahwu auf Orchid Island oder die Thao am Sonne-Mond-See zählen höchstens noch einige Tausend Mitglieder. Daneben gibt es die Atayal, Bunun, Hla‘alua, Kanakanawu, Paiwan, Puyuma, Rukai, Saisiat, Kavalan, Truku, Sakizaya, Sediq und Tsou.

    Zehn Prozent der Bevölkerung rechnen sich zu den Hakka, einer Minderheit, die aus der Provinz Guangdong stammt. Die Hakka nennen sich selbst Taiwanesen, genau wie die Ureinwohner.

    Braut und Bräutigam vor dem Chiang Kai-shek Memorial in Taipeh

    Jedes Jahr am 10. Oktober feiern die Menschen den Doppelzehnten: Taiwans Nationalfeiertag

    Taipeh ist das wirtschaftliche, kulturelle, gesellschaftliche und politische Zentrum des Landes. Die drei Millionen Einwohner zählende Hauptstadt ist einen Weg gegangen, den so manche asiatische Stadt oder Region seit den 1970er-Jahren zurückgelegt hat: aus desolater Wirtschaftslage hin zu beachtlichem Wohlstand. Taiwans Wirtschaftswunder hat der Metropole ihr heutiges Gesicht gegegeben und die Wohlhabenden haben keine Scheu, ihren Reichtum zur Schau zu stellen.

    Taiwans Wirtschaftswachstum war fünf Jahrzehnte lang wahrhaft phänomenal. Die Volkswirtschaft der Insel zählt zu den stärksten im asiatischen Raum und kann sich mit Hongkong, Singapur und Südkorea messen. Selbst die asiatische Finanzkrise von 1997/98 und die globale Wirtschaftskrise 2008/09 hat sie unbeschadet überstanden.

    Taiwans Wirtschaftslenker erkannten frühzeitig, dass die Zukunft des Landes nicht in der Produktion billigster Wegwerfartikel liegen konnte. Mit dem Aufstieg Chinas zur wirtschaftlichen Supermacht, hat sich die Herstellung preiswerter Konsumgüter auf das chinesische Festland verlagert, wo billige Arbeitskräfte massenhaft auf ihre Chance warten. Taiwan suchte eine eigene Nische und entschied sich für die Herstellung von Computern und anderen elektronischen Hightech-Geräten.

    Heute ist die Insel unschlagbar in der Produktion von Computern und Peripheriegeräten: Mehr als ein Viertel aller Rechner, die in den Büros der ganzen Welt stehen, werden

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