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Schicksal
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eBook187 Seiten2 Stunden

Schicksal

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Über dieses E-Book

»Sind Sie fertig, Herr Westhove?«
»Ja«, sagte Frank und grub noch schnell den letzten Buchstaben ein.
Sie sah zu und bemerkte, dass er für sie »Eva Rhodes« in das Holz geschnitten hatte, mit sehr schönen, gleichmäßigen, ausgehöhlten Buchstaben. Darunter stand »Frank«, hart und rau in aller Eile gemacht.
»Warum haben Sie Rhodes dazu geschnitten?«, fragte sie, und ihre Stimme klang gedämpft wie aus der Ferne.
»Weil das länger war«, antwortete Frank einfach.
SpracheDeutsch
HerausgeberBooks on Demand
Erscheinungsdatum28. Apr. 2023
ISBN9783757899233
Schicksal
Autor

Louis Couperus

Louis Marie Anne Couperus (geboren am 10. Juni 1863 in Den Haag; gestorben am 16. Juli 1923 in De Steeg) war ein niederländischer Autor. Er war das jüngste von elf Kindern von Jonkvrouwe Catharina Geertruida Reynst und Dr. John Ricus Couperus, pensionierter Gerichtsrat an den beiden Hohen Gerichtshöfen im damaligen Niederländisch-Indien (Indonesien). Louis Couperus verbrachte den Großteil seines Lebens im Ausland, als Schulkind in Batavia, als Erwachsener auf seinen ausgedehnten Reisen in Skandinavien, England, Deutschland, Frankreich, Spanien, Niederländisch-Indien, Japan und vor allem in dem von ihm so geliebten Italien, das ihn überaus faszinierte. Am 9. September 1891 heiratete er Elisabeth Wilhelmina Johanna Baud. Den Ausbruch des Ersten Weltkrieges feierte er als Erlösung aus Erstarrtheit. Infolge des Krieges kehrte er 1915 nach Den Haag zurück, wo ihm von seinen Freunden ein Haus in De Steeg angeboten wurde, das er jedoch nur für kurze Zeit bewohnte. Er starb dort am 16. Juli 1923, wenige Wochen nach seinem 60. Geburtstag, vermutlich an einer Lungenfellentzündung und einer Blutvergiftung. Die stattliche Reihe der historischen und psychologischen Romane, Erzählungen, Reiseberichte, Essays, Feuilletons und Gedichte, die Couperus hinterließ, zeugen von einer erstaunlichen Vielfalt und nicht zuletzt von einem außergewöhnlich arbeitsamen Schriftsteller. Für sein literarisches Werk erhielt er 1897 den Offiziersorden von Oranien-Nassau und 1923, an seinem 60. Geburtstag, den Orden des Niederländischen Löwen. Ein großer Teil seiner Romane und Novellen spielt in den Kreisen des Haager Großbürgertum, dem Umfeld also, in dem Couperus aufwuchs. Andere Werke beschäftigen sich mit dem Orient, insbesondere (aber nicht ausschließlich) mit Niederländisch-Indien. Sein Werk wird oft der Stilgattung des Impressionismus zugerechnet.

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    Buchvorschau

    Schicksal - Louis Couperus

    Inhaltsverzeichnis

    Erstes Kapitel I.

    Kapitel II.

    Kapitel III.

    Kapitel IV.

    Zweites Kapitel I.

    Kapitel II.

    Kapitel III.

    Kapitel IV.

    Drittes Kapitel I.

    Kapitel II.

    Kapitel III.

    Kapitel IV.

    Kapitel V.

    Kapitel VI.

    Kapitel VII.

    Kapitel VIII.

    Kapitel IX.

    Kapitel X.

    Kapitel XI.

    Kapitel XII.

    Kapitel XIII.

    Kapitel XIV.

    Kapitel XV.

    Kapitel XVI.

    Kapitel XVII.

    Kapitel XVIII.

    Viertes Kapitel I.

    Kapitel II.

    Kapitel III.

    Kapitel IV.

    Kapitel V.

    Kapitel VI.

    Fünftes Kapitel I.

    Kapitel II.

    Kapitel III.

    Impressum

    Erstes Kapitel

    I.

    Die Hände in den Taschen, den Kragen seines Pelzes emporgezogen, ging Frank durch das Schneegestöber die einsame Adelaide Road hinunter. Es war spät abends. Als er sich der kleinen Villa näherte, wo er wohnte – White Rose, ganz versteckt, eingehüllt, versunken unter der weißen Schneedecke, wie ein Nestchen in Watte –, sah er jemanden von Primrose Hill aus auf sich zukommen. Er richtete seinen Blick fest auf das Gesicht des Mannes, der ihn offenbar ansprechen wollte, nicht wissend, was dieser in der einsamen Schneenacht im Schilde führen mochte, und er war sehr erstaunt, als er in seiner Muttersprache die Worte hörte: »Verzeihen Sie … sind Sie nicht Herr Westhove?«

    »Ja«, antwortete Frank. »Wer sind Sie? Was wünschen Sie?«

    »Ich bin Robert van Maeren, vielleicht erinnern Sie sich …«

    »Bertie, du?«, rief Frank aus. »Wie kommst du denn nach

    London?«

    Und vor seinem erstaunten Geist sah er durch das Schneetreiben hindurch eine Erscheinung aus seiner Jugend aufsteigen, ein helles Bild von Jugendfreundschaft, etwas Frisches und Warmes …

    »Vielleicht nicht so ganz zufällig«, versetzte der Fremde, dessen Stimme bei dem vertrauten »Bertie« etwas fester klang. »Ich wusste, dass du hier wohnst, und ich bin schon drei Mal bei dir gewesen, aber du warst nicht zu Hause. Deine Haushälterin sagte, du würdest noch am Abend nach Hause kommen, und da bin ich so frei gewesen, auf dich zu warten …«

    Die Stimme verlor wieder ihre Festigkeit und wurde flehend wie die eines Bettlers.

    »Musst du mich denn so dringend sprechen?«, fragte Frank erstaunt.

    »Ja … ich wollte hören … ob du mir vielleicht helfen kannst … ich kenne hier niemanden …«

    »Wo wohnst du?«

    »Nirgends, ich bin heute Morgen hier angekommen und ich habe … ich habe kein Geld …«

    Und er krümmte sich bebend vor Kälte während dieses kurzen Gesprächs fast flehend zusammen wie ein Hund, der Furcht hatte.

    »Komm nur mit mir«, sprach Frank voll Erstaunen und Mitleid, erfüllt von den warmen Erinnerungen seiner Jugendjahre. »Bleib nur die Nacht bei mir.«

    »Oh ja, gern!«, klang des anderen Antwort, bebend und hastig, als ob er fürchtete, die Worte würden wieder zurückgenommen werden.

    Sie gingen zusammen ein paar Schritte weiter. Dann holte Frank den Schlüssel aus seiner Tasche, den Schlüssel von White Rose. Er öffnete die Tür, eine sechseckige maurische Laterne brannte im Hausflur mit halber Flamme.

    »Geh hinein«, sprach Frank.

    Und er schloss die Tür vorsichtig hinter sich zu. Es war halb eins.

    Die Haushälterin war noch auf.

    »Der Herr ist bereits mehrmals hier gewesen«, flüsterte sie mit einem misstrauischen Blick auf Bertie. »Und ich sah ihn hier den ganzen Abend herumlaufen, als hielte er Wache. Ich fürchtete mich ordentlich, es ist hier so einsam.«

    Frank schüttelte beruhigend den Kopf.

    »Lass schnell Feuer anmachen, Annie. Ist dein Mann noch auf?«

    »Feuer, mein Herr?«

    »Ja! Bertie, willst du etwas essen?«

    »Sehr gern, wenn es dir keine Umstände macht«, antwortete Bertie auf Englisch, der Haushälterin wegen, und sein Blick suchte bittend die erstaunten blauen Augen der jungen Frau. Seine Stimme war wie Samt, und wie er war, zart und klein, suchte er, im Hausflur so wenig als möglich Platz einzunehmen, zusammenzukriechen, ihren Blicken zu entfliehen, sich hinter seinem Schatten zu verbergen.

    Frank führte ihn nun in ein großes Hinterzimmer, zuerst kühl und dunkel, aber bald erleuchtet, bald auch erwärmt durch die lauen Strahlen des großen Feuers, das in dem noch geschlossenen Ofen zu glühen begann. Annie deckte die Tafel.

    »Ein Gedeck, mein Herr?«

    »Zwei, ich soupiere mit«, sprach Frank, denkend, dass Bertie dann ungenierter sein würde.

    Bertie hatte sich auf Franks Andringen auf einen großen Stuhl gesetzt in der Nähe des Ofens, und dort blieb er schüchtern und aufrecht sitzen, ohne zu sprechen, verlegen vor der Haushälterin, die ab und zu ging. Erst jetzt im Licht sah Frank die äußerliche Armut Berties, sein dünnes, verschossenes Jäckchen, von Fett glänzend, mit fehlenden Knöpfen, seine abgetragenen, ausgefransten Beinkleider, seine schmutzige Weste, unter der man vergebens das weiße Leinen suchte, seine abgelaufenen, löchrigen Schuhe. Einen alten Hut hatte er verlegen in der Hand behalten. Es war eine Kleidung, die durchaus nicht passend zu dem aristokratisch zarten Bau, dem feinen, bleichen, mageren Gesicht, distinguiert trotz des ungeschnittenen blonden Haares und des unrasierten, stachligen Bartes; es war wie die Vermummung guter Geburt und der Erziehung in den Lumpen des Elends, die sie nun ungeschickt, wie ein schlecht sitzendes Theaterkostüm, trugen. Und der Schauspieler selber blieb bewegungslos sitzen, in das Feuer starrend, verlegen im Glanze des Wohlstandes, der ihn hier in diesem Zimmer umgab; unverkennbar die Wohnung eines reichen jungen Mannes, der seine Neigung zu geselliger Häuslichkeit verspürte: reiche Gardinen und Tapeten, reiche Möbel und Ornamente, steif und rechtwinklig ohne Geschmack und ohne Leben an den Wänden aufgestellt. Aber Bertie empfing diesen Eindruck nicht, denn ein Wohlbehagen von Wärme und Sicherheit kam über ihn, ein Gefühl von Ruhe und Unbesorgtheit, still wie ein See und süß wie eine Oase: eine lachende Landschaft nach der Kälte und dem Schnee von vorhin. Und als er Frank ihn anstarren sah, sichtbar verwundert über sein unbewegliches Sitzen dem Feuer gegenüber, in dem die Flammen tanzend emporleckten wie gelbe Drachenzungen, lächelte er endlich und sprach demütig, dankbar, mit der Stimme eines Bettlers: »Ich danke dir … du … du bist so gut …«

    Es war nicht viel, was Annie auftischte: Die Überreste aus dem Vorratsschrank eines stets aushäusigen Junggesellen, etwas kaltes Beefsteak und Salat, etwas Zwieback und Konfitüre, aber es sah doch nach einem Souper aus, und Bertie tat ihm große Ehre an, systematisch langsam und fast gleichgültig essend und trinkend, den warmen Grog schlürfend, ohne den Hunger, der in seinem Innern wühlte, merken zu lassen. Frank versuchte, ihn auszuhorchen, zwang ihn zum Sprechen und zum Erzählen, was ihn in ein solches Elend gebracht hätte, und er gab seine Erzählung abgebrochen, stückweise, immer demütig, während jedes Wort wie eine Bitte klang. Streitigkeiten mit seinem Vater wegen seines mütterlichen Erbteils, eine Bagatelle von ein paar Tausend Gulden, längst zusammengeschmolzen, sein Herumabenteuern in Amerika, wo er bald Knecht, bald Kellner in einem Hotel oder Statist an einem Theater gewesen war, seine Rückreise nach Europa auf einem Dampfer, wo er seine Überfahrt durch Dienste aller Art bezahlt hatte, und nun seinen ersten Tag in London ohne einen Penny Geld. Er hatte sich aus Briefen, die aus früheren Jahren herrührten, der Adresse Franks in London erinnert, und er hatte sofort White Rose aufgesucht, immer fürchtend, dass Frank während der Zeit vier, fünf Mal umgezogen sein könnte, ohne eine Spur hinterlassen zu haben … oh, seine Angst in dieser Nacht, als er im Wind wartete, während es dunkler und dunkler wurde, die Finsternis nur durch das gespenstische Weiß des Schnees erhellt! Und nun diese Wärme, ein Unterkommen, ein Abendessen! Und nochmals bedankte er sich, sich demütig beugend, sich verkriechend in seinen abgetragenen Kleidern: »Danke dir, danke dir …«

    Annie, mürrisch, dass man mit einem Vagabunden, den der Herr auf der Straße aufgelesen hatte, zur Nachtzeit so viele Umstände machte, hatte unterdessen das Logierzimmer in Ordnung gebracht. Und Frank geleitete ihn nach oben, getroffen durch sein bleiches, müdes Äußeres. Er klopfte ihm auf die Schulter und gelobte, ihm helfen zu wollen, aber nun sollte er zu Bett gehen, morgen würden sie dann schon weitersehen.

    Als Bertie allein war, sah er sich andachtsvoll um. Das Zimmer war komfortabel, das Bett breit, weich und warm. Er fühlte sich nicht so recht wohl in dieser Umgebung voll Ruhe und Behagen und in einem angeborenen Drang nach Sauberkeit und Reinheit begann er sich, obwohl er vor Kälte zitterte, langsam und sorgfältig zu waschen, zu reinigen, zu putzen, abzureiben, bis sein Körper rosig glühte, ganz parfümiert mit einem Aroma von Seifenschaum. Er blickte in den Spiegel und bedauerte, dass er kein Messer da hatte, er würde sich sonst auch rasiert haben. Endlich, in das Nachtgewand gehüllt, das bereit lag, kroch er in das Bett, unter die Decken. Er schlief nicht sofort ein, er sonnte sich in seinem Wohlbehagen, in seiner eigenen Reinheit, freute sich über das Weiß der Laken, die frische Wärme der Decken, über das Nachtlichtchen, das bescheiden durch seine grüne Gardine hindurchschimmerte. In seinen Augen begann sich ein Lächeln zu spiegeln und um seinen Mund auch. Und er schlief ein, ohne an morgen zu denken, ruhig in der Sorglosigkeit des Heute und in der Wärme seines Bettes, fast denkmüde, nur mit dem einzigen kleinen Gedanken, dass Frank doch ein guter Junge sei!

    II.

    Es fror am nächsten Morgen, der harte Schnee glänzte kristallartig. Sie hatten gefrühstückt, und Bertie erzählte nun von seinen Schicksalen in Amerika. Er hatte sich von Franks Barbier frisieren und rasieren lassen und trug Kleider von Frank, die sackartig an seinem Leib hingen, ein Paar Pantoffeln schlotterten an seinen Füßen. Er begann, sich bereits weniger fremd zu fühlen, und schmiegte sich in seine neue Umgebung wie eine Katze, die ein gutes Fleckchen gefunden hatte. Er lag gemächlich in seinem Stuhl, rauchte behaglich, und seine Stimme war sanft schmelzend, mit einem Anklang von Fröhlichkeit. Frank fand Gefallen an ihm und ließ ihn erzählen, und er tat dies einfach und gerade, ohne sein Unglück zu bemänteln. Alles war eben gewesen, wie es hätte sein müssen, es hatte nicht anders sein können. Er war nun einmal kein Schoßkind des Schicksals, das war alles. Und er war zäh, ein anderer hätte es nicht ausgehalten, was er durchgemacht hatte.

    Frank sah ihn mit Erstaunen an: Er war so fein, so bleich, so zart, fast ohne volle männliche Entwicklung, er versank in den grotesken Falten von Franks Jacke und Beinkleid, er war ein Knabe, verglichen mit Franks stämmiger Größe. Und er hatte Tage des Hungers, Nächte ohne Dach gekannt, eine Armut, die Frank, gut genährt, strotzend vor Gesundheit, untragbar dünkte; und er sprach so ruhig darüber, fast scherzend, ohne zu klagen, allein mit Bedauern seine hübschen Hände betrachtend, die mager waren, bläulich durch die Kälte des Winters, mit blutigem Schorf auf den Knöcheln. Für den Augenblick schienen diese Hände sein einziger Kummer zu sein. Eigentlich doch ein glücklicher Charakter, dachte Frank, während er ihn mit seiner Eitelkeit wegen der Hände aufzog. Aber Bertie selbst erschrak über seine Sorglosigkeit, denn er rief mit einem Mal aus: »Aber was soll ich nun anfangen … was soll ich anfangen?«

    Er blickte vor sich hin, ratlos, verzweifelt, die Hände ringend. Frank scherzte die verzweifelte Stimmung weg, schenkte ihm noch ein Glas Sherry ein und sagte ihm, dass er fürs Erste bei ihm bleiben müsse, um sich zu erholen. Es würde ihm selber angenehm sein, wenn Bertie ihm ein paar Wochen Gesellschaft leistete, er selber langweilte sich ein bisschen in seinem reichen Junggesellenleben, er verkehrte in einem Kreise junger Leute, die es ein wenig toll trieben, und das alles sagte ihm nicht mehr so recht zu, Diners und Bälle in der Welt und Soupers und Orgien in der Halbwelt. Immer dasselbe, immer das ewige Einerlei, ohne einem einen Augenblick Zeit zum Besinnen zu lassen, ein Dasein, das für einen gemacht wurde, anstatt dass man es sich selber machte. Für den Augenblick hätte er wenigstens eine Aufgabe: Bertie. Er würde ihm helfen, nach ein paar Wochen Ruhe und Erholung eine Beschäftigung oder so etwas zu suchen, aber vorläufig müsste er sich keine Kopfschmerzen machen. Er war froh, dass er seinen Freund wieder einmal bei sich hatte. Die Erinnerungen stiegen in ihm auf wie Zauberbilder, hellfarbig und sympathisch, Erinnerungen aus seiner Schulzeit, Dummejungenstreiche, das Umhertollen in den Dünen bei Den Haag; erinnerte sich Bertie noch? Frank sah den kleinen, mageren Jungen wieder vor sich, belästigt durch große Lümmel, beschützt durch ihn, Frank, der seine Fäuste für seinen Freund in Dienst stellte. Und später ihre Studentenzeit in Delft, Bertie mit einem Mal verschwunden, ohne eine Spur zu hinterlassen, selbst nicht für Frank, dann wieder etwas Korrespondenz, dann jahrelang nichts. Oh, er war froh, seinen Freund nun einmal wieder bei sich zu haben, er hatte immer viel von Bertie gehalten, gerade, weil Bertie so ganz anders war als er, so etwas von einer Katze hatte, die sich in Bequemlichkeit und Reinheit sonnte und dann plötzlich von

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