Nervensägen im Job: 7 Wege für stressfreien Umgang mit schwierigen Menschen
Von Dagmar Gerigk
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Über dieses E-Book
- Konflikte nehmen zu.
- Prozesse verlangsamen sich.
- Die Produktivität und das Ergebnis leiden.
Leadership Coach Dagmar Gerigk liefert Ihnen sieben pragmatische Wege und Handlungsstrategien, wie Sie sich souverän gegenüber schwierigen Menschen positionieren. Außerdem lernen Sie, wie Sie schwierige Menschen manchmal sogar für Ihre Zwecke nutzen können. Auf dass Nörgler, Besserwisser, Blender, Lügner, Narzissten oder Mikromanager Sie nicht länger aus der Fassung bringen können!
"Schwierige Menschen sind überall, doch wir sind ihnen vor allem am Arbeits- platz nicht hilflos ausgeliefert. Dagmar Gerigk erklärt gelassen, humorvoll und praxistauglich, wie effiziente Strategien zur Problemlösung und -bewältigung aussehen können."
- Carola Heine, Marketingexpertin und Autorin von "Blogpost-Anatomie"
"Ein echtes Arbeitsbuch, das schwierige Menschentypen differenziert erklärt. Konkrete Umsetzungstipps und viele Praxisbeispiele liefern das Rüstzeug für Situationen, die man selbst erlebt oder möglicherweise noch vor sich hat."
- Oliver Büchel, Fachbuchautor und Key-Account-Management-Berater
Dagmar Gerigk
Dagmar Gerigk ist Leadership Coach, Autorin und Speaker. Ihr Credo lautet: "Werde der Chef, den du früher gern gehabt hättest!" Denn nichts motiviert mehr und liefert bessere Ergebnisse, als mit Leidenschaft zu arbeiten. Die Expertin für New Work hilft Führungskräften, inspirierend zu führen - vor Ort wie auf Distanz. Kunden schätzen ihren Praxisbezug aus 25+ Jahren Führungserfahrung in Dow Jones Konzern, Mittelstand und als selbstständige Unternehmerin. Die zweifache Mutter ist außerdem Dozentin bei LinkedIn Learning und der Haufe Akademie.
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Buchvorschau
Nervensägen im Job - Dagmar Gerigk
Vamos! Leadership Coaching
vamos.coach
Für alle, die den Mut haben,
ihr Ego zurückzunehmen
und toleranter durch die Welt zu gehen
INHALT
Vorwort
I. Schwierige Menschen erkennen
1. Was schwierig bedeutet
2. Drei Arten von Nervensägen
II. Nie mehr Opfer sein
3. Den eigenen Anteil verstehen
4. Einlenken oder Einschreiten
III. Das Steuer übernehmen
5. Das Problem dahinter sehen
6. Probleme lösen statt zu bekämpfen
7. Eigenverantwortung fördern
IV. Nervensägen im Job parieren
8. Kritische Mitarbeiter führen
9. Wenn der Chef schwierig ist
V. Toxische Typen in Schach halten
10. Mit Mikromanagern gelassen umgehen
11. Cholerikern selbstbewusst begegnen
12. Hochstapler entlarven
VI. Heikle Situationen meistern
13. Übergriffige Kunden steuern
14. Tabu-Thema ansprechen
VII. Das eigene Wohl schützen
15. Klar Position beziehen
Fazit
Nachwort
Literatur
Dank
Über die Autorin
Buchreihe
Persönlichkeitstest
VORWORT
Nervensägen im Job, wer kennt sie nicht? Menschen, die unzuverlässig oder gar faul sind, ständig eine Ausrede parat haben, weshalb sie mal wieder kein Ergebnis liefern. Oder die Intriganten, die sich mit anderer Leute Federn schmücken. Ja, und ganz zu schweigen von der unangenehmen Spezies der laut polternden Choleriker oder der selbstverliebten Narzissten, die jede Gelegenheit nutzen, nach oben zu glänzen, während sie nach unten treten.
Stress vorprogrammiert
Jeder von uns hat vermutlich schon einmal einen schwierigen Menschen getroffen. Schwierige Menschen kosten Zeit und Nerven. Regelrecht wie Vampire saugen sie unsere Energie. Energie, die uns dann für andere Dinge fehlt. Das ist nicht nur ärgerlich und zum Haare raufen. Es ist sogar geschäftsschädigend. Denn ihr Verhalten führt zu Reibereien und Missstimmung. Das belastet die Gemüter und kreiert meist Stress.
Wozu es führen kann
Betroffene leiden teilweise sehr unter schwierigen Menschen. Tatsächlich geben laut einem Report¹ zweier britischer Consulting Firmen satte 75% der Befragten an, dass die größte Belastung ihrer Resilienzreserven darin bestehe, »schwierige Menschen oder Büropolitik bei der Arbeit zu managen«. Erst dahinter folgt die Belastung durch Überarbeitung.
Der Schaden für das individuelle Wohlbefinden der Mitarbeitenden am Arbeitsplatz ist also erheblich. Aber nicht nur das, letztlich wirkt sich das Phänomen mittelbis langfristig negativ auf das Betriebsklima und die Produktivität im Unternehmen aus.
Laut einer norwegischen Studie² besteht ein deutlicher Zusammenhang zwischen Arbeitsplatzkonflikten und der Anzahl der Krankmeldungen. Konflikte mit Vorgesetzten wurden in dieser Studie häufiger als Grund genannt als Konflikte unter Kolleginnen.
Die Studie Impact of Conflicts on Productivity at Workplace³ kommt zu dem Schluss, dass ungelöste Konflikte am Arbeitsplatz zu Arbeitsunterbrechungen, mangelnder Produktivität, Projektversagen, Fehlzeiten und Kündigungen führen können.
Doch was tun, wenn die Kollegin eine intrigante Hochstaplerin ist, der Chef ein Mikromanager oder die eigenen Mitarbeitenden sich dumm anstellen und obendrein noch Faulpelze sind? Ganz zu schweigen von den dauerhaft nörgelnden Kunden, deren Glas notorisch halb leer statt halb voll zu sein scheint.
Bei der Arbeit können wir schwierigen Menschen nicht aus dem Weg gehen, wie das im Privatleben möglich ist. Im Job sind wir darauf angewiesen, gemeinsam zur Wertschöpfung des Unternehmens beizutragen, ob uns die Nase der anderen Person gefällt oder nicht. Doch wie soll das gelingen? Wie sollen wir mit Menschen produktiv zusammenarbeiten, die uns manchmal den letzten Nerv rauben?
Der Leidensdruck ist hoch
Dieses Thema scheint viele Menschen zu beschäftigen. Zumindest legen das die Nutzerzahlen meines LinkedIn Learning Kurses nahe. Der Titel »Mit schwierigen Menschen zusammenarbeiten«⁴ wird jeden Monat von ca. 2.000 Menschen angeschaut – insgesamt bereits über 40.000-mal.
Meine beiden Videos »Umgang mit Cholerikern«⁵ und »Was tun gegen den Jähzorn?«⁶ gehören vermutlich nicht ohne Grund zu den meistgeschauten Titeln auf meinem YouTube-Kanal. Das letztgenannte Video ist übrigens auf Rückmeldung eines Cholerikers zum ersten Video entstanden. Er schrieb sinngemäß, dass er selbst Choleriker sei und darunter leide, weil er es nicht in den Griff bekomme.
Zwei Seiten der Medaille
Das Beispiel mit den Choleriker-Videos zeigt sehr schön, dass es immer zwei Seiten der Medaille gibt. Und genau darum geht es in diesem Buch:
Was macht einen schwierigen Menschen aus?
Sind wir nicht alle irgendwann einmal schwierig?
Wenn das so ist, wie gehen wir damit um?
Wann ist es klüger nachzugeben und wann sollten wir klar Position beziehen?
Wie können wir selbstbewusst auftreten, ohne uns überrumpeln zu lassen?
Diese und ähnliche Fragen sind häufig Bestandteil meiner Arbeit als Leadership Coach. Dabei geht es immer darum, wie wir uns von Nervensägen, Nörglern, Besserwissern, Blendern, Lügnern, Narzissten, Mikromanagern und anderweitig toxischen Menschen nicht länger aus der Fassung bringen lassen.
Dieser Ratgeber liefert Ihnen sieben Wege und Handlungsstrategien, wie Sie sich souverän gegenüber schwierigen Menschen positionieren. Außerdem lernen Sie, wie Sie schwierige Menschen manchmal sogar für Ihre Zwecke nutzen können. Zusätzlich beleuchten wir, was es im Umgang mit toxischen Typen zu beachten gilt. Dabei ist es egal, ob die schwierige Person Ihr Kollege, Ihre Chefin, Ihr Mitarbeitender, eine Kundin oder ein Lieferant ist.
Workbook Charakter
Das Buch liefert das nötige Rüstzeug, damit Nervensägen zukünftig weniger Einfluss auf Sie haben. Es ist als pragmatisches Arbeitsbuch gedacht. Das bedeutet, Sie dürfen und sollen sogar nach Herzenslust darin markieren, kommentieren und Ihre Gedanken niederschreiben. Denn Wissen ist die eine Sache, Umsetzung die andere. Ein Buch zu lesen, bringt Ihnen (lediglich) neue Erkenntnisse. Die Kunst ist es allerdings, diese anschließend auch in die Tat umzusetzen.
Dreiteilige Struktur
Deshalb besteht jedes Kapitel aus drei Teilen – zu erkennen an den zugeordneten Symbolen:
Die Sprechblase symbolisiert die Geschichte⁷, das Plus-Zeichen den Know-how-Teil und das Häkchen steht für den Praxistransfer. Manchmal mag der Impuls einer Geschichte genügen, um eigene Erkenntnisse zu gewinnen. Und manchmal möchten Sie einen Aspekt lieber von A bis Z durcharbeiten, um ihn im Alltag erfolgreich anzuwenden. Jedes Kapitel stellt eine geschlossene Einheit dar. Das bedeutet, es kann unabhängig von den anderen gelesen werden.
Folglich können Sie den Detailgrad eines jeden Themas individuell selbst bestimmen. Das Ziel ist es, Ihnen je nach Bedarf zu helfen, Ihren Arbeitsalltag möglichst stressfrei und effizient zu gestalten. Auf dass Sie schnell Erfolgserlebnisse haben, die Sie motivieren, am Ball zu bleiben! Und jetzt lassen Sie uns starten.
Dagmar Gerigk
linkedin.com/in/dagmargerigk
¹ Bond, Sarah und Shapiro, Gillian: Tough at The Top? – New Rules of Resilience for Women’s Leadership Success, South Chailey 2014.
² Sterud, T. et al: The Relationship between Workplace Conflicts and Subsequent Physician-Certified Sick Leave: A Prospective Population Study (2020), International Journal of Environmental Research and Public Health, 2022, doi: 10.1186/s12995-020-0253-x.
³ Parashar, Bhakti und Sharma, Ravindra: Impact of Conflicts on Productivity at Workplace (2020), The International Conference on Research in Management & Technovation 2020, doi 10.15439/2020KM11.
⁴ LinkedIn Learning Kurs: https://www.linkedin.com/learning/mit-schwierigen-menschen-zusammenarbeiten/.
⁵ YouTube Video »Umgang mit Cholerikern«: https://youtu.be/2Gy9Q1OgXuQ.
⁶ YouTube Video »Was tun gegen den Jähzorn?«: https://youtu.be/L9wvaqLFm6c.
⁷ Ähnlichkeiten mit lebenden oder toten Personen sind rein zufällig.
I
SCHWIERIGE MENSCHEN ERKENNEN
1 WAS SCHWIERIG BEDEUTET
Michael Meier lebte in einem kleinen beschaulichen Ort im Taunus. Er liebte die Dorfidylle – hier war es ruhiger als in der hektischen Großstadt Frankfurt. Außerdem bekam er jeden Morgen seine Brötchentüte vom lokalen Bäcker direkt vor die Türe geliefert – immer schön links an die Seite, wo sie witterungsgeschützt lag.
Allerdings hatte der Bäcker seit zwei Wochen eine neue Aushilfe, die die Brötchen jedes Mal mittig vor die Türe legte, gerade so, als schmisse sie sie vom Gehweg im hohen Bogen dorthin. Das ärgerte ihn. Wie konnte man nur so nachlässig mit Lebensmitteln umgehen?
Und außerdem, was war das für ein Respekt vor den Kunden – einfach die Sachen so lieblos vor die Füße schmeißen. Das müsste er sich erlauben! Nein, undenkbar, dass er so mit seinen Kunden umgehen würde.
Sein Chef würde ihn vermutlich sofort rauswerfen, wenn er in dem renommierten Pfeifengeschäft auf der Zeil ein solches Verhalten an den Tag legte. Schließlich genossen sie einen ausgezeichneten Ruf. Es war eine feine Kundschaft aus Frankfurts Bankenviertel, die bei ihnen ein- und ausging.
Zumindest die Älteren wussten noch, was sich gehörte. Die jüngeren Banker mit ihren Pomadefrisuren, den zu kurzen Anzughosen und dem blasierten Gehabe hatten keine Manieren mehr. Sie eilten zur Türe herein, permanent in Zeitdruck, und fingerten die ganze Zeit an ihrem Handy herum.
Sowieso hatte die Jugend heute keine Manieren mehr. Ja, ihre Unverbindlichkeit regte ihn auf – diese »Kommst du heut nicht, kommst du morgen-Mentalität« konnte er gar nicht leiden. Heute hatte er eigentlich einen Termin mit dem Sohn seiner Vermieterin. Der Sohn von Frau Leopold war jetzt sein neuer Ansprechpartner. Er sollte das Immobilien- und Maklerbüro seiner Mutter übernehmen, wenn sie in Rente ging.
Herr Meier hatte den Termin mit Absicht auf acht Uhr früh gelegt, damit er um Viertel vor neun pünktlich die S-Bahn nehmen konnte, um um halb zehn Uhr in