Als ich einmal aus versehen in Mexiko war
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Über dieses E-Book
Wie kann ein Mensch "aus Versehen" in ein anderes Land reisen?
Das ist schnell erzählt.
Dazu finden sich in diesem Buch, das bunt wie dieses großartige Land ist, viele persönliche und exotische Geschichten, Erlebnisse, Erfahrungen.
Von den "Cocodrillos", vom ganz normalen Leben und besonderen Situationen, die die Autorin immer mehr noch Vertrauen in ihr Leben gelehrt haben.
Ayna Ina Eberhardt
Ayna Ina Eberhardt lebt in Hamburg und Mexiko und fühlt sich auch an vielen anderen Orten auf dieser Erde zu Hause. Ihre Geschichten fließen, sind oft von einem ganz eigenen, feinen Humor durchwoben und berühren immer.
Ähnlich wie Als ich einmal aus versehen in Mexiko war
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Buchvorschau
Als ich einmal aus versehen in Mexiko war - Ayna Ina Eberhardt
Inhalt
Als ich einmal aus Versehen in Mexiko war…
San Christobal/ Chiapas
San Christobal!
Busfahren in Mexiko
La Laguna
Zipolite und „Los Cocodrillos"
Die Welt ist voller Freunde
Mexiko mit allen Sinnen
Mi Casa Maya
Das einfache Leben
Zeitreisen
La Cuna – die Wiege
La Piñata
Kawoq
Vertrauen ins Leben
Mexiko ist lecker!
Spurensuche
El Pacifico
Alleine reisen?
Warum ich eigentlich niemals nach Mexiko City wollte…
Wo Götter geboren werden
Frida
Als ich einmal fast eine Mezcal-Tour gemacht hätte…
Heiter bis wolkig
Zu guter Letzt…
ALS ICH EINMAL AUS VERSEHEN
IN MEXIKO WAR…
Mein Leben liebt mich.
Weil ich das weiß und sehr wertschätze, passieren in meinem Leben manchmal die unglaublichsten Dinge, habe ich oft sehr ungewöhnliche Begegnungen und sehe manches, an dem andere Menschen achtlos vorbeilaufen.
Und immer wieder greift „mein Leben" auch zu ungewöhnlichen Methoden, um mich an bestimmte Orte und zu wichtigen Begegnungen zu bringen.
HAWAI’I!
Ich will nach diesen drei Jahren, die die Welt so mächtig gerüttelt haben, endlich wieder „On the Islands sein und „We do it Islandstyle
singen und leben!
Von MEXIKO wusste ich noch im Sommer 2021 nicht einmal, ob man es mit „c oder „k
schreibt (geht irgendwie beides, oder?!).
Reisen von Europa in die USA waren in 2021, im Jahr zwei dieser seltsamen Zeiten, noch immer nicht möglich. Da erzählte mir eine Freundin, dass jedoch nach 10 Tagen Aufenthalt in MEXIKO einer Weiterreise in die USA nichts mehr im Wege stünde.
Was für eine schöne Vorstellung: 10 Tage am Strand relaxen, ausruhen und „runterkommen". Dann weiterreisen und endlich einmal über Weihnachten und Neujahr auf HAWAI’I sein.
Ein Traum…und mein Herz freut sich sooo!
Seit 2016 habe ich bereits dreimal herrlich lange auf HAWAI’I gelebt und viele freundschaftliche Kontakte dort geknüpft.
EIGENTLICH wäre für den Winter 2020/2021 eine nächste Reise geplant gewesen, auf die ich einige interessierte Mitreisende hätte mitnehmen wollen. Eine ganz persönliche Reise, um mit Einheimischen, hawai’ianischer Kultur, Kunst, Spiritualität, Hula usw., aber auch mit sich selbst (noch besser) in Kontakt zu kommen. Organisiert von mir, zusammen mit den Freunden und ihren Netzwerken vor Ort.
Nun gut. Es kam ganz anders.
Den Winter 2020/2021 habe ich brav zu Hause in Hamburg verbracht, weil ich dachte „es ist ja nicht möglich zu reisen…". Um dann im darauffolgenden Winter festzustellen, dass ich offenbar die Einzige auf der ganzen, weiten Welt war, die das geglaubt hat…:-).
Und wieder habe ich etwas gelernt:
„Wenn es nicht möglich zu sein scheint, gib‘ bloß nicht auf!
Überprüfe genau, WAS alles möglich IST. Und dann lebe genau
DAS, was eben dann geht."
Immer wieder bin ich erstaunt, wieviel „weiter", als ich ursprünglich dachte, ich tatsächlich dann gelange…
Also beschäftige ich mich ab August 2021 erstmals mit MEXIKO.
Als Zwischenstopp. Nur Strand und so. Si klaro! :-)
Uijh! Da gibt es ja die Maya Kultur…ach, und Pyramiden …die Azteken, wie interessant…und WAS? Das Wasser ist tatsächlich türkisgrün an der karibischen Küste???
Was mein Leben so sorgfältig vorbereitet hat für mich, fängt nun endlich an, auch den Verstand zu interessieren. Mein Herz klopft fröhlich.
WARUM jetzt eigentlich? :-)
Bald werde ich es wissen und verstehen.
Im September buche ich also einen Hinflug für Anfang November nach CANCÚN und bin schon ganz bereit mich auf dieses für mich so fremde und ganz und gar exotische Land einzulassen. Ein bisschen mehr als „nur Zwischenstopp. Offen für alles, was sich ergibt. Weihnachten auf Big Island/ HAWAI‘I ist aber nach wie vor „gesetzt
.
Ich liege am türkisgrünen Wasser im weißen Sand, blinzele in die Sonne und denke an die umfangreiche „Test-Zeremonie", die von einem Besucher der USA und auf jeder einzelnen hawai’ianischen Insel erneut, erwartet wird. Allein das verursacht zusätzliche Kosten von mindestens 600 USD.
Ich bin im engen Austausch mit einer Freundin auf Big Island. Als sie von diesen zusätzlichen Kosten für Tests und zusätzliche Übernachtungen hört, schreibt sie mir spontan: „Bleib, wo du bist. Zusätzlich haben wir hier viele Beschränkungen im Alltag und die Menschen sind teilweise noch sehr angespannt. Du wirst deine Lieblingsinseln nicht so vorfinden, wie du sie kennst…".
Die endgültige Entscheidung nimmt mir dann der amerikanische Präsident, Joe Biden ab, als er verkündet: „Ab 08.11.2021 dürfen Europäer auch als Touristen wieder in die USA einreisen, wenn sie denn geimpft sind."
Ich brauche leider nur eine Hand, um abzuzählen, dass ich am 07.11.2021 noch keine 10 Tage in MEXIKO verbracht habe.
Im Angesicht der Schwierigkeiten, die es mit sich gebracht hätte, wie geplant den Winter auf HAWAI’I zu verbringen, bin ich tatsächlich erleichtert. Und jetzt auch ganz und gar offen und frei für neue Erfahrungen.
In und mit MEXIKO.
So antworte ich dann in diesem Winter 2021/2022, wann immer mich jemand fragt was mich denn nach MEXIKO geführt hätte, scherzhaft: „Ach, ich bin nur aus Versehen hier…".
Der Verstand sagt: „Ja, das stimmt doch auch!".
Mein Herz aber weiß es besser.
Und mein Leben liebt mich.
Immer.
Und ganz besonders in CHIAPAS …
SAN CHRISTOBAL/ CHIAPAS
Doch bevor ich von dieser wunderschönen Stadt in den grünen Bergen CHIAPAS, meinen Erlebnissen und Begegnungen dort erzähle, muss ich ja erst einmal dorthin fahren. Und das ging so:
HEUTE...
... blicke ich auf ein Abenteuer zurück.
GESTERN ... ging mir der A... ganz schön „auf Grundeis".
Die Busfahrt von SAN PEDRO DE POCHUTLA nach SAN CHRISTOBAL DE LAS CASAS dauert 11,5 Stunden.
Die Fahrt führt eine Weile am Meer entlang und dann hinauf in die Berge.
Ich freue mich drauf!
Die Sonne scheint bei um die 30 Grad und alles ist fein.
Abgesehen davon, dass es in POCHUTLA irgendwie nicht möglich war ein Eis zu bekommen.
Zwar war der Fahrkartenverkäufer super nett und hat für 1,5 Stunden meinen Koffer gehütet, aber … wie gesagt:
„No helados! Nada!"
Aber es sollte noch schlimmer kommen und ich war dann doch froh, eher nicht viel im Bauch zu haben.
Wir fahren in Küstennähe gen Süden und der Wind frischt immer mehr auf. Steigert sich weiter.
Unser Busfahrer ist ein ganz freundlicher und egal welches Fahrzeug uns entgegenkommt, er winkt allen fröhlich zu.
Das erste Mal Schweiß auf der Stirn hat er auf einem langen Viadukt, das in eine Brücke über ein breites Flussbett übergeht, als eine besonders starke Windböe uns volle Kanne erwischt. Zum Glück hatten wir keinen Gegenverkehr, denn er brauchte tatsächlich beide Fahrstreifen, um den Bus abzufangen und auf der Straße zu halten.
Ehrlich: „Ich hatte schon kurz ein Gefühl von freiem Fall und habe uns unten im Flussbett gesehen."
Danach winkt er nicht mehr.
Er hat im wörtlichen Sinne alle Hände voll zu tun
und das Busfahren wird zu einer wilden Bootstour.
Ich bin wirklich kein ängstlicher Mensch und die Busfahrer, die ich bisher erlebt habe, waren alles ausnahmslos wirklich ausgezeichnete Fahrer. So, wie auch dieser!
Ich habe dann angefangen die Stunden zu zählen, bis wir - hoffentlich heil - ankommen werden.
An den großen PEMEX Tank- und Raststätten stehen die LKW‘s dicht an dicht. Auch unter Brücken und an windschattigen Plätzen suchen die LKW‘s Schutz.
Unser Busfahrer jedoch arbeitet den Bus weiter durch den Sturm. Rechts und links der Straße liegen immer mal wieder umgestürzte Bäume und Äste.
Auch auf der Straße liegen immer wieder Äste.
Einem LKW vor uns fliegen sechs große Paletten einfach so davon.
Sie landen zum Glück auf der Gegenfahrbahn und wir waren noch weit genug entfernt, als dass sie uns hätten treffen können.
Unser Busfahrer, voll konzentriert, ist nicht zu stoppen.
Ein Straßenschild bewegt sich elastisch wie ein junger Ast und ist im nächsten Moment im Wald verschwunden. Entsetzt starre ich in die Bäume am Straßenrand.
Wir kommen in die nächste, größere Stadt und die bietet ein wenig Sturmpause.
Als wir die Stadt hinter uns lassen, führt uns der Weg weiter ins Landesinnere und auch endlich in die Berge hinein.
Der Wind lässt etwas nach. Wann immer die Straße genug einsehbar ist, fährt der Fahrer mitten auf der Straße, um die immer noch starken Windböen abfangen zu können. Die Kurven nimmt er extrem langsam.
Ich bin mir jetzt auch wieder sicher, dass ich doch noch ein bisschen leben werde, sehne mich aber sehr nach dem