Usbekistan: Reportagen aus dem Land der Märchen
Von Jan Balster
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Über dieses E-Book
Aus einer Periode des radikalen Umbruchs, einer Unsicherheit haben die Menschen eine Sicherheit gefunden, haben sich wieder eingerichtet, haben es sich gemütlich gemacht. Sie kämpfen mit einem Erbe, welches ihr Leben bestimmte, ebenso mit ungeklärten Grenzen und den Verzerrungen ihrer ureigensten Traditionen. Da ist es, ein Leben voller alter und neuer Schwierigkeiten und Hoffnungen.
Hier leben Menschen. Sie haben ihre Vergangenheit, ihre Träume und ihre Liebe. Sie haben etwas zu sagen, zu berichten, zu erzählen... wovon wir etwas lernen dürfen. Unternehmen wir eine Fahrt mit dem Kasachstan-Express, begeben uns in die Machalla der Seiden- und Teppichweber in Buchara und Taschkent, mischen uns unter die Kamelzüchter am Aralsee und begleiten Grenzer unter Opiumhändlern durch die Wüste Karakum.
Und so hört man die usbekischen Aksakale sagen: »Um besser zu sehen, besteige die Berge; bewunderst du die Platane, so verneige dich vor ihren Wurzeln.« Wollen wir es ihnen gleich tun, betreten, begegnen wir Usbekistan, verneigen wir uns vor ihren Menschen.
weitere Informationen: https://editioneurasien.de
»Als Globetrotter sucht er das Authentische im Land und in den Menschen...« (Sächsische Zeitung)
»...ein echter Weltenbummler...« (Dresdner Morgenpost)
Jan Balster
Jan Balster, Jahrgang 1974, arbeitet als Freier Bild-, Reisejournalist und Autor für in- und ausländische Zeitungen, Zeitschriften und Verlage. Er lebte mit Clochards und Wanderarbeitern in Frankreich, in englischen Obdachlosenasylen, mit türkischen Gastarbeitern in London und tingelte als Straßenmusiker durch Irland. Er arbeitete als Weinleser, Fahrradkurier und Tellerwäscher, traf Fremdenlegionäre, IRA-Sympathisanten, Schiffs- und Flugkapitäne. Während er anfangs mit dem Fahrrad unterwegs war, reiste er 1998 zu Fuß und ohne Geld 3100 km von Dresden, via Mittelmeer nach Irland. Heute ist er mit Verkehrsmitteln unterwegs, die auch die Einheimischen benutzen - zu Pferd, als Tramp, mit Bus und Bahn. Immer wieder zieht es ihn nach Russland und Zentralasien. »Als Globetrotter sucht er das Authentische im Land und in den Menschen ...« (Sächsische Zeitung) »... ein echter Weltenbummler ...« (Dresdner Morgenpost) Autorenseite: www.auf-weltreise.de
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Buchvorschau
Usbekistan - Jan Balster
www.auf-weltreise.de
Inhalt
Vorwort
Zwei Männer aus Taschkent
Die Seidenweberinnen
Sand, Wasser und das Trampeltier
Zuflucht in einer Diktatur
Durst
Sacherklärungen:
Literatur:
Internet:
Reisen & Reiseführer:
Über den Autor
Jan Balster, Jahrgang 1974, arbeitet als Freier Bild-, Reisejournalist und Autor für in- und ausländische Zeitungen, Zeitschriften und Verlage.
Er lebte mit Clochards und Wanderarbeitern in Frankreich, in englischen Obdachlosenasylen, mit türkischen Gastarbeitern in London und tingelte als Straßenmusiker durch Irland. Er arbeitete als Weinleser, Fahrradkurier und Tellerwäscher, traf Fremdenlegionäre, IRA-Sympathisanten, Schiffs- und Flugkapitäne.
Während er anfangs mit dem Fahrrad unterwegs war, reiste er 1998 zu Fuß und ohne Geld 3100 km von Dresden, via Mittelmeer nach Irland. Heute ist er mit Verkehrsmitteln unterwegs, die auch die Einheimischen benutzen - zu Pferd, als Tramp, mit Bus und Bahn. Immer wieder zieht es ihn nach Russland und Zentralasien.
Никто не забыт, Ничто не забыто! –
Niemand ist vergessen, Nichts ist vergessen!
»Es kommt darauf an, dass du auf etwas zugehst, nicht, dass du ankommst.«
Antoine de Saint-Exupéry
Vorwort
Wenn wir in westeuropäischen Medien über Usbekistan referieren, beschränken wir uns all zu oft auf das Sterben des Aralsees. Wir sprechen von Gas-, Gold- und Ölvorkommen. Dort gedeihen Baumwolle und wird Uran gefördert. Es wimmelt an Geld. Doch Usbekistan ist mehr als eine Abschussrampe von kriegsfördernden Gerätschaften nach Afghanistan. Usbekistan beherbergt mehr als die hübschesten Städte der Seidenstraße - Samarkand, Buchara und Chiwa. Alles mag klingen wie in den Erzählungen aus Tausend und einer Nacht. Usbekistan ist jung, ist modern geworden. Hier leben Menschen. Sie haben ihre Vergangenheit, ihre Träume und ihre Liebe. Sie haben etwas zu sagen, zu berichten, zu erzählen ... wovon wir etwas lernen dürfen.
Aus einer Periode des radikalen Umbruchs, einer Unsicherheit haben die Menschen eine Sicherheit gefunden, haben sich wieder eingerichtet, haben es sich gemütlich gemacht. Sie kämpfen mit einem Erbe, welches ihr Leben bestimmte, ebenso mit ungeklärten Grenzen und den Verzerrungen ihrer ureigenen Traditionen. Da ist es, ein Leben voller alter und neuer Schwierigkeiten und Hoffnungen.
So habe ich beschlossen, weder arrogant noch ablehnend noch wohlwollend zu sein. Ich hoffe, es ist mir geglückt, ein paar ehrliche Reportagen vorzulegen. Reportagen ohne Kommentar über Dinge, welche ich nur vom Hörensagen kenne. Ich weiß, es gibt vieles, was ich nicht verstehe, was ich nicht mag oder mir unangenehm ist. Doch trifft dies nicht immer auf fremde Länder zu? Deshalb handeln die Reportagen schlicht von dem, was mir begegnete. Es ist nicht die usbekische Geschichte schlechthin, sondern es sind ein paar usbekische Geschichten.
Und so hörte ich die usbekischen Aksakale sagen: »Um besser zu sehen, besteige die Berge; bewunderst du die Platane, so verneige dich vor ihren Wurzeln.« Wollen wir es ihnen gleich tun, betreten, begegnen wir Usbekistan, verneigen wir uns vor ihren Menschen.
Salai und Batyr
»Bevor man verreist, setzt man sich eine Minute hin,
damit die Seele hinterherkommen kann.«
usbekisches Sprichwort
Zwei Männer aus Taschkent
Mit dem Kasachstan-Express von Taschkent an die Wolga
Was habe ich mich schon auf Bahnhöfen herumgedrückt. Von da nach dort will ich reisen und so warte ich und warte ständig auf irgendetwas, auf irgendjemanden. Und genau in solchen Momenten geschieht das Ungewollte, jenes Vertraute tritt in mein Leben. Und kaum habe ich dagestanden, spricht mich ein Usbeke an: »Sie sind doch derjenige, der uns die Tasche repariert hat.« Ich reagiere etwas abweisend und verspüre keinen Hauch einer Lust mich zu unterhalten. So manches Mal entpuppten sich derartige Bahnhofsbekanntschaften später als schlichte Bettelei. Doch der schwarzhaarige Herr bleibt hartnäckig: »Sie waren das, der uns die Tasche mit Klebeband verschlossen hat.«
Und ich erinnere mich, flüchtig an zwei Männer auf dem