OPERATION NORWEGEN: SciFi-Horror-Thriller
Von William Meikle
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Über dieses E-Book
"Einer der besten Geschichtenerzähler unserer Zeit." - Famous Monsters of Filmland
Eine Nachkriegs-Forschungsstation von allem zu befreien, was sich für die britische und norwegische Regierung als belastend erweisen könnte, klingt erst einmal nach einem einfachen Job.
Doch während das S|SQUAD versucht, diese Mission zu erfüllen, werden sie von etwas, das den Legenden entsprungen zu sein scheint, durch die Berge und Fjords gejagt.
Sie haben ein schlafendes Ungeheuer aufgeweckt. Und das ist wütend, kampflustig … und hat seine Freunde mitgebracht.
Monster. Riesige Kreaturen. Kugeln. Und Flüche … jede Menge Flüche.
"Schottlands bester Horrorautor." - Ginger Nuts of Horror
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Buchvorschau
OPERATION NORWEGEN - William Meikle
Kapitel 1
»Na, ist ja verflucht fantastisch, oder nicht? Welcher Wichser hat eigentlich den Lamettaträgern gesagt, dass wir scharf auf Fjorde wären?«
Corporal Wiggins war wenig begeistert über den neuesten Auftrag des S-Squads. Captain Banks konnte es ihm nicht verübeln. Man hatte ihnen allen einen ausgedehnten Urlaub versprochen, nachdem es sie bei ihren letzten beiden Missionen doppelt hart getroffen hatte. Sie hatten am Loch Ness und in Syrien Männer verloren.
»Tut mir leid, Sie enttäuschen zu müssen, Captain. Ich weiß, Sie hatten sich etwas Erholung verdient. Aber das ist eine Frage der nationalen Sicherheit«, hatte der Colonel an dem Morgen gesagt, als er Banks in sein Büro gerufen hatte. Der Raum war zu warm, obwohl die Luft draußen kühl und feucht gewesen war. Der Colonel hatte mehrere Einsätze in weit heißerem Klima absolviert und wurde gerne daran erinnert, jetzt, wo er an einem Schreibtisch im Norden Schottlands arbeitete. Zwei elektrische Heizstrahler, jeder mit vier Heizstäben, waren auf volle Leistung gestellt und Banks wurde es langsam heiß und schwitzig unter seinem dicken Pullover. Der Colonel, der ein kurzärmliges Hemd trug, sah aus, als wolle er einen Sommerspaziergang machen.
»Wir würden nicht darum bitten, wenn es nicht wichtig wäre«, hatte Banks’ Vorgesetzter gesagt, »auch, wenn es sich als eine diplomatische Angelegenheit und nichts Ernsteres entpuppen sollte. Direkt nach dem Krieg haben wir zusammen mit Norwegen ein gemeinsames wissenschaftliches Experiment gestartet auf einer abgelegenen Station an der nordwestlichen Küste. Es wurde strengstes Stillschweigen bewahrt und nur ausgewählte Details freigegeben.«
»Wieso also jetzt?«, fragte Banks. Normalerweise hätte er es nicht gewagt, den Colonel mitten in seinem Vortrag zu unterbrechen, aber die Hitze ließ seine Haut jucken und bereitete ihm Unbehagen. Gepaart mit dem Gedanken, dem Squad sagen zu müssen, dass ihr Urlaub gestrichen war, hob das nicht gerade seine Laune. Der Colonel hingegen präsentierte nur ein grimmiges Grinsen.
»Alles, was wir wissen, ist, dass die verdammte Show im zweiten Jahr so richtig in die Binsen ging und die Anlage über Nacht aufgegeben und den Elementen überlassen wurde. Mehrere harte Winter haben alles unter Eis begraben. Jeder, der dort gearbeitet hatte, ist lange tot und es ist nur deswegen gerade jetzt auf dem Tableau gelandet, weil ein Fischerboot am Wochenende in der Nähe vorbeifuhr und berichtete, dass die Anlage fast freigelegt ist – hat wohl mit der Erderwärmung zu tun, nehme ich an. Wir waren die federführenden Partner bei dieser Zusammenarbeit und die Norweger haben uns einen ersten Blick auf die Anlage werfen lassen. Also heißt es, eindringen, sicherstellen, dass nichts rumliegt, was uns bloßstellen kann, die Anlage säubern, und mit wenig Aufsehen wieder raus. Sie wissen schon, das Übliche eben. Sollte kein Problem für das Squad sein.«
Der Colonel hatte leicht reden, während er hier in seinem warmen Büro in Lossiemouth saß. Und sein Versprechen eines langen Urlaubs, gefolgt von Einsätzen in wärmeren Gefilden, war auch nicht allzu viel wert. Banks erinnerte sich nur zu gut an ähnliche Beteuerungen, die in der Vergangenheit nur allzu leicht gebrochen worden waren. In den Streitkräften zählte nur das Hier und Jetzt, und die aktuelle Realität war, dass sie in einem Schlauchboot bei schwerem Seegang durch die eiskalte Gischt vor Norwegen fuhren. Sie steuerten direkt in einen Wirbel aus beißendem Wind und Eisregen und die Männer grummelten finster vor sich hin. Wiggins war wie üblich vorn dabei, wenn es darum ging, sich zu beschweren.
»Ich meine, echt jetzt, Cap«, rief er gegen den Wind. »Hätten wir wirklich bei dem Wetter ausrücken müssen? Können ja nicht mal eine Kippe anstecken. Können wir nicht warten, bis es aufklart?«
»Wir sind im Norden von Norwegen und es ist Dezember«, antwortete Banks. »Das klart nicht auf bis Mitte März.«
Wiggins hatte jedoch nicht ganz unrecht. Sie waren mit dem Helikopter auf einer Ölplattform in der Nordsee angekommen und hatten dann ein Versorgungsschiff bestiegen, das sie bis vor die norwegische Küste gebracht hatte. Im Schiff war es warm, trocken und fast gemütlich gewesen. Drei Wörter, die man auf ihre aktuelle Situation nicht gerade anwenden konnte, hier auf der letzten Strecke der Reise im Schlauchboot, das sie in den schmalen Fjord und zu ihrem Ziel bringen sollte. Während der Eisregen auf den Wangen brannte und seine Wimpern fast aneinander festfroren, dachte Captain John Banks mehr über das warme Büro des Colonels in Lossiemouth nach und weniger über die Mission.
Der Eisregen ließ nicht nach und hatte eher noch an Stärke zugelegt, als sie am Ende des Fjords ankamen und die kleinen, aus Fertigteilen errichteten Hütten am Ufer neben einem langen Anlegesteg aus Fels und Holz sahen. Die Hütten waren primitiv, wie das Fertighäuschen seiner Urgroßmutter, an das sich Banks aus seiner Kindheit erinnern konnte. Die alte Frau war Anfang der 1950er-Jahre in einen Sozialwohnungsblock in Glasgow gezogen, als sie Witwe geworden war. Dort hatte sie bis zu ihrem Tod in den 1980er-Jahren gelebt. Diese gedrungenen Metallboxen mit den grünen Blechdächern hätten aus derselben Fabrik stammen können. Er hoffte, darin war es nicht so kalt wie in seiner Erinnerung an diese Besuche vor langer Zeit.
Sergeant Hynd steuerte das Boot an den Anlegesteg und machte es fest, sodass es vor dem üblen Wetter geschützt war. Sie wuchteten schnell die Ausrüstung auf den Steg und stiegen aus. Der Wind war so stark, dass sie sich leicht nach vorn lehnen mussten.
»Wiggo, nimm Davies und Wilkins mit«, sagte Banks. »Oberste Priorität ist, eine der Hütten zu sichern, damit wir sie als Operationsbasis nutzen können. Seht euch mal eine davon an und prüft, ob sie einigermaßen in Ordnung ist. Schürt ein Feuer an, dann können wir uns etwas aufwärmen. Macht mal einen Kaffee. Erst mal eine Tasse für jeden und eine Kippe. Sarge, sichere das Schlauchboot. Wenn wir Glück haben, gibt es hier überhaupt nichts zu sehen und wir sind vor Sonnenaufgang zurück und auf dem Weg zum Schiff.«
Banks drehte den Rücken in den Wind, um einen Blick den Fjord entlangzuwerfen. Er wusste, das Versorgungsschiff war immer noch da draußen im offenen Wasser hinter den hohen Klippen, aber man konnte es durch den Eisregen und die Gischt hindurch, die vom Sturm aufgewirbelt wurde, nicht sehen. Auf die Rückfahrt freute er sich nicht gerade.
Er wartete, bis Hynd das Schlauchboot fest vertäut hatte und drehte sich um, lud sich die Taschen mit der Ausrüstung auf und folgte schnell dem Rest des Squads den Steg entlang zu den gedrungenen, kleinen Hütten. Wilkins stand an der Tür der ersten Hütte und winkte sie heran. Im Inneren kauerte Wiggins bereits vor dem Kamin und schürte ein Feuer mit ein paar Scheiten an, die daneben aufgeschichtet gewesen waren, und einigen alten Zeitungen, die man wohl für diesen Zweck gesammelt hatte.
Die Hütte, in der sie sich befanden, war Teil eines Halbkreises aus Hütten, die um den Anlegesteg herum errichtet worden waren. Diese hier hatte anscheinend die Funkzentrale beherbergt und war als Lagerraum genutzt worden, aber es war einiges zurückgeblieben, als man sie verlassen hatte. Rostende Konservendosen lagen herum, einige flach und zerdrückt, als wäre jemand darauf getrampelt; der Inhalt auf dem Boden verspritzt und dann an den hölzernen Dielen festgefroren. Es gab lange Holzkisten, in denen einst Testampullen, Bechergläser und Glasröhrchen verschiedener Größen verstaut gewesen waren. Sie waren auf den Boden geworfen und aufgebrochen. Funkelnde Scherben lagen überall auf der linken Seite des Raumes verteilt. Das Funkgerät, das die gesamte hintere Wand eingenommen hatte, war grob aus der Befestigung gerissen worden und lag verbogen und in Einzelteilen aus zerfetztem Blech und Drähten auf dem Boden. Die ganze Hütte war klamm und die Wände feucht, während die Eisschicht darauf langsam schmolz, noch beschleunigt durch das Feuer, das seine Wärme im Raum verbreitete. Der Inhalt der ausgelaufenen Lebensmittelkonserven würde nicht mehr lange gefroren sein.
Aber, wir sind lange weg, bevor es zu stinken anfängt.
Wiggins sah Banks an, der das Chaos betrachtete.
»Das ist nicht alles, Cap«, sagte er und erhob sich, nachdem er das Feuer in Gang gebracht hatte. Er deutete auf die Mauer über der Feuerstelle; auf die roten Ziegel, die den primitiven Kamin bildeten. Im groben Mauerwerk waren fünf Löcher und Banks hatte genügend Erfahrung, um zu sehen, dass es Einschüsse waren.
Es gab keine Spur von Blutspritzern oder irgendwelche Leichen.
»Vielleicht einfach nur aus Blödsinn rumgeballert?«, meinte Hynd.
»Der Colonel hat gesagt, die ganze Operation sei schnell schiefgelaufen«, erwiderte Banks. »Warten wir mal ab, was wir hier noch vorfinden, bevor wir irgendwelche Schlüsse ziehen.«
Banks wies die Männer an, den Campingkocher herauszuholen und eine Kanne Kaffee zu kochen. Sie durften eine Rauchpause machen, bevor sie die weiteren Hütten untersuchten. Er wusste, alle waren ihm dankbar, sich einen Moment aufwärmen zu können. Während der Kaffee köchelte, überprüfte er die Taschen mit der Ausrüstung. Er hatte komplette Schlechtwetterausrüstung bestellt und war erleichtert, als er sah, dass sie alles hatten, was sie brauchten, sollten sie längere Zeit im Freien verbringen müssen. Damit rechnete er aber nicht, denn die Anlage zeigte kein Lebenszeichen und schien lange verlassen. Alles säubern, hatte der Colonel gesagt. Eine der Taschen mit Ausrüstung enthielt ausreichend C4, um die gesamte Anlage von der Landkarte zu radieren.
»Also, was war das hier überhaupt, Cap?«, fragte Wiggins, als er Banks eine Tasse Kaffee reichte.
»Irgendeine wissenschaftliche Forschungsstation«, erwiderte Banks. »Unsere Leute und die Norweger hatten eine gemeinsame Operation am Laufen, irgendwann Ende der 40er, Anfang der 1950er-Jahre.«
»Was haben die erforscht?«
»Ich habe nicht gefragt«, entgegnete er.
Wiggins grinste.
»Clever, Cap. Also, wieso sind wir hier?«
»Um zu sehen, ob irgendwas Inkriminierendes zurückgelassen wurde, und den Laden dann in die Luft zu jagen.«
»Oh, ich mag, wenn es ordentlich bumst.«
»Hab ich aber anders gehört«, sagte Hynd, der hinter dem Corporal stand.
»Solltest halt nicht alles glauben, was deine Frau dir erzählt, Sarge.«
Kapitel 2
Banks gestattete ihnen nur zehn Minuten Entspannung, bis er die Ausrüstung vorbereitet hatte und sie ausrücken konnten. Jeder der Männer trug dicke Stiefel, eine grau-weiße schwere Jacke mit Kapuze und weiße, mit Fleece gefütterte, wasserdichte Hosen über der normalen Uniformhose. Sie hatten alle Schneebrillen mit polarisierenden Gläsern auf und jeder eine Kurzwaffe in einem Holster an der Hüfte. Fürs Erste würden sie auf schwerere Waffen verzichten – es schien keine unmittelbare Gefahr zu bestehen und er hatte nicht vor, sich mehr als 50 Meter von der Ausrüstung zu entfernen. Alles, was sie genauer unter die Lupe nehmen wollten, schien in diesen Hütten zu sein, die um den Anlegesteg standen.
»Das ist eine Aufklärungs- und Säuberungsmission«, sagte er. »Ich rechne im Moment nicht mit irgendwelcher Action, aber der Sarge und vor allem Wiggo wissen ganz genau, dass dieses Squad die Angewohnheit hat, unerwartet in Scheiße zu treten, also haltet die Augen offen und ruft, wenn ihr was Ungewöhnliches seht – oder