Lofoten-Rudi: Szenen eines Seglerlebens
Von Rudolf Neumann
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Über dieses E-Book
In über 40 Segler-Kurzgeschichten nimmt uns Rudolf Neumann, genannt Lofoten-Rudi, mit auf Reisen, hinein in eine Welt voller Segelabenteuer und kurioser Begebenheiten.
Ein stets kurzweiliges, spannendes und zum Schmunzeln einladendes Werk. Nicht nur für Segler, sondern auch für solche, die einfach einmal ins Seglerleben reinschnuppern möchten.
Rudolf Neumann
Name: Rudolf Neumann Nickname: Lofoten-RUDI Born: 27.12.1934 in Braunsberg / East Prussia Grew up in Hamburg from the age of 13 Married, two sons Jobs: Turner, Radio operator, Captain Naval officer ret. (Lieutenantcommander), Sailing Instructor A - C. Naval officer until 1988; Until age 65 sailing instructor and base manager for the German High Seas Sports Federation Hansa. (DHH). From the age of 65, Independ-ent Skipper. Qualifications: Journeyman's papers, Sailor's papers, AKü., Officer's Licence, SHS + C-certificate SBS-Sea, Intructor licenses A-C. All radio qualifications, including CW, u. GMDSS. Operated in sea areas under Sail: German rivers, Baltic Sea, North Sea, Mediterranean Sea, Black Sea, Norwegian Sea, North Atlantic, Caribbean, Pacific. Total miles under sail: 260,000 NM. ; During the naval period several trips on different cargo ships.
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Buchvorschau
Lofoten-Rudi - Rudolf Neumann
Über das Buch
260.000 gesegelte Seemeilen: Nord- und Ostsee, Mittelmeer, Schwarzes Meer, Nordatlantik, Karibik und Pazifik.
In über 40 Segler-Kurzgeschichten nimmt uns Rudolf Neumann, genannt Lofoten-Rudi, mit auf Reisen, hinein in eine Welt voller Segelabenteuer und kurioser Begebenheiten.
Ein stets kurzweiliges, spannendes und zum Schmunzeln einladendes Werk. Nicht nur für Segler, sondern auch für solche, die einfach einmal ins Seglerleben reinschnuppern möchten.
Inhaltsverzeichnis
Der Spitzname Lofoten-Rudi
Es entsprach der Wahrheit
Das Kriegsgericht
Auch Zöllner kann man zügeln
Harte Kerle
Auf einem Auge „blind."
Rekordfahrt im Winter
„Zu heiß gebadet"
Der Heimlich–Duscher
Mäuse auf der Jutta, Ratte auf der Libeccio
Mittsommernacht in Visby und die Flagge mit dem „Werkzeug"
Vercharterter und Schiffshändler
Eine Nacht in der Zelle
Tricky Manöver
Späte Einigung
Ein schwarzer Reiter auf die Kartei
Unmögliche Seemannschaft
Der Oberprüfer
Verhaftet in Casablanca
Schwergewicht
Eine Schreckens–Tour
Der Prüfer vom Bodensee
Mitten im Krieg
Ein merkwürdiger Kauz
Unter Piraten
SAME SHIT EVERY DAY (oder Rettung aus der Karibik)
Der Irrtum
Eine „traumhafte" Erscheinung
Ein Jahr „illegal" in Tunesien
Seeräubers Nachfolger
Die Schatzsucher
Gefährliche Begegnungen
Die Fäkalien Dusche
Queens-Pub Kirkwall (Echte Wikinger)
Wellcome to Iceland
Schnelle Ausbildung
Die Fingeramputation
Schreckliche Biskaya
Sirene für den Schiffsuntergang
Ein Loch in der Nordsee (Mastbruch)
Fachbegriffe und geographische Orte
Über den Autor
Der Spitzname Lofoten-Rudi
Im Jahre 1978 dachte selten jemand daran mit einer 10 m Segelyacht, ohne Heizung, von Hamburg hoch in den Norden, jenseits des Polar-Kreises zu fahren.
Zu diesem Zeitpunkt gab es weder GPS noch DECCA oder SAT-Nav. Und die heutzutage gängige Thermo–Bekleidung war auch noch nicht auf dem Markt.
Mit meiner S & S 34 namens „SUNRISE" unternahm ich dennoch eine Reise zu den Lofoten.
Mit an Bord war mein Mitsegler Bernd Gallbach, genannt Galle.
Der erste Teil der Reise über Dänemark und Südnorwegen verlief ohne größere Probleme. Auf der Insel Ona hatten wir Mittsommernacht gefeiert. Weiter nach Norden segelnd gerieten wir in einen heftigen Nordwest – Sturm, mit schweren Schauerböen.
Galle sprach später davon, dass die Seen so hoch wie doppelstöckige Häuser gewesen seien.
In diesem Unwetter hatte eines unserer Vorsegel stark gelitten und musste später in Wedel bei „Brüder–Segel" zur Reparatur.
Wir erreichten letztendlich den Hafen Svolvaer auf den Lofoten.
Auf der Rückreise wollten wir zunächst die Färöer–Inseln ansteuern, gerieten abermals in schweres Wetter, dabei lösten sich die Mastkeile und wir mussten deshalb vor Erreichen der Inseln abdrehen, über Lerwick auf den Shetlands und die englische Ostküste in unseren Heimathafen Wedel/ Holstein zurückkehren.
Das war die Kurzfassung der zurückgelegten Reise.
Danach brachte ich das beschädigte Vorsegel zwecks Reparatur zum Segelmacher.
Nach Fertigstellung holte ich das Segel wieder ab. Da sich der Segelmacher aber den kompletten Namen des Auftraggebers nicht gemerkt hatte, hing an dem Segelsack ein Label mit der Aufschrift „LOFOTEN–RUDI".
Der Spitzname war geboren und machte fortan die Runde.
Es entsprach der Wahrheit
Im Jahr 1979 hatte ich als Kapitänleutnant und Segeloffizier eines Geschwaders der Bundesmarine den Auftrag, eine Navigations-–Belehrungsfahrt mit den Meistern (Portepee Unteroffizier) des Geschwaders von Borkum nach Edinburgh durchzuführen. Als Schiff hatten wir eine Dienstsegelyacht vom Typ 7 Kr (Kielschwerter) mit Namen „Monsun" zur Verfügung.
Das Geschwader hatte zu diesem Zeitpunkt einen neuen Stabsarzt als Wehrpflichtigen bekommen.
Aus der medizinischen Fakultät wurden damals Ärzte vordringlich gebraucht. Sie trugen zwar auch die blaue Uniform, hatten aber in der Regel von der Seefahrt, Marine und schon gar nicht von Yachten und Segeln eine Ahnung.
Um diesen Umstand nun zu kompensieren, wollte der Arzt unbedingt an dieser Reise teilnehmen.
Ich war zunächst dagegen, entschied mich dann aber ihn mitzunehmen, weil ein Arzt an Bord von Nutzen sein konnte.
Die damaligen 7 KR–Schiffe besaßen eine Nasszelle mit Pump–Klo, ferner ein ausziehbares, geräumiges Waschbecken, das sich aber von der Holzverkleidung nicht besonders abhob und nicht auf Anhieb zu erkennen war.
Die Reise verlief zunächst ohne Probleme. Der Arzt allerdings fügte sich aufgrund seiner vermeintlich gehobenen Ausbildungsposition nicht so recht in die Besatzung ein.
Irgendwann tauchte einer der Meister mit nassem Kopf und Haaren im Niedergang auf .Spontane Frage unseres Doktors: „Wo haben Sie sich gewaschen?
Kurze Antwort: „Im Klo!
Statt genauer nachzufragen, betretenes Schweigen.
Nach kurzer Zeit tauchte wieder jemand mit nassen Haaren auf.
Frage vom Dok: „Wo haben Sie sich gewaschen? Antwort: „Im Klo!
Danach tauchte der Arzt selbst in die Nasszelle um diese zu inspizieren. Kam aber wohl nicht hinter das Geheimnis.
Da aber immer wieder Leute nass nach oben kamen, stellte der Dok. plötzlich an mich die Frage: „Herr Kaleu, ist es wahr dass die Leute sich im Klo waschen?"
Antwort: „Na klar, wo denn sonst."
Bis zum Ende der Reise hat sich der Arzt in einer Plastikschüssel auf dem Achterschiff gewaschen.
Das Kriegsgericht
Zu Zeiten, da die Bundesrepublik noch reich war und sich eine größere Armee und damit verbunden auch eine größere Marine leisten können musste, hatte sie auch für Ausbildungszwecke in mehreren Standorten verschiedene Yachten zur Verfügung.
Mit diesen Yachten wurden unter anderem auch interne und externe Regatten gesegelt.
An einer dieser Regatten nahm auch ich als Schiffsführer einer 6,5 KR.Yacht namens „Magellan" teil.
Auf einer 7 KR. Yacht dieses Feldes fuhr als Schiffsführer ein uns allen bekannter Fregatten-Kapitän -nicht besonders beliebt, ausgerüstet mit einer markigen Knurrstimme, und absolut tadellosem Äußeren, d. h. staub- und fleckenfreier Uniform, sowie als besonderes Markenzeichen weiße Glacé–Handschuhe an der Pinne.
Im Laufe des Rennens geriet unser Feld bei ganz leichten Winden in eine plötzlich aufkommende Nebelwand.
Nach einiger Zeit wusste niemand mehr wo man innerhalb des Feldes lag und wo sich die Konkurrenz befand. Dann dröhnte plötzlich vor uns aus der Nebelwand eine Stentorstimme: „Wenn der Spinnaker noch einmal einfällt, bring ich Sie vor das Kriegsgericht!"
Da wussten wir sofort, vor uns lag der Siebener des besagten Fregattenkapitäns.
Die anschließende Siegerehrung an die Regatta machte dann die „Kriegsgerichtsverhandlung" überflüssig.
Auch Zöllner kann man zügeln
Auf einer Reise mit einer Dienstsegelyacht von Kiel nach Granton Harbour/Edinburgh, war ich als Kaleu der Skipper.
Weil es bequemer war, trug die ganze Besatzung (sechs Mann) keine Uniform, sondern zivile Hemden und Jeans.
Die Reise verlief ohne Zwischenfälle. Nach dem Einlaufen in Granton erwarteten wir die Obrigkeit, also Harbourmaster und Zoll.
Nach ca. zwei Stunden, es war gerade Niedrigwasser, erschien oben auf der hohen Pier ein wütender Zöllner in blauer Hose und weißem Hemd nebst einem auszubildenden Adlatus. Er war offensichtlich im Stress.
Die zu uns an Deck führende Steigleiter war ölig und sehr schlickig, so