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Die Mamba-Morde von St. Oskar: Kriminalroman - ein Münchner Kirchenkrimi
Die Mamba-Morde von St. Oskar: Kriminalroman - ein Münchner Kirchenkrimi
Die Mamba-Morde von St. Oskar: Kriminalroman - ein Münchner Kirchenkrimi
eBook90 Seiten1 Stunde

Die Mamba-Morde von St. Oskar: Kriminalroman - ein Münchner Kirchenkrimi

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Über dieses E-Book

Ein Münchner Pfarrer, Mitglied einer Untergrundbewegung in seinem Heimatland Kongo, kommt auf spektakuläre Weise ums Leben. Ist der kongolesische Geheimdienst für seinen Tod verantwortlich oder stecken ganz andere, finstere Mächte dahinter? Die pensionierte Kriminalhauptkommissarin Luise Wengler ermittelt mit ihrem Team. In den Roman hinein spielen Probleme, mit denen die katholische Kirche seit langem kämpft.
SpracheDeutsch
Herausgebertredition
Erscheinungsdatum31. Mai 2022
ISBN9783347653917
Die Mamba-Morde von St. Oskar: Kriminalroman - ein Münchner Kirchenkrimi
Autor

Bernhard Glocker

Bernhard Glocker ist im November 1953 geboren, verheiratet, war als Jurist tätig und lebt heute als freier Autor in München. 2018 hat er einen Ratgeber für Reisefans unter dem Titel „Mit dem Auto durch die USA“ veröffentlicht. 2020 ist sein Mystery-Politthriller „Kampf um China“ erschienen. 2021 hat der Autor den Kriminalroman „Mord in St. Oskar“ vorgelegt , der von einem - natürlich fiktiven - Mordkomplott in einer -natürlich ebenfalls fiktiven - Münchner Pfarrei handelt. Fortgesetzt hat er die Thematik 2022 mit dem Roman „Die Mamba-Morde von St. Oskar“. Als dritter Band der Reihe ist jetzt der Kriminalroman „St. Oskar und der Geist des Papstes“ erschienen.

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    Buchvorschau

    Die Mamba-Morde von St. Oskar - Bernhard Glocker

    Kapitel 1

    „So kann es nicht weitergehen, Herr Pfarrer! Sie werden sich mehr Mühe geben müssen. Dr. Michaela Stamm, Mitglied des Pfarrgemeinderates der Münchener Pfarrei St. Oskar, stützte sich mit beiden Händen auf den Tisch im Konferenzzimmer der Pfarrei. Herausfordernd sah sie Pfarrer Joseph Tschombé an, der am Kopfende des Tisches saß und forschend in die Runde blickte. „Ist das, was Frau Dr. Stamm gerade gesagt hat, die Meinung des Pfarrgemeinderates? Niemand antwortete zunächst auf diese Frage. Vereinzelt hörte man hinter vorgehaltener Hand aber bald Kommentare wie „Genauso ist es oder „Sie haben es erfasst. Luise Wengler, pensionierte Kriminalhauptkommissarin, Freundin von Dr. Stamm und seit der Aufklärung der Voodoo-Morde von St. Oskar, wie die Zeitungen getitelt hatten, eine Meinungsführerin im Pfarrgemeinderat, nickte schließlich wortlos. Auch andere Versammlungsteilnehmer wie Lena Seckendorff, neben Dr. Stamm weiteres Mitglied des Ermittlungsteams von Luise Wengler im Falle der Voodoo-Morde, folgten diesem Beispiel. Lediglich die hauptamtlichen Mitstreiter von Pfarrer Tschombé, Pastoralreferent Dieter Putz sowie die neue Verwaltungsleiterin der Pfarrei, Simone Waldherr, bemühten sich, einen möglichst unbeteiligten Eindruck zu erwecken, gerade so, als hätten sie nicht verstanden, dass Dr. Stamm dem Pfarrer soeben vorgeworfen hatte, durch seine langweiligen Predigten, die sich auf bloße Nacherzählungen der jeweils zuvor vorgetragenen Bibeltexte beschränken würden, auch noch die letzten Gottesdienstbesucher aus der Kirche zu vertreiben. Der Pfarrer müsse sich, so die Forderung von Dr. Stamm, einfach mehr anstrengen, damit seine Zuhörer „etwas für das Leben" mit nach Hause nehmen könnten.

    „Und wenn wir schon einmal dabei sind, ergriff plötzlich der Kirchenmusiker Hans Köferl, Gast in der Pfarrgemeinderatssitzung, das Wort, „ich weiß, Herr Pfarrer, dass vielen Gottesdienstbesuchern Ihr ‚Kongolesen-Trio‘, das mittlerweile die meisten unserer Messen musikalisch begleitet, gehörig auf die Nerven geht. Es ist ja recht und schön, wenn die drei Herren mit ihrem, nun ja, Gesang unseren Gottesdiensten ab und an, wenn es eben passt, einen etwas exotischen Touch geben. Ansonsten aber vermisst man, wie ich höre, den Gemeindegesang ebenso wie die früher an hohen Feiertagen üblichen Auftritte unseres Kirchenchores.

    Niemand widersprach. Pastoralreferent Putz und Verwaltungsleiterin Waldherr hüllten sich weiter in Schweigen. Auch die übrigen Gäste in der Pfarrgemeinderatssitzung, Kirchenpfleger Martin Mittermeier und Georg Weber, der Chef der Lektoren, die in den Gottesdiensten auftraten, gaben nicht zu erkennen, was sie von den erhobenen Vorwürfen hielten. Schließlich unterbrach die Vorsitzende des Pfarrgemeinderates, Natalie Weiß, die peinliche Stille, die sich breit zu machen begann. „Ich glaube, wir alle sollten das jetzt erst einmal sacken lassen. Die Tagesordnung haben wir ja schon abgearbeitet. Mit eurem Einverständnis erkläre ich die heutige Sitzung für beendet."

    Pfarrer Tschombé erhob sich. „Sehr gut, ich muss jetzt ohnehin noch zu meinem ‚Kongolesen-Trio‘, wie Sie, Herr Köferl, die Herren gerade zu bezeichnen beliebt haben, damit sie nachher in der Messe nicht wieder auf den Unwillen der Gottesdienstbesucher stoßen. Und wenn der eine oder die andere von Ihnen Zeit finden sollten, die Messe zu besuchen, dann können Sie sich ja noch einmal ein eigenes Bild davon machen, was ich in der Predigt zu sagen habe. Vielleicht ist ja doch einmal etwas Neues für Sie dabei. Auch wenn es dann Ihren intellektuellen Anforderungen nicht genügen sollte: Tragen Sie dem Umstand Rechnung, dass nicht nur Münchner Bildungsbürger die Messe besuchen, die ohnehin mit sich im Reinen sind und alles besser wissen."

    „Der war ganz schön sauer, meinte Dr. Stamm auf dem Heimweg zu Luise Wengler. „Den Eindruck habe ich auch, gab Wengler zurück, „Es war ja auch starker Tobak. Aber vielleicht nützt es ein bisschen. Außerdem hat er heute immerhin nicht die Rassismuskeule geschwungen, was er sonst so gerne tut. Ich habe schon die Luft angehalten, als Hans Köferl vom ‚Kongolesen-Trio‘ gesprochen hat. Auf seine Landsleute lässt unser Pfarrer ja sonst nichts kommen. "

    Kapitel 2

    Zusammen mit Ehemann Peter betrat Luise Wengler den Kirchenraum von St. Oskar. Der Gottesdienst hatte bereits begonnen; am Altar stand Pfarrer Tschombé als Zelebrant. Nur wenige Gottesdienstbesucher wohnten der samstäglichen Vorabendmesse bei. Immerhin entdeckte Wengler in einer Kirchenbank nahe dem Altar Dr. Stamm, die wie die anderen Gottesdienstbesucher ohne erkennbare Regung einer musikalischen Darbietung dreier Afrikaner folgten, die sich vor der Orgel links vorne im Kirchenraum aufgestellt hatten.

    „Das ‚Kongolesen-Trio‘", raunte Wengler ihrem Mann zu, bevor sich beide in der letzten Reihe der Kirchenbänke platzierten. Jetzt trat Georg Weber, der Cheflektor persönlich, an das Rednerpult und trug mit voller, wohltönender Stimme die Lesung des Tages vor, einen Auszug aus dem ersten Brief des Apostels Paulus an die Korinther über die Liebe, eine der bekanntesten Stellen aus dem Neuen Testament. Wengler fühlte sich ergriffen, aber auch beschwingt, ein Gefühl, das sich schnell legte, als Pfarrer Tschombé nun das Wort nahm und mit nahezu leiernder, nur durch seinen starken französischen Akzent modulierter Stimme das Evangelium verkündete, einen Bericht über einen wenig erfolgreichen Auftritt von Jesus in der heimischen Synagoge, endend mit der Feststellung, dass der Prophet im eigenen Lande nichts gilt. Pfarrer Tschombé griff dieses Thema dann auch sogleich in seiner Predigt auf, beginnend in bewährter Weise mit einer Nacherzählung des eben Gehörten in eigenen Worten. Ergeben, aber ohne erkennbares Interesse nahmen die Gottesdienstbesucher die Ausführungen des Pfarrers zur Kenntnis. Wengler suchte einen Blickkontakt zu Dr. Stamm, die gleichfalls zu ihr hinübersah. Beide Frauen nickten sich kaum bemerkbar für Dritte zu. Genau so eine Predigt war ja zu erwarten gewesen! Doch dann schwang sich Pfarrer Tschombé zu einem unerwarteten Exkurs auf. Es brauche eben, so meinte er, manchmal einen Anstoß von außen, um wegweisende Erkenntnisse zu gewinnen. Er, der Pfarrer aus Afrika, aus dem tiefsten Kongo, nehme das zum Anlass, seine bisweilen doch etwas träge Gemeinde einmal wieder an

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