St. Oskar und der Geist des Papstes: Kriminalroman
Von Bernhard Glocker
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Über dieses E-Book
Bernhard Glocker
Bernhard Glocker ist im November 1953 geboren, verheiratet, war als Jurist tätig und lebt heute als freier Autor in München. 2018 hat er einen Ratgeber für Reisefans unter dem Titel „Mit dem Auto durch die USA“ veröffentlicht. 2020 ist sein Mystery-Politthriller „Kampf um China“ erschienen. 2021 hat der Autor den Kriminalroman „Mord in St. Oskar“ vorgelegt , der von einem - natürlich fiktiven - Mordkomplott in einer -natürlich ebenfalls fiktiven - Münchner Pfarrei handelt. Fortgesetzt hat er die Thematik 2022 mit dem Roman „Die Mamba-Morde von St. Oskar“. Als dritter Band der Reihe ist jetzt der Kriminalroman „St. Oskar und der Geist des Papstes“ erschienen.
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Buchvorschau
St. Oskar und der Geist des Papstes - Bernhard Glocker
Kapitel 1
„Lassen Sie mich, meine lieben Mitschwestern und Mitbrüder in Christo, zum Schluss unserer Pfarrgemeinderatssitzung noch einmal das Wort ergreifen und Sie bitten, innezuhalten und einige Minuten still unseres dieser Tage verstorbenen Papstes Gregor zu gedenken." Pfarrer Amal Rodi, vor kurzem erst aus Indien gekommen und zum Pfarrer der Münchner Pfarrei St. Oskar bestellt, senkte den Kopf und schien ein stilles Gebet zu sprechen. Dr. Michaela Stamm, Ärztin im Ruhestand, Mitglied des Pfarrgemeinderates von St. Oskar und Mitglied auch des Ermittlerteams der Ratskollegin Luise Wengler, das nun schon zwei die Pfarrei schwer belastende Serienmorde gelöst hatte, konnte sich nicht länger zurückhalten.
„Ich möchte Ihrem Gedenken, Herr Pfarrer, nicht entgegentreten und es heißt ja auch ‚de mortuis nil nisi bene‘, also: nur Gutes über die Toten, aber die Wahrheit wird man wohl an dieser Stelle einmal sagen dürfen! Der verstorbene Papst, mit bürgerlichem Namen Ramon Primo de Rivera und wie bekannt bis zu seiner Wahl zum Nachfolger Benedikt XVI. Erzbischof von Madrid, war ein ausgewiesener theologischer Hardliner und Frauenverächter, nicht von ungefähr Freund und Schützling seines Vorgängers. Was dem Heiligen Geist eingefallen ist, uns diesen Mann auf den Stuhl Petri zu setzen, ist mit menschlichem Verstand nicht nachvollziehbar. Gregor hat die Sache der Kirche in unserer Zeit keinen Schritt vorangebracht. Sein Nachfolger wird viele Jahre brauchen, um das Versäumte nachzuholen, und gebe Gott, dass es ihm und uns gelingt, die vielen Mitchristen, die mittlerweile entnervt aufgegeben und diese Kirche verlassen haben, wieder einzufangen. Beten wir auch für ihn, den uns noch unbekannten Nachfolger!"
„Nun, Frau Dr. Stamm, wandte Klaus Vielkopf, ein neues Ratsmitglied, lächelnd ein, „warum fordern Sie uns nicht gleich auf, für eine geeignete Nachfolgerin auf dem Stuhl Petri zu beten? So wie ich Sie verstehe, würden Sie das ohnehin für die beste Lösung halten.
Vielkopf hatte sich schon als Kandidat für den Pfarrgemeinderat mehrfach aktiv gegen Reformansätze aller Art in der Pfarrei gewandt. Seit der Entlarvung des Cheflektors Georg Weber als „Mamba-Mörder hatte er nur noch zurückhaltend agiert, sah jetzt aber offenbar eine Chance, seine Sache wieder offensiv aus der „Schmuddelecke
zu befreien.
„Beruhigen Sie sich, meine Damen und Herren, meldete sich begütigend Robert Tascher zu Wort, dienstältestes Mitglied des Pfarrgemeinderates und Vorsitzender des Ökumenischen Arbeitskreises. „Gottes Wege sind bekanntermaßen unerforschlich. Und im Übrigen sollten Sie bedenken, dass Papst Gregor seine theologische Sozialisation zumindest zu einem kleinen Teil ja hier in München, in St. Oskar, erfahren hat. So schlimm kann er also gar nicht gewesen sein. Er hat, was manche von Ihnen wissen werden, in den Jahren zwischen 1966 und 1969 an der Münchner Uni als Dozent gelehrt und in dieser Zeit hier in St. Oskar gewohnt, zusammen mit dem damals frischgebackenen Kuraten Willibald Nolte und Kaplan Hans Werner Hauck. Sie haben zusammen quasi in einer theologischen Wohngemeinschaft gelebt, und oft hat man Don Ramon am Sonntag Nachmittag laufen sehen, wie er in der Konditorei im Einkaufszentrum, dort, wo sie heute Sushi verabreichen, Kuchen für alle drei Priester besorgt hat.
Die Spannung im Saal wich fröhlichem Gekicher. Ungläubig fragten viele Ratsmitglieder nach, ob denn das stimme, was Robert Tascher eben behauptet habe. Ja, so sei es in der Tat gewesen, bestätigte Natalie Weiss, die Ratsvorsitzende, wie Robert Tascher ebenfalls schon von Anfang an im Pfarrsprengel ansässig. Niemand habe damals geahnt, welch bedeutender Mann hier den eigenen Weg gekreuzt habe.
Gelöster Stimmung strömten die Mitglieder des Pfarrgemeinderates aus dem Saal. Die Sitzung war zu Ende. Luise Wengler, pensionierte Kriminalhauptkommissarin, Ratsmitglied und Leiterin des Ermittlungsteams, das die Voodoo- und die Mamba-Morde in der Pfarrei aufgeklärt hatte, wollte ebenfalls nach Hause gehen, als sie von Pfarrer Rodi aufgehalten wurde.
„Frau Wengler, haben Sie noch etwas Zeit für mich?"
„Natürlich, Herr Pfarrer, antwortete die Angesprochene. „Womit kann ich Ihnen helfen?
„Es ist etwas kompliziert, meinte der Pfarrer in bekümmertem Ton. „Setzen wir uns doch noch einmal.
Wengler und Pfarrer Rodi nahmen gegenüber voneinander wieder am Konferenztisch Platz.
„Ich habe ein Problem, begann der Pfarrer zögerlich. „Bitte lachen Sie mich nicht aus und bitte halten Sie mich jetzt auch nicht für – wie sagt man – komplett übergeschnappt. Ich habe Visionen, Träume, genauer: immer wieder den gleichen Traum, jetzt schon dreimal hintereinander. Er – er erscheint mir.
Wengler hüstelte. „Wer erscheint Ihnen, Herr Pfarrer?"
„Er, der verstorbene Papst, Gregor XVII.", erklärte Pfarrer Rodi und blickte Wengler direkt in die Augen. „Er will etwas von mir. Ich verstehe aber nicht, was er will. Es ist immer das Gleiche: Er steht, nicht in seinem Ornat, sondern mit einer einfachen Soutane bekleidet, auf dem Spielplatz unseres Kindergartens. Ich erkenne ihn trotzdem sofort, sein prägnantes Gesicht, sein gewinnendes Lächeln. Er blickt mich an, spricht aber nicht. Dann richtet er seinen Blick auf einen Platz, auf dem das Spielzelt der Kinder steht, zirka fünf Meter vor ihm, und sein Gesicht verzerrt sich, so als ob namenloses Entsetzen ihn packt. Dann blickt er wieder mich an, voller Trauer, aber mit einem auffordernden Gesichtsausdruck. In diesem Moment schrecke ich aus dem Schlaf auf.
Frau Wengler, helfen Sie mir. Was will er mir sagen? Ich hätte Sie nicht mit dieser Sache befasst, wenn es nicht heute im Pfarrgemeinderat zu diesem Disput über Papst Gregor gekommen wäre. Ich habe bisher nicht gewusst, dass Papst Gregor zu seinen Lebzeiten schon einmal hier war, ja sogar einige Jahre in unserer Pfarrei gelebt hat. Er muss in St. Oskar etwas Schreckliches erlebt haben, etwas so Schreckliches, dass er noch aus der Nacht des Todes heraus versucht, Abhilfe zu schaffen. Was könnte das sein? Frau Wengler, Sie sind Kriminalistin mit langer Berufserfahrung, Sie haben hier in St. Oskar schon komplizierteste Mordfälle geklärt. Helfen Sie mir!"
„Herr Pfarrer, sind Sie sicher, dass Ihren Träumen ein reales Geschehen zugrundeliegt? Könnte es nicht sein, dass Sie etwas gegessen haben, was Ihnen nicht bekommen ist? Ungewohnte Kost kann wahre Albträume hervorrufen. Oder kann es sein, dass Sie – nun, sagen wir, etwas überarbeitet sind? Der Wechsel aus Indien nach Deutschland, die Situation hier vor Ort, niemand ist hier, mit dem Sie sprechen, dem Sie sich anvertrauen können?" Wengler sah vorsichtig zu Pfarrer Rodi hinüber.
Der aber erwiderte ihren Blick fest,