Grabesschweigen: Neue böse Geschichten, die das Leben schreiben könnte.
Von Angelika Ebeling
()
Über dieses E-Book
Angelika Ebeling
Angelika Ebeling wurde 1957 geboren, arbeitete 40 Jahre als Deutschlehrerin und schrieb in dieser Zeit viele Texte für ihr Schülerkabarett. Seit 46 Jahren ist sie verheiratet und hat zwei Töchter. Sie bemüht sich, Alltagssituationen mit einem Augenzwinkern zu betrachten.
Mehr von Angelika Ebeling lesen
Eine offene Rechnung: Böse Geschichten, die das Leben schreiben könnte. Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDer unglaubliche Alltag des Dr. Wunder: Satirische Einblicke in eine Arztpraxis Bewertung: 0 von 5 Sternen0 Bewertungen
Ähnlich wie Grabesschweigen
Ähnliche E-Books
unGlaubliche Patienten: Stories Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenUnsterblich: Roman. Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenEiner flog über die Vogelsburg: Franken Krimi Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenAmors Gift: Kriminalroman Bewertung: 3 von 5 Sternen3/5PEG Connection: Geschichte einer Pflegeassistentin Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenAufgetau(ch)t Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenVerzweifelte Ohnmacht: Kommissar Friedrichs 1. Fall Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenFrauengrund Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDas Hortensien-Grab Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenTargeted Therapies - Zielgerichtet in den Tod Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenBigoscht: Gschichte & Gedicht Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenGeschichten für den Nahverkehr: Pläne, Wahn und Träumerei Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDie Präsenz: Nach dem Tod ist vor dem Leben Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenP.I.D. - Verborgene Erinnerung: Kurzroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenSymphonie aus Lust und Leid (Adieu Valentin): Kurzgeschichten Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenGibst du mir, so geb ich dir: eine ziemlich unanständige Geschichte Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenSchussbereit: Andrea Bernardis dritter Fall Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenWenn Peter zu der Hure geht: Die Angst vor der Angst Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenFlüsterlieder Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDas Fallbeil: Philosophie des Messers Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDie Magie des Silbermondes Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDas Fallbeil Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenHaschplatten Tränen nach LSD , JOY beautiful Flash of Gods: persönliches Lexikon zu meiner Mutter Wien und Berlin, fotoalbum Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDie Fantasien des Seminaristen Peter Hang Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenU-Bahn-Gesichter Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenSo bleibt die Liebe jung Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenUnd Gott schaut weg: Die Geschichte des Dieter Z. Ein Kind in der Hölle Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenNun sag, wie hast Du's mit der Liebe? Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDer Totenflüsterer: Die Stimme Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenPfadfinderehrenwort: Kriminalroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 Bewertungen
Afroamerikanische Literatur für Sie
Zwölf Rosen in Neapel: Der erste Fall für Mina Settembre Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenMaigret und sein Revolver Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenMaigret hat Skrupel Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenMaigret und sein Neffe Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenJesus, die Milch ist alle: Meine schräge WG und ich Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenWie man einen verdammt guten Kriminalroman schreibt: Von der Inspiration bis zum fertigen Manuskript: eine schrittweise Anleitung Bewertung: 0 von 5 Sternen0 Bewertungen
Rezensionen für Grabesschweigen
0 Bewertungen0 Rezensionen
Buchvorschau
Grabesschweigen - Angelika Ebeling
Zum Mittag Fisch
Sie lagen zu dritt im Zimmer Nummer 13 auf der chirurgischen Station im 7. Stock. Vorn im ersten Bett wurde gerade der Verband von Jürgen gewechselt. Er war seit drei Jahren Frührentner und fuhr leidenschaftlich gern auf seinem Rennrad durch die Landschaft. Aber nein, Jürgen fuhr nicht, er raste. So kam es, dass ihm die von Laub bedeckte Wurzel einer sehr alten Eiche zum Verhängnis wurde. Nun lag er hier mit einem offenen Schienbeinbruch, der einfach nicht heilen wollte. Tapfer ließ er sich von Henny, der strammen Schwesternschülerin, die durchgesuppte Binde entfernen. Dabei schielte er penetrant in den Kittelausschnitt der jungen Frau, die sich gerade über ihn beugen musste. Henny war sehr bemüht, alles Gelernte medizinisch fachgerecht umzusetzen, so dass sie die Bewegungen unter der Bettdecke zum Glück nicht registrierte.
Im mittleren Bett lag der Nerver. So wurde Franz nicht nur von seinen Zimmergenossen, sondern auch von den Ärzten und Pflegekräften genannt. Alle halbe Stunde schlug er mit der linken oder rechten Gipshand auf den Notruf. Man war dazu übergegangen auszulosen, wer die Spezialwünsche des Patienten zu erfüllen hatte.
Franz war Dramaturg am hiesigen Stadttheater und bei einer Probe, als er der neuen jungen Schauspielerin ihren Auftritt erklären wollte, rückwärts laufend von der Bühne gestürzt. Warum er beim Fallen gleichzeitig beide Hände aufstützte, konnte er im Nachhinein nicht begründen. Zudem hatte er sich auch beide Knöchel verstaucht. Jedenfalls fand nun die Premiere von „Dein Herz in meinen Händen" ohne ihn statt.
Die schönste Bettaussicht hatte Eric. Er konnte aus dem Fenster schauen und täglich die Wetterprognosen kommentieren.
Er war in der glücklichen Lage, alle seine Gliedmaßen bewegen zu können. Das war insofern auch überlebenswichtig, weil er das Fenster öffnen konnte, nein musste, um der gesunden Verdauung seiner Mitbewohner zu entfliehen.
Aber auch Eric hatte es nicht leicht. Eine gebrochene Nase sowie ein angeknackster Unterkiefer waren das Ergebnis eines Liebesabenteuers mit der Frau seines Chefs. Als letzterer unverhofft nach Hause kam, verkroch sich Eric unter das Bett, wo er Bekanntschaft mit einem, warum auch immer, sehr durchhängenden Lattenrost machen durfte.
Natürlich hatte er eine andere Unfallursache benannt, aber irgendwie musste es sich herumgesprochen haben, denn Ärzte und Pfleger erschienen stets mit einem leichten Grinsen an seinem Lager.
Der Tagesablauf gestaltete sich relativ erträglich für die drei Patienten in Zimmer Nummer 13. Und da alle nicht sehr glücklich waren über die Umstände ihres Hierseins, fiel die Kommunikation entsprechend männlich aus.
Die Nächte erwiesen sich dagegen als recht schwierig, für Jürgen und Eric als nicht schlafbar. Kurz nach Mitternacht, man konnte die Uhr danach stellen, begann Franz sein ohrenbetäubendes Schnarchkonzert. Dabei war er in der Lage, zwischen verschiedenen Höhen und Tiefen zu variieren, und auch in der Dauer seiner Töne sehr flexibel.
Weder die Krücke von Jürgen noch der Latschen von Eric, beide natürlich zweckentfremdet, konnten Franz vom Schnarchen abhalten.